• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "MFA: Vorbild für Niedergelassene" (27.04.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "MFA: Vorbild für Niedergelassene" (27.04.2012)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 17

|

27. April 2012 A 867

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

MF A

Die Tarifgehälter steigen um 2,9 Pro- zent (DÄ 10/2012:

„Medizinische Fach- angestellte: Einigung über Tarifgehälter erzielt“).

Vorbild für Niedergelassene

Bei der täglichen Postdurchsicht fiel mir auch die Information über die Gehaltserhöhung der Medizini- schen Fachangestellten in die Hän- de. Die Erhöhung war lange fällig

und ist mit Sicherheit angemessen, so meine ich zumindest.

Allerdings wundere ich mich über die Tatsache, dass eine ärztliche In- stitution es tatsächlich schafft, eine bundeseinheitliche Lohnerhöhung zu erreichen, leider aber nur für die Angestellten.

Warum schaffen die Gremien es nicht, eine bundeseinheitliche Ver- gütung für die niedergelassene Ärz- teschaft zu realisieren?!

Denn so trifft mich die Gehaltserhö- hung der Angestellten als KV-Mit- glied in Westfalen-Lippe deutlich mehr als die Südkollegen!

Olaf Büchter, 48282 Emsdetten D

s z

„ a ü e

STERBEHILFE

Mobile Teams dürfen in den Niederlanden ambulante Sterbe- hilfe leisten (DÄ 8/

2012: „Sterbehilfe in den Niederlanden:

Tod frei Haus“ von Gisela Klinkhammer).

Korrektur der eigenen Lebensplanung

Leider sind die wegbereitenden Kompromisse für die „Aktive Ster- behilfe“ in Deutschland bereits ge- schlossen worden. Jede von einem Arzt vorgenommene Abtreibung ist die Tötung eines menschlichen Le- bens – einer „unerwünschten Exis- tenz“, auch wenn Herr Henke be- tont, dass „das Töten nicht ins Handwerkszeug von Ärztinnen und Ärzten gehört“. Wenn es um unge- borenes Leben geht, dann gibt es in unserer Gesellschaft kaum noch Widerspruch gegen eine Tötung – im Gegenteil, sie ist mittlerweile

die salonfähige Alternative zur Ver- hütung und lediglich eine „Korrek- tur der eigenen Lebensplanung“ ge- worden. Ich habe das jüngst im ei- genen Umfeld erleben müssen. Eine Frau, die endlich das langersehnte Kind erwartete, bekam mitgeteilt, dass ein erhöhtes Risiko für die Ge- burt eines Kindes mit Down-Syn- drom besteht.

Nachgewiesen und bewiesen war noch gar nichts – aber diese Mutter bekam von ihrem Umfeld (leider auch dem ärztlichen) keinerlei Zu- spruch, sondern ihr Denken wurde bereits auf eine Abtreibung vorbe- reitet. Ihre eigene Mutter sagte zu dem Thema: „Ein behindertes Kind ist weder lebens- noch liebenswert!“

Jeder, der einmal mit von einer Ab- treibung betroffenen Frauen gespro- chen hat, weiß, dass diese zum größten Teil aus Angst vor ihrem Umfeld, einer unsicheren Zukunft und auf das Drängen anderer Men- schen hin ihre Kinder töten ließen.

Warum sollte sich dieses Denken über „nicht lebenswertes“ bezie-

S

M i a h 2 d T G

hungsweise „unerwünschtes Le- ben“ nicht genauso in der „Sterbe- hilfe“ ausbreiten, sobald diese ei- ne „legale Alternative“ ist? Wel- cher schwerstkranke Mensch, der bereits aufgrund seiner Krankheit psychisch belastet ist, wäre in der Lage, sich gegen (vielleicht un- ausgesprochene) Vorschläge ande- rer zu wehren? Wer hätte den Mut, sein Leben und Leiden zu bejahen, wenn ihm vorgeschlagen wird, ei- ne einfachere, schmerzlose Lö- sung zu finden – wenn ihm viel- leicht vermittelt wird, was er für eine Belastung, für ein Ballast für sein Umfeld ist? Warum sollte ein solcher Mensch nicht irgendwann selbst glauben, dass sein Tod „die beste Lösung für alle“ sei und freiwillig um eine solche Tötung bitten? . . .

Susanne McDonald, 96450 Coburg

Einseitig

Das Editorial zur Sterbehilfe in den Niederlanden ist . . . in der Sache zwar in allen berichteten Einzelhei- ten nicht zu bestreiten, im Tenor aber verfälschend. Zwei Punkte:

Wie man lesen konnte, ist der Ini- tiator des ambulanten Sterbehilfe- dienstes und Planer der Sterbehilfe- klinik ein langjähriges Mitglied oder gar Vorsitzender einer der staatlichen Prüfungskommissionen für Euthanasiemeldungen gewesen.

Was darf man sich bei einer solchen Information denken? Er wird wohl etwas von der Wirklichkeit der Eu - thanasieanträge und ihrer Durch- führung wissen und wird sich wohl aus der Erfahrung mit dieser Wirk- lichkeit heraus zu seiner Initiative entschlossen haben. Man darf schließen, dass er weiß, was er tut, und dass er von seinem Handeln

B R I E F E

(2)

A 868 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 17

|

27. April 2012 überzeugt ist. Warum wird eine sol-

che Information ignoriert – unter- schlagen?

Aus den praktischen Erfahrungen mit eigeninitiativ gegen Widerstän- de und Ablehnung um Suizidbeihil- fe durch eine Organisation Nachsu- chender müssen die Positionierun- gen von Herrn Rudolf Henke und Frau Birgit Weihrauch zwar als konform mit der Mehrheitsmeinung in der Ärzteschaft, aber auch als wirklichkeitsfremd bezeichnet wer- den. Ein Beispiel aus der wirklichen Welt: Eine 48-jährige Patientin mit einem langsam chronisch fort- schreitenden neurologischen Leiden mit erheblichen Bewegungsstörun- gen, aber klarer Willensäußerung sagt auf die Frage nach der Begrün- dung ihres Wunsches und zur Frage der Palliativmedizin beziehungs- weise eines Hospizes: „Weil ich

keinem zur Last fallen will, weil ich nicht weiß, wie mein weiteres Le- ben verbracht werden soll . . . Ich habe einen Garten, muss den Rasen mähen, muss putzen, was ich alles nicht mehr kann. Der nächste Schritt ist, dass ich im Rollstuhl sit- zen werde – weiß nicht, ob ich dann noch in dieser Wohnung leben kann.“ Auf die Frage nach Palliativ- station und Hospiz, sehr prompt und entschieden: „Nein!“ Sie habe einiges gelesen: „Für mich ist das keine Alternative – nur mit schönen Worten kann man das auch nicht beschwichtigen . . . was nützt es, wenn ich dann da liege an Schläu- chen? Ich hab’ doch nichts mehr vom Leben!“ Auf die Frage, was sie über den Termin der Umsetzung denke: „Nächsten Monat.“

Ich möchte wissen, welche Pallia- tivstation oder welches Hospiz die-

se aktuell noch mühsam gehfähige Patientin mit einem mutmaßlich monatelangen ganz allmählich sich verschlechternden Verlauf über- haupt aufnehmen würde – gegen ih- ren Willen? Personen, die nach ei- ner organisierten Suizidbeihilfe nachsuchen, sind zum überwiegen- den Teil sehr bewusst über ihr Le- ben und ihre Wünsche bezüglich ih- rer Lebensqualität nachdenkende Menschen. Sie haben bemerkens- wert klare Vorstellungen darüber, was sie unter ihrer persönlichen Würde verstehen, was sie ertragen wollen und was nicht.

Die Haltung der verfassten Ärzte- schaft führt zur Entfremdung von der Lebenswirklichkeit dieser Men- schen. Es sind nur wenige – eine quantité negligable?

Priv.-Doz. Dr. med. Johann Friedrich Spittler, 45711 Datteln

POLYPH ARM A ZIE

Wegen zunehmen- der Multimorbidität in einer alternden Gesellschaft neh- men immer mehr Menschen mindes- tens fünf Medika- mente täglich ein (DÄ 9/2012: „Poly- pharmakotherapie im Alter: Weniger Medikamente sind oft mehr“ von Nicola Siegmund-Schultze).

Fortbildungsangebote dringend nutzen

Vielen Dank für den guten und kri- tischen Artikel, der auf die sehr um- fangreiche Problematik der alters- medizinischen Versorgung hinweist.

Erlauben Sie drei Bemerkungen:

Der Zwischentitel „Potenziell in- adäquat sind oft Digoxin und Psy- chopharmaka“ erscheint mir für den flüchtigen Leser gefährlich: Es sind nicht die Psychopharmaka an sich, sondern die von Ihnen ge- nannten, die als PIM bekannt sind und von Alterspsychiatern höchst selten verschrieben werden. – Die leider viel zu häufige Verschrei- bung durch Kollegen anderer Fach- bereiche weist sehr deutlich darauf hin, dass altersmedizinische und

alterspsychiatrische Kenntnisse noch nicht die notwendige Verbrei- tung haben. Im Interesse der Pa- tienten, aber auch der eigenen Arbeitsqualität , sollten hier die Fortbildungsangebote der Deut- schen Gesellschaft für Geronto - psychiatrie und -psychotherapie ebenso wie die der anderen geria- trischen Fachgesellschaften drin- gend genutzt werden.

Leider hat die Verordnung preiswer- ter Generika, insbesondere der älte- ren Präparate, auch eine Erklärung in den Kostenüberlegungen. Die Folgekosten durch Interaktionspro- bleme, schwerwiegende Nebenwir- kungen und dadurch hervorgerufene Krankenhauseinweisungen sind je- doch ungleich höher, als es eine adäquate Medikation wäre.

Und leider hat auch kaum ein nie- dergelassener oder Krankenhaus- arzt die Zeit, die Professor Dr. Gar- finkel im Rahmen seiner Studien für das „mindestens einstündige Be- ratungsgespräch“ investieren kann.

Ich wünsche der deutschen Medizin eine Entwicklung, die diese sinn- volle Zeitinvestition wieder ermög- licht.

Rainer Kortus, Chefarzt der Klinik für Alterspsychiatrie und -psychotherapie, Klinikum Schloss Winnenden, 71364 Winnenden

O

W d i G m M t mente täglich ein (DÄ

A UGEN S PIEGELUNG

Ein Simulator er- möglicht es, den Umgang mit dem Ophthalmoskop zu trainieren (DÄ 7/

2012: „Netzhaut- Check am Simu - lator“).

Indirekte

Ophthalmoskopie

In der kurzen Darstellung werden Begriffe missverständlich erläutert.

Unter „Augenspiegel“ oder „Oph- thalmoskop“ verstehen wir ein Ge- rät, mit dem eine Untersuchung des Augenhintergrundes im auf- rechten Bild erfolgt. Die meisten Ophthalmologen in Ausbildung werden heute bedauerlicherweise in diese Untersuchungsmethode nicht mehr eingewiesen. Das in dem Bericht mit Abbildung darge- stellte „Ophthalmoskop“ stellt die sogenannte indirekte Ophthalmo- skopie dar, mit der die Untersu- chung des Augenhintergrundes im umgekehrten Bild erfolgt. Zur wei- teren Abklärung vor allem eines peripheren Netzhautbefundes sollte die Untersuchung mit dem „Drei- Spiegel-Kontaktglas“ unerlässlich

UG S G

E m U O t 2 C l

B R I E F E

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das ist gerade bei mir der Fall, denn ich arbeite im Jobsharing, und ich habe definitiv nicht weniger Leistungen erbracht, denn mir wurden wieder rund 1 500 Euro

Warum können die „Fachärz- te", die für zu prüfende Sub- stanzen in den jeweiligen In- dikationen geeignete Patien- ten, doch nicht die erforderli- che Zeit für eine Studie

Sie befürchten, die Landesregierung wolle ein verkaufsfähiges Produkt schaffen: Erst mit dem fertigen Braunkohlenplan in der Hand würde Vattenfall entweder in ein

Sie arbeiten daran, dass Kinder und Jugendliche mit SHT in ihrer Individu- alität, mit ihren Besonderheiten, von der Gesellschaft wahrgenommen und so, wie sie sind, akzeptiert

Das Wachstumsziel für 2004 überschreitet Helios mit er- warteten 1,08 Milliarden Euro durch den Erwerb der Kliniken Schwerin.. Die Marktführer- schaft bei der Privatisierung

Biersnyder antwortet: Sie ha- ben sicher nicht ganz unrecht, wenn Sie meinen, daß die Störung doch schon etwas länger zurück- liegt — für den Fall übrigens, daß eine

Ärzteschwemme denen die Zulas- sung entzieht, die Fleißpunkte nicht vorlegen (was nicht heißt, dass sie sich nicht fortbilden!), spart man noch mehr Geld: bei den Kassen,

Auch möchte ich darauf hinweisen, dass es nicht nur die eine Möglichkeit gibt, nämlich „aus einfachen sozialen Ver- hältnissen“ zu kommen und es daher nicht zu einer