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Archiv "Diabetes – Projektzentrale seit 1993: München" (02.03.2001)

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A528 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 9½½½½2. März 2001

B R I E F E

wendung der Vokabeln

„Neutralität“ und „Unab- hängigkeit“ begleitet. Dabei gehört nach Auffassung des Deutschen Psoriasis-Bundes, der legitimiert ist, die Inter- essen von Menschen mit Schuppenflechte zu vertreten (wer widerspricht?), nicht viel dazu, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Legitimierte Organisationen müssen zum Beispiel ein ori- ginäres Interesse und Wissen über die Probleme der Pati- enten im täglichen Leben ha- ben. Die verkürzte Darstel- lung der Patientenvertretung für (nur) „Patientenrechte“

negiert das große Spektrum von Aktivitäten für Patienten vor und nach den professio- nellen Versorgungssystemen.

Diese werden bisher nur von den gesundheitlichen Selbst- hilfeorganisationen im ange- gebenen Sinne überwiegend privat geleistet und finan- ziert.

Wir fordern deshalb auch von der Bundesärztekammer, Kriterien zu definieren und zu diskutieren.

Rita Malcomess, Hans-Detlev Kunz, Deutscher Psoriasis Bund

e.V., Oberaltenallee 20 a, 22081 Hamburg

Hausarzt

Zur Vereinbarung zur Förderung der Allgemeinmedizin:

Viele Handicaps

Die Vereinbarung zur Förde- rung der Allgemeinmedizin versucht, das Pferd von hin- ten aufzuzäumen. Wichtig sind doch nicht nur der Aus- bildungsweg, sondern viel wichtiger ist doch das, was nach der Ausbildung wartet.

Und solange an diesem Zu- stand nichts geändert wird, werden weiter Hausarztpra- xen gerade auf dem Land eingehen. Wer ist denn noch bereit, sich in vielen Dingen kostenlos aus Idealismus zu opfern, gerade wenn man schon Familie und Kinder hat? Wer lässt sich freiwillig für kostenlos erbrachte Lei- stungen noch einen Fußtritt

seiner eigenen KV verpas- sen? Wer ist bereit, ohne ir- gendeinen Ausgleich Resi- denz- und Präsenzpflicht auf sich zu nehmen? Untersu- chungen werden aus dem Leistungskatalog ausgeglie- dert, die „Basisversorgung“

gerät immer mehr in den Ruf der Barfußmedizin. Auch die begrenzte Kollegialität man- cher Fachkollegen trägt si- cher nicht zur Berufszufrie- denheit bei. Bei Notfällen darf man zu jeder Tages- und Nachtzeit auf der Matte ste- hen, die Vergütung dafür ist im Vergleich zu jeder ande- ren Berufsgruppe geradezu jämmerlich. Warum wird denn soviel über „Patienten- beratungsstellen“ geredet und viel Geld ausgegeben, wo das doch eigentlich eines der Kernstücke hausärztli- cher Versorgung ist? Warum wird es dem Hausarzt nicht entsprechend vergütet?

Wenn ein ausführliches Auf- klärungsgespräch unter be- triebswirtschaftlichen Aspek- ten beim Hausarzt so unren- tabel ist wie zurzeit, findet es verständlicherweise weniger statt. Wenn es zunehmend nicht stattfindet, werden die- jenigen, die es aus Idealismus durchführen und ehrlicher- weise in der Abrechnung an- geben, vor die Wirtschaftlich- keitsprüfung der KV zitiert:

„Weil man ja so deutlich über dem Durchschnitt liegt.“ Ist denn wirklich jemand der Meinung, solange die vielen Handicaps bestehen, würde die „Allgemeinmedizin“ ge- rade auf dem Land so attrak- tiv, dass ausreichend Nach- wuchs gerade diesen Weg be- schreitet?

Ich habe Verständnis dafür, wenn Berufseinsteiger bei diesen Rahmenbedingungen frühzeitig die Tragfähigkeit ihres eigenen Idealismus rea- listisch einschätzen und ihre Weichen anders stellen in Anlehnung an den Werbe- spruch einer bekannten Elektrogroßhandelskette:

„Allgemeinmedizin – ich bin doch nicht blöd!“

Dr. med. Gunther Aurich, 54317 Gusterath

Diabetes

Zu dem Beitrag „Aktionismus und we- nig Geld“ von Dr. rer. pol. Harald Cla- de in Heft 50/2000:

Projektzentrale seit 1993: München

Es ist festzuhalten, dass es sich in München um die bun- desweite Projektzentrale handelt, die seit dem Beginn des PROSIT-Projektes am 1. November 1993 die zentrale Projektkoordination innehat und verantwortlich ist für die Erarbeitung aller we- sentlichen Projektunterla- gen wie Praxishandbuch, Checklisten und Therapie- empfehlungen. Weiterhin ist in der Projektzentrale Mün- chen seit jeher das zentrale Datenmanagement mit In- itialisierung von Dokumen- tationsbögen, Einlesen der ausgefüllten Bögen und Er-

stellen von Routine-Aus- wertungen für jeden einzel- nen Patienten in Form einer Care Card angesiedelt. Im Jahre 1997 hat die Ärzte- kammer Niedersachsen das Qualitätssicherungspro- gramm PROSIT übernom- men, und nicht umgekehrt.

Natürlich ist darauf hinzu- weisen, dass sich die Ärzte- kammer Niedersachsen zu- sammen mit weiteren regio- nalen Partnern sehr um die landesweite Verankerung des Projektes verdient ge- macht hat und eigene, sehr tragfähige Organisationsfor- men (zum Beispiel eigene Landesprojektleitung und regelmäßige Plenumsveran- staltungen aller teilnehmen- den Ärzte in Niedersachsen) aufgebaut hat ...

Dr. med. Wolfgang Piehlmeier, Diabeteszentrum Med. Klinik – Innenstadt, Ziemsstraße 1, 80336 München

Gesundheitsreform

Zu dem Kommentar „Mehr Geld ins System!“ von Traugott Heil in Heft 4/2001:

Rechnungsstellung ist die Lösung

Traugott Heil beschreibt kom- pakt und brillant Ausmaß und Ursache der Finanzierungsmi- sere des deutschen Gesund- heitswesens: Es ist unstrittig, dass für eine immer älter wer- dende Bevölkerung, für im- mer teurere Untersuchungs- und Therapiemethoden, für immer teurere innovative Me- dikamente und für immer mehr Ärzte bei gedeckeltem Budget nicht genügend Geld im System sein kann. Er be- schreibt auch trefflich, dass weder Regierung noch Oppo- sition bislang den Mut zu ei- ner wirklichen Reform gefun- den haben. Vielleicht wird dieser Weg auch nur noch nicht erkannt, obgleich doch Arbeitsminister Riester und Frau Ulla Schmidt im Renten- bereich gerade vorgemacht haben, wie es geht.

Lösbar ist dieses Problem, will man nicht wie bisher an

allen möglichen Ecken nur kosmetische Korrekturen vornehmen, auf einem einzi- gen Weg: durch die Rech- nungsstellung des Arztes di- rekt an den Patienten und die anschließende Erstattung des Rechnungsbetrages durch die Krankenkasse abzüglich einer Selbstbeteiligung. Na- türlich würde diese Selbstbe- teiligung wie bisher schon die Zuzahlung bei Arzneimitteln sozial abgefedert und mit Obergrenzen zumindest für die Grundversorgung verse- hen. Bei einer durchnittli- chen allgemeinärztlichen Rechnung und einer Selbst- beteiligung von vier Prozent ergäbe dies für den Patienten einen Betrag von 3,60 DM pro Quartal, bei einer durch- schnittlichen Facharztrech- nung zwischen 4,00 und 16,00 DM pro Quartal ...

Dr. med. Ulrich Onken, Hauptstraße 17–19, 96138 Burgebrach

Kritik vermisst

Aufgrund der Überschrift hatte dieser Artikel mein In- teresse erregt, weil ich eine Antwort auf die mich bewe-

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genden Probleme bei der Pa- tientenversorgung suchte.

Nach der anfänglichen Auf- zählung der Reforminhalte des Gesundheitsstrukturge- setzes erwartete ich eine kriti- sche Kommentierung und be- griff dann, dass diese uner- trägliche Reform hier als nor- mal und gegeben, keinesfalls kritisch gesehen wird. Patien- tenbegleitbriefe sollten selbst- verständlich sein. Sind sie wirklich immer nötig? Muss der Patient mit klaren Leiden und klarer Therapie noch zu einem weiteren Kollegen in ein volles Wartezimmer?

Warum werden die Briefe, wenn sie so wichtig sind, mit lediglich 40 Punkten (Kurzer Untersuchungsbericht, EBM Nummer 74, bei 4 bis 8 Pfen- nig pro Punkt 1,60 bis 3,20 DM) beziehungsweise 80 Punkten (Arztbrief, EBM Nummer 75, bei 4 bis 8 Pfen- nig pro Punkt 3,20 bis 6,40 DM) vor Budgetierung (nach Bud- getierung 0,00 DM) bezahlt?

Dass Medizinstudenten Wirt- schaftlichkeitsreserven se- hen, soll Kompetenz vermit- teln. Ist es dies? Ich hatte als Student gewiss nicht den nötigen Sachverstand – wo- her auch?

Die Laborreform habe er- hebliche Einsparungen er-

bracht. Was ist mit der Qua- lität geworden? Wie viele Be- handlungsfehler gibt es da- durch?

Sind Praxisschlusszeiten am Ende des Quartals ein Miss- brauch? Wer wird am Quar- talsende mein Auto kosten- los reparieren? Auch in der sprechstundenfreien Zeit muss ein ärztlicher An- sprechpartner zur Verfü- gung stehen! Das tut er ja, dank des Sicherstellungsauf- trags in Deutschland immer und überall, solange es die- sen gibt – inzwischen aller- dings ohne angemessene Vergütung. Jeder Arzt sollte sich in Bezug auf seine Ko- stenanalyse kontrollieren.

Wo bleibt die Menschlich- keit? Soll ich jetzt als Urolo- ge alle Patienten mit Prosta- takrebs kastrieren, weil das wesentlich kosteneffektiver als die Applikation von LHRH-Analoga ist? Sollen moribunde Patienten aus meiner Praxis ausgegrenzt werden? Wollen wir das vielleicht alles durch ein teures bürokratisches Re- gelwerk erfassen und über- wachen, bis gar keine Zeit und gar kein Geld mehr für den Patienten zur Verfü- gung steht? Was ist mit Tar- med? Ist dieser überhaupt in

der Praxis erprobt? Ist der geplante neue EBM nicht ohnehin auf dessen Basis entworfen?. . .

Dr. med. Andreas Pfeifer, Kernerstraße 13, 74189 Weinsberg

Impfen

Zu Einsparmöglichkeiten beim Impfen:

Fragen zur Begründung

Ich stelle aus gegebenem An- lass die Frage nach einer Mo- difizierung des Impfschemas nach Einführung des Sechs- fach-Impfstoffs Hexavac, der wiederum zur viermaligen Verabreichung zugelassen wurde. Wo sind die Studien, die es begründen, plötzlich das Hepatitis-B-Antigen vier- mal zu impfen bei exakt der- selben Antigenität, nämlich

5 µg pro Charge, wie in den für die dreimalige Anwen- dung zugelassenen Sera En- gerix-B beziehungsweise Gen-HB-Vax für Kinder?

Sitzen wir der Chuzpe der Pharmaindustrie auf, die uns, da uns ja vordergründig die Preise für Sera und Impfstof- fe als nicht budgetrelevante Verschreibungen nicht zu in- teressieren brauchen, am Na- senring zum Rezeptblock führt, oder gibt es tatsächlich nachvollziehbare und beleg- bare Begründungen für diese Art der Zulassung in Zeiten, in denen uns auf der anderen Seite jede verordnete Mark kritisch vor Augen geführt wird. Ich darf also hiermit die Ständige Impfkommission respektive das Paul-Ehrlich- Institut um eine entsprechen- de Aufklärung bitten.

Dr. med. Joachim Pries, Flechtdorfer Straße 3a, 34497 Korbach

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 9½½½½2. März 2001 AA529

B R I E F E

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröffent- licht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als „Le- serbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollstän- dige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail- Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mittei- lung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen

sollen, zu kürzen.

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