Der neue „Seastar" ist eine Weiterentwicklung des legendären Dornier Wal-Flugbootes aus den dreißiger Jahren Werkfoto
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Aus Bund und Ländern
Caritas bittet um Hilfe für Polen
FREIBURG. Nach Mit- teilung des Deutschen Cari- tasverbandes hat der Vorsit- zende der karitativen Kom- mission der polnischen Bi- schofskonferenz, Weihbi- schof Czeslaw Domin, wegen des immer größer werden- den Mangels an Arzneimit- teln in Polen dringend um Hilfe gebeten. Es fehle nun- mehr selbst an ganz ge- bräuchlichen Präparaten.
Der Caritasverband bittet daher um Spenden auf sein Konto Nr. 202, Postgiro Karlsruhe, Kennwort „Me- dikamente für Polen". EB
Arbeitsministerium:
Krankenhaus- Fachsymposium
BONN. Voraussichtlich im Juni 1987 wird die Abtei- lung „Gesundheit, Kranken- versicherung" des Bundesar- beitsministeriums ein Exper- ten-Symposium über aktuelle Fragen der Krankenhausfi- nanzierung und -bedarfspla- nung veranstalten. Dabei sollen die Experten neben Erfahrungen mit der An- wendung des neuen Kran- kenhausfinanzierungsrechtes zwei aktuelle Gutachten dis- kutieren, und zwar das Mitte März 1987 veröffentlichte Abschlußgutachten der Kom- mission „Krankenhausfinan- zierung" der Robert-Bosch- Stiftung (Stuttgart) unter dem Motto „Krankenhausfi- nanzierung in Selbstverwal- tung. Vorschläge zu einer Neuordnung der Organisa- tion und Finanzierung der Krankenhausversorgung" so- wie das im Rahmen der For- schungsprojekte des Bundes- arbeitsministeriums durchge- führte Projekt „Diagnoseab- hängige Fallpauschalen. Vor- schläge zur Strukturierung ei- nes Modellversuchs" (DRG- Abrechnungssystem) . Das Gutachten ist von der Pro- jektgemeinschaft Ernst &
Whinney GmbH, Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft Frankfurt, und der Gemein- nützigen Gesellschaft für An- gewandte wissenschaftliche Forschung mbH, Arbeits- gruppe für Gesundheitsöko- nomie an der Universität Witten-Herdecke bearbeitet worden. Die Untersuchung ist als Band 143 der BMA- Schriftenreihe „Forschungs- berichte" veröffentlicht. EB
Krankenhausgesetz:
Essentials
der Ärztekammer
BREMEN. Den Entwurf eines „Bremischen Kranken- hausfinanzierungsgesetzes (BremKHG)" hat die Ärzte- kammer Bremen insoweit in- zwischen begrüßt, als er sich in seinen 22 Paragraphen und vier Abschnitten darauf be- schränkt, die bundesrecht- lichen Rahmenvorgaben des 1985 in Kraft getretenen Krankenhaus-Neuordnungs- gesetzes (KHNG) landes- rechtlich auszugestalten und die Krankenhausplanung so- wie die Investitionsförderung darauf abzustellen. Im Ge- gensatz zu den meisten ande- ren Landeskrankenhausge- setzen enthält sich der Ent- wurf völlig der Vorschriften, die die Organisations- und Personalhoheit der Kranken- häuser tangieren.
In einer Stellungnahme kritisiert der Präsident der Ärztekammer Bremen, Dr.
Karsten Vilmar, daß der Ent- wurf die Ärztekammer ledig-
Taucherarzt-Kurs auf Arbeitsmedizin anrechenbar
KÖLN. Nach Empfehlung des Ausschusses und der Ständigen Konferenz „Ar- beitsmedizin" hat der Vor- stand der Bundesärztekam- mer den Landesärztekam- mern empfohlen, einen Teil des Taucherarzt-Lehrganges beim Schiffahrtsmedizini- schen Institut der Bundesma-
lich zum Kreis der „Beteilig- ten" zählt, mit denen bei der Durchführung des Gesetzes
„eng zusammenzuarbeiten"
sei. Die Ärztekammer regt an, die Körperschaften der Ärzteschaft in den Kreis der unmittelbar Beteiligten einzu- beziehen, wie es nach den Bestimmungen des KHNG (vom 22. Dezember 1984) möglich ist.
Die Ärztekammer kriti- siert auch, daß das Land sei- ne Investitionszuweisungen seit der Beendigung der Mischfinanzierung (Ende 1984) von 29,2 auf 25,5 Mil- lionen DM im Jahr 1986 ge- kürzt habe. Damit würde sich das Land teilweise den Ein- standspflichten für die Vor- haltung der Investitionsko- sten entziehen und eine lei- stungsfähige, eigenverant- wortliche und wirtschaftliche Betriebsführung der Kran- kenhäuser gefährden. EB rine auf die Weiterbildung zum Arbeitsmediziner und zur Erlangung der Zusatzbe- zeichnung „Betriebsmedi- zin" anzurechnen. Der 16wö- chige Taucherarzt-Lehrgang ist so angelegt, daß etwa 100 Unterrichtsstunden auf Ar- beitsmedizin entfallen. Dies entspricht einem Drittel des dreimonatigen theoretischen Kurses in der Arbeitsmedizin, und so soll auch ein Drittel des Taucherarzt-Lehrganges angerechnet werden. BAK
Flugboot auch
für Krankentransport
MÜNCHEN. Auf dem Dornier-Werkflugplatz Ober- pfaffenhofen wurde das erste Exemplar des zweimotori- gen Mehrzweck-Amphibien- Flugbootes Claudius Dornier
„Seastar CD2" vorgestellt, des ersten Amphibien-Flug- zeugs, welches vollständig in Composite-Technik gebaut wird. Dieses „Amphibium"
kann entweder mit 14 Sitz- plätzen oder mit 5 Liegen zum Krankentransport bestückt werden oder eine Nutzlast von einer Tonne über eine Strecke von 1000 km trans- portieren. Wegen der amphi- bischen Eigenschaften ist der
„Seastar" ein ideales Trans- portmittel für die Verbindung landgebundener Infrastruktu- ren mit Binnen- und Küsten- gewässern und zur Versor- gung von Inseln. Hinzu kom- men Aufgaben im öffent- lichen Bereich, im Küsten- und Gewässerschutz sowie in der Seeraumüberwachung.
Das entscheidende Krite- rium des Seastar ist die Kor- rosionsfreiheit der Zelle. Die gesamte tragende Struktur besteht aus verklebtem glas- faserverstärkten Kunststoff.
Der neue Typ soll im Juni beim Aerosalon in Le Bour- get präsentiert werden. Die Zulassung durch das Luft- fahrtbundesamt wird Mitte 1988 erwartet. uer Dt. Ärztebl. 84, Heft 20, 14. Mai 1987 (25) A-1377