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. .. Wir Ärzte sollten uns die Aufgabe, die Patienten zu in- formieren, wieder mehr zu eigen machen. Ich versuche, meine Patienten nicht nur durch Gespräche zu informie- ren, sondern gebe ihnen etwas Schriftliches in die Hand, aber nichts Vorgefertigtes, sondern „Eigenbau". Damit der Patient die Blätter nicht gelangweilt weglegt, habe ich die unterhaltsamere Versform gewählt und die Texte durch Skizzen auflockern lassen ...
Dr. med. F. Kerler, Arzt für Allgemeinmedizin, Von- Schlüsselfelder-Straße 2, 8501 Röthenbach
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
SCHWARZWALDKLINIK
Zu der ZDF-Serie sowie zum Leserbrief von Dr. med. Andre- as Hückstädt, in Heft 1/2 1986, Seite 6:
Keine Reportage
Es handelt sich (bei der
„Schwarzwaldklinik") um keine Reportage, sondern um eine Serie von Spielfil- men; sie kann und darf nicht mit den kritischen Medizineraugen des Arztes gemessen werden.
Es würde ja auch nieman- dem einfallen, einen Krimi-
nalfilm nach den Maßstä- ben der Kriminalpolizei zu beurteilen. Hier wird zwar eine Traumwelt dargestellt, doch könnte vielleicht auch manchem Patienten etwas von der Angst vor Kliniken und Ärzten ge- nommen werden.
Allerdings habe ich nicht jede Folge gesehen und le- ge auch keinen besonde- ren Wert darauf.
Dr. med.
Wolfgang Herbolzheimer Augenarzt
Sandgasse 54 8750 Aschaffenburg
ABTREIBUNG
Zu verschiedenen Zuschriften zum § 218:
A libifunktion
Bei den meisten Zuschrif- ten zum § 218 vermisse ich als christlicher Pazifist ei- nes: Ist es überhaupt ver- tretbar, menschliches Le- ben zu vernichten außer im typischen „Notwehrfall"
(damit wären wir bei aller- strengster medizinischer Indikation zur Rettung des mütterlichen Lebens ange- langt!)? Damit vergleiche man doch die tägliche Pra- xis: Unter „sozialer Indika- tion" treibt tatsächlich je- der ab, der Lust und Laune hat, und „fortschrittlichen"
Kollegen ist das noch nicht genug. Hier hat sich doch längst der reine atheisti- sche Materialismus durch- gesetzt. Über die neulich erfolgte Empfehlung des Bundesrats („Beratung sol- le grundsätzlich für das Le- ben sein") kann man doch nur mehr müde lächeln.
Diese Beratung hatte von Anbeginn nur eine Alibi- funktion; daß die ursprüng- liche Absicht klipp und klar auf die „Fristenlösung"
(and no questions asked) zielte, ist wohl verges- sen ... ?
Dr. med. Michael Rauscher Mahnberg 45
8633 Rödental
PSYCHIATER
Zu dem Leserbrief von Dr.
med. J. Paul Klärner („Unbe- strittene Fakten") in Heft 1/2 1986, der sich auf einen Artikel von Dr. Harald Clade in Heft 44/1985, Seite 3237 ff., bezog („Und die systemsprengenden Wirkungen sind vorprogram- miert"):
Volle Bestätigung
Aus meiner Sicht volle Be- stätigung der unsinnigen und (seitens der KBV schriftlich so entschuldig- ten) politisch motivierten
§-19-Kommissionsbe-
schlüsse. Auch die unsinni- ge Reduktion des ganzen Problems auf die „Kosten- neutralität" entbindet die Verantwortlichen nicht aus ihrer selbst zu vertretenden Fehlentscheidung. Es ist unvorstellbar, welche ver- balen Antworten im per- sönlichen Gespräch zu den sachlichen Begründungen, die von unserer Seite auch in Berlin wiederholt vorge- tragen wurden, gegeben werden. Selbst im Zeitalter der „zuwendungsintensi- ven Leistungen" wird den Psychiatern, die Jahrzehn- te verdienstmäßig hinter- herhinken, eine angemes- sene Honorierung ihrer qualifizierten Leistung ver- weigert. Dem Brief des Kol- legen K. ist voll zuzustim- men.
Dr. med.
Eberhard Hirschberg Arzt für Neurologie u.
Psychiatrie Dipl.-Psych.
Irmhild Hirschberg Breite Straße 49 1000 Berlin 20
MACHT
Zu dem Leserbrief von Dr.
med. Wolfgang Grote („Aids cerebri?"), in Heft 50/1985, Seite 3738:
Gegenpotential
Beim Lesen der Zuschrift erfaßte mich Zweifel, ob Gesagtes wohl ironisch zu verstehen sei. Daß der Mensch, sobald er die Möglichkeit hat, zur Macht greift und diese nutzt, Schwächere zu unterdrük- ken, einzuengen, zu mani- pulieren, ist nichts Neues.
Die Faszination des Bösen, der Gewaltausübung, der Informationsvorenthaltung ist immer schon existent.
Es bedarf wohl keines Vi- rus, diese Möglichkeiten menschlicher Entschei- dungen in die Tat umzuset- zen. Letztlich ist es eine
• Fortsetzung der Briefe auf Seite 666
662 (10) Heft 11 vom 12. März 1986 83. Jahrgang Ausgabe A
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
FORTBILDUNG AKTUELL
Einladung nach
Grado
Bei schönem Wetter finden die Veranstaltungen in der Pi- neta statt Foto: G. Burkart
Kongreßeröffnung und Er- öffnungsvortrag (25. Mai):
Die Erweiterung medizini- scher und chirurgischer In- dikationen durch Wissens- vermehrung und ihre Gren- zen (Prof. Dr. Helmut Wyk- licky, Wien).
Hauptreferate
Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik (Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Joa- chim Sewering, München) AIDS (Prof. Dr. Reinhard Kurth, Frankfurt; Prof. Dr.
Hanns Martin Seitz, Bonn) Konservative oder operati- ve Therapie in der Gastro- enterologie (Prof. Dr. Klaus Ewe, Mainz; Prof. Dr. Ar- nulf Fritsch, Wien; Prof. Dr.
Alfred Gangl, Wien) Koronare Herzkrankheit — konservative, invasive oder operative Therapie (Prof.
Dr. Robert Hacker, Bad Neustadt; Prof. Dr. Otmar Pachinger, Wels)
Therapie des Nierenstein- leidens: Auflösen, Zertrüm- mern oder Operieren (Prof.
Dr. Michael Marberger, Wien)
Konservative oder operati- ve Therapie in der Orthopä-
die (Prof. Dr. Rainer Kotz, Wien; Prof. Dr. Robert Heit- mann, Bonn; Prof. Dr.
Ernst-Martin Lemmel, Wild- bad; Prof. Dr. Walter Swo- boda, Wien)
Seminare
(1. Kongreßwoche) Kardiologie — Angiologie (Prof. Dr. Otmar Pachinger, Wien)
„Alternative" Medizin: Aku- punktur (Prof. Dr. Johan- nes Bischko, Wien) Konservatives oder operati- ves Vorgehen bei Schild- drüsenerkrankungen, dia- gnostische Strategien — therapeutische Konse- quenzen (Prof. Dr. Rudolf Höfer, Wien)
Infektions- und Tropen- krankheiten (Prof. Dr.
Hanns Martin Seitz, Bonn) Gynäkologie (Prof. Dr. Vol- ker Lehmann, Hamburg) Notfall-/Rettungsmedizin (Prof. Dr. Peter Sefrin, Dr.
Detlef Blumenberg, beide Würzburg; Prof. Dr. Helmut Wyklicky, Wien)
Psychiatrie (Prof. Dr. Dr.
Dipl.-Psych. Theo R. Payk, Bochum)
Sportmedizin I (Leitung:
Dr. Eugen Goßner, Augs- burg)
Labormedizin I (Leitung:
Prof. Dr. Rudolf Höfer, Wien)
Zahnmedizin (Prof. Dr. Ge- org Watzek, Wien)
Onkologie (Prof. Dr. Josef Kühböck, Wien)
Manuelle Medizin (Dr. Mar- kus Hanna, Wien)
Seminare
(2. Kongreßwoche) EKG (Prim. Prof. Dr. Peter Kühn, Linz)
Urologie (Prof. Dr. Michael Marberger, Wien)
Balint (Dr. Walter Furrer, Luzern)
Rheumatologie (Prof. Dr.
Ernst-Martin Lemmel, Wild- bad)
Neurologie (Prof. Dr. Ro- bert Heitmann, Bonn) Sportmedizin II (Leitung:
Dr. Eugen Goßner, Augs- burg)
„Alternative" Medizin — Un- konventionelle diagnosti-
sche und therapeutische Verfahren (Prof. Dr. Irm- gard Oepen, Marburg) Labor mit Praktikum II (Lei- tung Prof. Dr. Rudolf Höfer, Wien)
Hepatologie (Prof. Dr. Al- fred Gangl, Wien)
Pädiatrie (Prof. Dr. Walter Swoboda, Wien)
Sexualmedizin (Dr. Wolf- gang Kröhn, Kiel)
Podiumsgespräche a) Über sogenannte alter- native Maßnahmen in der Heilkunde Proff. Dr. Bisch- ko, Dr. Gangl, Dr. Kühböck, Dr. Oepen; Moderator:
Prof. Dr. Rudolf Höfer, Wien)
b) Spenderlogistik (Proff.
Dr. Heitmann, Dr. Kotz, Dr.
Kühn, Dr. Marberger und Dr. Klaus Ketzler, Neu-Isen- burg)
Übungen und Kurse Ultraschall-Kurs (Dr. Peter Knoflach, Wien)
Kurs: Echokardiog raphie in der Praxis (Univ.-Doz. Dr.
Michael Weissel, Wien) Übungen im Rahmen des sportmedizinischen Semi- nars (Dr. Eugen Goßner, Dr. Peter Konopka) Vortrag Theologie und Me- dizin: „Heilendes Handeln als Beitrag zur Erneuerung des Denkens" (Prof. Dr. Dr.
Theodor Schober, Göttin- gen)
Vorführung wissenschaft- licher Filme
Besichtigung der Kuranla- gen von Grado
I> Auskunft und Anmel- dung: Kongreßbüro der Bundesärztekammer, Hae- denkampstraße 1, D-5000 Köln 41, Telefon 0221/
40 04-2 20 bis 2 26 ❑
Programm des 34. Internationalen Fortbildungskongresses der Bundesärztekammer vom 25. Mai bis zum 6. Juni 1986
664 (12) Heft 11 vom 12. März 1986 83. Jahrgang Ausgabe A
Urologie operative und
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BRIEFE AN DIE REDAKTION
• Fortsetzung der Briefe von Seite 662
Frage der Dimension, der Umstände, des Vorfeldes, der Erwartungen, wie weit Böses expandieren kann.
Es sollte nicht der Forscher
„vornehmste Pflicht" sein, das „Virus Diaboli" zu su- chen, sondern in For- schung und Lehre ethische und moralische Maßstäbe anzulegen, damit nicht auch dort noch Mißbrauch betrieben wird. Ein kleines Gegenpotential zu den
„Angstdealern" könnte je- der Medizinstudent, jeder im Kranken-/Altenpflege- bereich Tätige, jeder Arzt setzen, indem er sein Ver- hältnis den Patienten ge- genüber prüft. Sich fragt, inwieweit er hier Beitrag zur Mitmenschlichkeit, zum Humanismus, zum Christentum, zur Berufs- ethik leistet, oder auch nicht.
Katharina Löhnhardt Ärztin
Mafiastraße 43 4100 Duisburg 28
PRESSE
Der Autor berichtet über eine
„nette Sportart"
Nach Lukas
Seit Jahren gibt es einen netten Sport im deutschen Blätterwald: das lustige Ärztetreten. Die Passauer Neue Presse (PNP) hat zwar nur leichte Tritte ver- teilt, aber Fouls waren es doch. Proteste in Form von Leserbriefen landeten im Papierkorb der PNP. Um so mehr mußte es verwun- dern, daß die gleiche Zei- tung geradezu leiden- schaftlich eine Lanze brach für die Zahnärzte.
Drohende Einkommens- minderungen von einigen Prozent brächten die Zahn- arztpraxen an den Rand des Ruins. Die PNP ist ein christliches Blatt und fühlt sich daher wohl dem Wort
aus Lukas 19, 26 verpflich- tet: Wer da hat, dem wird gegeben, von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen, was er hat.
Die Einbußen, die die Ärz- teschaft erleiden mußten, sind folgerichtig mit kei- nem Wort erwähnt.
Was können wir daraus ler- nen? Die Laienpresse ho- noriert mutige Standesver- treter, die eine Konferenz auch verlassen, wenn sie den Gang der Gespräche nicht mehr akzeptieren können...
Dr. med. H. Emrich Passauer Straße 28 8393 Freyung
HEILPRAKTIKER
Zu dem Leserbrief von Dr.
med. Jürgen Sperling in Heft 45/1985, Seite 3312:
Zur Kenntnis
In der jetzt gültigen GebüH 85 (Heilpraktiker-Gebüh- renordnung; die Red.) steht unter 1 folgendes: 1.
Für die eingehende, das gewöhnliche Maß überstei- gende Untersuchung . . 24 DM bis 40 DM. 2. Durch- führung des vollständigen Krankenexamens mit Re- pertorisation nach den Re- geln der klassischen Ho- möopathie ... 30 DM bis 80 DM. Auch in der über- holten Liste von 1977 hieß es unter 1: Für die gründ- liche Untersuchung eines Kranken in den Räumen des Heilpraktikers usw....
20 DM bis 70 DM (Über 50 DM nur bei notwendigem extremen Zeitaufwand.) ...
Wird über den Zeitaufwand in einer homöopathischen Praxis geredet, so sollte doch zur Kenntnis genom- men werden, daß das Re- pertorisieren in der klassi- schen Homöopathie eine zeitraubende Angelegen-
heit ist! ...
Arno Günther Kaiserstraße 66 5600 Wuppertal 11
Harnsteinfibel
Herausgegeben von R. Hautmann und W. Lutzeyer Mit Beiträgen von P. Alken, H.-P. Bastian, Ch. Chaussy, M. Gebhardt, R. Hautmann,
F.-J. Hering, W. Jocham, P. Rathert, E. Schmiedt, H.J. Schneider, B. Terhorst und W. Vahlensieck 2. erweiterte Auflage 1986, ca. 300 Seiten,
zahlreiche Abbildungen, Taschenbuch, DM 44,80 ISBN 3-7691-1068-4
Das Buch vermittelt die theoretischen und prakti- schen Grundlagen zur Behandlung Harnsteinkran- ker. Diagnostik der Grundstörung, Therapie, Pro- phylaxe und die Litholysemöglichkeiten sind zen- trale Themen.
Gravierende Neuentwicklungen wie die berüh- rungsfreie Nierensteinzertrümmerung durch Stoß- wellen, die perkutane Litholapaxie, die Metaphy- laxe bei eingeschränkter Nierenfunktion, die Be- handlung der hyperkalzämischen Krise, neue, er- weiterte diätetische Möglichkeiten sowie eine spe- zielle Epidemiologie sind neu hinzugekommene Abschnitte dieser 2. Auflage. Ebenfalls enthalten sind die neuesten Erkenntnisse des 5. Internatio- nalen Harnsteinkongresses.
Stuhl- und Harnableitung
Leitfaden zur Betreuung
und Nachsorge von Stomapatienten
Von K. Junghanns und H. Palmtag
Unter Mitarbeit von G. Englert, E. Homburg, W. Ruf, W. Schneider und A. Sellschop
1984, 178 Seiten, 87 Abbildungen,
davon 28 in Farbe, 7 Tabellen, gebunden, DM 49,80 ISBN 3-7691-0086-7
Deutscher Ärzte-Verlag
Postfach 4002 65 • 5000 Köln 40 Telefon (02234) 7011-316
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666 (14) Heft 11 vom 12. März 1986 83. Jahrgang