• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Telemedizin: Enge Abstimmung in Tumorboards" (30.08.2010)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Telemedizin: Enge Abstimmung in Tumorboards" (30.08.2010)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 1646 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 107

|

Heft 34–35

|

30. August 2010

TELEMEDIZIN

Enge Abstimmung in Tumorboards

Das Dresdener Universitätsklinikum und das Kreiskrankenhaus Freiberg haben ein Tumorkonferenzprojekt gestartet, das Pilotfunktion für Sachsen haben soll.

M

it einem telemedizinischen Tumorboard wollen das Universitätsklinikum Dresden und das Kreiskrankenhaus Freiberg künftig die fachübergreifende Be- handlung von krebskranken Patien- ten verbessern. So ermöglicht es das Teletumorboard bereits zu Be- ginn der Behandlung, Disziplinen wie etwa die Strahlentherapie in die Planung einzubeziehen, die das Freiberger Kreiskrankenhaus selbst nicht vorhalten kann.

In der Startphase setzen sich die Ärzte beider Krankenhäuser einmal wöchentlich zusammen, um die Dia - gnose und Therapie von Freiber- ger Krebspatienten zu besprechen.

Dazu muss sich keiner der Beteilig- ten mehr ins Auto setzen: Über die telemedizinische Infrastruktur wird eine Liveübertragung geschaltet, bei der ein gemeinsamer Zugriff auf Röntgenbilder, MRT-Aufnahmen und elektronische Krankenakten möglich ist. „Statt unser Wissen im Elfenbeinturm zu horten, geben wir es im Sinne der Patienten an die Fachkollegen der regionalen Kran- kenhäuser weiter“, sagte Prof. Dr.

med. Michael Albrecht bei der Prä- sentation des Projekts Mitte Juni 2010. Der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums ist zu-

gleich Sprecher der Gesundheitsre- gion Carus Consilium Sachsen, die den Aufbau der telemedizinischen Kooperation organisiert hat.

Pilotfunktion für Sachsen

„Die Etablierung eines telemedi - zinischen Tumorkonsils zwischen dem Universitätskrebszentrum und dem Krankenhaus Freiberg gGmbH wird eine Pilotfunktion für ganz Sachsen haben. Damit können wir langfristig sicherstellen, dass die Qualität der medizinischen Versor- gung nicht davon abhängt, ob ein Patient in Dresden, im Erzgebirge oder in der Oberlausitz wohnt“, er- klärte die sächsische Staatsministe- rin für Soziales, Christine Clauß.

Mit Netzwerken wie diesem werde medizinisches Know-how, das not- wendigerweise an Zentren wie dem Uniklinikum entwickelt werden müsse, jederzeit und überall in Sachsen verfügbar. Das Ministeri- um hatte den Aufbau der telemedi- zinischen Infrastruktur mit einem fünfstelligen Eurobetrag gefördert.

Die Telekonferenzen ermöglichen es dem Freiberger Krankenhaus, rasch mit den Experten des univer- sitären Krebszentrums Kontakt auf- zunehmen, um Diagnostik und The- rapie gemeinsam abzuklären. Falls

spezielle Verfahren angewendet werden müssen, kann der Patient ins Universitätsklinikum verlegt werden. Angestrebt werde aber grundsätzlich zunächst eine heimat- nahe Versorgung auf höchstem Ni- veau, betonte Prof. Dr. med. Ger- hard Ehninger, der Geschäftsfüh- rende Direktor des Krebszentrums.

Das Tumorboard trägt für das Freiberger Krankenhaus dazu bei, auch in Zeiten knapper finanzieller Ressourcen Patienten durch die in- telligente Nutzung moderner Tech- nik optimal zu versorgen. Die im Rahmen der Tumorkonferenzen ge- troffenen Therapieentscheidungen bieten für die Patienten zudem mehr Transparenz und Sicherheit.

Dies zeigt sich an der strukturierten Online-Dokumentation, die unter anderem die Entscheidungen des Tumorboards und den Verlauf der Therapie umfasst und zudem der wissenschaftlichen Auswertung der Behandlungsergebnisse dient, um die Therapien weiter zu optimieren.

Damit auch Patienten aus dem Einzugsgebiet weiterer regionaler Krankenhäuser von dem Wissens- transfer der Dresdener Universitäts- medizin profitieren, ist die Gesund- heitsregion Carus Consilium Sach- sen maßgeblich an acht weiteren Projekten zum Ausbau der Telemedi- zin beteiligt. Weil bei der Versorgung von Patienten mit seltenen oder schweren Erkrankungen zwischen den Ballungszentren und den ländli- chen Regionen ein starkes Ungleich- gewicht sowohl hinsichtlich der Ge- räteausstattung als auch der ärztli- chen Expertise besteht, ist die Tele- medizin zunehmend eine wichtige Komponente, um eine hochwertige Versorgung sicherzustellen. Das Mo- dell des Tumor boards soll daher auch den Grundstein für eine flächende- ckende Anbindung weiterer Partner in der Gesundheitsregion legen. ■

Heike E. Krüger-Brand Ärzte vom Krebs-

zentrum des Dresdener Univer-

sitätsklinikums besprechen mit ihren Kollegen in Freiberg Diagnose und Therapie von dort behandelten

Krebspatienten. Foto: Marc Eisele, Universitätsklinikum Dresden

T E C H N I K

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Gerade im Aufbau einer Telematik- infrastruktur sieht die Politik insbe- sondere mit Blick auf die zukünftige Gewährleistung einer flächendecken- den medizinischen Versorgung im

Hinsichtlich der Fachgebiete, in denen Telemedizin eingesetzt wurde, dominierte die Radiologie mit 19,5 Prozent, gefolgt von der Neurologie und Chirurgie/Orthopädie mit jeweils

Ande- rerseits zeigt es aber auch, dass deren Nutzen für die Patientenver- sorgung offenbar als nicht sehr hoch eingeschätzt wird.. Auffällig und zugleich alarmierend ist auch

Ande- rerseits zeigt es aber auch, dass deren Nutzen für die Patientenver- sorgung offenbar als nicht sehr hoch eingeschätzt wird.. Auffällig und zugleich alarmierend ist auch

In den am Universitäts KrebsCentrum (UCC) Dresden etablierten interdiszi- plinären onkologischen Fallbespre- chungen, sogenannte Tumorboards, werden zwischen Spezialisten

Mit weiteren Anträgen, die von den Delegierten überwiesen worden waren, wird sich der Vorstand der Bundesärztekammer noch

Salem ist ein staatlich an- erkanntes Gymnasium für Jungen und Mädchen und wird von 500 Schülern, davon 480 intern, besucht.. Die Schule ist in drei Stufenschu- len geteilt:

Jeder Oberstufenschüler muß zusätzlich zu seinem Un- terricht zwei Stunden in der Woche etwas für andere tun, beispielsweise in der Schulbi- bliothek arbeiten, die Stern-