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Allgemeine Eigenschaften der J -Transformation

Iterative Folgentransformationen

3.3 Die J -Transformation

3.3.3 Allgemeine Eigenschaften der J -Transformation

Man sieht leicht ein, das dieJ-Transformation invariant unter Translation und homogen in sn ist. Sie ist demnach quasilinear [55],[59, Abschn. 1.4]. Die folgenden Satze gelten [160]:

Satz 3.1

Die J-Transformation ist quasilinear, das heit, es gilt

J

(k)n (fAsn+Bg;f!ng;fr(k)n g) = AJ(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g) +B (3.52) fur beliebige Konstanten A und B.

Satz 3.2

Die J-Transformation ist multiplikativ invariant in !n, das heit, es gilt

J

(k)n (fsng;fC!ng;fr(k)n g) =J(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g) (3.53)

fur jede KonstanteC 6= 0.

Beweis:

Diese Satze folgen direkt aus der Denition (3.24), da die zugrundeliegende Fol-gentransformation (3.13) diese Eigenschaften hat. 2

Ein einfaches Korollar ist

Satz 3.3

DieT-, ~T- und U-Transformationen sind quasi-linear, das heit, es gilt

T

(k)n (fAsn+Bg;fr(k)n g) =AT(k)n (fsng;fr(k)n g) +B ;

~

T

(k)n (fAsn+Bg;fr(k)n g) =AT~(k)n (fsng;fr(k)n g) +B ;

U

(k)n (;fAsn+Bg;fr(k)n g) =AU(k)n (;fsng;fr(k)n g) +B (3.54) fur alle Konstanten A6= 0 und B.

Schlielich bemerken wir, dan-unabhangige Faktoren der Hilfsfolgefr(k)n gkeinen Einu haben:

Satz 3.4

DieJ-Transformation ist multiplikativ invariant inr(k)n , das heit, es gilt

J

(k)n (fsng;f!ng;fkr(k)n g) =J(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g); (3.55) fur alle Konstanten k 6= 0.

Beweis:

Dies folgt unmittelbar aus der Tatsache, da die J-Transformation uber den Algorithmus (3.49) berechnet werden kann, der nur von den Groen f(k)n aus Gl. (3.47) abhangt. Denn diese Quotienten sind invariant unter der Skalierungr(k)n !kr(k)n . 2

Fur die folgenden Betrachtungen nehmen wir an, da die Hilfsfolgenfr(k)n gfest vorge-geben sind. Uns interessieren Bedingungen an die Wahl der Restabschatzungen f!ng, die garantieren, da dieJ-Transformation wohldeniert ist.

Unter diesen Voraussetzungen hangt die Transformation J(k)n nur von den (2k + 2) Zahlenfsn+jgkj=0 und f!n+jgkj=0 ab. Man kann also schreiben

J

(k)n = (k)n (sn;sn+1;:::;sn+k

!n;!n+1;:::;!n+k) (3.56) und die Transformation als Abbildung

(k)n : Ck+1 Y(k)n !C ;

((x1;:::;xk+1);(y1;:::;yk+1)) ! (k)n x1;:::;xk+1

y1;:::;yk+1

(3.57)

auassen. Hier ist Y(k)n eine geeignete Untermenge von Ck+1: Da die J-Transformation von den Inversen der Restabschatzungen!n abhangt, ist eine notwendige Bedingung, da keine Komponente irgendeines Vektors in Y(k)n verschwindet. Unter dieser Voraussetzung folgt aus der Darstellung (3.40), daJ(k)n eine stetige Funktion von f!n+jgkj=0 ist, wenn

r

(k 1)

n r(k 2)n :::r(0)n [1=!n]6= 0 (3.58)

38 KAPITEL 3. ITERATIVE FOLGENTRANSFORMATIONEN gilt, das heit, wenn der Nenner in Gl. (3.40) nicht verschwindet. Das ist aquivalent zu der Aussage, da (k)n eine stetige Funktion von (y1;:::;yk+1) ist, wenn

r

(k 1)

n r(k 2)n :::r(0)n [1=!n](!

n;:::;!n+k)=(y1;:::;yk +1) 6= 0 (3.59) erfullt ist. Wir denieren also

Y(k)n =

8

<

:~y2Ck+1

k+1Y

j=1yj 6= 0 und (3:59) gilt:

9

=

; (3.60)

Dann ist (k)n deniert und stetig aufCk+1Y(k)n . Anstelle von Gl. (3.59) kann man auch die aquivalenten Bedingungen

(0)n (1)n (k 1)n r(k 1)n r(k 2)n :::r(0)n [1=!n](!

n;:::;!n+k)=(y1;:::;yk +1) 6= 0 (3.61) oder

Dc(k)n (!

n;:::;!n+k)=(y1;:::;yk +1) 6= 0 (3.62) verwenden. Wir bemerken, da Dc(k)n = (0)n (1)n (k 1)n D(k)n die Nenner in Algorithmus (3.46) sind. Demnach sind die erlaubten Werte von f!ng so einzuschranken, da diese Nenner nicht verschwinden.

Wir erinnern daran, da die J-Transformation uber die Rekursionsbeziehung (3.49) berechnet werden kann, die von den Groen (k)n abhangt, die in Gl. (3.48) deniert sind.

Wenn wir annehmen, da fur allek 2N die Grenzwerte

nlim!1(k)n = limn!1

(0)n (1)n (k 1)n

(0)n+1(1)n+1(k 1)n+1 = k (3.63) existieren (es gilt stets 0 = 1), dann kann man eine TransformationJals Grenzwert fur groe n durch das Rekursionsschema

D(0)n = 1=!n; N(0)n =sn=!n; D(k+1)n = kD(k)n+1 D(k)n ; k 2N0 ; N(k+1)n = kN(k)n+1 N(k)n ; k 2N0 ;

J

(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g) = N(k)n

D(k)n

(3.64)

denieren. Diese wird im folgenden als Grenztransformation bezeichnet. Da die Koezi-enten der Rekursionsbeziehungen nicht mehr von n abhangen, sieht man, da N(k)n , D(k)n

und J(k)n von n nur implizit via sn und !n abhangen, aber nicht explizit. Demnach kann

oder auch als eine Funktion

k: Ck+1 Yk !C ;

Hier ist Yk eine geeignete Teilmenge von Ck+1: Man mu D(k)n

Zahler und Nenner der Grenztransformation (3.64) erfullen die gleichen Rekursionsbezie-hungen, die man auch als verallgemeinerte Dierenzengleichung auassen kann. Zusatzlich sind sie lineare Funktionen der Anfangswerte fur k = 0. Folglich kann man sie durch die gleiche Linearform

Lk(~v) = k+1X

j=1l(k)j vj; ~v = (v1;:::;vk+1)2Ck+1 (3.69) darstellen. Diese Linearform wird angewandt auf den Vektor (1=!n;:::;1=!n+k) im Falle der Nenner und auf den Vektor (sn=!n;:::;sn+k=!n+k) im Falle der Zahler. Es gilt

40 KAPITEL 3. ITERATIVE FOLGENTRANSFORMATIONEN Gleichung (3.64) impliziert, da die Koezienten l(k)j nur von den Limiten 0;:::;k 1

aus Gl. (3.63) abhangen. Mit der Darstellung (3.70) ergibt sich sofort, da die Grenztrans-formation k fur konstante Vektoren exakt ist,

k(c;c;:::;c y1;:::;yk+1) = c ; (3.72) und da k eine lineare Funktion und damit eine homogene Funktion ersten Grades der ersten (k + 1) Argumente ist. Ferner folgt, da k multiplikativ invariant in den letzten (k + 1) Variablen ist und demnach eine homogene Funktion nullten Grades in diesen Variablen.

Verfahrt man vollig analog fur (k)n , wobei man von dem Rekursionsschema (3.50) ausgeht, so erhalt man die Darstellung

(k)n = L(k)n (x1=y1;:::;xk+1=yk+1) L(k)n

(1=y1;:::;1=yk+1) (3.73) von (k)n uber die Linearform

L(k)n (~v) =k+1X

j=1l(k)n;jvj; ~v2Ck+1 ; (3.74) deren Koezienten l(k)n;j jetzt von n abhangen und stetige Funktionen der Groen (k)n

aus Gl. (3.48) sind. Folglich ist (k)n linear in den ersten (k+ 1) Variablen. Ferner ist die Transformation exakt fur konstante Folgen, das heit, es gilt

(k)n

c;c;:::;c y1;:::;yk+1

=c : (3.75)

Die Koezienten der verschiedenen Linearformen sind uber

nlim!1l(k)n;j =l(k)j (3.76) verknupft, falls die Grenzwerte (3.63) fur alle k 2 N existieren. Ferner kann man die Bedingungen (3.62) und (3.67) als

L(k)n (1=y1;:::;1=yk+1)6= 0 (3.77) im Falle von (k)n und Y(k)n beziehungsweise als

Lk

(1=y1;:::;1=yk+1)6= 0 (3.78) im Falle von k und Yk formulieren. Unter Verwendung von Gl. (3.76) ergibt sich auer-dem, da die Bedingungen ~y2Yk und ~y= limn!1~yn die Relation~yn2Yk fur genugend groe n implizieren. Wir bemerken, da Yk und Y(k)n oene Mengen sind.

Insgesamt haben wir damit den folgenden Satz bewiesen:

Satz 3.5

(J-0) J(k)n aus Gl. (3.24) kann als stetige Abbildung (k)n aufCk+1Y(k)n angesehen werden, wobei Y(k)n in (3.60) deniert ist.

(J-1) Aufgrund der Satze 3.1 und 3.2 ist (k)n eine homogene Funktion vom ersten Grade in den ersten (k+ 1) Variablen und eine homogene Funktion vom nullten Grade in den letzten (k+ 1) Variablen. Fur alle Vektoren ~x2Ck+1 und~y 2Y(k)n und fur alle komplexen Konstanten und 6= 0 gilt demnach

(k)n (~xj~y) = (k)n (~xj~y);

(k)n (~xj~y) = (k)n (~xj~y): (3.79) (J-2) (k)n ist linear in den ersten (k+1) Variablen. Fur alle Vektoren~x2Ck+1,~x0 2Ck+1,

und~y 2Y(k)n gilt also

(k)n (~x+~x0j~y) = (k)n (~xj~y) + (k)n (~x0j~y): (3.80) (J-3) Fur alle konstanten Vektoren~c= (c;c;:::;c)2Ck+1 und alle Vektoren~y 2Y(k)n gilt

(k)n (~cj~y) = c : (3.81) (J-4) Wenn die Grenzwerte (3.63) fur allek 2N existieren, dann gibt es eine

Grenztrans-formation k gema

k(~xj~y) = limn!1

(k)n (~xj~y); ~x2Ck+1 ;~y2Yk (3.82) die stetig aufCk+1 Yk ist, wobei Yk in Gl. (3.68) deniert ist. Auerdem ist die Grenztransformation kebenfalls homogen und linear gema (J-1) und (J-2). Ferner ist sie exakt auf konstanten Vektoren gema Gl. (3.73).

Im folgenden soll die LinearformLkgenauer charakterisiert werden. Fur jede Konstante 6= 0 kann man

D(0)n = n (3.83)

setzen. Dann ergibt die direkte Anwendung des Algorithmus (3.64) D(l)n = n l lY1

j=0(j ); (3.84)

was man durch vollstandige Induktion nach l zeigt. Gleichung (3.71) impliziert Lk

(1;1=;:::; k)= k k 1Y

j=0(j ): (3.85)

42 KAPITEL 3. ITERATIVE FOLGENTRANSFORMATIONEN Durch Koezientenvergleich von

k 1Y

j=0(j ) =Xk

j=0p(k)j j (3.86)

und

kLk

(1;1=;:::; k)=Xk

j=0l(k)k j+1j : (3.87)

kann man jetzt die Koezienten l(k)j der LinearformLk bestimmen. Damit ergibt sich das folgende Lemma:

Lemma 3.6

(i) Das PolynomkLk

(1;1=;:::; k) in hat die Nullstellen 0 = 1, 1, ..., k. (ii) Sei6= 0. Dann ist die Bedingung (1;;2;:::;k)2Yk aquivalent zu 62 f0;1,

..., kg.

(iii) Wenn die Koezienten p(k)j durch Gl. (3.86) und die Koezienten l(k)j durch Gl.

(3.69) deniert sind, dann gilt

l(k)j =p(k)k j+1 (3.88)

fur k0 und 1 j k+ 1.

Im folgenden Lemma wird eine Eigenschaft der Grenztransformation k bewiesen, die spater fur den Fall linearer Konvergenz benotigt wird.

Lemma 3.7

Die Grenztransformation k erfullt fur q6= 1 und (1;q;:::;qk)2Yk die Gleichung

k

0

@0;a;:::;ak 1X

j=0qj

1;q;:::;qk

1

A= a

1 q : (3.89)

Beweis:

Gleichungen (3.69) und (3.70) implizieren gilt als Folge von Lemma 3.6, folgt Gl. (3.88). 2

Mit Levin-artigen Transformationen teilt die J-Transformation die folgende Eigen-schaft [328, Lemma 1, S. 227]:

Lemma 3.8

Wenn fur eine gegebene Folge sn mit Grenzwert s die Restabschatzungen !n bis auf eine Konstante c 6= 0 exakt sind, was gleichbedeutend mit !n = c(sn s) ist, dann gilt

J(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g) = s fur allen und k > 0.

Beweis:

Satz 3.1 ergibt

J

(k)n (fsng;f!ng;fr(k)n g) =s+J(k)n (fsn sg;f!ng;fr(k)n g): (3.92) Der zweite Term auf der rechten Seite verschwindet als Folge von Gl. (3.40) undsn s=

!n=c. 2

Als einfache Folgerung kann man zeigen, da die verschiedene Varianten der J -Trans-formation fur die geometrische Reihe exakt sind. Bekanntermaen ist diese Tatsache be-deutsam in der formalen Theorie von Germain-Bonne [131, 368].

Satz 3.9

Die J-Transformation ist exakt fur die geometrische Reihe, wenn man die Folgef!ng so wahlt, da sn = s+c!n mit c 6= 0 gilt. Dies ist erfullt fur !n = sn 1, fur !n = sn

oder fur !n = snsn 1=2sn 1. Dies impliziert, da die t-, ~t- und v-Varianten der

J-Transformation fur die geometrische Reihe exakt sind.

44 KAPITEL 3. ITERATIVE FOLGENTRANSFORMATIONEN

Beweis:

Wenn sn = s +c!n gilt, folgt die Aussage aufgrund von Lemma 3.8. Diese Gleichung gilt jedoch fur die die t-, ~t- und v-Varianten. Dies folgt aus den Beziehungen

sn=qn+1; 2sn =qn+1=(q 1); (3.93) fur die Partialsummen

sn=Xn

j=0qj = 1 qn+1

1 q =s qn+1s=s ssn =s sqsn 1 =s snsn 1

2sn 1 (3.94) der geometrischen Reihe

s=X1

j=0qj = 11 q; jqj<1: (3.95) In allen betrachteten Fallen ist (sn s)=!n demnach gleich einer Konstanten c. 2

Wir bemerken, da dieser Satz in Anbetracht von Satz 3.11, Gl. (3.102) fur beliebige r(k)n gilt.

Ab jetzt wird die Notation

X

n>nl>nl+1>>nl+k 1 = n 1X

nl=0 nXl 1 nl+1=0

nl+kX2 1

nl+k 1=0 (3.96)

fur positive k und l benutzt. Leere Summen werden als Null angenommen.

Lemma 3.10

Man nehme an, da fur allen 2N0 der Quotient (sn s)=!n als eine Reihe der Form sn s

!n =c0+X1

j=1cj

X

n>n1>n2>>nj(0)n1(1)n2 (j 1)nj (3.97) mitc0 6= 0 ausgedruckt werden kann. Dann gilt

s(k)n s

!(k)n =ck+ X1

j=k+1cj X

n>nk +1>nk +2>>nj(k)nk +1(k+1)nk +2 (j 1)nj : (3.98)

Beweis:

Dies ergibt sich bei Anwendung des Operators r(k 1)n r(k 2)n r(0)n auf (sn