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Archiv "Cabergolin bei Morbus Parkinson: Langanhaltende Dopamin-Stimulation" (09.05.1997)

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Academic year: 2022

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A

uf eine konstantere Be- weglichkeit dürfen Pati- enten mit Morbus Par- kinson hoffen. Denn erstmals wird in Kürze ein Dopamin- agonist mit 24stündiger Wirk- samkeit verfügbar sein. Der Wirkstoff Cabergolin, der von Pharmacia-Upjohn ent- wickelt wurde, soll für eine

„kontinuierliche dopaminer- ge Stimulation“ sorgen, wie es auch der natürlichen Dop- aminfreisetzung beim Gesun- den entspricht. Neurologen versprechen sich davon eine bessere Beeinflussung der Beweglichkeit mit weniger Fluktuationen und weniger On-Off-Phänomenen, wie bei einem Presseseminar in Essen deutlich wurde.

Denn die derzeitigen The- rapiekonzepte kranken nicht nur daran, daß weder eine Heilung möglich ist noch das Stoppen der Progression, son- dern es können auch die Sym-

ptome des Zellunterganges in der Substantia nigra nur unzu- reichend behandelt werden.

L-Dopa wurde bei seiner Ein- führung zwar zu Recht als eine Art Wundermittel gefeiert, wie Prof. P. A. Fischer (Frank- furt) darlegte, mit der Zeit ha- ben sich aber deutliche Pro- bleme bei der Therapie ge- zeigt – wie allmählicher Wirk- verlust und Hyperkinesien.

Die Patienten werden da- durch in ihrer Alltagskompe- tenz wie auch ihrer Lebens- qualität massiv beeinträchtigt.

Auch Weiterentwicklun- gen der medikamentösen Therapie, wie sie mit den De-

pot-Präparaten, aber auch neuen Wirkstoffen wie den Dopaminagonisten und den MAO-Hemmern gegeben wa- ren, haben laut Fischer die Problematik nicht befriedi- gend lösen können. Zwar wer- den die Kardinalsymptome Akinesie, Rigor und Tremor deutlich gebessert, unter all den zum Teil sogar recht kom- plizierten Therapiestrategien war aber bislang keine befrie- digende Behandlung möglich.

Cabergolin, das derzeit zur Zulassung ansteht und für das erstmals bei den Dop- aminagonisten auch die Zu- lassung für die Monotherapie

jüngerer Patienten ange- strebt wird, wurde in klini- schen Studien bei mehr als 1 300 Patienten mit Erfolg eingesetzt. Durch die mit 65 Stunden sehr lange Halb- wertszeit konnten kontinu- ierliche Wirkstoffspiegel er- zielt werden, die zwar in der Nacht etwas abfallen, laut Dr.

Peter Schüler (Pharmacia- Upjohn) aber auch während des Schlafs im therapeuti- schen Bereich bleiben. Es wird eine lineare zerebrale Kinetik aufgebaut, und die Wirkung ist, anders als bei L- Dopa, von der Nahrungsauf- nahme unabhängig.

Schüler machte auf einen weiteren Vorteil aufmerk- sam: Cabergolin, das unter dem Handelsnamen Cabase- ril®auf den Markt kommen soll, wird biliär ausgeschie- den, so daß bei der Nierenin- suffizienz keine und bei Le- berinsuffizienz infolge der ex-

A-1289 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 19, 9. Mai 1997 (65)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Cabergolin bei Morbus Parkinson

Langanhaltende

Dopamin-Stimulation

(2)

A-1290 (66) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 19, 9. Mai 1997

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

F

ür die Diagnose von Harnwegsinfektionen sind drei Kriterien erfor- derlich: Bakteriurie, Pyurie und klinische Symptome wie Dysurie, Pollakisurie, Fieber und gegebenenfalls Flanken- schmerz. Der häufigste Erre- ger der akuten Zystitis ist Escherichia coli; bei diesem Bakterium gibt es kaum Resi- stenzprobleme, wenn die rich- tigen Antibiotika eingesetzt werden. Für chronische Harn- wegsinfektionen sind vor al- lem Enterobacteriaceae, En- terokokken, Pseudomonaden und Acinetobacter-Spezies veranwortlich. Sie können in Mischinfektionen auftreten und Resistenzen zeigen.

Gegen Ampicillin ist E.

coli in annähernd 60 Prozent der Fälle resistent, gegen Doxycyclin in gut 50 Prozent, gegen Cotromoxazol in rund 15 Prozent und gegen orale Cephalosporine in zwei bis vier Prozent der Fälle. Die beste Wirkung zeigt immer noch das Fluorchinolon Ci- profloxacin (Ciprobay®, Bay- er AG).

Die unkomplizierte bakte- rielle Zystitis der Frau mit Pollakisurie, Nykturie, Algu- rie und Tenesmen heilt ohne antibiotische Therapie inner- halb einer Woche in 40 Pro- zent der Fälle spontan aus. Bei einigen Erregern kann durch bakterielle Toxine unbehan- delt eine Lähmung der ure- terovesikalen Muskulatur mit konsekutivem vesikorenalen Reflux auftreten. Eine Pyelo-

nephritis wäre die Folge. Zur Therapie der akuten unkom- plizierten Zystitis, die in der Regel „blind“ durchgeführt wird, empfiehlt sich heute die orale Einmaltherapie mit Fleoxacin, Fosfomycin-Tro- metamol oder Fluorchinolo- nen sowie die Drei-Tage-The- rapie (Kurzzeit-Therapie).

Durch diesen Einnahme- Modus ist die Rate uner- wünschter Nebenwirkungen sehr niedrig zu halten. Außer- dem bleibt der Selektions- druck auf periurethrale, vagi- nale und rektale Bakterien niedrig, so daß eine Resistenz- entwicklung bei den Erregern ausbleibt.

Als weiteren Vorteil der Kurzzeit-Therapie nannte Prof. Kurt G. Naber (Strau- bing) den „differentialdia- gnostischen“ Effekt: Wenn

nach drei Tagen Bakteriurie oder Symptome persistieren, liegt eine komplizierte Harn- wegsinfektion vor, die weiter- gehende Untersuchungen des Urogenitaltraktes erfordert.

Prophylaxe der Reinfektion

In zahlreichen klinischen Studien und in der täglichen Praxis hat sich Ciprofloxacin zur Single-Shot- und Kurzzeit- Therapie als sehr zuverlässig erwiesen. Dieses Fluorchino- lon mit der kurzen Halbwerts- zeit von drei bis vier Stunden bewirkt in einer Einmaldosie- rung von 500 mg eine Hei- lungsrate von 93 Prozent. Ver- gleichbare Ergebnisse werden mit täglich 2 x 250 mg über drei Tage erreicht. Bei älte-

ren Frauen sind die Ergebnis- se grundsätzlich schlechter, gleichgültig welche Therapie- form angewendet wird. Ursa- che hierfür ist die hohe Rein- fektionsrate bei diesen Patien- tinnen, so Naber.

Auch zur Reinfektions- prophylaxe eignet sich Cipro- floxacin bestens. Auf dem Bakteriurie-Workshop der Bayer AG in Salzburg emp- fahl Naber eine Dosis von 125 mg/Tag. Ergeben sich in der Anamnese Anhaltspunkte dafür, daß die Harnwegsin- fektion oder Reinfektion durch den Geschlechtsver- kehr ausgelöst wird, so sollten postkoital jeweils 125 mg Ci- profloxacin als „Pille danach“

eingenommen werden.

Die Ursachen von kompli- zierten Harnwegsinfektionen sind neben abnormen anato- mischen Verhältnissen im Urogenitaltrakt auch urologi- sche Interventionen, Kathe- ter und Schienen. Biofilme auf den Fremdkörpern und Harnsteinen schützen häufig die Erreger vor dem Zugriff der Antibiotika. Es muß mit hohen Dosen und über länge- re Zeit behandelt werden.

Wichtig ist im Falle von Aus- guß- oder Kelchsteinen, diese zu entfernen, ansonsten kann die Harnwegsinfektion nicht beseitigt werden.

Betrachtet man das weite Spektrum von Erregern von komplizierten Harnwegsin- fektionen, so findet man kein Antibiotikum, das alle Spe- zies abdecken würde. Flu- orchinolone gehören zu den wenigen oralen Medikamen- ten der ersten Wahl; sie wei- sen das breiteste Wirkungs- spektrum auf und die niedrig- ste Rate an Resistenzen.

Dabei ist es unerheblich, ob 500 mg oder 750 mg Cipro- floxacin 2x täglich verabreicht werden, um eine Eradikation der Erreger zu erzielen. Mit einer Langzeitbehandlung von Patienten mit komplizier- ten Harnwegsinfektionen er- zielten Shah et al. (Frankfurt) mit täglich 2x 500 mg Cipro- floxacin im Zeitraum von 29 bis 259 Behandlungstagen ei- ne Erfolgsrate von 73 Pro- zent. Siegfried Hoc Akanthozyten – ringförmig umgewandelte Erythrozyten – im Urin weisen stets

auf eine Nephropathie mit glomerulärer Läsion hin. Foto: E. Wandel, Mainz

trahepatischen Metabolisie- rung nur in sehr schweren Fällen eine Dosisanpassung notwendig wird.

Davon unabhängig ist das Dosierungsschema ver- gleichsweise einfach, es wird mit einer Dosierung von 1 mg morgens begonnen, und die Dosis kann anschließend im Zwei-Wochen-Rhythmus um jeweils 1 mg gesteigert

werden, bis die gewünschte therapeutische Wirksamkeit erreicht ist. Dadurch wird, so Schüler, für den Patienten ei- ne sehr viel einfachere Hand- habung als bislang üblich er- reicht. Die Kardinalsympto- me Rigor, Akinesie und Tre- mor wurden im Mittel um 50 Prozent gemindert, und das gilt auch für Off-Phänomene, die unter hoher Dosierung so-

gar um 80 Prozent zu reduzie- ren sind. Die Wirkeffekte werden dabei nicht durch Probleme bei der Verträglich- keit erkauft.

Die beobachteten Ne- benwirkungen sind, so Schü- ler, in ihrem Spektrum den- jenigen anderer Dopamin- agonisten vergleichbar, aller- dings deutlich geringer aus- geprägt. Christine Vetter

Fluorchinolone Ciprofloxacin bei

Harnwegsinfektion

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