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Archiv "Depression im Alter" (19.10.1989)

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einem zweiten Behandlungsschritt wird dann der jeweils korrespondie- rende Extremitätenabschnitt verlän- gert. Hierdurch kommt es während der Behandlung zu keiner Beinlän- gendifferenz.

Diskussion

Operative Extremitätenverlän- gerungen sind aufwendige Behand- lungsmethoden. Insbesondere durch die lange externe Fixation kann es zu lokalen Hautreizungen kommen Die Gesamtbehandlungsdauer beträgt etwa drei bis vier Wochen je erziel- tem Zentimeter Längengewinn, wo- bei durch simultane und bifokale Techniken die Therapiezeit verrin- gert werden kann. Da die Behand- lung überwiegend ambulant durch- geführt wird, können Kinder in der Regel während der Behandlung wei- terhin am Schulunterricht teilneh- men. Bei Berufstätigen wird die Ar- beitsfähigkeit meist erst bei Behand- lungsabschluß wiedererlangt.

Durch die Möglichkeit, während der Verlängerung Deformitäten zu korrigieren sowie durch den Wegfall von Sekundäroperationen, wie Spon- giosaplastiken und Metallentfernun- gen, ist es zu einer erheblichen Ver- besserung der Therapie gegenüber früher gekommen Durch Ultra- schalldarstellung des Knochenrege- nerates sind weniger Röntgenkon- trollen postoperativ notwendig.

Voraussetzung für eine erfolg- reiche Behandlung ist eine regelmä- ßige Kontrolle der Patienten sowie eine intensive krankengymnastische Behandlung der angrenzenden Ge- lenke während der Behandlung zur Kontrakturprophylaxe. Verlängern- de Eingriffe sind vorrangig bei Bein- längendifferenzen indiziert und er- möglichen auch umfassende Extre- mitätenrekonstruktionen.

Bei Patienten mit Achondropla- sie bieten wir die Möglichkeit der Extremitätenverlängerung an; wir sind in der Beratung, insbesondere der Eltern, aber zurückhaltend, um bei Ablehnung dieser sehr aufwendi-

gen Behandlungsmethoden keine Schuldgefühle der Eltern gegenüber ihren Kindern zu verursachen. Beim familiären Kleinwuchs besteht keine Indikation zur operativen Beinver- längerung.

Literatur

Codvilla, A.: On the means of lengthening in the lower limbs the muscle and tissues are shortened through deformity. Amer. J. orthop. Surg. 2 (1905) 353.

Ilisarov, G. A.: A new principle of osteosynthesis with the use of crossing pins and rings. In Collec- tion of Scientific Works of the Kurgan Regional Scientific Medical Society. Kurgan, USSR (1954) 145-160.

Wagner, H.: Operative Beinverlängerungen.

Chirurg. 42 (1971) 260-266.

Anschrift der Verfasser:

Privatdozent

Dr. med. Joachim Pfeil Oberarzt

Dr. med. Eberhard Schneider Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg Schlierbacher Landstraße 200 a 6900 Heidelberg 1

Depression im Alter

Werden die Kriterien des Dia- gnostic and Statistical Manual of Mental Disorders zugrunde gelegt, beträgt die Prävalenz der Depression ein bis zwei Prozent bei über 65jähri- gen und liegt damit nicht höher als bei jüngeren Patienten. Symptome einer Depression finden sich jedoch bei zehn bis 20 Prozent institutionali- sierter Patienten. Die Symptomato- logie ändert sich mit zunehmendem Lebensalter nicht. Betagte reagieren jedoch häufiger mit Gewichtsverlust, klagen aber weniger häufig über das Gefühl der Nutzlosigkeit als jüngere Patienten. Denkstörungen sind, ent- gegen allgemeinen Vermutungen, in allen Lebensaltern ein typisches Symptom der Depression. Soge- nannte Pseudodemenz ist eher sel- ten. Viel häufiger ist die Kombina- tion von Demenz mit Depression an- zutreffen.

Die Depression muß immer als Symptom angesehen werden, dessen Ursache sorgfältig abgeklärt werden

muß. Beispiele sind Hypothyreose und medikamentös induzierte De- pressionen, die kausal therapiert werden können. Zur Behandlung stehen vier Möglichkeiten zur Verfü- gung: 1. Beseitigung ätiologischer Faktoren, 2. Pharmakotherapie mit Antidepressiva, 3. Psychotherapie und 4. die Elektroschockbehand- lung. Trizyklische Antidepressiva werden nach ihrer unterschiedlich stark ausgeprägten sedierenden Komponente differenziert einge- setzt. Bevorzugt werden sollten Prä- parate mit möglichst geringer oder fehlender anticholinerger Wirkkom- ponente. Patienten mit psychotischer Symptomatik sprechen weniger gut an, ebenso wie agitierte Formen schlechter als verlangsamte.

Die häufigste Nebenwirkung der trizyklischen Antidepressiva ist der orthostatische Blutdruckabfall, der vermieden werden sollte. Ältere Pa- tienten benötigen in der Regel nied- rigere Dosierungen. Psychothera- peutische Möglichkeiten bestehen in Form von kognitivem Training und

FÜR SIE REFERIERT

Verhaltenstherapie. Die Elektro- schockbehandlung wird besonders bei starker psychotischer Symptoma- tik erforderlich. Depressive Episo- den sind in höherem Lebensalter mit höherer Gesamtmortalität verbun- den. Die Suizidrate älterer Männer mit Depression ist die höchste über- haupt. Altere Menschen haben nach einer Depression größere Schwierig- keiten, wieder in die alte Lebens- form zurück zu finden als jüngere.

Dennoch ist die Depression die am besten zu behandelnde psychische Erkrankung im Alter, weshalb alle Patienten mit Verdacht auf Depres- sion gründlich abgeklärt werden soll- ten. kue

Blazer, D.: Depression in the elderly. N.

Engl. Joum. Med. 320 (1989) 164-166.

Dr. D. Blazer, Div. of Geriatric Psychiatry, University Medical Center, Durham, NC 27710, USA

A-3100 (76) Dt. Ärztebl. 86, Heft 42, 19. Oktober 1989

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