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Archiv "Palladios Bauten: Manfred Wundram, Thomas Pape, Paolo Marton: Palladio" (15.12.1988)

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Claus Grimm

STILLEBEN

Die niederländischen und deutschen Meister

Belser Verlag

Lebensfreude und Genußsucht drücken sich in den Stilleben der Niederländer (und Deutschen) des 17. und 18. Jahrhunderts aus.

Tafelfreuden und Blumenpracht sind selten so liebevoll ins Bild gesetzt worden. Dieser Bildband zeugt davon. Der Text, ge- schrieben von einem namhaften Kenner, bietet neben der Bildin- terpretation auch eine Analyse des historischen Umfelds, in dem sich die üppige Kunst der Niederländer entwickelte (Belser Ver- lag 1988, 24x32, 251 Seiten, 144 Farbtafeln sowie 65 weitere Ab- bildungen, Leinen, 198 DM)

wende — ganz besonders aber gegen die normative, akade- mische Tradition in der Male- rei, die viel zu „gut Gemal- tes" hervorgebracht hat, wie August Macke geringschätzig bemerkte. Dem Lebensge- fühl der Expressionisten ent- sprachen ganz verschiedene Darstellungsmittel, in erster Linie aber das der Form un- tergeordnete Element der Farbe und die Betonung der subjektiven Sichtweise.

Die Kapitel bieten Ein- führungen zu Künstler-Grup- pen und Einzelkünstlern so- wie eine kurze Darstellung inhaltlich dominanter The- men. Immer wieder gelingt es dem Autor, die Zusammen- hänge zwischen Kunst, Zeit- geist und Stilmitteln im Zu-

sammenhang zu präsentie- ren. Besonders erfreulich auch, daß neben den bekann- ten Expressionisten wie Kirchner, Nolde oder Marc auch weniger bekannte Künstler vorgestellt werden.

Ein Beispiel hierfür ist das hier abgebildete Selbstpor-

trait einer der wenigen ex- pressionistischen Malerin- nen. Marianne von Werefkin gehörte zu der Gruppe „Der Blaue Reiter", war aber — wie leider so oft bei vielen Künstlerinnen — von den Kol- legen zu Unrecht mehr ge- schätzt wegen der Inspiration und theoretischen Anregun- gen, die sie in deren Werk einfließen ließ.

Trotz des sehr günstigen Preises sind die vielen Abbil- dungen von überzeugender Qualität. Dies gilt übrigens ebenso für zwei weitere Kunstbände, die auch im Be- nedikt Taschen Verlag er- schienen sind: Von Eva Kar- cher eine Übersicht Otto Dix und von Walter Erben über den spanischen Surrealisten Joan Mirö (Preis je 29,95 DM). Brigitte Reiß

Palladios Bauten

Manfred Wundram, Tho- mas Pape, Paolo Marton:

Palladio, Architekt zwischen Renaissance und Barock, Be- nedikt Taschen Verlag Köln, 1988, 248 Seiten, 215 Abbil- dungen, davon 149 farbig, kartoniert, 29,95 DM

Andrea Palladio war ein Architekt, der — nach einer gründlichen Steinmetzlehre und der Förderung durch ei- nen reichen Gönner — im Ve- neto in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein um- fangreiches Werk gebaut hat

— und nicht nur dieses: Er schrieb eine große Architek- tur-Theorie in seinen „Quat- tro Libri" und beeinflußte die Architektur der Welt noch für Jahrhunderte: Das Weiße Haus in Washington, alle amerikanischen Kapito- lien sind Nachklang seiner Bauideen. Und einer der größten englischen Architek- ten, Inigo Jones, ist ohne Pal- ladio nicht vorstellbar.

Zu seinem 400. Todestag 1980 gab es in Palladios Hei- matstadt Vicenza eine große Ausstellung mit einem drei- bändigen Katalog, der als das Standardwerk über ihn gelten

muß — aber nur in italieni- scher Sprache. Auf Englisch gibt es ein Penguin-Taschen- buch von J. S. Ackerman von 1966. Das hier besprochene, unglaublich preiswerte Werk des Bochumer Kunsthistori- kers Wundram und (wahr- scheinlich) eines seiner Stu- denten ist das erste, das in der deutschen Literatur ein umfassendes Bild der Lei- stungen dieses Architektur- Genies gibt. Und der italieni- sche Fotograf Paolo Marton hat wirklich adäquate Bilder von außen und von innen da- zu beigetragen.

Die Texte informieren knapp, aber ausreichend über die einzelnen Bauwerke und die Umstände, unter de- nen sie geplant und — meist mit erheblichen Abstrichen an der ersten Planung — er- baut wurden. Die Fotos ge- ben wirklich die Essenz des palladianischen Bauens wie- der, aber auch vieles von den unglaublichen Malereien, mit denen die Villen ausgestaltet wurden: so viel Trompe d'oeil hat es in solcher Mei- sterschaft nur anderthalb Jahrtausende früher in Pom- peji gegeben (vielfach war es Tiepolo).

Zu den Fotos ist zweierlei zu sagen: Erschütternd ist, wie manche Palladio-Bauten vor dem Zusammenfallen stehen. Andere sind hervor- ragend „in Schuß" — sie ge- hören arrivierten amerikani- schen und englischen Kunst- historikern (eine Villa steht zur Zeit allerdings zum Ver- kauf — hoffentlich findet sich ein Käufer, der weiß, was er tut!). Und dem Verlag muß man sagen, daß es nicht im- mer geschickt ist, die großen Bilder auf einer Doppelseite anzuordnen; das Wesentliche ist dann im Bruch und des- halb schlecht zu sehen.

Trotz dieser Einwände:

Ein wichtiges Buch. Der Re- zensent war vor vier Wochen im Veneto. Er hätte sich ge- wünscht, das Buch bei sich gehabt zu haben — denn am Schluß findet sich auch noch eine Karte, mit der man alle dargestellten Bauten leicht finden kann. Walter Burkart A-3614 (80) Dt. Ärztebl. 85, Heft 50, 15. Dezember 1988

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