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Die Statements der Leitlinie auf einen Blick

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© Deutscher Ärzteverlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2017; 33 (2)

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Studienkoordinator Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Kiel Dr. Hendrik Naujokat, Kiel, federführender Autor der Leitlinie (Mitte) und Co- Autor Prof. Dr. Kai-Hendrik Bormann, Hamburg Fotos: David Knipping

Die Deutsche Gesellschaft für Im- plantologie (DGI) und die Deut- sche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) ha- ben die erste S3-Leitlinie zum The- ma Zahnimplantate bei Diabetes mellitus veröffentlicht. Repräsen - tanten von weiteren 14 Fachge- sellschaften und zahnmedizini - schen Organisationen haben da- ran mitgewirkt. Autoren sind der Koordinator Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang und Dr. Hendrik Naujo- kat als federführender Autor, Kiel, Prof. Dr. Kai-Hendrik Bor- mann, Hamburg, Dr. Dr. Wolf-

gang Jakobs, Speicher, und Dr.

Jörg-Ulf Wiegner, Saalfeld.

Die Versorgung mit Zahnimplantaten ist heute ein Standardverfahren der denta- len Rehabilitation und findet breite An- wendung. Gleichzeitig steigt die Inzidenz von Diabetes mellitus, der lange Zeit als eine relative Kontraindikation der Im- plantologie galt. Ebenso steigt die Zahl der Diabetiker, die eine dentale Rehabili- tation mit Implantaten wünschen. Die Ergebnisse bezüglich Komplikationen und Langzeiterfolg sind jedoch nicht ein- deutig. Darum soll die jüngste S3-Leit- linie der DGI „Implantate bei Patienten

mit Diabetes mellitus“ behandelnden Zahnärzten und Ärzten eine Hilfestel- lung durch evidenzbasierte Empfehlun- gen bei der Indikationsstellung geben.

Das fünfköpfige Autorenteam um den Koordinator Prof. Dr. Jörg Wiltfang und den federführenden Autor Dr. Hen- drik Naujokat, beide Kiel, hat die Leit- linie – wie alle bisherigen Leitlinien der DGI – nach dem Regelwerk der Arbeitsge meinschaft der wissenschaft- lich-medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erarbeitet. Die zugrundeliegen- de Evidenz wurde systematisch recher- chiert und bewertet, die Statements und Erste S3-Leitlinie zum Thema Zahnimplantate bei Diabetes mellitus erschienen

Sichere Rehabilitation mit Implantaten bei Diabetikern

1. Die dentale Rehabilitation mit Zahn implantaten bei Pa- tienten mit Diabetes mellitus stellt ein sicheres und vorher- sagbares Verfahren dar.

2. Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus scheinen eine verzögerte Osseointegration nach der Im- plantation aufzuweisen. Nach einem Jahr scheint es jedoch keinen Unterschied in der Implantatstabilität zwischen Diabetikern und gesunden Personen zu geben, auch nicht bei schlecht eingestelltem HbA1c.

3. Diabetes mellitus scheint in den ersten Jahren kein erhöhtes Ri- siko für periimplantäre Entzündungen darzustellen. Im Gegen- satz dazu scheint das Risiko für periimplantäre Entzündung mit steigender Dauer nach der Implantation anzusteigen.

4. Die Überlebensraten von Implantaten zeigen bei Diabeti- kern in Studien von bis zu sechs Jahren keine signifikanten Unterschiede zu Nichtdiabetikern, in einem Beobach- tungszeitraum bis zu 20 Jahren ist eine reduzierte Implan- tatüberlebensrate bei Diabetikern erkennbar.

5. In der Literatur finden sich keine Hinweise darauf, dass Aug- mentationsverfahren wie Guided Bone Regeneration und Sinuslift eine höhere Komplikations- und Fehlerrate bei Pa- tienten mit gut eingestelltem Diabetes mellitus aufweisen.

6. Es liegen Hinweise vor, dass eine adjuvante Therapie mit prophylaktischer Gabe eines Antibiotikums und Anwen- dung chlorhexidinhaltiger Mundspülungen den Behand- lungserfolg verbessert.

Die Statements der Leitlinie auf einen Blick

NACHRICHTEN / NEWS

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→ Parts of the entry requirements will be waived exclusively for DGI graduates.

→ The 2-year part-time program is designed for practicing dentists with at least two years of professional ex- perience.

→ Upon successful completion of the program, candidates will receive a Master of Science degree from the Goethe University Frankfurt/Main.

www.dgi-moi.international

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© Deutscher Ärzteverlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2017; 33 (2)

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Empfehlungen wurden im Rahmen ei- ner moderierten Konsensuskonferenz am 9. und 10. September 2015 formal in- terdisziplinär konsentiert und ver- abschiedet. Relevante Fachgesellschaf- ten, die sich am Konsensusprozess nicht beteiligen konnten – die Deutsche Ge- sellschaft für Innere Medizin und die Deutsche Diabetesgesellschaft –, sichte- ten die verabschiedete Leitlinie und stimmten den Inhalten uneingeschränkt und vollumfänglich zu. Publiziert wurde die Leitlinie im Dezember 2016 auf der Website der AWMF. Sie steht auch zum Download im DGINET zur Verfügung.

Die wichtigste Botschaft: Auf der Ba- sis umfangreicher Literaturanalysen zie- hen die Autoren der Leitlinie den Schluss, dass die dentale Rehabilitation mit Zahn implantaten bei Patienten mit Diabetes mellitus ein sicheres und vor- hersagbares Verfahren darstellt. Patien- ten mit schlecht eingestelltem Diabetes scheinen zwar eine verzögerte Osseo- integration nach der Implantation auf- zuweisen, doch scheint es nach einem

Jahr keinen Unterschied in der Implan- tatstabilität zwischen Diabetikern und gesunden Personen zu geben. Vor Be- handlungsbeginn sollte sich die Zahn- ärztin/der Zahnarzt informieren, wie gut der Diabetes mellitus des Patienten ein- gestellt ist. „Es ist bei der Anamnese nicht nur zu erheben, ob eine Diabetes-

Erkrankung vorliegt, sondern auch seit wie vielen Jahren diese besteht und wie gut die Einstellung des Blutzuckers durchgeführt wird. Dieses kann durch ei- ne Laboruntersuchung des HbA1c-Wer- tes verifiziert werden“, betont Dr. Naujo- kat. Den Zielkorridor der Einstellung be- schreibt die Nationale VersorgungsLeitli- nie „Therapie des Typ-2-Diabetes“.

Hinweise auf eine verzögerte Os- seointegration sind der Grund, die In- dikation für eine Sofort- und Frühbelas- tung kritisch zu stellen. Da Patienten mit Diabetes mellitus auch ein höheres Risiko für Periimplantitis haben, muss die Be- treuung nach der Implantatinsertion die- sem Risiko entsprechend angepasst wer- den. Sind augmentative Verfahren nötig, empfehlen die Autoren ein zweizeitiges Vorgehen unter Berücksichtigung von Art und Umfang der chirurgischen Maß- nahmen. Die prophylaktische Gabe eines Antibiotikums und die Anwendung chlorhexidinhaltiger Mundspüllösungen werden ebenfalls empfohlen.

Barbara Ritzert, Pöcking Co-Autoren der Leitlinie: Wiegner, Saalfeld (rechts), Jakobs, Speicher

NACHRICHTEN / NEWS

1. Vor Behandlungsbeginn sollte sich der Behandler über die Einstellung des Diabetes mellitus informieren.

Die Einstellung sollte dem Zielkorri- dor nach der Nationalen Versor- gungsLeitlinie „Therapie des Typ-2- Diabetes“ entsprechen.

2. Aufgrund von Hinweisen auf eine ver- zögerte Osseointegration sollte die In- dikation für eine Sofort- und Früh - belastung kritisch gestellt werden.

3. Da Patienten mit Diabetes mellitus ein höheres Risiko für Periimplanti-

tis aufweisen, sollte eine risikoadap- tierte Nachsorge nach Implantat - insertion erfolgen.

4. Bei Anwendung augmentativer Ver- fahren sollte ein zweizeitiges Vor- gehen unter Berücksichtigung von Art und Umfang der chirurgischen Maßnahmen bevorzugt werden.

5. Die prophylaktische Gabe eines An- tibiotikums (single shot präopera- tiv) und die Anwendung chlor - hexidinhaltiger Mundspülung soll- ten erfolgen.

Die Empfehlungen der Leitlinie auf einen Blick

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