• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Propofol zur Endoskopie" (16.01.2004)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Propofol zur Endoskopie" (16.01.2004)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

dosen genau ermitteln. Obwohl diese retrospektiven Bestimmungen ungenau sind, zeigen die Ergebnisse dennoch, daß die Strahlenschäden mit größter Wahrscheinlichkeit durch hohe Strah- lendosen ausgelöst wurden.

Resümee

Eine der wichtigsten Schlussfolgerun- gen dieser Publikation soll die Auf- klärung sowie die Schärfung des Pro- blembewusstseins für eine bisher wenig beachtete Nebenwirkung bei Herzka- theterdiagnostik und -therapie sein: die Entstehung von Radiodermatitiden.

In Fachkreisen und bei der Industrie haben die hier dargestellten Strahlen- schäden Fragen und Diskussionen nach den Möglichkeiten zur Reduktion der Strahlenbelastung aufgeworfen.

Mittlerweile sind alle Herzkathe- terarbeitsplätze mit Zusatzfiltern (bei- spielsweise 0,1 mm Cu) versehen. Diese filtern circa 30 bis 40 Prozent der haut- belastenden, weichen Strahlung weg.

Die Hochkontrastdurchleuchtung mit hohem Röhrenstrom wird kaum mehr angewandt und sonst optisch und akustisch angezeigt. Der Gebrauch der gepulsten Durchleuchtung mit mög- lichst niedriger Bildfrequenz ist heute Standard.

Seit Ende 1996 sind alle Angiogra- phieplätze mit einem Dosisflächenpro- dukt-Messgerät ausgestattet worden.

Durchleuchtungszeit und Flächendosis- produkt müssen nicht nur gemessen, sondern im Rahmen der Qualitätssiche- rung dokumentiert und gemeldet wer- den. Beim Flächendosisprodukt werden Fläche ⫻ Dosis gemessen (1, 11, 18).

Des Weiteren werden die Patien- ten seit 1994 über die Möglichkeit der Entstehung von Strahlenschäden nach Herzkatheteruntersuchungen oder nach PTCA vermehrt aufgeklärt.

Trotz aller technischer Veränderun- gen ist auch weiterhin das Entstehen von Radiodermatitiden als Folge radio- logischer Interventionen nicht auszu- schließen und sollte bei der Indikati- onsstellung und Durchführung mitbe- dacht werden.

Manuskript eingereicht: 26. 3. 2003, revidierte Fassung angenommen: 9. 10. 2003

M E D I Z I N

A

A 124

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 316. Januar 2004

In Deutschland wird beim Einsatz von Propofol im Rahmen endoskopischer Untersuchungsverfahren die Präsenz ei- nes in der Intensivmedizin erfahrenen zweiten Arztes gefordert. Dies sieht in anderen Ländern ganz anders aus. So berichten Schweizer Autoren über die Gabe von Propofol bei 1 435 endoskopi- schen Untersuchungen in der Alters- gruppe 70 bis 85 und 351 Endoskopien bei über 85-Jährigen.

Propofol wurde von speziell ausge- bildeten Schwestern verabreicht, die auch die Überwachung von Sauerstoff- sättigung, Blutdruck und Herzfrequenz übernahmen. Im Vergleich zu einer Kon- trollgruppe jüngerer Patienten ergaben sich in diesen Seniorenkollektiven keine speziellen Probleme, auch wenn es häufi- ger zu einem Abfall der Sauerstoffsätti- gung unter 90 Prozent kam. Ein Blut- druckabfall hingegen war häufiger bei jüngeren Patienten als bei den Senioren

zu registrieren. Nur bei zwei Prozent musste vorübergehend eine Maskenbe- atmung durchgeführt werden.

Dieselben Autoren berichten über ei- ne prospektive Studie mit Propofol an 2 574 Patienten. Bei 43 (1,7 Prozent) kam es zu einer Hypoxie, die in 37 Fällen kür- zer als 1 min anhielt und durch die Gabe von Sauerstoff ausgeglichen werden konnte. Eine Intubations- oder Masken- beatmung war nur bei sechs Patienten (0,2 Prozent) erforderlich.

w Heuss LT, Schnieper P, Drewe J et al.: Conscious sedation with propofol in elderly patients: a prospective evaluation.

Aliment Pharmacol Ther 2003; 17: 1493–1501.

Heuss LT et al.: Risk stratification and safe administration of propofol by registered nurses supervised by the gastroente- rologist: a prospective observational study in more than 2000 cases. Gastrointest Endosc 2003; 57: 664–671.

Dr. L. T. Heuss, Department of Gastroenterology, University Hospital, Petersgraben 4, 4031 Basel, Schweiz

E-Mail: nigeka35@shimane-med.ac.jp

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2004; 101: A 121–124 [Heft 3]

Literatur

1. Bauch T, Böcker W, Mallek U, Müller WU, Streffer Ch:

Optimization and standardization of the „comet as- say“ for analyzing the repair of DNA damage in cells.

Strahlenther Onkol 1999; 175: 333–340.

2. Cusma JT, Bell MR, Wondrow MA, Taubel JP, Holmes JR: Real-time measurement of radiation exposure to patients during diagnostic coronary angiography and percutaneous intervential procedures. J Am Coll Cardi- ol 1999; 33: 427–435.

3. Dandurand M, Huet P, Guillot B: Radiodermites secon- daires aux explorations endovasculaires: 5 observati- ons. Ann Dermatol Vernerol 1999; 126: 413–417.

4. Dehen L, Vilmer C, Corcos T, Pentousis D, Ollivaud L, Chatelain D, Dubertret L: Chronic radiodermatitis following cardiac catheterisation: a report of two cases and a brief review of the literature. Heart Mar 1999; 81: 308–312.

5. D`Incan M, Roger H: Radiodermatitis following cardiac catheterization. Arch Dermatol 1997; 133: 242–243.

6. Granel F, Barbaud A, Gillet-Terver MN: Radiodermites chroniques apres catheterisme interventionnel cardia- que. Ann Dermatol Venerol 1998; 125: 405–407.

7. Lichtenstein DA, Klapholz L,Vardy DA, Leichter I, Mos- seri M, Klaus SN, Gilead LT: Chronic radiodermatitis fol- lowing cardiac catheterization. Arch Dermatol 1996;

132: 663–667.

8. Nahass GT:Acute radiodermatitis after radiofrequency catheter ablation. J Am Acad Dermatol 1997; 36:

881–884.

9. Pattee PL, Johns PC, Chambers RJ: Radiation risk to pa- tients from percutaneous transluminal coronary an- gioplasty. J Am Coll Cardiol 1993; 22: 1044–1051.

10. Pezzano M, Duterque M, Lardoux H: Radiodermite thoracique en cardiologie interventionnelle – A propos de 6 cas. Arch Mal Coeur Vaiss 1999; 92: 1197–1204.

11. Sajben FP, Schoelch SB, Barnette DJ: Fluoroscopic-in- duced radiation dermatitis. Cutis 1999; 64: 57–59.

12. Sovik E, Klow N-E, Hellesnes J, Lykke J: Radiation-indu- ced skin injury after percutaneous transluminal coro- nary angioplasty.Acta Radiologica 1996; 16: 305–306.

13. Stemm Av: Chronische Radiodermatitis nach interven- tioneller Radiologie. Diaklinik 40. Tagung der Deut- schen Dermatologischen Gesellschaft Hamburg 1999;

14–16.

14. Wagner LK,Archer BR, Cohen AM: Management of pa- tient skin dose in fluoroscopically guided interventio- nal procedures. J Vasc Interv Radiol 2000; 11: 25–33.

15. Wolff D, Heinrich KW: Strahlenschäden der Haut nach Herzkatheterdiagnostik und -therapie, 2 Kasuistiken.

Hautnah derm 1993; 5: 450–452.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Detlev Wolff Moerser Landstraße 352 47802 Krefeld

E-Mail: Wolff-krefeld@t-online.de

Propofol zur Endoskopie

Referiert

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Erst- mals konnte nämlich gezeigt werden, daß durch Immunisierung mit Kom- ponenten der bakteriellen äußeren Membran bakterizide Antikörper in- duziert werden können, die gegen-

V ierfach wurden in diesem Jahr bei den nun bereits zu einer ständigen Einrichtung im Jahresprogramm der literarischen Gesell- schaft gewordenen „Agnes-Miegel-Tagen" in

den alten Leuten ins Haus, um den Scheck über viertausend Mark abzugeben. Ihr Kon- to war nun allerdings etwas uberzogen, aber in zwei Monaten würde es wieder glatt sein.

Und auch wenn die genetische Methode nicht der Herstellung eines Designerbabys gilt, was Reproduktionsmediziner glaubhaft versichern, so führt dennoch kein Weg daran vorbei, dass die

(3) Weiß der Behandelnde, dass eine vollständige Übernahme der Behand- lungskosten durch einen Dritten nicht gesichert ist oder ergeben sich nach den Umständen hierfür hinrei-

[r]

[r]

[r]