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IWF aktuell : Nr. 24

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INSTITUT FÜR DEN NUMMER 24

WISSENSCHAFTLICHEN FILM AUGUST

GÖTTINGEN 1994

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Das Institut für den Wissenschaftlichen Film (lWF) ist

die überregionale und zentrale Serviceeinrichtung für Pro-

Inhalt

duktion, Dokumentation und Vertrieb audiovisueller Medi- en für Forschung und Lehre in der Bundesrepublik Deutschland. Das Institut wurde 1956 als gemeinnützige GmbH der Länder mit Sitz in Göttingen gegründet. Seit 1977 gehört es zu den Einrichtungen mit Servicefunktion für die Forschung in der "Blauen Liste". Finanziert wird es zu je 50 Prozent von den Ländern und vom Bund.

Die Serviceleistungen des IWF stehen prinzipiell allen Wissenschaftlern für ihre Forschung offen. Zentral behan- delt werden Projekte, die besondere Anforderungen an die audiovisuelle Umsetzung stellen. Dazu gehören reale Vor- gänge, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind, Be- wegungsvorgänge und veränderliche Phänomene in Natur und Technik, menschliche Verhaltensweisen und Lebens- formen, historische Ereignisse sowie die Visualisierung von Daten.

Bei seinen Filmen für den Hochschulunterricht arbeitet das IWF gleichsam als "Verlag" wissenschaftlicher AV-Me- dien. Das "Verlagsprogramm" orientiert sich am Bedarf und konzentriert sich auf überregional und langfristig gültige Themen. Die inhaltliche Verantwortung für eine Produk- tion liegt bei einem externen Wissenschaftler als Autor. Das wissenschaftliche und technische Personal des IWF sorgt für die adäquate audiovisuelle Umsetzung.

Alle IWF-Medien und Fremdproduktionen, die das IWF anbietet, sind in Katalogen erfaßt sowie in der IWF-Daten- bank verzeichnet, die beim Bibliotheksrechenzentrum für Niedersachsen (BRZN) aufliegt. Der Medieninformations- service des IWF gibt Recherchehilfe.

Jeder Interessent kann IWF-Medien kaufen oder mieten.

Hochschulen, wissenschaftliche Einrichtungen und Bil- dungsinstitutionen in öffentlicher Trägerschaft können sie zu Vorzugspreisen erwerben oder 14 Tage unentgeltlich entleihen. Für die Übertragung von Nutzungsrechten wer- den Lizenzgebühren erhoben.

Alles neu ... 2

Wenn die Bagger fort sind 3

Zweites Ethno-Filmfestival im IWF 4

Aus der Forschung

Mechanis ches Legieren 6

Neu im Vertrieb 7

Begleitpublikationen 10

Publikationstausch 11

Neue Filme

Kupferarbeit in Sta, Clara 11

Wenn Muskeln unwillkürlich Eigenleben ent wickeln 11

Nordsee 12

IWF intern

Nachrichten 13

Personalia 15

IWF extern

Emeritierung 16

GMW-Pub likationen 16

Termine 16

Impressum

Herausgeber: Inst itut für den Wissenschaftl ich en Film, Gern. GmbH, Göttingcn, Nonnens tieg 72, 37075 Göttingen, Postfach 2351, 37013 Gö ttingen ,

T clcfo n: 055 1/50 -24-0, Fax: 0551/5024 -400

Red aktion und VerantwortungfürdenInh alt: Michaela Gräfinv.Bullion(vB).

An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Margr et Engelhard , Christiarie Preywisch, Dr. Hart rnu t Rudolp h, Wemer Sp erschneider, Dr. Walte r Stickan; für fachliche Bera- tung danken wir Axel Brint z inger und Dr. Dirk Dressler.

Bildemachweis: Dr. Beate Engelbrec ht, Dr. Dieter Haarhaus, Eleonore Köpp, Amid Ahren d- List, Frank Lem bur g, Klau sRiclän der

Druck: Goltze G mb H & Co KG, Göningen Auflage: 5 000

ISSN 0940-756 1

Erscheinungsweise. IWF aktuell erscheint zweimal im Jahr

Haftun g: Die in der Veröffentl ichung ent halte nen Info rmatio nen beruhen auf Quellen, die sorgfältig ausgewä hlt worden sind . Eine Gara ntie für die Richtigkeit kann nicht überno mmen werden .

Nac hd ruck mit Quellenangabe ohne Hon or ar gegen Belegexemplar

Titelbild: Kame ramann Manfred Krüger film t Etelberto Ramirez in Santa Clara dcl Cobre, Mexiko (Foto zum Film C 1832 Kupfer arbeit in Sta. Clara.)

Umschlag Rückseite: Ein Hoch auf Götti ngens neues Ethno-Filmfestival. Colctte Piault beim Festival-E mpfa ng,dahinte rDavid MacDougal1.

IWF aktuell Nr. 24JULI 1994

(3)

G

ott sei dank! End lich ist die

"Groß e Aufnahrnchallc" des [Wf

Alles neu ...

wiede r als das zu benutzen, was sie ist,

als Filmstud io. Mon atelang hatt e der rie-

Erste Umbauphase abgeschlossen

sige Raum als Lagerst ätt e fü r Geräte herh alten müssen . Das einstige Lager mußte Arbeitsräum en weich en und bis zur Fert igstellu ng des neuen Lagers und dem Abschluß der Um rau rna krio nc n verging fast ein Jahr.

Der Umbau war nöti g geworde n, als das IWF 1992 anfing, im Rahm en der einigungsbe d ingten Kapazitätserweiterun g des Hauses neues Person al einz ustellen.

Mit der Wieder-in-Gebrauchnah me des grolk n Stud ios ist die erste Umbauphase end lich beendet. Auf nu n etwa 600 Quad ratme te rn Nutzfläche ist eine funk tio nale Einheit von techni sch en Arbeits räume n und Büros entstand en, die sich um das Herzstück "Große Aufnahmehalle" gruppieren. Damit ist die Produ kti o nstechn ik bis auf wenige Ausnahm en in eine m Gebä ude tra kt konzent riert. Technische Einric ht u ngen, die zu- sammen arbei te n, sind räuml ich enger zusamme nge rück t. Die Wege sind kürzer geworde n.

Im Erdgeschoß hat das Gerätelager seinen Platz. Allein etwa 30 verschiede ne Film-und Video kameras nebst Zubehö r, Ver- packungskist en und Stative n sind hier auf vielen Regalmetern untergebrac ht. Die Zeiten, in denen man sperrige Kisten über ein bis zwei schmale Stiegen auf-und abschleppe n mußt e, sindvor - bei.

E

benfalls im Erdgesc hoß hat die Grap hik ein eigenes Reich beko mmen. Dieser Arbe itsbereich ist erst seit [990 auf- gebaut wo rd en und hatt e bish er meh r pro visori sch in verschie- denen Ecke n gehaust. Nun haben die Einr ichtu nge n für Print- graphik und Pho tographie (Photo labor und -archiv) ausrei- chend Platz . Die Compute rgrap hik ist im erste n Stock nahe beim Video bereich angesiedelt.

In unm ittel bar er Nachba rschaft befinde n sich der S-VH S- Vorsc hnitt platz und die Computergrap hik. die mit dem Video- bereich verkabel t ist.Alleinfür dieVerkabelun g des Videostu- dios mit Graphik, Filrnab tast raum und Ton studi o wurden 1200 Meter Koaxialkabel mit ungefä hr 800 BN C -Steck ern ver- bun de n. Planun g, Installat io n und Einmesse n der Gerate im Video-und Grap hikbe reich ko steten um die 1000 Mann -Stun- den. Mit der Videotec hnik ist auch der Filmab tastra um umgc- zogen und um ein ncucs Ko mpon en tensteck feld und zwei Betacant-Masc hi nen erweitert wo rd en.

Um das Obergeschoß du rchgängig auf einer Ebene zu ersc hließe n, hatt e man die ehemalige kleine

Aufna hme halle durch eine Zwischendecke in zwe i Geschosse auftei len müssen.

In der neu entsta nde nen Etage wur den Bü ros und

Schne ideräume einge richte t.

In die Nähe des Filmschnitts ist nun auch das Videos tud io gerück t. Für den Umzu g mußte die gesamte dazu geh örige Techni k in eine m entfe rn te n Teil des Hauses demontiert und an diese r Stelle völlig neu insta lliert werd en. Dab ei wur- de endgü ltig auf Compo nententec hnik (Bctacam SP) umgerü stet. Ein klimati- sierte r Maschin enraum bietet ausre i- chend Platz. Der Regietisch zur Videobear bei tung wurde von einer Kasseler Tischlerei maß geschn eid ert.

Die ncucn Schn eid er äum e und Büros sind bezoge n. Dreck und Staub sind vergesse n, die Larm bc lastigung hat ihr vorlaufi- ges Endegefunde n.Wielange?Bisdes Umba uszwei te Phase ei- nen ande ren Teildes Hauses arn\X!ickel hat.

• v.B.

Ein Filmstudion wirdLoger:Dieolte"Kleine Aufnohmeholle"hot eine Zwischendecke bekommen.

links:An die 1200MeIer Kooxiolkobelwurdenverlegt, verbunden durch über 800 BNC·

Stecker.

rechts:Aus Kobelsolot wird die wohlgeordnete Scholnechnik

des Videostudios IWF aktuell NI'. 24 JULI 1994 2

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oben: Die neue Decke wirdgegossen.

unten: Noch fühlt sich Graphiker Michael Wagner etwasverloren in seinem zukünhigen Reich.

ahrelang haben sich riesige stählern e großflächige Monokultu ren schne ll

Sch aufeln in eisze itliche Kiese und wach send er Forstba u me. nicht selte n aus

J

Sande gefresse n, um an den wicht ig-

Wenn die Bagger

fremdlä nd ischer Herkunft. Kein echter ste n Ene rgieträge r der ehemaligen DDR Ersatz für zerstö rte Land scha ft, sondern

zu gelang en: Braunkoh le. Nichts konnte oft weitere Mono to nisieru ng.

sich den Baggern in den Weg stellen.

Ganze Dörfer mit ertragreicher Land-

D

ort jedoch, wo nicht saniert wer- wirt sch aft, gewachsene Stru kture n

Neues Filmvorhaben über

den konnte, ero be rte sich die Na- menschl ich er Zusamm engehö rigkeit, tur über Jahrzehnte ihr Terr ain zurück.

fort sind

Bergbaufolgelandschaften in der

Heimat; alles wur de weggeräum t im Na - Es entstanden öko log isch wertvolle Be- men des industriel len Fortsc hr itts. Was

Region Halle/Bitterfeld

reich e. Die besonder en Stand ortsver - der Men sch nich t benötigte , spuckte n hältnisse mit den z.T. ext rem nahrsto f-

riesige Förderbrüc ken wieder aus: Gi- farm en, lichtre ichen und konkurren zar-

gantische Stre ifenhalde n nackten Bod ens, die der Regen zer- rnen Bedin gungen bot en Lebens rau m für selte ne Pflan zen -und fur chte und ins Rutschen brachte. Lebensgefah r bei Betr eten! Tierar ten. die in den angre nze nde n, intensiv gedü ngte n Agrar- Zurück blieb eine vergewa ltigte Land schaft, der nicht selte n landschaften keine Überlebens möglichkeiten mehr besitzen.

noch Ärger es zugemutet wur de: In vielen wassergef üllte n Bag- Das natürli che, zeitlich gestaffel te Auftr eten versc hiede ne r Ar- gerlöche rn verschwand hoch-to xischer Sonderm üll. Aus den ten gruppen , sogena nnte r Sukzession sstadien, ist Ausd ruck des Augen, aus dem Sin n. Wo saniert wur de, setzte man auf Selbst regu lationsverrnöge ns einer solche n Tagebaul and sch aft.

IWF aktuell N r. 24 JULI 1994 3

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Hier setz t ein meh rjähri ges Forschungsvorhab en an, das eine Arbeitsgrup pe des Geobo ta nische n Institu ts der Universit ät Halle unter der Leitung von Prof. E.-G. Mah n durchführt. Die Gruppe solleinwissensc ha ftlichfu nd iertes Kon zept aufderBa- sis spo ntane r undgelen kte r Sukzession zur Rekultivierung von Bergb auf olgelandschaften ent w ickel n. Ort der Untersu chungen isteinca.6000 ha großes Abbaugebi et südös tlichvon Bitterf eld.

In Zusammen arb eit mit dem Referat für Ökologie sollen in eine m begleite nde n Filmvorhaben dieSukzession sstad ien doku- mentiert und die gefu nde ne n, grundlege nde n Gesetz mä ßigkei- ten eine r Wied er besiedlung aufgeze igt werden. Die heute vor- hand en en , unter sch iedlich alte n Sukzession sstad ien mehr erer Tageba ures tlöc her im Bitterf eld er Revier stellen ein malige Stu- dien obj ektefür die wissensc haftl icheGru nd lage nfo rsc h ung dar.

m Wonnem o nat Mai veransta lte te das

Hier besteht die Mö glichkeit, meth odi sch aus dem räumlich en Nebeneinande r der verschied enen Stadi en (Form reihe) au f das zeitlic he Nache ina nde r(Zeitreihe) zu schließe n.

Die bislang vorliegenden Ergeb nisse der Erforsc hu ng von Ber gb au fol gelandsch aften führen zu dem Schluß, daß eine m groß tec h nische n Abba u nicht zwangs läufig eine großtec h- nisch e Sanierung folgen muß. Die behutsam e Unte rstützu ng der region alen , nat ürli ch en Po tentiale eine r Rekulti vierung schafft kosteng ünstige, reizvolle Alt ernativen , die in vielfältiger Hinsicht den Anfo rd erungen eines mod ernen Natursc hutzes Rechnung tragen .

• Walter Sticka n

I

bewerb kam sehr gut an und wird in Zu-

IWF unter strah lende n Bedingun gen

Zweites Ethno-

kunft feste r Best andteil des Göttingen

das zweite Götti nge n Intern ational International Ethnographie Film Festi-

Eth nograp hie Film Festiva l. So wohl der val bleib en .

Wet tergott als auch die Geld geb er ließ en

Filmfestival im IWF

den Fachkon greß für Visuelle Ant hropo- lo gie zu eine r runden Sache werd en, die viel Lob und An erk enn un g fand.

Vom 11. bis 15. Mai ström te n rund 300 Besu ch er aus Län - der aller Kontinente nach Göttingen ins IWF. Sie wollten dort wenigstens eine n Teil der angebo tene n 37 Filme sehe n und mit den Filme mac he rn über fachliche und filmtechnisch e Fragen diskutieren. Auffallend war der große Anteil jung en Publi- kums aus Studenten kre isen. Die Filme mac he r waren zahlre ich, und es gab man ch en namhaften Vert reter der Disziplin . Als be- sonde rer Ehrengast konnte das Institut den Do yen der franzö- sische n Schule des "Cinema Veritee" willkommen heißen, Jean Rouch. Selbs t das Ehepaa r David und judith MacD ougall, der- zeit fü r den eth nograp hischen Film richtungweisend e Ment o - ren des O bservationa l Sty le, waren mit ih re r neueste n Produk- tion ange reist. Ihr Film "Time of the Barm en " berichtet über sardischer Ziegenhirten und Käseprodu zenten. deren Leb en s- weise langsam verschw inde t.

D

ank der Fördermi tt el des Niede rsäc hs ischen Ministeri - ums für Wissensch aft und Kultur für die Filmförderung und der großzüg igen Unterstützun g der Sparkasse Gött ingen stand die Finazie rung des Festivals auf soliden Beinen. Mitver- anstalte r war in diesem Jah r der Göt tinger Arbeits kre is für In- tern ation ale Wissen sch aftsk ommunikation (AIW) , der auc h Person alfür die Organi sation zur Verfüg ungstellte. Vo n etwa 120 Anm eldungen aus 24 Länd ern hatt en 24 Filme Eingang ins Pro gramm gefun de n.

Neu war in diesem Jahr das Student enfesti val. Zw ölf von 37 angemelde te nstu de ntische n Arbeite n gabes zusehen. Der Wett -

Den "Students Price" - eine High - 8-Videok am era, gestiftet von der Firma Sony Bro adcast - errang die Portu gie- sin Catarina Alves Costa für ihren Film

"Back to the Homeland ". Er zeigt das Leb en der Alte n in ei- nem klein en Gebirgsdo rf in Portugal. Sie sind nach dem Weg- gang der Kinder zurüc kge b liebe n und warte n auf die spärli- che n Besu che in den wenigen Urlaubswoche n. die die alte Hei- mat für kurze Zeit mit Leb en füllen. Dan ach wird die Leer e be- sonde rs deutlich spür ba r. Catarina Alves Costa hat diesen Film als Abschlußarb eit ihres Postgradui erten studium s am Granada Cent re for Visu al Ant hropo log ie der Universität Manc hes ter, England. gedreht. Nach einhe lligem Urteil der dreiköpfigen Jur y, belege er stellvertretend für viele ande re, "daß die neu e Genera tio n der visue llen Eth nog rap hen auf dem richti gen Wege ist . Die Kam eraarb eit ist liebe nswü rd ig und einfü hlsam und von fein fühli ger Ästhet ik. Mit einer Gru nd haltung, die von Empat hie und Vertl-auen geprägt ist, unterscheid et sich ,Regresso a Terra' - so der po rtu giesisch e Originaltite l - von dem klagenden Gestus frü he rer Sozialdo k ume ntationen."

Das unerwart et rege Interesse am Festival, sowo hl bei Be- such ern als auc h bei Filmanmelde rn, besch eini gt dem IWF, daß hier der rich tige Weg eingeschlagen wur de. Die erste Anmel- dung für das Göttingen Intern at ional Eth nographie Film Festi- val 1996 ging bereits zwe i Tage nach Absc hluß des 94er Festi- vals ein.

• Wern er Sperschneid er/ Mich aela v. Bullion

IWF aktuellNr.24 JULI 1994 4

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oben links:Jean Rouch erläutert seinenFilm "MadameIEh u:'

oben rechts:InnenhofdesIWF:Ausschonk und BänkeimFreienwerden bei strohlendem WeNergern genutzt.

miNe links: imFochgespräch am Miltogstisch v. I. n. r.: Prof. Rolf Brednich, Poul Henley, Judith und Dovid MocDougoll und (oleIte Piault.

miNe rechts:Beim Empfong zur Eräffnungv.1.n,r. Korin Galle,Dr.Beote Engelbrecht,Filmreferentin im IWF, Prof. Brigilta Hauser-Schäublin, Leiterin des lnstituts für Välkerkunde der Universität Gältingen.

Institutsdirektor Dr. Hans-Karl Galle und Rainer Hold, Vorstandsmitglied der Sparkasse GäNingen.

unten:Intorino Alves (ostaausPortugalistdieerste PreisträgerindesStudentenweltbewerbs.

(WF aktuell Nr. 24JU LI 1994 5

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• AUS DER FORSCHUNG

Mechanisches legieren

A

ls Legierung bezeichnet man eine Vermischun g, zw cicr oder mehrerer verschieden er Komponenten - beispiels- weise Metalle -, du rch die ein neu es Material mit Eigenschaften ent steht, die von den en d er Ausgan gsk omponenten nicht abge- leitet werd en nnen. Normalerweise erfo lgt die Herstellung einer Legierung auf sch m elz metallurgisc he m Wege. Nun gib t es jedoc h Komp onenten, die therm odynamisch nicht mischba r sind. Ein Beispiel hierfür sind Nickel und Yttri umoxid, eine keram ische Verbind ung, die fü r die H ochtemperatur-Festi gke it vo n sogenan nten O D S (o xid d isp ersio nsgehärt ete) Superl egie- ru ngen unabdingbar ist. Man kann sie jed o ch auf mech ani- schem Wege vereine n.

Was gesc h ieh t nun beim "Mechanischen Legieren"? Diese und noch man ch andere Fragen beschäfti gen Axel Brintzinger, Dok toran d am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stu trgart, Er benöt igt die Erge b nisse r seine Dissertation. Axel Brintz in ger arbe itet in der Forsc h u ngsgr u p pe von Prof.

Ed ua rd Arzt, die mit Dairnler Benz, Asea Brown Bo very und dem Forschungsz entrumlich (KFA) kooperi ert.

Ein Verfah ren zu m mech anischen Legieren wird derzeit im IWFmit Hilfevon Zeitdehnu ngsaufnahmen unt ersuch t. In eine r Metallt rommel mit Rü hrwerk , das dem gleichen Prinzip wie ein ch enm ixer folgt, befinden sic h die unt e rsch iedlichen Met allpul verteilch en von ca. 1/ I0 Millimet er Durchmesser und zusä tz lich etwa 2000 Ede lsta hlkugeln. Das Rührwerk wirbelt Kugeln und Pu lver mit einer Gesc hi ndigke it von 1500 Umd re- hu ng en pro Sekund ed urch ein ander.Die aufeina nde rp ra llende n Kugelnzers toßen die Pulver teil chen.die ineinesolche Kollision ver wic ke lt werd en.

Das Wesentli ch e beim Mechan isch en Legieren ist das Ver- formen, Brech en und Ver schw eißen der Pulverteilchen. das durch die Kugelstöße hervorgeru fen wird. Dabe i tritt auße r- dem eine lok ale T emperaturerh öhun g auf der Pulverob erf lache au f, der zu m Ansti eg der Diffusion führt. Erst dad urch kann es überhau p t zu eine r Legierungsbildung kommen . Durch wie- der ho hes Verformen, Brechen und Verschwei ßen der Einz el- teilch en bildet sich im weit eren Verlau f des Mahl vorgan gs ein Teilchenverb u nd mit lamellenart ige r Struktur, die sich lich t- mikroskopisch nicht mehr nachweisen Wh. Schließli ch ent - ste ht eine vollko m me n hom o gen e, st ru k tu rlose Masse. Diese Pulver mass e wird ansch ließe nd bei etwa 900 Grad Celsius zu einem Stran g zus a m mcngc p rcß t. W ährend des gesam te n Vor- gangs tritt kein e flüssige Phase au f. Es hand elt sich also um einen rein en Festkörp erp rozeß.

Umdie 2000 Edelstahlkugeln wirbelnmit 1500 Umdrehungen pro Sekunde durcheinander, wennJosel ThieneldesRührwerkin Gongsetzt,

Die en tstehenden neucn Legierungen sind ho chtcmpcratur- fest. Sie könn en 900 bis zu 1000 Grad Celsius stand halt en und finden desh alb Anwend ung als Mater ialien fü r Lauf-und Lci t- schauf el n in Flugzeugt urbi nen, r Ghs tifte in Dieselmoto- ren oder für Sp innd üsen zur Steinwollehe rstellung.

Mit Hilfe dieser Untersuc h u ng so w ie Vergleic hen von theo retischen Überl egungen mit experimente llen Unte rsu- chungen mö chteAxel Br intzin gerAussa gen übe rdasplasti sche Verh alt en der Pulverteilchen un ter dy nami schen Bedingungen gew innen. Ferner ist vo rgese he n, das Bru chver halten der Teil - chen eingehend zu char ak teri sier en .

Zu nächst stehe n die Mahl kugeln im Lich t des Interesses.

Das Sich tbarmachen der Kugelbewegun ge n - zuers t oh ne Pul- ver - soll unter and erem Aufschluß geben über Geschw indig- keit und Verformungsenergie der Kugeln sowie über Zone n, in denen das Pulver besonders gut oder schlec h t ve rma hlen wird und wie gut es vermi scht wird.

Dazu wu rde die Mahltromm el maß stab sgetre u aus Plexiglas nachgeba u t und mit Kugellagerk ugel n bcfüllr. Bei ein e r Dreh- zahl des Mah lwerks von etw a 1100 Umclrehun gen und eine r Aufnah mefrequenz von 2000 Bild ern pro Sekun de ließ en sich seh r gute Ergebn isse erzielen, die als Basisw erte r nachfol- gende Experime nte dienen.

Michacl a v. Bu llio n

IWF aktuell Nr. 24JULI 1994 6

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Neu im Vertrieb

• Geowissenschaften

Fluid Inclusions in Evaporiten (Best.-Nr. B 1839)

Albert Günter Herrmann, Clausthal- Zellerfeld.

Mikroaufnahmen zeigen Lösungsein- schlüsse in Salzmineralien und unter- schiedliche Phänomene beim Öffnen dieser Einschlüsse. Einige befinden sich im Gleichgewicht, in anderen herrscht Über- oder Unterdruck. Analyse der Lösungen.

(12 min)

Kontinentaldrift 600 mio a-rezent (Best.-Nr. C 1844)

Till Heinrichs, Göttingen.

.. ".6.. Daten von Christopher Scotes (1988)

. . wurden auf eine Kugel projiziert und mit dem Computer animiert. Die Konti- nentalverschiebung von 600 Millionen Jahren bis heute wurde in verschiede- nen Erdansichten visualisiert.

(7 min)

• Physik

Strömungen und Ausbreitung von gelösten Stoffen in der Nordsee (Best.-Nr. D 1840)

Dagmar Hainbucher und Jan O. Back- haus, Hamburg.

Die für die Ausbreitung von passiven, konservativen Teilchen maßgeblichen physikalischen Prozesse - gezeitenbe- dingte Restströmung, dichtebedingte ....A und atmosphärisch angefachte Strömun- , gen - werden am Beispiel der Nordsee

erklärt. Die Computersequenzen basie- ren auf numerischen Simulationsmodel- len, die mit realen Meßdaten gespeist wurden.

(17 min)

Generating a Proton (Best.-Nr. W 2203) Eyal Cohen, Paris.

Computer Simulation der Generierung eines Protons aus drei Quarks, ent- sprechend dem Realvorgang bei der Teilchenkollision in einem Teilchen- beschleuniger.

(4 min)

• Medizin

Verschiedene Keratinozyten-

Kulturen - Wirkung von Liposomen und Dithranol

(Best.-Nr. C 1804)

Gustav Mahrle, Bernd Bonnekoh, Bernd Thiele, Köln.

Verglichen werden Keratinozyten- Kulturen von Meerschweinchen und Menschen (nach Sub kultivierung) und HaCaT-Zellen (irnmortaiisierte Zelli- nie). An HaCaT-Zellen wird der Ein- fluß von liposomalen Phospholipiden und Anthralin untersucht: keine erkenn- bare zytotoxische Wirkung bei Iipo- somalen Phospholipide, Anthralin bei hoher Dosierung wirkt deutlich zyto- toxisch und bei niedriger Dosierung vor allem mitoseverlängernd.

(16 min)

• Biologie

Fortpflanzungsverhalten von Ixodes

riCInUS

(Best.-Nr. C 1833)

Franz-Rainer Matuschka, Berlin Andrew Spielman, Boston MA.

Die Fortpflanzung von Ixodes-Zecken ist durch eine indirekte Übertragung der Spermatophore und den Einsatz des erektilen Genesehen Organs bei der Eiablage gekennzeichnet. Entstehung des Eigeleges. Mit Lupenaufnahmen und Zeitraffung.

(13 min)

Lumbricus terrestris (Lumbricidae) - Fortbewegung und Ernährungsweise (Best.-Nr. E 2714)

Otto Graff, Braunschweig-Völkenrode.

Kriechen am Boden, Einbohren in die Erde, Lokomotion im Gangsystem, Umdrehen in der Röhre, Abweiden organischer Substanzen, Hereinziehen von Blättern und anderer Pflanzenteilen in die Röhre, Verschließen der Röhre mit Kot. Mit Zeitraffung.

(10112 min)

Lumbricus terrestris (Lumbricidae)- Paarung

(Best.-Nr. E 2715)

Otto Graff, Braunschweig-Völkenrode.

Zwei paarungswillige Würmer sind aus ihren benachbarten Röhren herausge- krochen und legen sich mit den Vorde- renden aneinander; die Hinterenden bleiben in den Röhren. Aus den Samen- blasen arn 15. Segment der Zwitter tritt Sperma aus, fließt in Samenrinnen bis

IWF aktuell Nr. 24 JULI 1994

zum Gürtel (Clitellum) des Partners und wird in die dort befindlichen Samentaschen aufgenommen.

(9 min)

Sphodromantis Iineola (Mantidae) - Beutefangverhalten

(Best.-Nr. E 2896)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Erfolgreiche und erfolglose Fangschläge weiblicher adulter Gottesanbeterinnen (grün und braun). Fanghaltungen und begleitendes Verhalten wie Lauern, Beutefixieren und Putzen. Mit Zeitdeh- nung (1000 u. 2000 Bis).

(10112 min)

Euscelis incisus (Cicadellidae)- Vibrationskommunikation beim Paarungsverhalten

(Best.-Nr. E 2950)

Hildegard Strübing, Berlin.

Kleinzikade: artspezifischer "Wechsel- gesang" zwischen Männchen und Weib- ehen, Übertragung der Vibrationen durch die Wirtspflanze, Suchläufe der Männchen, Kopulation ohne vorherige ausgeprägte Balz.

(9 min)

Struebingianella lugubrina

(Delphacidae) - Vibrationskommuni- kation beim Paarungsverhalten (Best.-Nr. E 2951)

Hildegard Strübing, Berlin.

Kleinzikade: starker Geschlechtsdimor- phismus, artspezifischer "Wechsel- gesang" zwischen Männchen und Weib- ehen, Übertragung der Vibrationen durch die Wirtspflanze, Suchläufe der Männchen, ausgeprägte Balz mit Flügel- schlagen vor dem Weibchen, Abwei- sung durch das Weibchen, Kopulation.

(11 min)

Euscelidius variegatus (Cicadellidae)- Vibrationskommunikation beim Paarungsverhalten

(Best.-Nr. E 2952)

. Hildegard Strübing, Berlin.

Kleinzikade: artspezifischer "Wechsel- gesang" zwischen Männchen und W eib- ehen, Übertragung der Vibrationen durch die Wirtspflanze, Suchläufe der Männchen, Balz mit Flügelspreizen und

"Balzgesang", Rivalenverhalten und

"Rivalengesang" der Männchen, Kopu- lation mit abschwellendem Trommel- geräusch.

(13 min)

...

7

(9)

Dulichia porrecta (Amphipoda) - Stielbau

(Best.-Nr. E 3007) Helmut Stephan, Kiel.

Der Stiel wird auf einer festen Unter- lage gebaut. Als Baumaterial dient hauptsächlich Detritus, den die Tiere mit den Antennen aus der Strömung filtrieren. Stielbau in allen Phasen.

(9 min)

Dulichia porrecta (Amphipoda)- Revierverteidigung

(Best.-Nr. 300S) Helmut Stephan, Kiel.

Ein Paar verteidigt sein Revier gegen fremde Artgenossen. Jeweils nur Männ- chen bzw. Weibchen kämpfen gegenein- ander. Die Gegner treffen frontal aufein- ander und versuchen sich gegenseitig mit Hilfe der Gnathopoden vom Stiel zu reißen. Der Besiegte wird zum oberen Stielende getragen und "fort- geworfen".

(5 '/2 min)

Dulichia porrecta (Amphipoda)- Absetzen der Jungen auf dem Stiel (Best.-Nr. E 3009)

Helmut Stephan, Kiel.

Vor dem Absetzen der Jungen wird das Marsupium intensiv "belüftet", der obe- re Stielabschnitt geputzt und verspon- nen. Das Absetzen erfolgt zumeist in mehreren Schüben. Absetzvorgang.

(6 min)

Dulichia porrecta (Amphipoda) - Häutung

(Best.-Nr. E 3010) Helmut Stephan, Kiel.

Die Häutung findet normalerweise auf dem Stiel statt. Ausgehend vom Häu- tungsspalt im Nackenbereich häutet sich zuerst die Kopfkapsel, danach der übrige Körper. Anschließende "Streck- übungen" mit "Durchkämmen" der An- tennenborsten.

(3 [/2 min)

Mantis religiosa (Mantidae)- Häutung zur Imago (Best.-Nr. E 3014)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Vollständige Häutung einer grünen männlichen Gottesanbeterin zur Imago und begleitendes Verhalten.

(11 min)

Mantis religiosa (Mantidae)- Putzverhalten

(Best.-Nr. E 3015)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Adulte Gottesanbeterinnen: fünf Weib- chen und ein Männchen (grüne und braune Formen). Augen- und Kopf- putzen mit den femoralen Putzbürsten der Fangbeine, Fühlerputzen und Put- zen der drei Beinpaare, besonders der Tarsen, mit Hilfe der Mundwerkzeuge.

(S'/2 min)

Mantis religiosa (Mantidae)- Fressen von Heuschrecken (Best.-Nr. E 3016)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Erfolgreiche Fangschläge weiblicher adulter Gottesanbeterinnen in sitzender und hängender Haltung. Sofortiger Freßbeginn an den Beutetieren meist am Kopf. Beide Fangbeine halten die Beute fest. Reinigen der Mundwerkzeu- ge im sonst pausenlosen Fressen wei- cher wie harter Beuteteile. Darminhalt der Beute wird nicht verzehrt.

(12 1/ 2 min)

Mantis religiosa (Mantidae) - Trinken (Best.-Nr. E 3017)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Weibliche adulte Gottesanbeterinnen bei der Wassersuche und -aufnahme an Zweigen.

(4 '/2 min)

Mantis religiosa (Mantidae) - Schlüpfen aus dem Kokon (Best.-Nr. E 3072)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Während des Schlüpfens der Prolarven von Mantis religiosa aus dem Kokon er- folgt die Häutung zum ersten Larven- stadium. Schlüpfen einzelner Tiere, Massenschlüpfen. Die Exuvien der Pro- larven bleiben am Kokon hängen.

(14 min)

Mantis religiosa (Mantidae)- Paarungsverhalten

(Best.-Nr. E 3071)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Paarungsverhalten im Freiland (Kaiser- stuhl) und im Labor. Das Männchen folgt dem Weibchen mit leicht schau- kelnden Bewegungen. Auffliegen auf das Weibchen in antiparalleler Stellung.

Drehen auf dem Weibchen und Fest-

klammern. Männchen führt Abdomen von rechts (asymmetrische Kopulations- zangen) zur Geschlechtsöffnung des Weibchens.

(11 min)

Mantis religiosa (Mantidae) - Kannibalismus

(Best.-Nr. E 3070)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Begegnung zweier weiblicher adulter Gottesanbeterinnen. Kurzer Kampf mit gegenseitigen Fangschlägen und Droh- verhalten. Das erfolgreiche Weibchen frißt das unterlegene am Kopf begin- nend bis hin zu den Flügelansätzen.

(10 min)

Mantis religiosa (Mantidae)- Beutefangverhalten

(Best.-Nr. E 3069)

Hans-Wolfgang Helb, Kaiserslautern.

Fangen verschieden großer Stadien von Wanderheuschrecken durch Männchen und Weibchen der Gottesanbeterin.

Verschiedene Varianten. Mit Zeit- dehnung.

(12 '/2 min)

Bombus terrestris (Apidae)- Sammeln, Eintragen und Einlagern von Pollen

(Best.-Nr. E 3160) Günter R. Witte, Kassel.

Erdhummel. Arbeiterinnen sammeln Pollenkörner. Anlagerung des Pollens zu "Höschen" an den Schienen der Hin- terbeine, Anflug zum Nest, Transport durch künstlichen Gang ins Nestinnere, Abstreifen der Pollenpakete in Vorrats- behalter,

(7 '/2 min)

Bombus lucorum (Apidae)- Einlagern und Einstampfen von Pollen

(Best.-Nr. E 3161) Günter R. Witte, Kassel.

Hainhummel. Arbeiterinnen streifen ihre an den Schienen der Hinterbeine haftenden Pollenpakete in Vorratsbehäl- ter ab. Dort werden die Pollenklumpen mit den Mundwerkzeugen geknetet- möglicherweise unter Hinzufügung von Speichel und/oder Nektar - und flach- gedrückt.

(4 1/z min)

tAl

IWF aktuell Nr. 24 JULI 1994 8

(10)

• Ethnologie

Der "Augen gruß" im Kulturvergleich (Best.-Nr. D 1824)

Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Wulf Schiefen- hövel, Erling-Andechs.

Dokumentation der weltweiten Verbrei- tung des durch die Kontraktion des mittleren und der seitlichen Teile des menschlichen Stirnmuskels bewirkten, schnellen Brauenhebens, des sogenann- ten Augengrußes.

(7 min)

Firth on Firth - Reflections of an Anthropologist

(Best.-Nr. D 1841)

Rolf Husmann, Göttingen, Peter Loizos, London, Werner Sperschneider, Hardegsen-Asche.

Persönlichkeitsaufnahme des britischen Ethnologen Sir Raymond Firth. Im Mittelpunkt stehen sein Studium der . ; Sozialanthropologie unter Malinowski

an der London School of Economics, seine Feldforschungen auf Tikopia (Salomonen, Melanesien) sowie -

zusammen mit seiner Frau - in Malaysia.

(46 1/2 min)

A Weave ofTime. The Story of a Navajo Family 1938-1986 (Best.-Nr. W 2070) Susan Fanshel,

50 Jahre nach den Filmarbeiten bei und mit den Navajo kehrt John Adair zu einer ihm von früher bekannten Familie zurück. Gemeinsam erinnern sie sich und erleben durch Gespräche und Szenen aus der heutigen Lebenswelt, wie sich die Navajo-Kultur verändert hat. Einbindung in die US-amerikani- sehe Gesellschaft und Rückbesinnung auf die eigene indianische Kultur bilden

'~I ein Spannungsfeld, in dem die jüngeren Familienmitglieder ihre eigene Identität finden müssen.

' (60 min)

The Ainu Bear Ceremony (Best.-Nr. W 2073) Neil Gordon Munro,

Für das heute nicht mehr praktizierte Bärenfest der Ainu, der japanischen Ureinwohner, wird ein Bär grog- gezogen, nach besonderem Zeremoniell getötet und von den Ainu gegessen. Die

Filmaufnahmen von 1931 zeigen eine Reihe ritueller Vorgänge, die durch einen Kommentar erläutert werden.

(30 min)

The Blooms of Banjeli: Technology and Gender in West African Ironmaking

(Best.-Nr. W 2088) Carlyn Saltman,

Die Filmemacherin suchte 1985 zusam- men mit zwei Historikern das Dorf Banjeli auf, um die traditionelle und nicht mehr praktizierte Form des Eisen- schmelzens wiederaufleben zu lassen und dieses traditionelle Handwerk auf- zunehmen. Geschlechtliche Arbeits- teilung. Historische Aufnahmen des Dorfes.

(28 min)

Les Maitres Fous (Best.-Nr. W 2197) Jean Rouch, Paris.

Der Film beschreibt die Besessenheits- zeremonien des Hauka-Kultes in Accra (Ghana). Während der Zeremonien wer- den Teilnehmer von Hauka-Geistern, zumeist in Form kolonialer Autori- tätspersonen, ergriffen. Ein Hund wird geopfert und verspeist. Die Einbindung des Kultes in das koloniale urbane Leben in Ghana wird durch die Arbeit der Hauka-Priester auf den Straßen deutlich.

(27 min)

• Volkskunde

Der Bollenhut - Ein Symbol der Schwarzwälder Tracht

(Best.-Nr. C 1827) Lutz Röhrich, Freiburg.

Bedeutung des Bollenhutes als origi- närer Bestandteil der Schwarzwälder Volkstracht sowie in Werbung, Fremdenverkehr und Karikaturen. Die Hutmacherin Hedwig Kaltenbach er- läutert während der Arbeit die einzel- nen Tätigkeiten und beschreibt die so- ziale Funktion des Bollenhutes. Der Lehrer Ansgar Barth erörtert die kultur- geschichtlichen Aspekte. Interviews mit Schwarzwälder Bollenhutträgerinnen und einer Touristin.

(28 min)

Zerbrechliche Tradition-

Vom Glasbläser zum Industriearbeiter (Best.-Nr. W 2199)

Edmund Ballhaus, Göttingen.

Glasproduktion im Mittelalter und in der Neuzeit. Vom Handwerk zur Indu- strieproduktion.

(34 min)

Scherbenlese im Grenzgebiet (Best.-Nr. W 2200)

Edmund Ballhaus, Göttingen.

Im Film werden ehemalige klein- und mittel bäuerliche Familien vorgestellt, die vor Jahren in der ehemaligen DDR durch Enteignung ihr Land verloren ha- ben. Sie haben keine Chance mehr in der Landwirtschaft.

(30 min)

Sizilien - Imkerei in traditionellen Tunnelstöcken

(Best.-Nr.: W 2202)

Hartmut Schmidt- Uhlenkamp, In der Imkerei G. Oliva in Solarina bei Syrakus wird noch mit traditionellen Tunnelstöcken aus den Stengeln der Ferulastaude gearbeitet. Zur Verhinde- rung der Schwarmbildung findet im Frühjahr die "Partitura" statt, die Ab- legerbildung, bei der die Völkerzahl ver- doppelt wird. - Im September wird Eukalyptushonig geerntet. Gewinnung von Preß- und Schleuderhonig.

(43 min)

• Kulturgeschichte

The Origins of Scientific Cinemato- graphy - Early Applications (Best.-Nr. D 1847)

Virgilio Tosi, Rom.

Kompilationsfilm mit Sequenzen aus den ersten wissenschaftlichen Filmen, die in der Zeit zwischen 1895 und 1911 hergestellt wurden. Fachgebiete sind Biologie, Medizin, technische Wissen- schaften, Mathematik und Ethnologie.

Die meisten Aufnahmen entstanden durch Einsatz industriell gefertigter Filmkameras und durch Benutzung spe- zieller Aufnahmegeräte für Zeitraffung und -dehnung sowie für Mikro- und Röntgenkinematographie. Rekonstruk- tionen aus Serienaufnahmen.

(28 1/ 2 min)

IWF aktuell Nr. 24JULI 1994 9

(11)

• Archäologie

Troia - Ausgrabunge n 1992 (Best.-Nr. G 256 )

Manfred Kor fmann, Matthias Raidt, Tü bingen.

Dokumentation der Grabungs kam- pagne Troia 1992: Ein neuer Ge- samtplan wird erstellt. Im No rden des Schliemann-Grabens werden nach Un- tersuchungder Schicht "älter als Troia I" dieArbeiten abgeschlossen.Teileder Festu ngsmauer Troia V sowie Sied- lungsrestezwischen den Mauerringen Troia II und VI werden freigelegt. Vor der Tro ia VI-Mauer wird ein Thun - fischskelett geborgen. In der T roia Vl-Untcrstadt wird ein Teil der Umfas- sungsmauer durch geomagnetische Un- tersuchun gen erfaßt und ein Holzstän- derhausergraben. Neudatie rungdes Heiligtu ms; Zeugnisse für die Zerstö- rungen Fimbrias werden gefunden.

Restaurierungsmaßn ahmen.

(22 1/ 2 min)

BERICHTIGUNG

In der letzt en Ausgabe hatte sich in der Rubrik "N eu imVertrieb"einDruckfeh- ler eingeschlichen. Der Auto r des Films

"Geo 10- Trockcnrissc"(W 2201) heißt Prof. Hillert Ibbeken. Wirdanken einem aufmer ksamen Leser für den Hinweis.

Begleitpublikationen

In Zukunft möchten wir an dieser Stelle neben unseren Filmen auch die je- weils neu erschienenen Begleitpub lika- tioncn bekannt machen. Sie kommen häufig zeitversetzt zum Publikationsjahr der dazu gehörigen Filme heraus und sind in der Zeitschrift "PUB LI KATIO - NEN ZU WISSENSC HAFTLIC HEN FILMEN" zusammengefaßt. Die Zeit- schrift untert eilt sich in die Fachbereiche Biologie, Ethnologie, Geschichte/Publi- zistik, Medizin, Psychologie/Pädagogik und Technische Wissenschaften/N atur- wissenschaften. Biblioth eken erhalten unsere Zeitschriftenreihe in Sammelbän- den gebunden zur Einstellung. Bei eini- gen Jahrgängen mußte aus Kostengrün- den bisher auf die Bindun g verzichtet werden.Sond erdruckeliegen allen Film- und Videokassetten für den Verleih und Verkauf bei. Zusätzliche EinzeIexempla- re erhalten Sie auf Anfrage.

In den Jahren 1992 und 1993 erschie- nen Publikation en zu folgenden Filmen (aufgelistet nach Bestellnumm er und Titel des Films und Auto r der Bcgleit- publikation ):

• Biologie

- C 169 7 Organisation und Bewegungs- weisen der Arcturidae (Isopoda), Angelika Brandt

- D 1743,01 744, 01 745 Verhaltens- weisenvon Rindern I-III,Thomas Sommer

- 0 1766 Raumk on kurrenzbeider Prachtl ibelle Calop teryx haerno rrh oi- dalis (Calopterygidae), Christine Lingnau

Poorungsrad der Gemeinen Binsenjungfer

- E29 78 Agaporn is roseicollis (Psittaci- dae) - Balz und Kop ulation , Reinhard Lassek

- E 2979 Agapornis roseicollis(Psittaci- dae) - Bereiten und Eintragen von Nistrnatcrial, Reinhard Lassck - E3011 Platycyph a caligata (Plat ycy -

phidac)- Fortpflanzungsver halten, Rainer Rudolph

- E3101 Plcaminutissirna (Pleidae) - Sekretpu rzen. Damir Kovac, Ulrich Maschwitz, Kurt Hirsehel

- E 3133 Sympet r u rn depressiusculum (Libellulidae) - Fortpflanzungsver hal- ten in Massenansammlungen), Uwe Anders und Karsten Grabow

IWF aktuellNr. 24 JULI 1994

• Ethnologie

- E 3106 Mirteleurop a. Schleswig- Anfertigung eines Wagenrades, Arno ld Lühnin g

- E3129 Trobriander(Papua-Neu- guinea,Trobriand-Inscln, Kaile'un a)- Tänze zurEinleitu ng desErntefeier Rituals, und E 3130 T robri and er (Papua-Neuguinea. Trobriand-Inseln, Kiriwina) - Ausschnitte aus einem Erntefesttanz. Irenaus Eibl-Eibesfeld und Gunthc r Senft

- 0 1669 Der Bänkelsänger Marin Ivanov Nikolov inSofia 1984, Klaus Roth

- 0 1731 Bodenerosion und Boden- erhaltung im Trockenfeldba ugebiet des Punjab, Michael A. Zöbisch - E234 1 Iatrnul(N euguinea, Mittlerer

Sepik) - Erntenvon Areca-Nü ssen für den Beteigenuß, Markus Schindlbeck

- E 2342 Aibom/Iatmul (Neuguinea, Mittlerer Scpik) -Tauschmarkt in Tingei, Markus Schindlbeck

- E 2345 latrnul (N euguinea, Mittlerer Scpik) - Befragungdes Ahnengeistes, Markus Schindelbeck

- E2346 Iatrn u l (N euguinea, Mittlerer Scpik) - Auftritt der »mai-- Maskcn in Korogo, Markus Schindlbeck - E 2711 Neuguinea, Mittlerer Sepik -

Kopfjägertanze in Charn bri aufge- führt vor Touristen, Markus Schindlb eck

- E 2805 Aibom (N euguinea, Mittlerer Sepik) - Gewinnung von Sago, Markus Schindlbeck

- E 30 12 Pan troglerdytes (Po ngidae) - Termitcnfischcn, Irenaus Eibl-Eibes- .<~ feld und Jane Goodall

- E3028 Mitteleuropa.Oberösterre ich- Floßbau an der Enns, Hans Sicgfried Schranc r

• Geschichte/Publizistik

- G 47 "Das Wort aus Stein" , Kar]

Arndt und Hartmut Döhl

- G 69 und G 56 Max Pechstein, Berlin 195 1, 1952, 1955 und 192 7, Anette Ne ugebauer

- G 188, G 189, G 190, G 19 1 Konrad Lorenz. Altenberg bei Wien 19 77, Bernd Lötsch

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- G 188, G 189, G 190, G 191 Konrad Lorenz. Altenberg bei Wien 1977, Bernd Lötsch

• Medizin

- C 1735 Herz-Lungen-Wiederbele- bung durch Ersthelfer. Jan Bahr

• Psychologie/Pädagogik

- C 1656 Grundtechniken der klassi- schen Hypnose, Tomas Svoboda - C 1751 Multimodale Kurzzeit-Verhal-

tenstherapie - Exposition in-vive bei Agoraphobie mit Panikanfällen, Martina Fischer und Rüdiger Klepsch - C 1768 Bewegung im Justizvollzug?,

' . J

ürgen Sehröder

• Technische Wissenschaften/

Naturwissenschaften

- C 1604 Freier Drehfall und Bruchver- halten seitlich umgelegter Schornstei- ne, Wolfgang Send

- C 1722, C 1723, C 1724 Quasiteil- chen I-III, Gerd Koppelmann, Norbert Hensel, Harald Rehnert, Michael Totzeck

- C 1789 ASDEX Upgrade - Aufbau eines Kernfusionsexperiments, Walter Köppendörfer und Isabella Milch - E 2926 Herstellen von Innengewin-

~ den durch Gewindefurchen. Läszlo . , Szender

• Publikationstausch

Für alle interessierten Institute, Museen und Bibliotheken bieten wir IWF-Publikationen im Tausch an.

Außer den "Publikationen zu Wissen- schaftlichen Filmen" können Sie unsere Kataloge mit regelmäßigen Nachträgen sowie die halbjährlich erscheinende Zeitschrift "IWF aktuell" erhalten. Wir würden uns freuen, im Gegenzug ihr Angebot zu beziehen. Besonderes Inter- esse haben wir an Film- und Medienka- talogen, Vorlesungsverzeichnissen und - sofern möglich - filmwissenschaftlichen Veröffentlichungen.

NEUE FILME

Kupferorbeit in Sto. Ilam

"Ping, ping, ping ... " tönt der helle Hammerschlag über die sonnige Plaza des Dorfes Santa Clara dei Cobre. Im Schatten kleiner Hütten und Stohdacher haben die Kupferschmiede, denen der Ort seinen Beinamen verdankt, ihre Werkstätten eingerichtet. Männer ziehen mit schweren Zangen rotglühende Kup- ferplatten aus der Glut und treiben sie zu Kesseln. Nebenan ziseliert Pablo Pureco, ein Meister seines Faches, einen großen, flachen Teller mit frei erfunde- nen Mustern, und in einer dritten Werk- statt treibt Etelberto Ramirez glühende Kupferblöcke zu Vasen in den verschie- densten Formen.

Sta. Clara ist ein Dorf, das vom Kup- ferhandwerk lebt. In der 50er Jahren dohte das Handwerk auszusterben.

Doch die Kupferarbeiter erweiterten ihre Produktpalette und der Handel be- gann zu florieren. Sta. Clara entwickelte sich zum beliebten Touristenzentrum.

Ende der 80er Jahre gab es etwa 3000 Kupferarbeiter und zahlreiche Läden.

Im Rahmen eines mehrteiligen Filmprojekts in Mexiko haben die Auto- rin Dr. Beate Engelbrecht (Redaktion und Ton) und Manfred Krüger (Kame- ra) 1989 die Aufnahmen gemacht. Der Film stellt drei Handwerker und ihre Werkstätten vor. Sie repräsentieren die drei Hauptproduktionsbereiche des Dorfes: Kessel, Platten und Vasen.

Gleichzeitig stehen sie auch für die Ge- schichte des Dorfes selbst. Der Film sollte zeigen, daß die positive Entwick- lung auf dem Gebiet des traditionellen Handwerks möglich ist.

Die Handwerker des Dorfes wurden in die Filmarbeit einbezogen. Jeder hatte seine eigenen Ideen, warum und wie man sich beteiligen könnte. Schließlich sind alle gestandene Geschäftsleute und stolz auf ihre Arbeit. Sie haben den Film als Marketing-Instrument betrachtet.

1991 wurde ihnen der Rohschnitt des Films gezeigt. Dabei kommentierten sie das Werk und gaben Erklärungen ab über die problematische Lage, in der sie sich angesichts einer weltweiten Rezes- sion befinden.

IWF aktuell Nr. 24 JULI 1994

Es wurde vereinbart, daß eine Kopie des inzwischen mehrfach prämierten Films dem örtlichen Museum übergeben wird, um ihn als Information für die Touristen zu nutzen. In dem Museum sind die besten Arbeiten des Dorfes aus- gestellt.

(Best.-Nr.: C 1832)

• v.B.

Wenn Muskeln unwillkürlich Eigen- leben entwickeln

Ein Facharbeiter kann seiner Arbeit nicht mehr nachgehen, weil sich sein Hals schmerzhaft verrenkt und ihn zu ständiger Schonhaltung zwingt. Auf- grund von Lidverkrampfungen führt eine Hausfrau nahezu das Leben einer Blinden. Ein Versicherungsvertreter kann nicht mehr schreiben, das ist für ihn das berufliche Aus. Alle diese Pati- enten leiden unter zentralnervös beding- ten Dystonien, häufig schmerzhaften und bis zu schwersten Behinderungen führende Bewegungsstörungen.

Ein neuer Film des IWF bietet Stu- dierenden und Ärzten nun Hilfe bei der Diagnose. Er zeigt die Symptome dieser Bewegungsstörung und verdeutlicht in Interviews und Szenen aus dem Alltag die Beschwerden der Patienten.

Der Film, für den Dr. Dirk Dressler von der Universität Göttingen (Dyski- nese-Ambulanz der Psychiatrischen Kli- nik) verantwortlich zeichnet, soll die Zuordnung der Symptome zum Krank- heitsbild der Dystonie erleichtern, die Voraussetzung für die weitere Betreu- ung und Behandlung der Patienten ist.

Fünf Hauptsymptome der Krankheit werden gezeigt.

Der Schreibkrampf betrifft Hand und Unterarm. Unwillkürlich ein- schießende, meist länger anhaltende krampfartige Bewegungen überlagern den Schreibfluß. Häufiger als Schreib- krämpfe kommen Dystonien der Lid- muskeln vor. Solche Blepharospasmen verursachen Schmerzen, innere Anspan- nung und Sehstörungen, die bis zur funktionalen Blindheit führen können.

11

=

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Die bekannteste Dystonieform ist der Schiefhals, Torticollis sp as mo dicu s.

Dabei führen Verkrampfun gen der Halsmuskulatur zu schmerzhaften Ver­

drehungen des Halses. Bei der axialen Dystoni e bewirken Verkrampfungen der Rückenmuskulatur eine Uber­

streck ung der Wirbelsäu le, der die Pati­ enten nur unter grö ß ter Anstrengung en tg eg e nw irke n können. Kleinste All­ tagsv erri chtun gen werden so zur Qual.

Die Fortbewcgu ng aus eigener Kraft kann sic h so weit eins ch rä n ken, dein Ro llstu hl nöti g wird.

Schwerst e Behinderungen sind die Folge, wenn Dystonien in mehreren Körperteilen auftreten. Wenn Kind er oder Jugen d lic he an Dystoni e erkran­ ken, können die Symptome, von einem Körperteil ausgehend, auf andere Kör­

perteile, ins b eso nd ere die Extrem itäte n, übergreifen. Daraus ergeb en sich nich t nur Verformungen des Skeletts, z. B. des Brustkorbes, sond ern in Zu sammenhang damit auch Folgeerkrankungen wie Pneumonien oder Herz -Rhythmus-St ö ­ rungen .

In n ere Anspannung verstärkt die körperlich en Symptome. Entspannun g ­ zu m Beispiel durch Mu sikhören ­ sc hen kt den Patienten Erleic hterung, im Schlaf verschwinden die Krämpfe mit ­ unter gänzlic h.

Neb en den bish er angewandten Therapieformen wie Krankengymn astik, operat iven Eing riffe n und der Gabe vers ch ied en er Medikamente, hat ein neu es Medikament seit kurzem die The­

rapi e der Dystonien revolutioniert, Das im Zu sammenhang mit Lebensmittelve

giftu nge n so gefü rc htete Ner ven gift

"Bo tu linu m- To xin" bringt bei lokaler Injekt io n vielen Patienten Linderung.

Urnso wichtiger ist eine exakte Diagn o se zur Erm ittl u ng der Patienten, die von ei­ ner solchen Therapie profitieren.

(Bes t.- N r. : C 1837)

vB

Kameramann Gerhard Malzdorf muß für die Zeitrafferaufnahmen desGezeilenwechselsinsfeuchte Element.

Nordsee

In einem einzigen Augenblick fällt das Wasser an einer Kaimauer von Bre­ merhafen drei Meter und steigt in der nächsten Sekunde scho n wieder an. In der Zeitrafferaufnahme wirkt der Gezei­

tenwech sel wie eine einz elne gro ße Wei ­ le un d wirklich läuft zw ei mal täglich eine lange Tidenw elle aus dem Atlantik im Norde n und über den englisc hen Kanal im Süden in die Nord see ein.

Gez eite n, Winde und Dichteschwan ­ kungen verursachen Ström ungen, die in dem neu erschienenen Film "Strömun­ gen und Ausbreitung vo n gelöste n Stof­

fen in der Nordsce" gez ei gt werden.

Durch Com p uteran imatione n und Gra­

fiken ents te ht ein Überblick über diese Strömungen. Die Co m puterb ild er wur­

den innerhalb eines EUREKA-For­

schungspro jekts VIS IMA R (Visua lisa­

tion and Simulation of Marin Enviro n­

mental Processes) an der Universität Hamb urg erst ellt. Von den Hamburger Wissensch aftl ern ent w icke lte numeri­

sche Simulat ion smodelle bilden die Grundlage für die computergeneri enen

[WF aktu ell NI'. 24 JU LI 1994

Sequenzen . DieSimu lat ion smodelle sind mit real en Mcßdatcn gesp eist, die in ver­

schied ene n Forschun gsprojekten über Jahre hinweg erhoben wurden .

Winde, Dichte und Gezeiten sind die wichtigsten ph ysikali schen Einfluß­

grö ß en, die die Strömun gen antreibe:• . Im Modell wurden an verschied enen Stellen der Nordsee Drifter plazicrt, d

ren \X!ege verfolgt und auf einer Karte marki ert. Länge und Richtung der ent­

sta nd enen Linien, die Trajektorien, g

ben die Stärke der Strömun gen wieder.

\X!inde dominieren Strömungen in den obe rflac hen ahen Schichten: Süd­

westwinde unterstützen den Austau sch der \X!assermassen zw isc he n Nordsee und Antlant ik, so daß kontaminicrtes Wasser nach zw ei bis drei Jah ren aus der Nordsee gespült wird.Nordost wind da­ gege n hemmt diesen Prozeß.

Außer durch Winde entst ehen Strö ­ mungen durch Dichteschwankungen des Wassers. Dichtebedingte Strömun gen 12

Referenzen

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