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Archiv "Verminderte Leukotoxizität von Zytostatika unter Lithium-Medikation" (02.10.1980)

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Cimetidin kein Ersatz für Antazida

bei Schwerkranken

Die Prophylaxe akuter gastrointesti- naler Blutungen bei Schwerkranken

ist ein Problem der lntensivmedizin.

Nachdem in letzter Zeit eine große Anzahl von Studien die günstige Wirkung von Cimetidin hervorho- ben, überraschen nun die Ergebnis- se einer neuen amerikanischen Studie.

Die Studie wurde an 75 schwerkran- ken Intensivpatienten (zumeist ope- rierte Patienten, dabei jedoch keine Magen- oder Ösophagusoperatio- nen) durchgeführt. 38 Patienten er- hielten Cimetidin (300 mg i. v. alle 6 Stunden initial, bei Magensaft-pH unter 3,5 Erhöhung der Dosis auf bis zu 400 mg alle 4 Stunden), und 37 Patienten bekamen per Magenson- de 30 ml eines Antazidums (ent- spricht 2,4 g Aluminiumhydroxid- Trockengel und 2,4 g Magnesiumhy- droxid) initialjede Stunde, wobei die Dosen jeweils verdoppelt wurden,

bis der Magensatt-pH über 3,5 war.

Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht in Schwere der Erkran- kungen, Anzahl der Risikofaktoren, Alter und Geschlecht der Patienten.

ln der Antazidagruppe wurde keine Blutung registriert. ln der Cimetidin- gruppe traten hingegen 7 obere ga- strointestinale Blutungen auf.

Es fand sich eine Häufung der Blu- tungen bei Patienten mit Risikofak- toren wie

....

Nierenversagen

....

Sepsis

....

Peritonitis

....

Hypotonie

....

respiratorische Insuffizienz

....

Ikterus

....

Polytrauma

....

größere chirurgische Eingriffe .

Bei 4 der 7 blutenden Cimetidin-Pa- tienten wurden zusätzlich Antazida verabreicht; bei allen 4 Patienten si- stierte die Blutung. Bei der Cimeti- dinverabreichung wurde bei bedeu- tend weniger Patienten ein Magen- saft-pH-Wert von über 3,5 erreicht, verglichen mit der Antazidagruppe.

Die Autoren schließen aus diesem hochsignifikanten Ergebnis, daß Ci- metidin allein zursicheren Prophyla- xe gastrointestinaler Blutungen bei Schwerkranken nicht ausreicht und auf die Verabreichung von Antazida in genügend starker Dosierung nicht verzichtet werden kann, Cme

Priebe, H. J .. et al.: Antacid versus cimetidine in preventing acute gastrointestinal bleeding, N. Engl. J. Med. 302 (1980) 426-430.

Trommelschlegelfinger bei entzündlichen Darmerkrankungen

Trommelschlegelfinger, durch ent- sprechende Nagelvermessungen objektiviert, fanden sich bei 75 von 200 Patienten (38 Prozent) mit Mor- bus Crohn, bei 15 von 103 (15 Pro- zent) mit Colitis ulcerosa und bei 2 von 24 Patienten (68 Prozent) mit einer Proktitis. Bei den chronischen entzündlichen Darmerkrankungen bestand eine enge Korrelation zwi- schen der Trommelschlegelfinger- bildung und dem Aktivitätsindex so- wie dem Ausmaß fibrotischer Verän- derungen im Resektionspräparat.

Nach einem operativen Eingriff bil- deten sich die Fingerauftreibungen zum Teil wieder zurück. Die Autoren nehmen an, daß der Vagus als affe- renter Bogen eines Trommelschle- gelfingerreflexes funktioniert, da entsprechende Fingerveränderun- gen bevorzugt bei Patienten gefun- den wurden, deren vom Vagus ver- sorgter Darmabschnitt erkrankt war, während bei einem Befall des dista- len Kolons Trommelschlegelfinger seltener zur Beobachtung kamen. R

Kitis. G.; Thompson, H.; Allan. R. N.: Finger clubbing in inflammatory bowel disease: its prevalence and pathogenesis, Brit. med. J. 4 (1979) 825-828. Gastroenterology Unit, Gene- ral Hospital, Birmingham B4 6NH

Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Verminderte Leukotoxizität von Zytostatika

unter Lithium-Medikation

Bei 51 Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom wurde der Effekt von Lithiumcarbonat auf die Zy- tostatika-induzierte Myelosu ppres- sion unter einer standardisierten Chemotherapie (Vincristin, Cyclo- phosphamid, Adriamycin) in Form einer prospektiv randomisierten Stu- die untersucht.

ln der Experimentalgruppe (n = 23) erhielten die Patienten zusätzlich zur Chemotherapie 3mal 300 mg Li- thiumcarbonat pro die. Die Tagesdo- sis wurde durch Blutspiegelbestim- mungen kontrolliert. Die Kontroll- gruppe (n = 28) wurde nur chemo- therapeutisch behandelt. Bei glei- chen prätherapeutischen Werten sanken die Leukozytenzahlen in der Kontrollgruppe im Mittel bis auf

2056/~-tl. in der Lithiumgruppe dage- gen nur bis auf 3367/~-tl ab (p<0,05).

Entsprechend war der Tiefstwert der Neutrophilen mit nur 606/~-tl in der Kontrollgruppe gegenüber 1 015/~-tl in der Experimentalgruppe ähnlich verändert. Während 7 Patienten der Kontrollgruppe wegen fieberhafter Infekte hospitalisiert wurden, war dies nur in einem Fall der mit Li- thium behandelten Patienten erfor- derlich. Hinsichtlich Hämoglobin- konzentration und Thrombozyten- zahl wurden zwischen Experimen- tal- und Kontrollgruppe keine signi- fikanten Unterschiede festgestellt.

Die von den mit Lithium behandelten Patienten beklagten Nebenwirkun- gen wie Schwäche, Übelkeit, Erbre- chen, Lethargie waren nicht sicher von den durch Zytostatika ausgelö- sten Beschwerden abzugrenzen.

Die Autoren halten die Gabe von Li- thium für einen vielversprechenden Ansatz, um die leukotoxische Wir- kung der Chemotherapie herabzu-

setzen. Grc

Lyman, G. H.; Williams, C. C.; Preston, D.: The use of Iithium Carbonate to reduce infection and leukopenia during systemic chemothera- py, New Engl. J. Med. 302 (1980) 257-260, Division of Medical Oncology. Department of Interna! Medicine, University of South Florida College of Medicine and the Tampa Veterans Administration Hospital. Florida 33612. USA

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 40 vom ·2. Oktober 1980 2365

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