• Keine Ergebnisse gefunden

DIGITALE BIBLIOTHEK:

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "DIGITALE BIBLIOTHEK:"

Copied!
9
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Prof. Dr. Wolf-Fritz Riekert

Fachhochschule Stuttgart – Hochschule der Medien (HdM) University of Applied Sciences Stuttgart – School of Media mailto:riekert@hdm-stuttgart.de

http://v.hdm-stuttgart.de/~riekert

COPYRIGHT © W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK:

STAND DER TECHNIK UND ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

Die Digitale Bibliothek

Stadtbücherei Stuttgart, 11. Nov. 2002

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 2

ÜBERBLICK

Allgemeines zur digitalen Bibliothek

Dematerialisierung und geistiges Eigentum

Digitale Bibliothek und Internet

Beispielfall: Abgabe von Netzpublikationen Beispielfall: Fremddatenübernahme

Beispielfall: Qualitätssicherung

Aufgabengebiet Informationserschließung

Endgeräte

Forschungsthemen

Information Systems and Services

Resümee

DEFINITION: DIGITALE BIBLIOTHEK The Digital Library is:

The collection of services

And the collection of information objects

That support users in dealing with information objects

And the organization and presentation of those objects

Available directly or indirectly

Via electronic/digital means.

Quelle: The Scope of the Digital Library. Draft. Prepared by Barry M. Leiner for the D-Lib Working Group on Digital Library Metrics. 1998.

http://www.dlib.org/metrics/public/papers/dig-lib-scope.html

DIGITALE BIBLIOTHEK – BIBLIOTHEK DIGITAL

Klassisch Digitale Entsprechung

Bibliothekseinrichtung Portal + Datenbank auf Server

Bestand Digitaler Content

Katalog Metadaten

Dienstleistungen Netzwerkdienste

Kundenverkehr Page Visits, Transaktionen

Erwerb Lizensierung

Verleih Sublizensierung

… …

(2)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 5

DEMATERIALISIERUNG

Trend zur Dematerialisierung / Digitalisierung von Produkten und Dienstleistungen in der Informationsgesellschaft

Die Digitale Bibliothek folgt diesem Trend:

Bestand = Digitaler Content in einer Datenbank

Dienstleistung = Netzwerkdienste Dieser Trend hat auch Grenzen:

Der Trend zur Digitalisierung wird die vorhandenen Bibliotheken nur teilweise erfassen:

Nicht alle Bestandsobjekte lassen sich digitalisieren Nicht alle Dienstleistungen lassen sich digitalisieren

Auch in der Digitalen Bibliothek wird Personal gebraucht:

Aber stärkere Orientierung hin zur Informationstechnik

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 6

DEMATERIALISIERUNG FÜHRT ZUR KONVERGENZ

In technischer Hinsicht befindet sich die Digitale Bibliothek in der Gesellschaft von:

Ebook-Stores

Softwarevertrieb

Musikvertrieb

Pay-TV, Video on Demand

Tauschbörsen

Der Wert besteht der vermittelten Inhalte besteht durchweg in immateriellem geistigen Eigentum, der Wert der Trägermedien geht gegen Null:

Kein Unterschied zwischen Original und Kopie

Unterschiede von Leihe und Kauf verschwimmen, Übergang zu Lizenzverträgen

DEMATERIALISIERUNG UND GEISTIGES EIGENTUM

Physische Objekte verfügen über einen impliziten Schutz des in ihnen enthaltenen geistigen Eigentums:

Kopieren verursacht Zeitaufwand, Betriebskosten und Materialkosten.

Kopien haben zudem meist schlechtere Qualität als das Original

Deshalb ist es in den meisten Fällen doch wirtschaftlicher, die Originalmedien zu erwerben, anstatt sie zu kopieren.

Digitale Objekte verfügen nicht über einen solchen natürlichen Schutz.

Anstelle des natürlichen Schutzes müssen technische Lösungen treten.

LICENSE MANAGEMENT ZUM SCHUTZ GEISTIGEN EIGENTUMS

Lizense Management:

Das Informationsobjekt kann frei kopiert werden, ist aber nur zusammen mit einem digitalen „Lizenzobjekt“ zu bestimmten Zwecken (Abspielen, Lesen, Drucken …) nutzbar

Das Lizenzobjekt muss (z.B. via Internet) erworben werden.

Beispiel: Digital Rights Management (DRM) im Microsoft Media Player

Vorgehen grundsätzlich wie bei der Lizenzierung von Software:

License Management kann regeln, wie viele Kopien gleichzeitig genutzt werden können („Anzahl der Medien“).

Lizense Management kann regeln, wie langeeine Kopie nutzbar ist („Leihfrist“, analog 30-Tage Software-Testlizenz).

(3)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 9

WEITERE TECHNIKEN ZUM SCHUTZ VON GEISTIGEM EIGENTUM

Kryptographie:Das Informationsobjekt wird verschlüsselt und ist nur mit einem auf den Nutzer oder auf ein bestimmtes Gerät ausgestellten Schlüssel nutzbar, der Teil des Lizenzobjekts ist.

Steganographie:Digitale „Wasserzeichen“ im Informations- objekt machen den rechtmäßigen Lizenznehmer kenntlich.

Online Authentifizierung:Zur Prüfung der Lizenzrechte wird vor der Nutzung eine Internetverbindung aufgebaut, künftig auch über mobile Netze (GPRS, UMTS).

Dienstorientierung:Der Nutzer erhält nie die kompletten Quelldaten, sondern nur einen Dienst. Beispiel: Online- Bahnauskunft (nicht die kompletten Kursbuchdaten), Online- Telefonauskunft (nicht die Adressdatenbank der Telekom).

Open Contentals Alternative: Weitergabe generell erlauben wie bei Open Source Software

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 10

THE NETWORK IS THE LIBRARY

Digitale Bibliothek: Warum nicht einfach das Internet (und die damit verbundene Standardtechnologie)?

(Digitale) Bibliothek und Internet: Wo sind die Unterschiede?

Suche bei Bedarf Katalogisierung bei Erwerb

Informationsinfrastruktur Einrichtung mit Kulturauftrag

(extreme) Informationsfreiheit Informationsqualität

Innovation, Machbarkeit Regelwerke

„Chaotischer Ozean“

„Aufgeräumte Insel“

Internet Bibliothek

BEISPIEL: ABGABE VON NETZPUBLIKATIONEN

WEB ARCHIVE:

ARCHIVIERUNG À LA INTERNET

(4)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 13

WEB ARCHIVE (Forts.)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 14

BEISPIEL: FREMDDATEN- ÜBERNAHME À LA INTERNET

BEISPIEL INFORMATIONSQUALITÄT:

DIE WTO WEBSITE

INFORMATIONSQUALITÄT:

DIE FÄLSCHUNG DER WTO WEBSITE

(5)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 17

KANN MAN DER WARNUNG TRAUEN?

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 18

INFORMATIONSQUALITÄT:

DEFIZIT IM INTERNET

Im Internet steht die Informationsfreiheit(des Anbieters und Nutzers) im Vordergrund.

Informationsqualitätführt eher ein Schattendasein.

Einzige Ausnahme: Die Tätigkeit der ICRA(Internet Content Rating Association) mit Hilfe von PICS(Platform for Internet Content Selection) Labeln.

Zur Zeit nur eingesetzt für den Jugendschutz

Die Anbieter kontrollieren sich meist selbst und stufen die Inhalte nach verschiedenen Kategorien ein.

PICS Label werden von Browsern, Suchmaschinen und Internetprovidern genutzt („Family Filter“).

Eine ähnliche flächendeckende Initiative fehlt noch für die Beurteilung der Informationsqualität von Internet-

Angeboten.

INFORMATIONSERSCHLIESSUNG

Informationserschließung in Bibliothekendurch Kataloge:

Hoher Katalogisierungsaufwand bei Erwerb, sehr personalaufwendig

Hohe Qualität der Rechercheergebnisse

Informationserschließung im Internetdurch Suchmaschinen:

Geringer Aufwand beim „Katalogisieren“: Aufbau eines Volltextindex durch Robot

Niedrige Qualität der Rechercheergebnisse

Bei der Entwicklung digitaler Bibliothekenhat man die Wahl:

Kataloge (hier auch Metainformationssysteme genannt) Suchmaschinen

Synthese:Gibt es auch ein Verfahren mit geringem Katalogisieraufwand, aber hoher Qualität der Rechercheergebnisse?

....

Apfelsine ....

Mainau Suchmaschine

Anfrage:

“Südfrüchte Bodensee”

SUCHMASCHINEN

(6)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 21

METAINFORMATIONSSYSTEME:

BEISPIEL GEIN (WWW.GEIN.DE)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 22

KOMBINATION DER VORTEILE Geringer Aufwand bei Katalogisierung

Hohe Qualität der Recherche- ergebnisse Suchmaschine

Metainformations- System / Katalog Suchmaschine mit vorgeschaltetem Thesaurus

bzw. Indexierung

....

Apfelsine ....

Anfrage:

“Südfrüchte” Südfrucht

Orange Apfelsine Frucht

Syn.

Thesaurus SUCHMASCHINE MIT

VORGESCHALTETEM THESAURUS

....

Apfelsine ....

THESAURUSBASIERTE RECHERCHE MIT SUCHMASCHINEN

Übersetzung des selekt.

Begriffs Begriffs- hierarchie

Vorein- stellungen Synonyme

Anfrage an Suchmaschine

Oberbegriffe

Schwester- begriffe Schwester-

begriffe Schwester-

begriffe

(7)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 25

THESAURUSBASIERTE NAVIGATION

Selektierter Begriff

Trefferliste Selektierte Ressource

Details zur selektierten

Ressource Hyperlink zur selekt.

Ressource

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 26

FORMULIERUNG DES ORTSBEZUGS IN EXISTIERENDEN SYSTEMEN

Sehr starres Vokabular

I.d.R. wird nur ein einziges Raumbezugssystem unterstützt (nur Koordinaten, nur Namen)

Keine Intelligenz

Es wird nicht erkannt, daß eine Region eine andere subsumiert

Ausweg: Festlegung des Raumbezugs durch Geoobjekte Diese besitzen Namen und Geometrie

sowie geometrisch-topologische Beziehungen und bilden eine Geodatenbasis, einen sogenannten

Gazetteer (Ortsverzeichnis)

....

Mainau ....

“Bodensee” BodenseeBodensee

Mainau Mainau Gazetteer SUCHMASCHINE MIT

VORGESCHALTETEM GAZETTEER

Informations- objekte Anfrage

enthält

GAZETTEER-BASIERTE RECHERCHE IN GISU

Geographisches System Umwelt (GISU) des Umweltbundesamts

(8)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 29

NEUE MOBILE ENDGERÄTE Neue mobile Endgeräte:

Mobiler Internetzugang:

WLAN / GPRS / UMTS

Telefon

Internet Mail

Web Access

Document Reader

Web-TV, Webradio

MP3 Player

Digitalkamera

Spielkonsole

Datenbank

Kalender

Textsystem

Bilder: Compaq Tablet PC, Handspring Treo, Sony Vaio

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 30

DIGITALE BIBLIOTHEKEN:

AUFGABEN UND LÖSUNGEN

Dematerialisierung und damit verbundene Konvergenz bewirken, dass viele benötigte technische Lösungen bereits als Standardlösungenentwickelt werden:

Lizenzierung, Metadatenverarbeitung, Endgeräte…

Fertige Lösungen sollte man einführen und nutzen.

Ansonsten: Informiertes, aktives Zuwarten empfohlen.

Darüber hinaus sind spezielle anwendungsspezifische Lösungengefragt:

Einrichtung von Netzwerkdiensten zur Bewertung der Informationsqualität von Informationsobjekten

Bereitstellung von Metadaten zu Informationsobjekten Besonders wirkungsvoll: Aufbau von bestands-

unabhängigen Informationsstrukturen („Ontologien“) zur Informationserschließung wie Thesauri und Gazetteers.

TRENDS

Trends in aktuellen Forschungsprojekten, z.B. in denen der US-amerikanischen Digital Library Initiative (DLI):

Weitere Anwendungsgebiete: Medizin, Anthropologie, Politik, …

Spezielle Arten von Informationsobjekten: Gesprochene Sprache, Musik, Videos, Handschriften, Bilder, Landkarten und Kombinationen dieser Arten.

Neue Verarbeitungstechniken, z.B.: automatische Filterung, automatische Klassifikation, Spracherkennung und

Sprachanalyse zur Indexierung/Katalogisierung, Personalisierung digitaler Bibliotheken.

Umsetzung im Rahmen des allgemeinen Internets: z.B.

Lycos und Google waren Spin-offs der DLI-Phase 1.

INFORMATION SYSTEMS AND SERVICES

In eigener Sache:

Digitale Bibliotheken kann man bald in Stuttgart studieren.

Neuer Studiengang „Information Systems and Services“

an der Hochschule der Medien Stuttgart

Ein Studiengang der anwendungsorientierten Informatik:

Technische Inhalte: Informatik, insbesondere Datenbanken und Netzwerkdienste

Anwendungsgebiete: Bibliotheks- und Medienmanagement, Informationswirtschaft

Starke Wechselwirkung mit existierenden Studiengängen

Abschluss nach 7 Semestern: Bachelor of Computer Science

Start geplant zum Wintersemester 2003

(9)

© W.-F. RIEKERT, 11.11.02

DIGITALE BIBLIOTHEK S. 33

RESÜMEE

Informatik und Bibliothekswesen leisten komplementäre Beiträge zu digitalen Bibliotheken.

Bibliothekswesen: erprobte Verfahren und Regelwerke zum verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen.

Informatik/Internet: Innovative Techniken und Industriestandards ermöglichen alternative, oft sehr wirtschaftlich betreibbare Verfahren zum Umgang mit Informationen.

Die beiden Disziplinen können voneinander lernen ISS

Digitale Bibliotheken: vereinigen (hoffentlich) das Beste aus beiden Disziplinen.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

des Weiteren der axesPDF -Blog von Robert Bianchetti, Markus Erle und Samuel Hofer mit Expertenwissen zum Thema barrierefreie PDF-Dokumente; dort finden sich auch Hinweise zur

Bemerkens wert ist der Codex auch durch seinen Inhalt als eine von den anderen Handschriften des Kyrill-Lexikons zum Teil beträcht lich abweichen de Version und dann vor allem

Die Tagungsreihe „Digitale Bibliothek“ ist seit Beginn als Schaukasten für den zukünftigen Einsatz digitaler Entwicklungen für kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen

Befragt, wie es nun mit Springer weitergeht, und was die Belegschaft davon hält, sagte Dagmar Laging, Vice President Library Sales, zuständig für DACH Licensing, und EMEA

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass wir auch in Zukunft eine Möglichkeit benötigen, dass jedermann auf Informationen zugreifen kann, die nicht aus

Mit Imagefilm und Webauftritt geht die DDB in die Offensive Der Imagefilm visualisiert die Mög- lichkeiten, die die DDB den zukünf- tigen Nutzern bieten soll, darüber hinaus steht

Die Daten werden für die Präsentationsebene im Europeana Data Model (EDM), dem ab Mitte 2011 gül- tigen Datenformat der Europeana geliefert. Damit ist auch die

Ähnlich gilt auch im digitalen Bereich, dass Produkte umso teurer werden je umfangreicher sie sind, und nicht jede Universitätsbibliothek wird daran interessiert sein, für