Dr. Franz W
ENZELParis, 1. Juli 2020
Überdimensionale Konjunkturprogramme lassen hoffen;
Risikopapiere übergewichten
Dieses Dokument richtet sich an qualifizierte Anleger / professionelle Kunden
Quelle: AXA IM, Juli 2020
1
Covid-19: Fokus auf „Exit-Management“
• Covid-19-Infektionen: Weiterer Anstieg der Neuinfektionen und kein Ende in Sicht, Ansteckungsrate von zentraler Bedeutung
• Deutliche regionale Unterschiede
- Europa: Neuinfektionen (fast) stetig rückläufig - USA: Infektionsherde nehmen (wieder) zu - Schwellenländer: Gefährliche Ansteckungsraten
Konjunkturpolitik: Konjunkturprogramme in neuen Dimensionen
• Geld- und Fiskalpolitik bewegen sich in neuen Dimensionen, können aber nicht unbegrenzt fortgeschrieben werden; Arbeitsmarkt und Unternehmensverschuldung werden wichtige Faktoren für die zweite Phase sein, wenn Stimuli weniger werden
• Europa: Pandemie erzwingt besondere Solidarität, es zeigen sich aber gravierende Schwachstellen
Konjunkturindikatoren: Erste zaghafte Konjunktursprossen
• 2020 wird geprägt von scharfer Rezession; Tiefpunkt im zweiten Quartal, Besserung in der zweiten Jahreshälfte erwartet
• Massive wirtschaftspolitische Stimuli legen den Grundstein für solides Wachstum 2021 von etwa 6 % in der Breite (USA: 4.5 %, Eurozone:
6 %; China: 8 %); Arbeitsmarkt und Unternehmensverschuldung determinieren Wachstum 2021
Anlagestrategie: Präferenz für Risikopapiere
• Fixed Income: Renditen seitwärts, im Spannungsfeld zwischen höherer Nettoneuverschuldung (i. H. v. +10 %) und Geldpolitik
• Unternehmensanleihen: Sehr teuer auf der Basis der Fundamentaldaten, aber Leitmotiv: „Don‘t fight the CBs“
• Aktien: Übergewichten –Überschussliquidität und konjunkturelle Erholung (sofern nicht Covid-19 erneut ausufert)
Kernaussagen im Überblick
Covid-19
Fokus auf „Exit-Management“
3
Covid-19 1/2
Fokus auf „Exit-Management“; „Second rounds“ möglich; „cluster“ quasi sicher
Quelle: WHO, AXA IM Research, Juni 2020
Neuinfektionen: Tendenz steigend; divergierende Dynamik
• Gesamtzahl der Neuinfektionen steigt wieder an, allerdings mit deutlichen regionalen Verschiebungen
- Europa: Neuinfektionen stetig rückläufig auch nach Lockerung der Ausgangsbeschränkungen; Sommerferien werden zur Nagelprobe - USA: Neuinfektionen zwingen einige Staaten zu erneuten Maßnahmen
- EMs: Weiter deutlicher Anstieg der Neuinfektionen
• Risiken von Zweitrunden sind nicht zu unterschätzen (Mutationen); Exit-Management in sehr unterschiedlichen Facetten
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000
New daily cases
Italy Spain
Germany France
7-day ma
0 20000 40000 60000 80000 100000 120000 140000 160000
0 5000 10000 15000 20000 25000 30000 35000 40000 45000
16-Jan 06-Feb 27-Feb 19-Mar 09-Apr 30-Apr 21-May Daily cases of coronavirus
China Italy Spain US UK Brazil Russia Global (RHS)
Fokus auf „Exit-Management“; „Second rounds“ möglich; „cluster“ quasi sicher
Quelle: NY Times, Auravision, AXA IM Research, Juni 2020
Neuinfektionen: Tendenz steigend; divergierende Dynamik
• USA vs. Europa: Unterschiedliche Exit-Strategien
- Europa: Hat stetig niedrigere Neuinfektionsraten abgewartet
- USA: Frühzeitig gelockert, obwohl Neuinfektionsrate den Zenit noch nicht überschritten hatte
➔Höhere Wahrscheinlichkeit eines Neuanstiegs (verschärft von Demonstrationen und Wahlveranstaltungen), aber Hoffnung auf weniger scharfen Konjunktureinbruch
0%
20%
40%
60%
80%
100%
t-10 t-5 t t+5 t+10 t+15 t+20 t+25 t+30 t+35 t+40 t+45 t+50 t+55 t+60 t+65 t+70 t+75 t+80 t+85 t+90
t = day lockdown introduced Countries in lockdown as % national GDP
France Germany Italy Spain US
Austria, -2.5 Belgium, -3.9 US, -1.2
Germany
France, -5.8 Spain, -5.2
Italy, -4.7
China, -9.8 y = 0.0014x2- 0.3183x + 3.1913
R² = 0.8087 -12
-10 -8 -6 -4 -2 0
0 10 20 30 40 50 60
Real GDP growth
Lockdown stringency index, Q1 average
GDP growth vs Lockdown
Source: Hale, Thomas, S. Webster, A. Petherick, T. Phillips, and B. Kira (2020) - Oxford COVID-19 Government Response Tracker, Blavatnik School of Government
Blavatnik School of Government
Konjunkturpolitik
Konjunkturprogramme in neuen Dimensionen
Geldpolitik stellt selbst 2008 in den Schatten! Notwendig, aber nicht hinreichend!
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
US Fed: „Whatever it takes“
• US Fed senkt Zinsen 2 x (3. März und 15. März auf 0−0.25 %)
• De facto unbegrenzter Ankauf von Wertpapieren einschl.
einer Finanzierung für Unternehmen; Liquiditätsprogramme für Banken und Geldmärkte
• BAU bis auf weiteres
-1 0 1 2 3
Q1 2020 Q4 2020 Q3 2021 Q2 2022 ppt boost
Estimated boost to GDP from combined monetary stimulus
Fully effective QE Less effective QE FFR cuts (150bps)
EZB: „Buyer of last resort“
• Breit gefächertes Maßnahmenbündel mit PEPP-Kaufprogramm von EUR 1350 Mrd. als zentraler Größe
Date Decisions
12-Mar
EUR 120 bn temporary envelope of additional net asset purchases Weekly “bridge” LTROs at the depo rate (−0.5 %)
Looser TLTRO-III terms from June 2020 to June 2021 (25 bp cut in TLTRO rate;
borrowing capacity up to 50 % of eligible loans) 15-Mar Weekly USD swap lines (pricing lowered to OIS + 25 bp) 18-Mar
EUR 750 bn Pandemic Emergency Purchase Programme CSPP expanded to non-financial Commercial Paper Expansion of the Additional Credit Claims framework 20-Mar Daily 7-day USD swap lines
07-Apr Collateral easing measures (scope, loan size, requirements, and a 20 % reduction in collateral valuation haircuts, Greek waiver)
22-Apr Grandfathering collateral eligibility until September 21
30-Apr
Looser TLTRO-III terms from June 2020 to June 2021 (50 bp rate discount) News PELTROs at −0.25 % (MRO −25 bp) between May and December 2020
Publication of PEPP breakdown on a bimonthly basis 04-Jun
PEPP envelope increased by EUR 600 bn and extended until June 21 (so now EUR 1350 bn until June 21)
PEPP reinvestment at least until end 2022 Quelle: ECB, AXA IM Research, Juni 2020
7
Konjunkturprogramme in neuen Dimensionen 2/5
Geldpolitik stellt selbst 2008 in den Schatten! Notwendig, aber nicht hinreichend!
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
EZB: Konjunkturstütze und Stabilität der Märkte
• Krisenmanagement positive Überraschung; Maßnahmen- bündel von zentraler Bedeutung für Schadensbegrenzung, um weitere Fragmentierung der Kreditmärkte zu verhindern
• Laufzeit des PEPP bei aktueller Kaufgeschwindigkeit (~ EUR 5 Mrd.) bis Q2 21; weitere Aufstockung wahrscheinlich; APP wird Mitte 2021 das Staffelholz übernehmen
• „Kreativität“ notwendig angesichts Karlsruhe und 33%-Regel
SNB: Ohne Interventionen geht es nicht!
• Um weitere Aufwertung des CHF zu verhindern ist SNB quasi gezwungen, am Devisenmarkt zu intervenieren, …
• … und bleibt damit im Sog der EZB
• Weitere Aufblähung der SNB-Bilanz unvermeidlich
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
Apr-20 May-20 Jun-20 Jul-20 Aug-20 Sep-20 Oct-20 Nov-20 Dec-20 Jan-21 Feb-21 Mar-21 Apr-21 May-21 Jun-21
ECB PEPP Cumulative purchases
Latest pace (EUR 5.6bn per day) Average pace (EUR 5bn per day) Low pace (EUR 4bn per day) EUR bn
Quelle: ECB, AXA IM Research, Juni 2020
Fiskalpolitik oder: Wer soll das bezahlen?
Quelle: Fed, CBO, AXA IM Research, Juni 2020
Herr Trump verteilt großzügig
• Wenn sich Republikaner und Demokraten einig sind …
➔Gesamtpaket > 12 % des BSP, primär Q2 und Q3 2020
• Kombination aus Transferzahlungen und reduzierten
Ausgaben bedingt massiven Anstieg der Sparquote auf 33 %
- Einkommen: von USD 51 229 ➔USD 56 587 - Ausgaben: von USD 47 008 ➔USD 37 940
• Geld- und Fiskalpolitikstimuli: 10 % 2020, 6–10 % 2021 …
Europa: Nominal beeindruckend, real: okay!
• Augenscheinlich eindrückliche Stimuli mit ~ 10 % des BSP, wenn voll ausgeschöpft (unwahrscheinlich)
• „Echte“ nachfrageorientierte Maßnahmen mit ~ 4 % eher verhalten (geschätzter BSP-Verlust durch Covid-19 i. H. v. ~ 9 %)
• Deutschland mit „besserem“ Mix Richtung direkter Nachfrage (Mehrwertsteuersenkung)
-1 0 1 2 3 4 5 6
Q1 2020 Q4 2020 Q3 2021 Q2 2022 ppt boost
Estimated breakdown of combined policy stimulus
Fiscal stimulus QE (fully effective) QE (impaired effectiveness) FFR cuts
Estimated total stimulus
0 10 20 30 40 50
France Germany Italy Spain Japan UK US
% GDP
COVID-19 fiscal stimulus response Direct spending
Other measures incl. state guaranteed loans
Quelle: AXA IM Research, Juni 2020
9
Konjunkturprogramme in neuen Dimensionen 4/5
Ein neuer Marshall-Plan für Europa? Man hat sich redlich bemüht! Resultat überschaubar und langwierig
Quelle: EC, AXA IM Research, Juni 2020
Wohlbedachtes Bündel aber …
• „NextGeneration EU“-Paket ist wesentlicher Schritt vorwärts; Euro-Bonds, Transferzahlungen und gemeinsame Steuereinnahmen; Volumen von EUR 750 Mrd. (5 % des EU-BSP), gestreckt über mehrere Jahre
• Weitere Programme (Volumen in toto: EUR 540 Mrd.)
- Pandemic Crisis Support (PCS) = ESM-Kreditlinie, max 2 % des BSP, aber politisches Stigma
- SURE: Kreditzusagen bis zu EUR 100 Mrd. mit Bedingungen: 1) Quotenbeschränkung (drei größte Kreditlinien max. 60 % des Gesamtvolumens − was bleibt da noch dem einzelnen Land?) 2) Garantien der Mitgliedsstaaten i. H. v. 25 %
- Pan-European Guarantee Fund vonEUR 25 Mrd. der EIB (bis zu EUR 200 Mrd. an Finanzierungsvolumen für Mittelstand; noch nicht operational (60 % der EIB- Aktionäre müssen zustimmen)
0 50 100 150
2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027
Timeline proposal of RRF Grants commitments and payments, EU 27
Grants Committed Grants paid EUR
0,2
0,6
0,9 1,0
0,7
0,3 0,1
0,6
1,6
2,4
2,7
1,8
0,8
0,3
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027
Timeline proposal of RRF grants payments
Italy Spain Portugal Greece Croatia Bulgaria
% of
Pandemie erzwingt globale Stimuli
Quelle: NPC, AXA-IM Research, Juni 2020
China: 4 % Stimulus, Potential bis zu 5 – 6 % Japan:
• Massives Regierungspaket von netto ~ 5.5 % des BSP; angesichts eines schwachen Multiplikators ➔2.5 %
• BoJ: Breit gefächerter Katalog mit Fokus auf „Yield Curve Control“
- “Special Funds-Supplying Operations to Facilitate Financing in Response to the Novel Coronavirus” which funds supplied against private debt pledged as collateral for a maximum amount of around JPY 25 tn
Quelle: MoF, BoJ, AXA IM Research, Juni 2020
Konjunkturindikatoren
Erste zaghafte Konjunktursprossen
Erste positive Signale bei Frühindikatoren
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
USA
• Diverse Frühindikatoren sind Indizien dafür, dass in Q2 die wirtschaftliche Talsohle erreicht/durchschritten wurde
- Housing, Einzelhandelsumsätze
- Frühindikatoren des verarbeitenden Gewerbes - Produktion hat noch Aufholpotential
Eurozone
• Erste vorsichtige Anzeichen einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau …
• … noch nicht von Produktion bestätigt
10 20 30 40 50 60
08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
Euro-area PMIs
Manufacturing Services Composite Index
13
Wirtschaftsindikatoren 2/7
Erste positive Signale bei Frühindikatoren
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
China: „First in, first out“
• Diverse Vorlaufindikatoren haben auf „Grün“ gedreht und lassen Hoffnung aufkommen, dass Q2 bereits wieder positiv wird
• Auto- und Stahlproduktion sind auf Expansion
eingeschwenkt; konsumtive Nachfrage (Restaurants, Airlines) noch weit entfernt von „normal“
• Relativ hohe Arbeitslosenquote von >6 % belastet
Japan
• Weitaus weniger Belastung durch Covid-19 (~18 000 Infektionen)
• Japan scheint verzögert, gängige Frühindikatoren zeigen noch immer Richtung Süden
• PMI: ein Hoffnungsschimmer
20 25 30 35 40 45 50 55 60
Jan-12 Jul-12 Jan-13 Jul-13 Jan-14 Jul-14 Jan-15 Jul-15 Jan-16 Jul-16 Jan-17 Jul-17 Jan-18 Jul-18 Jan-19 Jul-19 Jan-20
PMI
Manufacturing Services
Nachfrage: Lockerung der Ausgangssperren schlägt sich in barer Münze nieder
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
Im Vergleich: Besserung, aber auf verschiedenen Niveaus
• Nachfrage in den USA und Deutschland deutlich weniger zurückgegangen und erholt sich
• Frankreich: Erholung nach strenger Ausgangssperre
• Großbritannien: Nachholbedarf
Eurozone: Deutlicher Anstieg der Sparquote
• Deutlicher Anstieg der Sparquote zum Teil infolge niedrigerer Ausgaben, aber auch Vorsorgesparen (trotz Kurzarbeit und Zwangsurlaub)
• Sparverhalten kommt Schlüsselrolle für Endverbrauch zu
-110-100-90-80-70-60-50-40-30-20-10100
15. Feb 22. Feb 29. Feb 07. Mrz 14. Mrz 21. Mrz 28. Mrz 04. Apr 11. Apr 18. Apr 25. Apr 02. Mai 09. Mai 16. Mai
Retail and recreation mobility
United States United Kingdom Germany France
%
compared
15
Wirtschaftsindikatoren 4/7
Eurozone: Lockerung der Ausgangssperren schlägt sich in barer Münze nieder
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
Eurozone: Aus Dornröschenschlaf erwacht
• Diverse Hinweise darauf, dass sich Nachfrage stabilisiert
- Elektrizität um die 90 % gegenüber Vorjahr, siehe Grafik
- KFZ-Neuzulassungen mit deutlich langsamerer Sinkgeschwindigkeit
Eurozone: aus Dornröschenschlaf erwacht
• Italien und Deutschland zeigen den Weg zurück zur
„Normalität“
• Einzelhandelsumfrage der Banque de France: + 50 % im Mai
-120 -100 -80 -60 -40 -20 0 20
Open table seated diners at restaurants
Hamburg Munchen Naples
yoy comp. with the same day of the same week in the prev. year
Arbeitsmarkt: Nagelprobe steht noch aus
Quelle: ECB, AXA IM Research, Juni 2020. Hinweis: Die erweiterte Arbeitslosenquote umfasst die Zahl der Beschäftigten, die bis Mai im Rahmen von befristeten
Europa: Kurzarbeit als Stoßdämpfer
• Kurzarbeit und Zwangsurlaub konnten Schaden begrenzen
• Schätzungen der potentiellen Arbeitslosenquote: zwischen 25 und 45 %; Zeitarbeiter besonders hart betroffen (Ø 40 %)
USA: Fire and … hire? Fingers crossed
• Arbeitsmarkt kommt Schlüsselfunktion für Erholung zu
• US-Maizahlen könnten durchaus den Scheitelpunkt darstellen;
Korrektur eines prophylaktischen Zwangsurlaubs oder echte Besserung? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen;
Daten sind naturgemäß sehr volatil
17
Wirtschaftsindikatoren 6/7
Unternehmensverschuldung
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
Verschuldungsquote der Unternehmen:
• Hohe Unternehmensverschuldung lässt Zweifel bezüglich Investitionsbereitschaft, …
• … selbst wenn Zinsniveau weiter niedrig bleibt und Zentralbanken Hilfestellung bieten
• Schwächere Investitionsbereitschaft und negative Unternehmensgewinne lasten auf Beschäftigungsbereitschaft
40 60 80 100 120 140 160
1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017
% GDP
International NFC debt as % GDP
China France
Germany Italy
Spain UK
US GDP weighted avg
GDP weigh avg (ex Ch)
Das Konjunkturalphabet
Wie lässt sich eine Erholung definieren?
• Erholung, wenn BSP wieder auf vorherigen Pfad zurückgekehrt ist (siehe V- oder U-shaped Recovery)
• Erholung auf niedrigerem Niveau mit einem neuen Wachstumstrend (Beschäftigung erholt sich langsamer, Disinflation ist dauerhafter; siehe L-shaped Recovery)
• Wir meinen: Verschnaufpause nach einer zügigen (technischen) Erholung, bevor die Konjunktur wieder an Dynamik zulegt. In den USA erwarten wir nach einem 10-prozentigen Einbruch (q/q) eine Erholung von ~ 6 % in Q3, gefolgt von weiteren 3 % in Q4; erst Mitte 22 wird wohl Konjunktur zum alten Trendniveau zurückfinden; Frage bleibt, ob alte Dynamik (Trendwachstum) Bestand hat.
4200 4400 4600 4800 5000
2016 2017 2018 2019 2020 2021
$bn
US GDP projections
Proposed forecast
Forecast
Previous trend
Quelle: Bloomberg, AXA IM Research, Juni 2020 Quelle: Brookings, Wall Street Journal, Juni 2020
• Scheinbar höhere Stabilität in den Umfragen –man kennt Trump (stabile, wenn auch niedrigere Basis); kommende Monate werden sicherlich noch unberechenbarer mit entsprechenden Ablenkungsmanövern (mexikanische Zölle vor Mueller-Report). Anti-China- Rhetorik (Pandemie, Handelsstreit)
• Wenn heute Wahlen wären: Biden würde wohl Präsident; er führt auf nationaler Ebene und kann in einigen Swingstates zulegen (Florida, Michigan, Pennsylvania und Wisconsin)
- Höhere Steuern sehr wahrscheinlich (~ USD 4 Mrd. über Dekade, > 90 % kämen von den top 20 % der Einkommen), höhere Infrastrukturausgaben
• Sollte Trump gewinnen ➔Bestätigung seines „Erfolgskonzepts“ = weiter mit unilateralem Bestreben einschl. Handelsbeschränkungen, kaum Perspektiven auf Steuergeschenke
US-Wahlen
Es bleibt spannend, wie 2016 zeigte
Quelle: 270towin, Juni 2020 Quelle: FRB, AXA IM Research, Mai 2020
0 2 4 6 8 10 12 14
0 100
200 300
400 500
600 days before election
Democrat candidates leads over Trump
2016 - Clinton 2020 - Biden ppt (5 poll average)
19
Anlagestrategie
Etwas mehr Risiko! Aber bitte wohldosiert
Anlagestrategie: Überblick
Quelle: AXA IM, Juni 2020
21
#1
Konjunkturelle Erholung
#4
Volatilität
i) Covid-19 und Wachstum ii) Mangelnde politische Führung iii) Tarifstreitigkeiten
#2
Geld- und Fiskal- politik als Stützen für Bewertung und Liquidität
#3
Zentralbanken werden Renditen auf aktuellem Niveau halten Aktien übergewichten
Volatilität Neutrale Gewichtung
von Staatsanleihen
Präferenz für
Investment Grade
Quelle: Datastream, AXA IM Research, Juni 2020
Im Überblick
• Asset-Allokation: Rezession wird weiterhin Schlagzeilen machen; Excess Liquidity (expansive Geldpolitik) ist wichtigste Stütze für Risikopapiere, gefolgt von aufkeimender
Konjunkturhoffnung
• Staatsanleihen:Renditen werden sich wohl tendenziell seitwärts bewegen, Inflation-linked Bonds sind attraktiv bewertet
- Renditen: Seitwärtsbewegung erwartet - Duration bietet „sicheren Hafen“
- Inflation-linked Bonds attraktiv bewertet
• Aktien:Konjunktur und politische Sorgen
- Aktienbewertung liegt im Rahmen
- Gewinnmomentum scheint sich zu stabilisieren - Aber Gewinnmargen haben Zenit überschritten
• Unternehmensanleihen:IG attraktiver als HY
Hauptanlageklassen
Aktien Renten Rohstoffe Cash
Risikopapiere: Liquidität und Konjunkturhoffnung
Quelle: AXA IM, Datastream, Juni 2020
23
Anlagestrategie – Staatsanleihen
Im Überblick
• IWF erwartet deutlichen Anstieg der Nettoneuverschuldung:
- Industrieländer: Anstieg von ~ 7 % auf Volumina um 10 % des BSPs - Schwellenländer: Anstieg um 4 % des BSPs erwartet
➔ Primär im kurzfristigen Laufzeitensegment erwartet
• Zentralbanken „müssen“ potentiellen Zinsanstieg verhindern
• Andererseits: Swap Spreads diverser deutscher Anleihen sind deutlich gesunken (BuxlSpread: −28 bps vs. Euribor) –Indiz für Risikoappetit und gleichzeitig sicheren Hafen
• Inflationsgeschützte Anleihen
- Bewertung: Aktuell handeln Euro-Break-evens um die 1 % (5Y5Ys) - De-facto-Ccallauf den Ölpreis …
- … und dass es den Zentralbanken gelingt, etwas mehr Inflationserwartungen zu generieren
Deutlicher Anstieg des Emissionsvolumens Zinsanstieg
Staatsanleihen
Euro Core Euro Peripherie UK
US Japan
Inflationsgeschützte Titel
US Euro
Quelle: AXA IM, Datastream, Juni 2020
Gewinnrevisionen weiter schwach Im Überblick
• Gewinn- und Umsatzwachstum sind deutlich zurückgegangen, aktuelle Schätzungen: EPS −20 %
• Erwartungen auf Erholung in 2021 i. H. v. 25 % optimistisch, aber möglich; aber mit sehr hoher Unsicherheit behaftet
• Net-Profit Margins haben deutlichen Abwärtstrend eingeschlagen
• Bewertung mit ~ 20-fachen Gewinnen
- USA mit 22-fachen Gewinnen teuer - Eurozone: KGV von 17
- Schweiz: KGV ~ 20-fache Gewinne
• Unternehmen haben hohe Liquiditätsreserven aufgebaut (Deposits & Loans), um Krise zu meistern; fraglich, inwieweit dies ausreicht, wenn die staatlichen Hilfsprogramme enden
• Höhere Volatilität bleibt ein zentrales Thema
Developed
Eurozone UK
Switzerland US
Japan
Emerging & Diversification
Emerging Markets
20 25 30 35 40 45
2016 2017 2018 2019
Global equities: consensus EPS expectations
2018 2019 2020
2021 2022
+25 %
Quelle: AXA IM, Datastream, Juni 2020
25
Anlagestrategie – Unternehmensanleihen
Der Kompromiss: Investment Grade
Neutrale Gewichtung für IG
• Auf Basis aktueller Spreads (US IG: ~ 145 bps; EURO IG: ~ 140 bps) sind gemessen an Fundamentaldaten teuer (um 2 Sigma) …
• … und bleiben wohl teuer, solange Zentralbanken intervenieren
Präferenz für HY
• Aktuelle Ausfallraten auf Basis aktueller Konjunkturausblick
- USA: 8–12 % - EU: 3–6 %
• „Search for Yield“ bietet Schützenhilfe
Moderate Ausfallraten Unternehmensanleihen
Euro IG US IG Euro HY US HY
Vielen Dank!
27 Schweiz:
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Stand: 06.06.2020
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