Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 111|
Heft 20|
16. Mai 2014 A 901AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Ludger Tebartz van Elst (48), Universitätsklinikum Freiburg, hat ei- nen Ruf auf die W-3-Professur für Psychia- trie und Psychotherapie an der Universität Kiel erhalten, diesen aber abgelehnt. In Heft 18 wurde fälschlicherweise berichtet, er habe den Ruf angenommen.
Prof. Dr. med. Philipp Drees (45), zuvor Stiftungsklinikum Mittelrhein, hat die W3-Professur für Orthopädie und Rheu- maorthopädie an der Universitätsmedizin Mainz übernommen. Damit verbunden ist die Leitung der Orthopädie und Rheuma- orthopädie am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Dr. med. Margareta Kampmann- Schwantes, Fachärztin für Allgemein- medizin und Psychotherapeutin in Ober- krämer, ist neue Ombudsfrau der Lan- desärztekammer Brandenburg. Sie tritt die Nachfolge von Dr. med. Ingrid Hör- ning, ehemalige Chefärztin der Anästhe- siologie und Intensivtherapie im Carl- Thiem-Klinikum Cottbus, an.
Dr. med. dent. Rolf Koschorrek (57) übernimmt die Leitung des Berliner Bü- ros des Berufsverbands der Hals-Nasen- Ohrenärzte. Koschorrek gehörte bis Herbst 2013 dem Bundestag und dem Gesundheitsausschuss an.
Prof. Dr. med. Frank Tacke (40), W-2-Professor für Hepatogastroenterolo- gie und geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwech- selerkrankungen und Internistische In- tensivmedizin (Medizinische Klinik III) an der Universitätsklinik der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, ist in den Vorstand der Europä - ischen Lebergesellschaft (European As- sociation for the Study of the Liver, EASL) gewählt worden.
Prof. Dr. med. Felix Walcher (47), Lei- tender Oberarzt an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Frankfurt/Main, hat einen Ruf auf die W3-Professur für Spezielle Unfallchirurgie an der Universitätsklinik für Unfallchirurgie der Medizinischen Fa- kultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg angenommen. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Stephan
Winckler (65) an. EB
Die Deutsche Gesellschaft für Inne- re Medizin hat einen neuen Vorsit- zenden: Prof. Dr. med. Michael Hal- lek, Direktor der Klinik I für Innere
Medizin der Universität zu Köln. Hallek (54) wird den Internistenkon- gress 2015 ausrichten.
Das Thema „molekulare Prinzipien der Inneren Medizin“ steht für den Aufbruch des Fachge- bietes in eine neue Ära.
Der neue Vorsitzende hat sich wie sein Vor- gänger Prof. Dr. med.
Michael Manns, Medizi- nische Hochschule Han- nover, als international renommier- ter Forscher profiliert. Und er gilt als ein auf Interdisziplinarität aus- gerichteter guter Arzt, Wissen- schaftsmanager und Politikberater.
Der Hämatologe und Onkologe hat 1994 die deutsche Studiengrup- MICHAEL HALLEK
Neuer Vorsitzender der deutschen Internisten
pe Chronische lymphatische Leu- kämie (CLL) gegründet, die welt- weit größte zur CLL. Im Jahr 2003 wurde er an die Universität zu Köln berufen und gründete 2007 gemein- sam mit der Universität Bonn ein onkologisches Spitzenzentrum: das Centrum für Integrierte Onkologie Köln Bonn (CIO).
Ziel des CIO ist, Krebspatienten in enger Zusammenarbeit von klini- schen Fächern inklusive der Psy- choonkologie optimal zu versorgen und zugleich die Praxis – auch an den außeruniversitären Standorten und im niedergelassenen Bereich – mit der akademischen Medizin zu verzahnen. Halleks Einsatz für Patienten ist geprägt von dem Wunsch, ihnen eine sektorübergrei- fende, heimatnahe Versorgung auf dem aktuellen Stand der Wissen- schaft zu ermöglichen. Dazu zählt auch die Option, an Studien teilzu- nehmen. Nicola Siegmund-Schultze
Es begann mit einem Zufall: Wäh- rend einer Famulatur 2007 in Ka- merun traf Dr. med. Julius Emmrich (28) den madagassischen Chirurgen Dr. Elson Randrianantenaina, der sich dort weiterbilden ließ, um zu- rück in seiner Heimat kompetent zu helfen. Seine Schilderungen und seine humanistische Arbeitsweise beeindruckten Emmrich. Randria- nantenaina versuche immer, seine Patienten bestmöglich zu behan- deln – teilweise auch ohne Vergü- tung. „In Madagaskar gibt es kei- ne Krankenversicherung“, berichtet Emmrich. „Wer nicht zahlen kann, stirbt im schlimmsten Fall vor den Toren des Krankenhauses.“
Emmrich, der derzeit als Wei- terbildungsassistent in der Anäs- thesiologie an der Charité in Ber- lin arbeitet, hat als Medizinstudent afrikanische Lebensverhältnisse in Südafrika, Kamerun und Mali ken- nengelernt und solche Fälle selbst erlebt. „Das kann man nicht ak- JULIUS EMMRICH
Arzt für Madagaskar
zeptieren“, sagte er sich und grün- dete 2011 den Verein „Ärzte für Madagaskar“, dessen Vorsitzender er ist.
Mittlerweile hat der Verein schon viel bewegt; gerade wird ein Kran- kenhaus im Süden der Insel um fünf zusätzliche Gebäude er-
weitert. Zudem wird Geld für einen Nothilfe- fonds gesammelt, aus dem die Behandlung für die Ärms ten finanziert werden kann. Unter dem Motto „Musik erleben – Leben retten“ organi- siert der Verein deshalb am 9. Juni in der Phil - harmonie Berlin ein Be - nefizkonzert. Schirmherr ist Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier. Emmrich:
„Der Kauf einer Karte unter www.
aerzte-fuer-madagaskar.de/konzert kann bereits ein Menschenleben retten.“ Eva Richter-Kuhlmann Michael Hallek
Foto: Universität Köln
Julius Emmrich
Foto: Privat