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Archiv "Parke-Davis-Förderpreis 1981 verliehen an vier junge Pianisten" (28.12.1981)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Schriftsteller-Ärzte

einprägsam das Thema „Mensch".

Die Themen des Bandes sind vielfäl- tig: Landschaft, Blumen, Hände, ein Krug, ein alter Tisch, eine alte Geige;

Zustände („Resignation"/„Perspek- tiven") — und daneben das Gedicht, das dem Band den Namen gab: „Das Denken — das Leben: Das Denken — das Leben! / Sinn, Unsinn, Kyberne- tik? / Impulse empfange ich, / Impul- se sende ich. — Wert, Moral, Gesell- schaft! / Sind sie wichtig? / Ich lebe als Zeltformation — / jede Zelle ist programmiert! / Mein Kode? Aber ich fühle, / aber ich liebe! / Liebe Dich! / Du kennst den Schlüssel nicht / und öffnest mich dennoch!

Umarmt schlafen wir! / Nicht umarmt sterben wir! / Allein geht die Zelle unter, / verlöscht langsam der Text.

Gott, Mensch, Ideologie — / nicht wahrnehmbar. / Tod in und mit uns! / Aber ich liebe Dich! / Vergiß es! —"

Vieles ist rätselhaft, trotzdem so an- deutend, daß man weiterfragt. —Aber auch wer Reim und Rhythmus gern eingängig hören möchte, kommt auf seine Kosten.

Rochus Turmann: Das Denken — das Le- ben, Gedichte, J. G. Bläschke Verlag, A-9143 St. Michael, 1978, 62 Seiten, ge- bunden, 5,80 DM

Der Lübecker Dermatologe Jürgen Schwalm zeigt sich in „Archaische Träume" voller Einfälle, vielfältig wie Jean Paul, voller Beziehungen in alle möglichen Richtungen: zu Sternen und Steinen, Malern und Musikern, zu Ikarus, Ave, Keil und Papyrus oder wie immer man diese Variabili- tät aufzählen möchte — einiges in Prosa, auch aphorismenhaft, das meiste gerhythmet, hie und da sogar ein Reim — das ist der neue Band von Jürgen Schwalm. Der intellektuelle und sprachliche Könner zeigt sich in kleinsten Einschiebseln. Unter der Überschrift „Wenn der weiße Flieder wieder .. ." beginnt der Text:

„ . . . ja ja, jeden Frühling die gleiche aber liebe Leier." Wie gewichtig die- ses „aber liebe" für diese eine Zeile ist! — Mediziner werden besonders angesprochen werden durch „Ange- wandte Archäologie": „Die Ausdrük- ke der Medizin sind nicht ohne Poe- sie; so enthält die blutigste Unwis- senheit noch ihre Zierschleife. De-

klamiere ich Thalamus, so klingt dies wie ein versunkenes griechi- sches Heiligtum ins Laienohr . . . Ich will den Thalamus jedoch . . . bei mir selbst ausgraben, um die Sehhügel meines Gehirns zu entdecken und auf den Schleifenbahnen der Emp- findungen spazierenzugehen." Ein überall interessantes Buch.

Jürgen Schwalm: Archaische Träume, In- ventionen, Verlag Th. Breit, Marquart- stein, 80 Seiten, Pappe, 15,80 DM (be- ziehbar bei Dr. J. Schwalm, Sandstraße 16, 2400 Lübeck, Tel.: 04 51/7 72 67)

Georg Rosenstock, Jahrgang 1918, Arzt in Hamburg-Bergedorf, der von 1948 bis 1972 als Arzt in Irland arbei- tete, der 1952 den Gedichtband

„Garten am Meer" herausgab, 1953 den Roman „Manuel" (später als

„Paradies der Armen" bei Bertels- mann neu aufgelegt), legt einen Ge- dichtband vor, der ihn als „dichte- risch erlebenden" Menschen aus- weist. Er liebt das plastische Bild:

„eine blinde Frau bettelt ein leeres Auto an", „der Mond haucht Toten- kränze in den Himmel", „von Wes- pen angefressen fiel die Stunde ab":

in dieser Zeile wird das Doppelbödi- ge der Aussagen deutlich, gerade die Plastizität des Bildes macht es überdeutlich. Wer Lyrik liebt, sollte den Band lesen.

Georg Rosenstock: Irische Gezeiten, Ge- dichte, Herausgeber: Vera Ziegler, Illu- strationen: Wolfgang Nieblich, Hans Werner Herrmann Verlag, Berlin, ohne Paginierung, kartoniert, 18 DM

Der Herausgeber Alleu, Gründer der „Edition Leu, Verlag für nicht- kommerzielle Literatur", ist gebürti- ger Schweizer, die Illustratorin Gerti Leitner ist Österreicherin, die Edi- tion Leu hat einen Verlagssitz in der Schweiz, einen in Belgien — von der geographischen Herkunft her reprä- sentiert der Band also etwa das Ge- biet des „Deutschen Reiches" vor dem Dreißigjährigen Krieg. Die zur Mitarbeit gewonnenen Autoren stammen aus der Schweiz, Deutsch- land, Österreich, Italien, Rumänien und den USA, unter ihnen sind meh- rere Ärzte. — Bei der Auswahl aus 736 Einsendungen wurde auf „Aus- sagekraft, Überstrukturiertheit, Aus-

druck der sprachlichen Form und Atmosphäre . . . in erster Linie je- doch auf ausgeprägte Subjektivität"

Wert gelegt. Es ist angenehm, den Band in die Hand zu nehmen.

Schriftbild, Farbe und Schwarz- weißillustration ergänzen sich har- monisch, das interessante Titelbild regt (besonders Mediziner) zu ver- schiedenartigen Deutungen an.

Über den Inhalt zu sprechen ist so schwer wie über alle lyrischen Pro- dukte. Man kann etwas über die Form sagen: selten Reime, die Rhythmen frei, keins der Gedichte länger als eine Seite, die meisten kürzer, ein fünfzeiliges ist mit seiner japanischen Übersetzung wiederge- geben. — Der Inhalt? Reiseerfahrun- gen, Träume, Ängste, eine Apoka- lypse.

AI'Leu (Hrsg.): Lyrik 79, Anthologie, Edi- tion Leu, Zürich, 1979, 80 Seiten, Illustra- tion von Gerti Leitner, Pappe, 15 DM (Die erste Ausgabe ist von 1 bis 500 durchge- hend numeriert und handsigniert.)

Edith Engelke

Parke-Davis-Förderpreis 1981 verliehen

an vier junge Pianisten

„Wissen ist Zukunft!" Diese Idee stand Pate bei der Aus- schreibung des Parke-Davis- Förderpreises, der 1981 den Blick der Ärzte einmal nicht auf wissenschaftliche For- schung und Therapie lenken sollte, sondern auf Schönheit, Stil und Ästhetik klassischer Musik. Der Parke-Davis-För- derpreis will in Zukunft jähr- lich außergewöhnliche En- gagements junger Menschen in Kunst und Wissenschaft würdigen helfen. Im Herbst 1981 wurde in Freiburg erst- mals der Parke-Davis-Förder- preis, der mit je 3500 DM do- tiert ist, an vier junge Nach- wuchspianisten verliehen, und zwar an Yasmine Back- haus und Andrea Dölle (beide Freiburg), Jura Margulis (UdSSR, lebt seit 1974 in Frei- burg) und Hwa-Kyung Yim (Seoul, seit 1979 in Essen). KK

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 52/53 vom 28. Dezember 1981 2507

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