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Archiv "Otto Dix: Unterschiedliche Malstile" (16.03.2012)

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OTTO DIX

Unterschiedliche Malstile

Mit den persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen von Otto Dix zu seinen Auftraggebern und Freunden beschäftigt sich eine Ausstellung in Chemnitz.

D

ie Kunstwelt begeht den 120.

Geburtstag des weltberühm- ten Malers Otto Dix mit zwei opu- lenten Ausstellungen: Die Stadt Ge- ra, in der Wilhelm Heinrich Otto Dix am 2. Dezember 1891 geboren wurde (gestorben am 25. Juli 1969), zeigte eine Auswahl der Werke des Exponenten der Neuen Sachlichkeit und Pioniers der Moderne in einer retrospektiv angelegten Schau von Arbeiten aus den verschiedenen

Schaffensperioden des Künstlers.

Die Ausstellung „Otto Dix in Chemnitz“ beschäftigt sich mit ei- nem bisher unbearbeiteten Aus- schnitt aus dem Dix’schen Gesamt- werk – den gesellschaftlichen und persönlichen Beziehungen von Otto Dix zu Chemnitzer Auftraggebern und Freunden. Versammelt sind im Museum am Theaterplatz 62 Werke und die Rekonstruktion eines Gar- tenpavillons, den Dix mit einem Wandgemälde „Orpheus und die Tiere“ dekorierte.

Dix stammte aus kleinbürgerli- chen Verhältnissen. Nach eigenen

Bekundungen des später weltbe- rühmt gewordenen Malers prägte ihn bereits sein Zeichenlehrer Ernst Schunke in der Volksschule in Ge- ra. Seinem Lehrer fiel das Talent Otto Dix’ auf, und er vermittelte ihm ein Stipendium beim Fürsten von Reuß. Zunächst

musste der Junge beim Geraer Dekorations- maler Senff etwas Or- dentliches lernen. „Du

wirst nie ein Maler, bleibst ein Schmierer“, soll der Gebrauchsma- ler gesagt haben. Er irrte gewaltig.

Sein Stift ging an die Kunstgewer- beschule Dresden und studierte Malerei in Düsseldorf.

In Chemnitz werden die unter- schiedlichen Malstile exemplarisch präsent. Der Künstler lässt sich in keine künstlerische Kategorie und Stilrichtung subsumieren. In vielen großformatigen Bildern pflegte er einen zunächst impressionistischen, dann stark expressionistisch bis abstrakten Stil unter Hinwendung zu der damals modernen Stilrich-

tung des Dadaismus. Letztlich war Otto Dix allerdings der Maler der Neuen Sachlichkeit par excellence.

Im Herbst 1933 wurde Dix im Rahmen einer Ausstellung „Entar- tete Kunst“ im Lichthof des Neuen Rathauses in Dresden erstmals öf-

fentlich diffamiert, und er erhielt 1935 Ausstel- lungsverbot. Acht sei- ner Hauptwerke wurden auch in einer diffamie- renden Wanderausstel- lung 1937/38 gezeigt.

Dies war der Beginn ei- ner intensiven Freund- schaft mit dem Chemnit- zer Unternehmerehepaar Fritz Emil und Ilse Nie- scher, das eine umfang- reiche Privatsammlung vor al- lem von Silberstiftzeichnungen des Künstlers aufbaute. Ein weiterer enger Freund des Künstlers, der an- gesehene Kinderarzt Dr. med. Otto Köhler (1887 bis 1963), bot Dix in seinem Haus im Chemnitzer Vorort Siegmar-Schönau wiederholt Auf- enthalt. Köhler erwarb von Dix vie- le frühe Zeichnungen und Druckgra- fiken und beauftragte Dix auch mit Porträts von sich und seiner Ehe- frau Paula.

Bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Dix am 8. April 1933 aus seinem Amt als Professor an der Kunstakade- mie in Dresden entlassen und am 17. Mai aus der Preußischen Akade- mie der Künste ausgeschlossen. Er ging in die innere Emigration, lebte fortan zurückgezogen in Hemmen- hofen am Bodensee, malte Land- schaften in altmeisterlicher Manier und Werke mit religiösen Motiven.

Die Ausstellung „Otto Dix in Chemnitz“ ist bis 15. April in der Kunstsammlung Chemnitz/Muse- um Gunzenhauser zu sehen.

Harald Clade Eine Besucherin

der Chemnitzer Ausstellung vor dem Bild „Die Ver- suchung des Heili- gen Antonius“ aus dem Jahr 1937 des Malers Otto Dix

Foto: dapd Foto: dpa

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 11

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16. März 2012 A 545

K U L T U R

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