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5 ERGEBNISSE

5.5 Analyse der Nestmortalität

5.5.1 Überflutungsaue

Trotz fehlender Signifikanz fand sich auf der Versuchsfläche Potaschbuckel ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Anzahl lebender Eichen pro Nest aus der Pflanzung 2001 und dem Strahlungsgenuss (Tab. 54). Ab Strahlungswerten von 30 % PARSF sank die Nestmortalität deutlich von ca. 75 auf etwa 50 %. Die Unterschiede in den Klassen 0-15 und 15-30 % PARSF waren im Jahr 2003 gering. Der Einfluss der Strahlung war durch das Höhenrelief nicht überlagert. Die durchschnittlichen Höhenlagen der Nester in den Strahlungsklassen unterschieden sich nicht signifikant.

Tabelle 54. Mittlere Anzahl an Stieleichen pro Nest der Pflanzung 2001 (Versuchsfläche Potaschbuckel) in Abhängigkeit vom Strahlungsgenuss (PARSF, %) im Jahr 2003

PARSF

0-15a) 15-30 30- pb)

Nc) 35 29 9

Ei-Anzahld) 4,0 5,1 9,4 0,108 Mortalitäte) 81,0 75,5 55,0

Höhe ü. NNf) 100,3 100,1 100,2 0,195

abeinhaltet alle Pflanznester zwischen 0 und 15 % PARSF

bErweiterter Median-Test (Ei-Anzahl), einfaktorielle Varianzanalyse (Höhe ü. NN)

cStichprobenumfang (Anzahl Nester)

dMittlere Anzahl an lebenden Stieleichen pro Nest

eMittlere Nestmortalität in %

fMittlere Nesthöhenlage über Normalnull in m

Auch die Höhenlage über Normalnull (Höhe ü. NN in m) beeinflusste die Nestmortalität. Die in Tabelle 55 wiedergegebene mittlere Anzahl an lebenden Stieleichen pro Nest zeigt signifikante Unterschiede zwischen den Höheklassen 99,3-100 m und 100,4-101 m. Während in der Klasse 100-100,4 m die erhöhten Strahlungswerte den Effekt des Höhenreliefs überlagerten, gab es in den beiden anderen Klassen keine signifikanten Unterschiede im Strahlungsgenuss der Nester.

Tabelle 55. Mittlere Anzahl an Stieleichen pro Nest der Pflanzung 2001 (Versuchsfläche Potaschbuckel) in Abhängigkeit von der Höhenlage über Normalnull (Höhe ü. NN in m) im Jahr 2003

Höhe ü. NN

99,3-100a) 100-100,4 100,4-101 pb)

Nc) 22 27 22

Ei-Anzahld) 2,3a 7,1b 5,4b 0,000 Mortalitäte) 89,0 65,8 74,2

PARSFf) 16,8a 23,8b 11,5a 0,028

Werte mit verschiedenen Buchstaben symbolisieren signifikante Unterschiede auf der Basis des parameterfreien Multiplen Mittelwertvergleiches (p < 0,05)

abeinhaltet alle Pflanznester zwischen 99,3 und 100 m ü. NN

bErweiterter Median-Test

cStichprobenumfang (Anzahl Nester)

dMittlere Anzahl an lebenden Stieleichen pro Nest

eMittlere Nestmortalität in %

fMittlerer Strahlungsgenuss in % des Freilandlichtes

Der Einfluss der Pflanzenhöhe im Jahr der Pflanzung (2001) auf die Eichenmortalität war gering. Nur in der Höhenklasse <120 cm waren erhöhte Ausfälle zu beobachten (Tab. 56).

Tabelle 56. Mittlere Pflanzenmortalität (%) der Stieleichen (Versuchsfläche Potaschbuckel) in Abhängigkeit von der Pflanzenhöhe (im Jahr der Pflanzung in cm) im Jahr 2003

Pflanzenhöhe <120a) 120-150 150-180 >180

Nb) 330 515 434 247

Mortalitätc) 90,3 72,0 68,0 76,9 SBDd) 10,7 13,5 16,2 19,2

abeinhaltet alle Nesterstieleichen mit einer Ausgangshöhe unterhalb 120 cm

bStichprobenumfang (Anzahl Pflanzen)

cMittlere Mortalität in %

dMittlerer Sprossbasisdurchmesser in mm

Mit steigendem Strahlungsgenuss stieg die Höhe der Sträucher und Mischbaumarten im Einflussbereich der Pflanznester signifikant (Tab. 57). Das Wachstum der Konkurrenzgehölze war in den besser lichtversorgten Bereichen der Versuchsfläche demzufolge beschleunigt.

Tabelle 57. Mittlere Maximalhöhen (cm) der Sträucher und Mischbaumarten auf den Pflanznestern der Pflanzung 2001 (Versuchsfläche Potaschbuckel) in Abhängigkeit vom Strahlungsgenuss (PARSF, %) im Jahr 2002

PARSF

0-15a) 15-30 30- pb)

Nc) 35 29 9

Max. Höhe 114,2a 174,5a 230,9b 0,047

Werte mit verschiedenen Buchstaben symbolisieren signifikante Unterschiede auf der Basis des parameterfreien Multiplen Mittelwertvergleiches (p < 0,05)

a-cs. Tab. 54

Das für den Zeitraum 2001 bis 2003 in Tabelle 58 wiedergegebene Regressionsmodell konnte etwa ein Drittel der Streuungen bei den Ausfällen der Versuchsfläche Potaschbuckel erklären.

Während zunehmender Strahlungsgenuss die Nestmortalität signifikant senkte, erhöhten sich auf abgesichertem Niveau die Ausfälle bei steigender Anzahl an Überflutungstagen.

Tabelle 58. Multiples Regressionsmodell für den Zeitraum 2001 bis 2003 für die abhängige Variable „Nestmortalität“ der Pflanzung 2001 (Versuchsfläche Potaschbuckel)

2001-2003

R2 = 0,290 p = 0,000a) N = 73b) Parameter Faktor pa) Konstante 83,11

PARSFc) - 0,74 0,000 ÜT 01/02d) 0,56 0,000

aSignifikanzniveau

bNesteranzahl (Stichprobenumfang)

cStrahlungsgenuss in % des Freilandlichtes

dÜberflutungstage in den Vegetationsperioden 2001 und 2002 mit mindestens 10 cm Überflutungshöhe

Ein negativer Einfluss der Konkurrenzgehölze konnte mit Hilfe der Regregressionsanalyse nicht nachgewiesen werden. Die Nestmortalität korrelierte in berechneten Modellen negativ mit der maximalen Höhe der begleitenden Sträucher und Mischbaumarten. Der Faktor Höhenlage ü. NN korrelierte mit den hydrologischen Parametern und wurde aufgrund seiner geringeren Signifikanz nicht in das Modell integriert.

Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2

Die Pflanzung des Jahres 2000 der Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2 verfügte über Nester mit 9 und 21 Stieleichen. Als Folge war nur die abhängige Größe Nestmortalität in den statistischen Testverfahren zur Erklärung der Pflanzenausfälle verwendbar. Im Gegensatz zur

Pflanzung 2001 der Versuchsfläche Potaschbuckel gab es zwischen den einzelnen Nestern nur geringe Unterschiede in der Höhenlage ü. NN.

Auf der Versuchsfläche Oberer Salmengrund hatte die Strahlung einen signifikanten Einfluss auf die Pflanzenausfälle (Tab. 59). Während sich in den Strahlungsklassen 0-15 und 15-30 % PARSF keine statistisch abgesicherten Unterschiede finden ließen, sank die Mortalität in den Nestern mit einem Strahlungsgenuss von über 30 % des Freilandlichtes signifikant ab.

Tabelle 59. Mittlere Nestmortalität der Pflanzung 2000 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2) in Abhängigkeit vom Strahlungsgenuss (PARSF, %) im Jahr 2003

PARSF

0-15a) 15-30 30- pb)

Nc) 13 40 6

Mortalitätd) 63,0a 48,7a 33,9b 0,008 Höhe ü. NNe) 95,1 95,1 95,0 0,209

Werte mit verschiedenen Buchstaben symbolisieren signifikante Unterschiede auf der Basis des Duncan-Test (p < 0,05)

abeinhaltet alle Pflanznester zwischen 0 und 15 % PARSF

beinfaktorielle Varianzanalyse (Mortalität), Erweiterter Median-Test (Höhe ü. NN),

cStichprobenumfang (Anzahl Nester)

d Mittlere Nestmortalität in %

eMittlere Nesthöhenlage über Normalnull in m

Im Gegensatz zur Versuchsfläche Potaschbuckel bestand zwischen der mittleren Nestmortalität und der Höhe ü. NN in m ein negativer Zusammenhang. Vermutlich aufgrund der geringen Höhenunterschiede in den Klassen waren die steigenden Mortalitätsraten bei zunehmender Höhenlage nicht signifikant (Tab. 60).

Tabelle 60. Mittlere Nestmortalität der Pflanzung 2000 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2) in Abhängigkeit von der Höhenlage über Normalnull (Höhe ü. NN in m) im Jahr 2003

Höhe ü. NN

94,9-95,1a) 95,1-95,3 pb)

Nc) 36 23

Mortalitätd) 47,0 55,4 0,085 PARSFe) 22,5 20,1 0,282

abeinhaltet alle Pflanznester zwischen 94,9 und 95,1 m ü. NN

bU-Test (Mortalität), t-Test (PARSF)

cStichprobenumfang (Anzahl Nester)

dMittlere Nestmortalität in %

eMittlerer Strahlungsgenuss in % des Freilandlichtes

Für die Pflanzung des Jahres 2000 fand sich ein markanter Zusammenhang zwischen der Ausgangspflanzenhöhe und der Stieleichenmortalität (Tab. 61). Mit abnehmender

Pflanzenhöhe im Jahr der Ausbringung stieg die durchschnittliche Ausfallrate kontinuierlich an. Eichen, die im Jahr 2000 kleiner als 80 cm groß waren, fielen nahezu vollständig aus, während Pflanzen mit mindestens 120 cm Pflanzenhöhe zu etwa zwei Dritteln bis in das Jahr 2003 überlebten.

Tabelle 61. Mittlere Pflanzenmortalität (%) der Stieleichen der Pflanzung 2000 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2) in Abhängigkeit von der Pflanzenhöhe (im Jahr der Pflanzung in cm) im Jahr 2003

Pflanzenhöhe

<80a) 80-100 100-120 >120

Nb) 43 257 430 285

Mortalitätc) 88,4 71,6 46,3 29,8 SBDd) 10,7 11,8 13,2 15,3

abeinhaltet alle Nesterstieleichen mit einer Ausgangshöhe unterhalb 80 cm

bStichprobenumfang (Anzahl Pflanzen)

cMittlere Mortalität in %

dMittlerer Sprossbasisdurchmesser in mm

Wie auf der Versuchsuchfläche Potaschbuckel war die Entwicklung der Konkurrenzgehölze auch im Oberen Salmengrund 2 eng mit dem Strahlungseinfall verbunden (Tab. 62). Die mit steigenden PARSF-Werten zunehmende Höhe der Sträucher und Mischbaumarten konnte jedoch nicht signifikant abgesichert werden.

Tabelle 62. Mittlere Maximalhöhen (cm) der Sträucher und Mischbaumarten auf den Pflanznestern 2000 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2) in Abhängigkeit vom Strahlungsgenuss (PARSF, %) im Jahr 2002

PARSF

0-15a) 15-30 30- pb)

Nc) 13 40 6

Max. Höhe 114,2 162,2 230,2 0,057

abeinhaltet alle Pflanznester zwischen 0 und 15 % PARSF

beinfaktorielle Varianzanalyse

cStichprobenumfang (Anzahl Nester)

Mit Hilfe der Parameter Strahlung, Ausgangspflanzenhöhe und Höhe der Konkurrenzvegetation konnten etwa 40 % der Streuungen bei den Ausfällen der Pflanzung 2000 erklärt werden (Tab. 63). Ein steigender Strahlungsgenuss verminderte ebenso wie eine zunehmende Höhe der Stieleichen (Nestmittelwert) zum Zeitpunkt der Pflanzung im Jahr 2000 signifikant die Nestmortalität. Zunehmende Höhen der Sträucher und Mischbaumarten (Maximalwert in unmittelbarer Nestumgebung) erhöhten hingegen die Ausfallrate. Der Parameter Höhenlage ü. NN konnte zusätzliche Streuungen erklären. Sein negativer Einfluss

auf die Nestmortalität bei steigenden Werten war jedoch nicht signifikant und hatte nur eine geringe Erhöhung des multiplen Regressionskoeffizienten zur Folge. Der Parameter Höhenlage ü. NN wurde deshalb nicht in das Modell integriert.

Tabelle 63. Multiples Regressionsmodell für den Zeitraum 2000 bis 2003 für die abhängige Variable „Nestmortalität“ der Pflanzung 2000 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund)

2000-2003

R2 = 0,409 p = 0,000a) N = 59b) Parameter Faktor pa) Konstante 176,69

PARSFc) - 1,43 0,000 Pfl.Höhe 00d) - 0,94 0,000 H KV maxe) 0,05 0,093

aSignifikanzniveau

bStichprobenumfang (Anzahl Nester)

cStrahlungsgenuss in % des Freilandlichtes

dPflanzenhöhe der Stieleichen im Jahr 2000 (Nestmittelwert)

eMaximalhöhe Konkurrenzvegetation (Gehölze)

Aufgrund der beschränkten Nesteranzahl und einem kleinen Wertebereiche beim Parameter Strahlung waren Varianzanalysen mittels klassifizierter Daten für die Pflanzung des Jahres 2001 der Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2 von geringer Aussagekraft. Für die Ergänzungspflanzung sind deshalb nur die Ergebnisse der Multiplen Regressionsanalysen für die Vegetationsperiode 2001 und den Zeitraum 2001 bis 2003 wiedergegeben (Tab. 64).

Streuungen bei den Ausfällen im ersten Jahr nach der Pflanzung konnten durch die Faktoren Sprossbasisdurchmesser, Überflutungstage und Höhe ü. NN zu etwa zwei Dritteln erklärt werden. Während ein zunehmender Sprossbasisdurchmesser (Nestmittelwert) die Mortalität signifikant senkte, erhöhten sich auf abgesichertem Niveau die Ausfälle bei ansteigender Anzahl an Überflutungstagen. Ebenfalls signifikant stieg die Mortalität bei zunehmender Höhenlage ü. NN.

Tabelle 64. Multiple Regressionsmodelle für die Vegetationsperiode 2001 und den Zeitraum 2001 bis 2003 für die abhängige Variable „Nestmortalität“ der Pflanzung 2001 (Versuchsfläche Oberer Salmengrund 2)

2001 2001 bis 2003

R2 = 0,634 p = 0,004a) N = 17b) R2 = 0,613 p = 0,005 N = 17 Parameter Faktor pa) Parameter Faktor p

Konstante -7571,79 Konstante 27,71

SBD 01c) -0,45 0,007 ÜT 01 4,58 0,002 ÜT 01d) 9,03 0,011 H KV maxf) 0,12 0,027 Höhe ü. NNe) 78,72 0,042 SBD 01 -0,48 0,051

aSignifikanzniveau

bStichprobenumfang (Anzahl Nester)

cSprossbasisdurchmesser der Stieleichen im Jahr 2001 (Nestmittelwert)

dÜberflutungstage 2001 mit mindestens 50 cm Überflutungshöhe

eHöhenlage ü. NN

fMaximalhöhe Konkurrenzvegetation (Gehölze)

Im Regressionsmodell für den Zeitraum 2001 bis 2003 verlor der Faktor Höhe ü. NN an Bedeutung. Für die Erklärung der Nestmortalität gewann stattdessen die Höhe der Konkurrenzvegetation (Maximalwert in unmittelbarer Nestumgebung) signifikant an Einfluss.

Zusätzlich mit den in das Modell integrierten Faktoren Sprossbasisdurchmesser und Überflutungstage 2001 wurden ebenfalls über 60 % der auftretenden Streuungen abgedeckt.