Aletta Bonn, Josef Settele, Eick von Ruschkowski, Martina Löw, Magnus Wessel,
Andrea Andersen, Volker Grescho, Susanne Hecker, Roland Krämer, Angelika Lischka, Anett Richter, Johannes Schwarz, Christoph Sudtfeld, Johannes Wahl, Andreas Wiebe
Lebendiger Atlas –
Natur Deutschland
‘Zur nächsten Generation von Biodiversitäts-Wissenschaft beitragen […], um unsere Unsicherheiten zu reduzieren und bessere Evidenz für Politik und Management bereitzustellen’
(Science, Cardinale et al 2012)
‘Wissen von […] Bürgern als Möglichkeit für Innovation’
(Turnhout et al Nature 2012)
Machecha & Schmidtlein GEB 2008
“Citizen Science ist eine wichtige Möglichkeit für Bürger… zur erhöhten Partizipation in der Erfassung und Bestimmung von Erfolg von EU
Umweltpolitik.“
EU Commission Staff Working Document (SWD) 2013
“Wir wollen neue Formen der Bürgerbeteiligung und der
Wissenschaftskommunikation entwickeln und in einem Gesamtkonzept zusammenführen.“
Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2013
Innovation durch Partizipation
Online Konsultation-Kommunikation (Konsultationseite ansprechend und motivierend gestalten, Pilot Phase und Anpassung der Seiten)
– Pressemitteilung/ Social Media/ Newsletter - Einladungen/ Erinnerungen/ direkte Ansprache
- Konferenzbeiträge/Workshopsessions/Gesprächsrunden - Flyer mit Einleger und Anzeiger in Zeitschrift
- Multiplikatoren
Warum ein Lebendiger Atlas?
• Erfordernis wissenschaftlicher Fachdaten im Natur- und
Umweltschutz
• Behördliche Daten häufig nicht vollständig und/oder nicht
zeitnah verfügbar
• Nachwuchssorgen im Bereich Artenerfassung
Photo: Francesco Tomasinelli
• Fachgesellschaften und Verbände stärken
• Harmonisierung bestehender Daten / Interoperabilität
• Trendanalysen
• Zuwachs an Technologie
(insbesondere mobile Endgeräte, Open Source GIS) eröffnen die Möglichkeit zeitnaher digitaler Erfassung & Feedback
• verbesserte gesellschaftliche Partizipation in Wissenschaft &
Umweltfragen
• Bildung & Nachwuchs
Foto: NABU Laatzen
Warum ein Lebendiger Atlas?
Machbarkeitsstudie
• Bottom-Up Konzeption mit Verbänden und Fachgesellschaften (Thinktank / Workshops)
• Bestands- und Bedarfsanalyse:
Übersicht zu bestehenden Aktivitäten
• Chancen, Ziele, Herausforderungen, Machbarkeit
• Partner
• Begleitung durch Projektbeirat
Lebendiger Atlas
Lebendiger Atlas – Natur Deutschland Machbarkeitsstudie
Projektbeirat
Auftakt Workshop: Lebendiger Atlas 21.-22. Januar 2016
Workshop: Ehrenamt 8.-9. April 2016
Workshop: Daten Management & -Recht 10.-11. März 2016
Ziele & Potential
Bestand & Bedarf
2 Fachgutachten
Technische Aspekte
Rechtliche Aspekte
Metadatenbank
Online Umfrage DNR
Ehrenamtsmanagement
10 Jahres Programm
Mögliche Funktionalitäten Lebendiger Atlas
Visualisierung durch Webportal
• Artengruppen zusammenführen und harmonisieren (Interoperabilität)
• Transparenz zu Datenquellen, Datenqualität, Datenvalidierung
• Verweis auf Projekte und deren Apps
Werkzeuge und Synthese Analysen
• Anbieten von Trends/ Statistiken / Abfragen (queries) - räumlich
- zeitlich
- thematisch/taxonomisch
• Verschneidung mit Umweltdaten
Anwendung
• Nutzbarmachung für lokale/regionale/nationale Planung und Management
• Erfassen von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen?
kein Ersatz für staatliche Aufgaben
Lebendige Atlanten weltweit - Australien
• Knapp 60 Mio. Einträge (1209 Datensätze), seit 17. Jh.
• 113 teilnehmende Webseiten
• 134 beitragende Citizen Science-Projekte
• 12.000+ aktive Nutzer, >300Tsd. Download- Events seit Start 2010
• 464 unterstützende Layer (z.B. Umwelt- und Landnutzungsdaten)
Lebendige Atlanten weltweit - UK
• Print-Atlanten und online interaktive Karten
• Unterstützung von Citizen Science-Projekten
• Entwicklung von Apps, Webseiten und Analysewerkzeugen
BRC + NBN = (langzeit) Datenbank + modernes Erfassungs- und Analyseportal
Lebendige Atlanten weltweit –
Schottland, Frankreich (Beta-Version), Ostafrika
Beispiel: Vogelmonitoring in DE
App „NaturaList“
Atlas-Tool in ornitho.de
Citizen Science Kultur in Deutschland
Lebendiger Atlas
Sensibilisierung / Qualifizierungs- und Bildungsangebote
• Beitrag zur Verbesserung der Artenkenntnis von BürgerInnen
• Stärkung des Verständnisses von Artenvielfalt und deren Erhaltung
• ‚Train the Trainer‘
Aus - & Weiterbildung von Ehrenamtlichen
• Schulprojekte
Vernetzung & Austausch
• Wechselseitige Wertschätzungskultur
• Mentoring / Patenschaften zwischen Projekten
• Vernetzungsaktivitäten
• Bestehende Strukturen zusammenführen, stärken und ausbauen
• Verbände / Fachgesellschaften
• Innovative Entwicklungen & Synergieeffekte identifizieren Welchen Mehrwert kann der Atlas für wen bieten?
• Welche Informationen & Aktivitäten soll der Atlas enthalten?
• Wer möchte sich beteiligen?
• Welche Fragen müssen geklärt werden? Wie kann man schrittweise vorgehen?
• Wie kann der Atlas lebendig sein?
Lebendiger Atlas Auftaktworkshop
Leitfragen & Bestands – und Bedarfsanalyse
Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD)
(Elisabeth Kühn, Alexander Harpke, Martin Wiemers, Norbert Hirneisen, Martin Musche, Reinart Feldmann, Patrick Leopold, Josef Settele)
Anzahl der bearbeiteten Abschnitte
Anzahl der gezählten Falter
Foto: Erk Dallmeyer
Trend: Rückgang
(p<0,01) Trend: Anstieg
(p<0,01)
Foto: Sigrid Lasmanis
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
Schornsteinfeger
(Aphantopus hyperantus)
Bestandstrends von 24 häufigen Tagfalterarten
Bestandsentwicklung des Kleinen Fuchs in Deutschland 2006-2008
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2
2006 2007 2008
Datenreihen2
Foto: Erk Dallmeyer
Bestandsentwicklung des Kleinen Fuchs in Deutschland 2009-2011
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6
2009 2010 2011
Datenreihen2
Foto: Erk Dallmeyer
Bestandsentwicklung des Kleinen Fuchs in Deutschland 2006-2013
Foto: Eckehart Geckeler
Tagfalter-Monitoring (BMS) in Europa
Foto: Erk Dallmeyer
Seite 34
Populationsindex von Grünland-Tagfaltern
Carl Spitzweg – Schmetterlingsfänger
Carl Spitzweg - Sonntagsspaziergang
De Vlinderstichtung/Butterfly Conservation Europe/ Statistics Netherlands, 2010; SEBI 2010 Indicator.
Offizieller EEA-Bericht 2013
„Atlas der Tagfalter Deutschlands“
TAD
www.tagfalter-atlas.de
www.european-butterflies.ufz.de
Beobachtete Verschiebungen nach Norden (Europa; Mittel von 1990 bis 2010)
De Victor et al. (2012) Nature Climate Change
Beobachtete Verschiebungen nach Norden (Europa; Mittel von 1990 bis 2010)
• Temperatur & Lebensraum: 239 Kilometer
• Schmetterlinge: 114 Kilometer (Rückstand: 135 km)
• Vögel: 37 Kilometer (Rückstand: 212 km)
• „Entkopplung“ von Lebensraum und Tieren
• Wesentliche Faktoren: Landnutzung und Mobilität
• Ehrenamtliche Erfassungen („Citizen Science“)
• 1,5 Mio. Beobachtungsstunden
TMD; Organisation Transekt Zähler
Regional-Koordinatoren Landes-Koordinatoren
Zentrale Koordination (GfS & UFZ)
Online tools (Science4you)
TAD; Organisation
Beobachter Regionale Faunen
Landesfaunen
Zentrale Koordination
(EFG, GfS & UFZ)
Datenbank (UFZ)
Qualitäts-Management
Automatische Plausibilitätskontrolle anhand von - Phänologie
- Verbreitungsgebiet
- Rote-Liste-Status (im betr. Bundesland)
-
„Ampel System“ für Koordinatoren
Rot: Überprüfung obligat
Gelb: Überprüfung zumindest bei Anfängern Grün: Meldung bestätigt
Foto: Karl Heyde
Foto: Hannelore Müller-Scherz
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Deutschland BE/ BB
Foto: Joachim Müncheberg (Berlin)
Sonstige Aktivitäten
• Tagfalter-Workshop
• Koordinatorentreffen
• TMD Junior-Camp
• Lange Nacht der Wissenschaften
• Girls und Boys Day
Foto: Reinart Feldmann
www.pronas.ufz.de
Handreichungen für Lehrer;
angepasst an die
jeweiligen Curricula
Bedenken
„Daten aus ca. 30jähriger Sammeltätigkeit weiterzugeben, die sich dann letztendlich
andere aufs "Revers" heften, da muss ich nicht dabei sein, zumal ich dann auch meine
‚Urheberrechte‘ über meine Daten weitergebe. “
Verborgene Gefahr
Die Botschaft der Falter
Mittwoch, 13. April 2005
Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation als
Erfolgsrezept
Science paper, Thomas et al. 2004 (“MacMan“): “6th extinction crisis“
UFZ Pressemitteilung zum
“ALARM“-Projekt
Interview „Süddeutsche Zeitung“
zur Biodiversitätskrise
Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD)
Indikatoren: Europäische Umweltagentur (EEA)
Aletta Bonn, Josef Settele, Eick von Ruschkowski, Magnus Wessel, Johannes Wahl,
Susanne Hecker, Roland Krämer, Angelika Lischka, Martina Löw, Anett Richter, Johannes Schwarz, Christoph Sudtfeld, Helga Inden-Heinrich, Jitendra Gaikwad, Andreas Wiebe
Lebendiger Atlas –
Natur Deutschland
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und Unterstützung!
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