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Forschungs-kolloquiumKRIEG UND PSYCHIATRIE

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Academic year: 2022

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Mittwoch, 25. April 2018 13:00 – 17:15

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um 11:00 besteht auch die Möglichkeit, an einer Begleitung durch Ausstellung und Gedenkstätte teilzunehmen (Dauer ca. 1,5 h). Bitte geben Sie uns bei der Anmeldung für die Tagung bekannt, ob Sie dieses Angebot in Anspruch nehmen möchten.

Es wird um Anmeldung bis spätestens 20.04.2018 gebeten:

office@schloss-hartheim.at | +43-(0)7274-6536-546 Schlossstraße 1 | A-4072 Alkoven | www.schloss-hartheim.at

Foto: Wienbibliothek im Rathaus, Druckschriftensammlung

Foto: Lazarett im Theatersaal der NÖ-Landesnervenheilanstalt Am Steinhof, 1914

Lebensbedingungen und Sterblichkeit in österreichischen Heil- und Pflege- anstalten im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Forschungs-

kolloquium KRIEG UND

PSYCHIATRIE

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In medialen Darstellungen und literarischen Verarbeitungen des Ersten Weltkriegs wird die Psychiatrie dieser Zeit vor allem mit der Behand- lung der so genannten Kriegsneurosen in Verbin- dung gebracht. Der „Kriegszitterer“ – der durch Materialschlachten und Stellungskrieg psychisch zerstörte Soldat – erlangte hier ikonographischen Status. Schon früh standen die diesbezüglichen Behandlungsmethoden in der Kritik. Der Psychi- atrie wurden drastische Maßnahmen wie z. B. die Elektrotherapie vorgeworfen. Eine einschneidende Entwicklung in der Psychiatrie während des Ersten Weltkriegs wird jedoch bis heute von Medien und Forschung wenig bis gar nicht be- achtet – das massenhafte Sterben von Patien- tInnen vor allem gegen Ende des Krieges sowie in der ersten Nachkriegszeit.

Der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim will sich in seinem diesjährigen Kolloquium der Thematik widmen und neuere Forschungsprojekte zu einzelnen Heil- und Pflegeanstalten auf dem Gebiet des heutigen Österreich präsentieren. Im Rahmen der Beiträge soll auch versucht werden, Lebensbedingungen und Sterblichkeit in der Psychiatrie im Ersten Weltkrieg mit jener in der NS-Zeit bzw. im Zweiten Weltkrieg zu vergleichen.

Erste Ergebnisse zeigen hier ein differenziertes Bild: Entsprechend den rassenhygienischen Positionen des Nationalsozialismus mordeten während des Zweiten Weltkriegs Ärzte in zahl- reichen Kliniken des Dritten Reichs und der besetzten Gebiete. Auch wurde in manchen Regionen und Einrichtungen durch absichtliche Minderversorgung ein starkes Ansteigen der Sterberaten verursacht. In anderen Heil- und Pflegeanstalten wiederum wurden PatientInnen nicht vorsätzlich zu Tode gebracht, hier lagen die Sterberaten zum Teil unter jenen des Ersten Weltkriegs.

Das Forschungskolloquium soll dazu beitragen, Ursachen und Hintergründe dieser Entwicklungen herauszuarbeiten. Darauf aufbauend soll diskutiert werden, welche medizinischen und administra- tiven Leitbilder und Überlegungen in Kriegszeiten wirksam wurden, ob bzw. wie sich diese mit eugenischen und rassenhygienischen Vorstel- lungen verbinden und radikalisieren konnten und ob hier Kontinuitäten vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg festzustellen sind.

13:00 Begrüßung Dr. Brigitte Kepplinger (Obfrau Verein Schloss Hartheim)

„Volksernährung“ im Krieg:

Erster und Zweiter Weltkrieg im Vergleich Univ. Prof. Dr. Ernst Langthaler (Johannes Kepler Universität Linz)

13:45 Die Heil- und Pflegeanstalt Hall i.T.

in den beiden Weltkriegen.

Lebensbedingungen und Sterblichkeit im Vergleich Dr. Oliver Seifert (Archiv des LKH Hall) 14:30 Die Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz

während des Ersten und Zweiten Weltkrieges – Ein Forschungsbericht Mag. Markus Rachbauer (Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim) 15:15 Kaffeepause 15:45 Verpflegsklasse und „E-Kost“ – Mauer-Öhling

1914-45 Mag. Clemens Ableidinger (freischaffender Historiker) und Dr. Philipp Mettauer (Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten) 16:30 Das Massensterben in der Wiener Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof im Ersten und Zweiten Weltkrieg

Dr. Peter Schwarz (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien) ab 17:15 Ausklang mit Buffet Moderation:

Dr. Brigitte Kepplinger (Obfrau Verein Schloss Hartheim)

Mag. Irene Zauner-Leitner (Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim)

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