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Archiv "Die Pflege Kranker im Finalstadium: Moral und Volkswirtschaft" (11.05.1984)

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FÜR SIE GELESEN

Die Pflege Kranker im Finalstadium:

Moral und Volkswirtschaft

Sind die gegenwärtigen Ausga- ben für sterbende Patienten un- verhältnismäßig, ungerechtfertigt oder ungerecht? - Obwohl empi- rische Daten zeigen, daß die Pfle- ge der Kranken im Finalstadium sehr kostspielig ist, ist der Schluß, daß derartige Ausgaben eine mo- ralisch beunruhigende, falsche Verteilung von Gemeinschaftsmit- teln darstellt, nach Meinung der Autoren nicht gerechtfertigt.

Zweifellos sind die Bemühungen zur Reduzierung der Pflegekosten auch für die Sterbenden nicht un- gerechtfertigt. Sie müssen aber mit größter Behutsamkeit ange- gangen werden. Derartige Bemü- hungen sollten sich gegenwärtig auf drei fundamentale Ziele kon- zentrieren:

~ Entwicklung besserer Krite- rien für die Aufnahme auf Inten- siv- und Wachstationen;

~ Förderung der Patienten- und

Familienautonomie hinsichtlich der Entscheidung zur Beendi- gung oder Verweigerung be- stimmter Behandlungsarten;

~ Förderung alternativer Formen institutioneller Pflege wie z. B.

"Hospiz"-Pflege.

Die nach Ansicht der Autoren mo-

ralisch schwierigsten Probleme

stehen an, wenn Patienten und Ärzte Zugang zu Therapien su-

chen, die nur marginal als sinnvoll

beurteilt werden. Hier könnte es zu Konflikten zwischen Admini- stratoren und Klinikern, letztere dem einzelnen Patienten verbun-

den, kommen. dpe

Byer. R.. et al.: The Care of the Terminally II I:

Morality and Economics. The New England Journal of Medicine 309 (1983) 1490-1494, Dr.

Ronald Bayer, Hastings Center, 360 Broadway, Hastings-on-Hudson, NY 10706, U.S.A.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BEKANNTMACHUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION

DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT INFORMIERT:

Leitsätze für die Antibiotika-Therapie

1. Ein Antibiotikum ist kein Antipyretikum, Fieber allein ist keine Indikation für Anti- biotikagabe.

2. Vor jeder Antibiotika-Thera- pie sollte versucht werden, den Erreger zu isolieren. Dies gilt vor allem bei Angina ton- sillaris (Rachenabstrich}, Harnwegsinfektion, chroni- scher Bronchitis, Enteritis, Endokarditis (Biutkulturen), Osteomyelitis (z. B. Gelenk- punktat, Blutkulturen). 3. Wenn eine Antibiotika- Therapie in 3 bis 4 Tagen nicht anspricht, muß man an folgendes denken: Falsche Wahl der Substanz, Substanz erreicht Infektionsort nicht (z. B. Abszeß), andere Erreger als angenommen, Abwehrde- fekt des Patienten, Medika- mentenfieber durch Antibioti- ka, Venenkatheter, Blasenka- theter, andere Fremdkörper, Einnahmefehler.

4. Bei den meisten Infektio- nen sind Lokalantibiotika nicht indiziert. Dies gilt vor al- lem bei Wundinfektionen, Abszessen, Spülung von Bla- senkathetern, Verbrühungen und Verbrennungen. Auch bei Angina, Pharyngitis und Tonsillitis sind keine Medika- mente mit Lokalantibiotika in- diziert.

5. Bei jedem unklaren Fieber müssen Blutkulturen entnom- men werden. Bei länger dau- erndem Fieber nicht nur an Tumor, Kollagenosen, rheu- matische Erkrankungen etc. denken, sondern auch an septische Infektionen (Endo- karditis!).

6. Richtige Probenentnahme und Transport (Transportme- dien bei Rachenabstrichen, Wundabstrichen, Nasenab- strichen, etc., um Austrock- nen zu verhüten) sind Voraus- setzung für richtige mikrobio- logische Diagnostik und so- mit richtige Antibiotika-Thera- pie.

7. Ein mikroskopisches Prä- parat aus z. B. Eiter, Urin, Li- quor gibt oft schon 1 bis 3 Ta- ge vor endgültigem bakterio- logischem Befund wertvolle Hinweise auf Erreger-Ätiolo- gie.

8. Häufig wird Antibiotika- Therapie zu lange (z. B. Zysti- tis der nicht schwangeren Frau) oder zu kurz {bakteriel- le Angina: 10 Tage!) gegeben.

9. Fixe Antibiotika-Kombina- tionen nur bei Mischinfektio- nen, die von einer Substanz allein nicht erfaßt werden!

Meist ist eine Komponente der fixen Kombination über- flüssig (z. B. Ampicillin-Oxa- cillin- oder Mezlocillin-Oxacil- lin-Kombinationen).

Dies war eine Leseprobe aus der neuen 15. Auflage der

"Arzneiverordnungen" der

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Sie erscheint zum Deutschen Ärztetag im Mai und wird al- len Kassenärzten durch ihre zuständige Kassenärztliche Vereinigung zugestellt.

Bitte beachten Sie Ihren Post- eingang daraufhin. Zusätz- liche Exemplare können zu einem günstigen Preis im Buchhandel erworben wer- den.

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 19 vom 11. Mai 1984 (69) 1549

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