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Historische Anthropologie untersucht

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Academic year: 2021

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Ringvorlesung Biologie Teil: Anthropologie

1. Vorlesung 15.1.2008

Thema: Historische Anthropologie

Dozent: Bernd Herrmann

Abtlg. Historische Anthropologie und Humanökologie Bürgerstr. 50

vertreten durch: Susanne Hummel

(2)

Historische Anthropologie untersucht

Biologie

Lebensbedingungen

historischer und prähistorischer menschlicher Bevölkerungen

Vorgänge/Entwicklungen in historischen Bevölkerungen sind „abgeschlossen“

exemplarische Untersuchung Einfluss biologischer Parameter und Faktoren Berücksichtigung sozio-kultureller Determinanten

Historische Anthropologie erschließt aber grundsätzlich die Gesamtheit von

Informationen aus dem empirischen Material, weil für historische und prähistorische Bevölkerungen oft keine weiteren Kenntnisse vorliegen

Im Rahmen dieser Vorlesung keine nähere Berücksichtigung der besonderen und spezifischen kulturhistorischen Anteile in der Historischen Anthropologie, sondern Fokussierung auf „biologische“ bzw. biologiewirksame Fragen und Phänomene.

(3)

Hier nicht weiter behandelt, aber in enger Beziehung zur Historischen Anthropologie und Humanökologie stehend:

Umweltgeschichte

(Umweltgeschichte ist ein eigenständiges Nebenfach an der Biologischen Fakultät.

Sie können sich z.B. über das Göttinger Graduiertenkolleg informieren unter : http://www.anthro.uni-goettingen.de/gk/ )

Die Biologie steuert zur Umweltgeschichte u.a. bei:

Kenntnisse über die historische Biodiversität

aktualistische Modelle zur Beurteilung des historischen Wandels hochaggregierte Daten zur Ökologie von Landschaften

und Lebensbedingungen historischer Bevölkerungen für den metatheoretischen Bereich:

biologiebasierte Korrekturen bzw. Ergänzungen

zu kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Konzepten von Mensch-Umwelt-Beziehungen in der Geschichte

(4)

Quellen der Historischen Anthropologie

(Körpergrab)-Skelette

(5)

Leichenbrand

Quellen der Historischen Anthropologie

(6)

sowie: historische menschliche

körperliche

Überreste in allen sonstigen

Überlieferungs- formen

Mumien

Quellen der

Historischen

Anthropologie

(7)

Das Instrumentar

• materielle Analyse erfolgt mit Repertoire der Bio- und Humanwissenschaften

• Berührungen und Überschneidungen mit „forensischen“

( = rechtsmedizinischen / kriminaltechnischen ) Zugängen ergeben sich im methodisch-technischen Bereich und den Fragestellungen

im Studienangebot der Anthropologie auch Veranstaltungen mit forensischen Bezügen bzw. Inhalten

• kulturwissenschaftliche Kenntnisse über die Objekte beeinflussen ggf.

Methodenwahl und ergänzen Interpretation der Ergebnisse

(8)

Grundlegende Fragestellungen

Identifikation

menschlich - nicht-menschlich Alter (Individualalter)

Geschlecht Körperhöhe

Besonderheiten: anatomische Varianten Krankheitsbilder

Verletzungen

„Eingriffe“

Habituationen sonst. Merkmale

klassisches Methodenrepertoire:

morphologisch

= morphognostisch & morphometrisch

(9)

Ossa pubis, multiple

Geburtstraumata (>10 Geburten),

rezent,

Ansicht von dorsal

Beispiel für „Verletzung“

(10)

Linien sistierten Wachstums frühjuvenil, , mittelalterlich

100 µm

Beispiel für

„sonstige Merkmale“

(11)

Beispiel für Habituation – Gebrauch von „Zahnseide“

(12)

Forensische Anwendungen

Forensische Anthropologie

Identifikation durch biologische Basisdaten Gewalteinwirkung

(Schußverletzung) am Schädel,

Ansicht von cranial

(13)
(14)

+ 1

+ 1

+ 4

+ 4

+ 4

Bocherens 1997

C - und N -Isotope: Trophiestufen-Effekte

(15)

Sr/Ca [µg/mg]

Ba/Ca [µg/mg]

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3

Spurenelemente Strontium und Barium in rezenten Nahrungsmitteln

Getreide

(Roggen)

Fleisch

(Schwein)

(Kuhmilch)Käse

Blattgemüse

(Mangold) Nahrungsnetzrekonstruktionen

(16)

Zn [µg/g]

Sr [µg/g]

20 60 100 140 180 220 260 300

50 150 250 350 450 550

Ernährungsgruppe 1 Ernährungsgruppe 2 Ernährungsgruppe 3

Bo den

Differenzierung von Ernährungsgruppen über Zink

(17)

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200

0,709 0,71 0,711 0,712 0,713 0,714 0,715

Sr [µg/g]

juvenil adult Wasser

Strontiumisotopien und die Mobilität von Bevölkerungsgruppen

87/86Sr

Strontiumisotopenverhältnisse Sulzburger Bergleute

Analysen des Zahnschmelzes

(18)

0 20 40 60 80 100 120 140

-2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

Jahrhundert

Blei [µg/g]

Industriegebiet (Polen)

Bleiarbeiter

Bleiarbeiter im Ruhestand

Kontrollgruppe zu Bleiarbeitern Hüttenleute

Goslar

Landwirtschaftsgebiet (Polen)

Stadtbevölkerung (Turku, Finnland)

verschiedene Funde und rezente Kontrollgruppe aus Frankreich

Peru 0,2 µg/g

Präkolumbische Indianer (USA)

0,02 µg/g

Pecos-Indianer (USA) 0,9 µg/g

Bleikonzentrationen in menschlichen Knochen im historischen Überblick

(19)

Rekonstruktion von

Verwandtschaft

Y-STR

Analyse

mtDNA Analyse

Analyse

autosomaler STRs

Bestattungsplatz

Paternale Linien

Maternale Linien

Genealogie

(20)

pulverisieren

aDNA (= ancient DNA) Analyse

Agarose-Elektrophorese DNA-Extraktion

genetischer Fingerabdruck PAGE PCR

(21)

Die bronzezeitliche Bevölkerung der Lichtensteinhöhle

(22)

aDNA und Comparative Genomic Hybridization (CGH)

Hist Anth Göttingen & HumGen Charité Berlin 1999

(23)

Weiterführende Fragestellungen

• Bevölkerungsbiologie

• Besiedlungsgeschichte

• Krankheitserreger

• Evolution genetisch disponierter Krankheiten

• Stoffwechsel- und Immunbiologie

• Phänotyp

• forensische Anwendungen

(24)

Resumee

Welches Quellenmaterial wertet die Historische Anthropologie aus?

Methodenrepertoire

Fragestellungen Bevölkerungsgeschichte

Verwandtschaftsrekonstruktion ökologische Grundparameter Besiedlungsgeschichte

Paläopathologie

Forensische Anwendungen

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Die Folien dieser Stunde können Sie abrufen unter:

URL: http://gobics.de/lectures/ws07/rv/

Nutzer: rv07

Passwort: molbio

Hinweis:

Diese Tafeln dienen lediglich als Hilfsmittel im Selbststudium.

Es gilt das während der Vorlesung gesprochene Wort.

(26)

Ringvorlesung Biologie Anthropologie

Tutorien

30.1. (Mittwoch): 14:00 – 14:45 gelb 14:45 – 15:30 weiß 15:45 – 16:30 grün

31.1. (Donnerstag): 14:00 – 14:45 rosa 14:45 – 15:30 blau

Alle Tutorien finden im Kleinen Hörsaal der Zoologie (Berliner Str. 28) statt.

Inhaltliche Fragen, die im Tutorium besprochen werden sollen, bitte bis 25.

Januar 13:00 an kschmue@gwdg.de mit Betreff „Tutorium“ schicken.

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