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Spanne zwischen dem deutschen Einigungs=

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Academic year: 2022

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Jahrgang 5 / Folge-52

O r g a n d e r L a n d s m a n n s c h a f t O s t p r e u ß

H a m b u r g , 2 4 . D e z e m b e r 1 9 5 4 / V e r l a g s p o s t a m t L e e r ( O s t f r i e s l a n d ) e n

Im A b o n n e m e n t 1,— D M einschl. Z u s t e l l g e b ü h r

C H R I S T I G E B U R T

A u i n . : Helmut wegener

j

Mit mütterlicher Liebe und zugleich mit dem Ausdruck der Anbetung hält Maria schützend ihre Hand über dem Christkind. Das hier ab- gebildete spätgotische Schnitzwerk, wahrscheinlich 1504 entstanden, ein Teil des Hochaltars im Dom zu Frauenburg, ist ganz ertüllt von dem Glauben an das Wunder, das sich zu Bethlehem vollzog. Es ist einer der herrlichsten Altarschreine, die wir in un- serer ostpreußischen Heimat besaßen. Reiches Rankenwer~k und zwei Aposteltiguren umrahmen die Gruppe, die trotz der liebevollen Be- handlung aller Einzelheiten einheitlich und großzügig wirkt. Die Gestalt der Maria beherrscht das Bild. Bei allem Liebreiz spricht aus ihrem Antlitz eine überirdische Hoheit. So gelang es dem Künstler, uns in seiner Sprache eine Vorstellung von dem Wunder der Mensch-

werdung Gottes zu geben.

Das ewge Licht geht d a herein

EK. Vierundvierzig Jahre lang war die

Spanne zwischen dem deutschen Einigungs=

krieg von 1870 und dem Ersten Weltkrieg von

1914. W e r wenigstens noch einige Jahre dieser

Zeitspanne miterlebt hat, der wird oft geneigt sein, an sie zurückzudenken wie an eine Art vjrlorenen Paradieses. W i e stand damals un=

ser Deutschland noch in der Welt da, und wie war es doch geachtet! W i e solide war das Fundament gebaut, auf das sich nicht nur der Staat und das Reich, sondern eben auch die allermeisten Familien gründen konnten, wie lächerlich gering war die „Last" der Steuern, die uns heute märchenhaft anmuten kann Konnte man nicht von dieser Grundlage aus geruhsam ins Weite planen und jene getrost verlachen, die da fürchteten, es könne einmal blitzschnell der Augenblick kommen, wo sich das alles in Not und Elend verwandeln werde?

M a n rechnete damals doch für Generationen im voraus und glaubte sich sicher, daß unbe=

dingt einmal Söhne und Enkel' in den vollen G e n u ß dessen kommen würden, was die Väter und Großväter in fleißiger Arbeit auf der Scholle wie in der Stadt erworben hatten.

4 4 F r i e d e n s j a h r e ! Freilich erkannte der,

der den Schleier einer verklärenden Schau zu heben wußte, d a ß auch in diesen Jahren der Kriegslärm auf der Welt kaum jemals ver=

stummte, d a ß es höchst gefahrvolle politische Krisen gab und d a ß auch im Innern durchaus nicht alle Probleme gelöst waren. Sogar das Europa, das in sich noch sein altes Gleich=

gewicht besaß, erlebte doch wenigstens an sei- nen Rändern erbitterte Feldzüge, Umstürze und Aufstände. Der größte Staatsmann jener Zeit, Fürst Otto von Bismarck, hatte sehr deutlich betont, d a ß ein Frieden und ein Glück, Jie Menschen gestiftet und gegründet haben, im=

mer von neuem behauptet und erworben sein wollen. M a n hat seine ernsten Mahnungen

nicht immer gehört und oft genug gar nicht verstanden.

Seit 1914 — also über v i e r z i g J a h r e — leben wir nun in einer Welt, in der die alten Ordnungen weitgehend zerstört sind und die man mit einigem Grund „friedlos" selbst dann nennen m u ß , wenn nicht offener, „heißer"

Krieg zwischen den Völkern herrscht. Was nach

1918 und noch mehr nach 1945 an uralten Bin=

düngen und Rechten zerstört wurde, ist heute nicht wiederhergestellt. Kaum eine der furcht=

baren Wunden, die man in menschlichem Aber- witz geschlagen hat, ist vernarbt. Wie furchtbar menschliches Versagen und menschliche Ver=

messenheit sich auswirken können, das braucht man uns heutigen Deutschen nicht zu sagen, am allerwenigsten den ihrer Heimat und ihrer Rechte kaltherzig beraubten O s t p r e u ß e n und ihren ostdeutschen Brüdern. Wer unter uns sieht nicht, daß es im besten Fall noch ein weiter, harter Weg bis zu jenem Augenblick sein wird, wo sich Friedlosigkeit und ewige Be- drohung zum Besseren wenden werden?

W i r feiern in unseren Tagen das Weih=

nachtsfest auch in Deutschland nicht mehr so, wie es bei gewiß viel solideren äußeren Ver=

hältnissen unsere M ü t t e r u n d V ä t e r taten. Es ist heute viel, allzu viel äußerer Auf=

wand und schreiender Lärm um dieses — wie viele sagen — „Fest der Geschenke". Weil alles so fragwürdig geworden ist im äußeren Leben, wird manchmal in einem Ausmaß geschenkt und gefeiert, das die Leistungsfähigkeit de;

einzelnen Familie weit übersteigt. Die Geschäf=

tigkeit unserer Tage übersteigert sich, die Augen brennen uns vom Spiel der Lichtgir=

landen und Anpreisungen. Es fehlt auch nicht an Stimmen, die erklären, im Grunde sei das

„uralte" Weihnachten doch ein wenig unzeit=

gemäß. M a n feiere es eigentlich nur noch aus

Gewohnheit und weil es eben frommer Brauch sei; im übrigen reiße es dem Vater und der Mutter ein gewaltiges Loch in den Geldbeutel.

Es wäre ganz falsch, hier von oben herab zu tadeln und solche Stimmen zu überhören. Ge = rade sie zeigen uns doch in seltener Klarheit, wo im Grunde das Kernübel unserer Zeit liegt, aus dem dann alles andere sich erklären läßt Es ist wirklich kein Wunder, daß in unseren Tagen und nach dem, was wir wohl alle durch- lebt haben, die wirkliche i n n e r e F r e u d e so rar geworden ist in der Welt, daß auf un-- zähligen Antlitzen das Lächeln fast erstorben ist. Keiner wird andererseits leugnen, daß be:

allen Menschen dieser Zeit der Hunger nach einem Licht im Dasein, nach unvergänglicher Freude und tiefem inneren Humor so groß ist wie vielleicht nie zuvor. M a n braucht das Erdenleben nicht gleich als „Jammertal" zu verstehen, um dennoch klar zu erkennen, wie wenig die Menschheit vermag, um heute einen ewigen Frieden, eine unantastbare Gerechtig=

keit, ein würdiges Dasein aller zu schaffen. Die Unvollkommenheit des Irdischen ist nie so klar aufgedeckt worden wie heute. Und bis in die letzte Baracke und Hütte weiß jeder, daß selbst da, wo ohne Zweifel das Wollen gut ist, das Vollbringen oft doch recht mangelhaft und un- zulänglich aussieht. In einer Welt, die an echten und dauernden Freuden und Erhebungen nicht viel zu bieten hat, bemüht sich zunächst der Mensch fast rührend, selbst ein wenig Freude zu schaffen, sich ein paar geborgte Lichter auf=

zustecken. Die innere Leere freilich kann er auch so nicht ausfüllen, aber er zeigt doch, wo=

nach er eigentlich ringt.

*

W i r können heute Weihnachten nicht in dem Stil feiern, wie es wohl ein Dr. Martin Luther ein heiliger Franziskus oder auch nur unsere eigenen Voreltern begingen. Die Gescnichte

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kann man nie zurückdrehen, aber man kann und man soll aus ihr und von ihren großen gestalten lernen. U n d wir tun uns den größten Dienst i n unserer Zeit, wenn w i r vor allem eines ganz klar erkennen: d a ß die Frohbot=

schaft von Jesus Christus erst dann zu uns spricht, wenn w i r Menschen stumm und stille werden, wenn wir Weihnacht nicht „machen"

und „organisieren", sondern es erleben. G o t t hat mit uns zu reden, und er braucht wahrlich keine anderen menschlichen Vorbereitungen als die, d a ß wir ihm lauschen und ihm unser b e d r ä n g t e s Herz öffnen. T u n wir das, dann allerdings wartet unser eine Bescherung, wie sie auf Erden niemals ausgerichtet werden kann. Der, der allein imstande ist, in Wahrheit einen ewigen Frieden zu geben und zu erhalten, der auch den Ä r m s t e n und Bedrücktesten unter uns zum Gotteskind machen kann, er hat für uns nicht eine uralte, sondern eine täglich neue Botschaft. Er und nur er wird uns das e w i g e L i c h t schenken, das sich nie verzehrt, er kann uns die*Freude geben, die nie vergeht und die uns auf Erden schon verwandeln kann in Kinder des Himmels, die kein irdisches T u n , keine Drohung, keine Gewalt trennen kann von der Gnade des, der alles regiert. Horchen w i r aufmerksam der Botschaft von der Geburt Christi, der in seinem Opfertod als Gottessohn alle unsere schwere Schuld auszutilgen vermag, dann kommt in Wahrheit ein Jubel in unsere Herzen, wie ihn die Weihnachtslieder unserer G r ö ß t e n ausstrahlen. Christ ist geboren, für dich, für mich, für uns alle, die wir zu ihm fin«

den. Er kann uns allein die Kraft geben, mutig und stark, unbeirrbar i m Ziel und weitschauend auch das zu ordnen, was w i r hier auf der Erde zu meistern haben. Rechte Weihnachtsfreude w i r d nur da erlebt, wo jenes „Evangelium" zu uns kommt, wie im Neuen Testament die frohe Botschaft vom Bund zwischen Gott und den Menschen durch seinen einzigen Sohn so herr*

lieh genannt wird. Es kann auch der rechte Segen auf allen großen und kleinen Gaben=

tischen ruhen, wenn sie das besagen, als was sie gedacht sind: Ausdruck der Liebe zum Nächsten, zum eigenen K i n d , zu den Eltern als selbstverständlicher D a n k für jenes h ö h e r e Ge=

schenk, das wir alle von Gott in dieser Stunde empfangen und neben dem die größten Schätze der Erde zu einem Nichts werden. W e r so ge=

liebt wird, der m u ß einfach diese Liebe wieder ausstrahlen, so eng ihm auch menschlich die Grenzen gezogen sein m ö g e n . Nicht darauf kommt es an, was man schenkt, sondern wie;

und i n welcher Gesinnung. Alles allzumensch=

liehe Lärmen und Schmettern fällt von selbst ab, wo das Christfest e r l e b t wird, wo es d i ä ' H e r z e h und Seelen bewegt.

„ D a s ewge Licht geht da herein" heißt es im alten Kh-chenliede. Die erhabensten Weisen sind gerade diesem Tage gewidmet worden, und vor der Krippe von Bethlehem wurden die g r ö ß t e n Menschen still und andächtig. Was vor bald zweitausend Jahren i m judäischen Lande geschah, ist e w i g n e u u n d e w i g j u n g . Es hat die größte irdische Finsternis durch=

leuchtet, und es hat alle beschenkt und auf- gerichtet, die i h m die Seele weit öffneten. In N o t und Bitterkeit der Gegenwart hat sich wohl mancher schon heimlich gesagt, es gebe eigent=

lieh keinen W e g mehr, wenn das D u n k e l über ihm zusammenzuschlagen schien. Es g i b t dennoch einen W e g , Weihnachten weist ihn uns. Sollten wir nicht dessen von ganzem Her=

zen froh werden, weil Gott uns nicht verlassen hat und nie verlassen wird? D e n n keine Seele ist ihm zu gering, als d a ß er sie nicht i n seine V a t e r h ä n d e nimmt.

D i e A r b e i t s l o s i g k e i t der H e i m a t v e r t r i e b e n e n h v p D e r A n t e i l der H e i m a t v e r t r i e b e n e n an der G e s a m t z a h l der A r b e i t s l o s e n i n der B u n d e s - r e p u b l i k ist i n den letzten J a h r e n s t ä n d i g ge- s u n k e n . I m O k t o b e r 1952 w a r e n noch 30,6 v , H . a l l e r A r b e i t s l o s e n H e i m a t v e r t r i e b e n e , i m O k t o - b e r 1953 w a r e n es n u r noch 27,8 v . H . , i m O k t o - b e r dieses J a h r e s ist der A n t e i l auf 25,3 v . H . g e s u n k e n . Im V e r g l e i c h z u m A n t e i l der H e i m a t - v e r t r i e b e n e n an der G e s a m t b e v ö l k e r u n g der B u n d e s r e p u b l i k i n H ö h e v o n r u n d 17 v . H . m u ß a l l e r d i n g s festgestellt w e r d e n , d a ß noch i m m e r die Last der A r b e i t s l o s i g k e i t in w e i t h ö h e r e m M a ß e auf den H e i m a t v e r t r i e b e n e n l i e g t als auf der e i n h e i m i s c h e n B e v ö l k e r u n g .

H e r a u s g e b e r V e r l a g u n d V e r t r i e b Landsmannschaft Ostpreußen e V

C h e f r e d a k t e u r : Martin Kakies Verantwort- lich für den politischen Teil: Eitel Kaper. Sendungen für die S c h r i f t I e i t u n g : Hamburg 24, Wall- straße 29. Ruf 24 28 51/52. Unverlangte Einsendungen unterliegen nicht der redaktionellen Haftungi für die Rüdesendung wird Rückporto erbeten.

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In Liebe und Treue zur Heimat

Zum zehntenmal jährt sich in den kommenden Wochen für die meisten unserer ost- preußischen Landsleute jener Tag, an dem sie mit blutendem Herzen Abschied nehmen mußten von unserer unvergeßlichen Heimat, die uns ans Herz gewachsen war wie nichts anderes auf dieser Erde. Ganz selbstverständlich richten sich darum auch in diesen Tagen der Weihnacht und der Jahreswende alle Gedanken dorthin, wo unsere Väter und Mütter gelebt hatten und wo auch wir den festen Ankergrund unseres Lebens und Schaftens wußten.

Bettelarm haben wir sie damals verlassen müssen. Nur eines brachten wir mit in die Fremde: das Wissen, das uns kein Mensch und keine Gewalt die Liebe und Treue zur Heimat jemals aus dem Herzen reißen könne, daß wir niemals von ihr lassen würden, was immer auch geschehe. Man hält uns noch immer fern von dem Boden, auf dem wir für Deutschland, für Europa und die ganze Welt soviel vollbringen könnten. Die Hoff- nung mancher Sieger aber, wir würden nach dem unsagbaren Unglück, das uns betroffen hatte, verzagen und womöglich gar als Beraubte und Entehrte Wegbahner des Bolsche- wismus und des weiteren Zusammenbruchs werden, hat sich nie und nirgends eriülll.

Ostpreußen braucht sich seiner ausgetriebenen Kinder wahrlich nicht zu schämen! Auch die, die aus einer gesicherten Existenz gestoßen wurden und nun trotz aller Anstren- gungen auch heute noch in großer Not leben, haben bewiesen, wie sehr Treue zur unverlierbaren Heimat und Liebe zum Vaterland in ihnen lebendig geblieben sind.

Niemals werden wir Ostpreußen unsere Landsleute vergessen, die noch in unserer alten Heimat leben oder die sich in der Gefangenschatt befinden. Wir wissen alle, wie ihr ganzes Sehnen danach geht, nach den vielen Jahren der Trennung endlich mit ihren Angehörigen wieder vereint zu sein. In dem Jahr, das nun zu Ende geht, konnte eine Anzahl von Landsleuten aus der Gefangenschaft heimkehren. Wir alle wünschen von Herzen, daß das neue Jahr auch den letzten unserer Brüder und Schwestern die Freiheit wiedergeben möge. Wir hoffen auch, daß jedem, der noch in der Heimat leben muß, die Möglichkeit gegeben wird, dahin zu fahren, wohin sein Herz ihn zieht.

In diesen Weihnachtstagen gehen die guten Wünsche der Familien hin und her. Die Landsmannschaft Ostpreußen schließt sich ihnen durch ihren Bundesvorstand und ihre Kreisvertreter von ganzem Herzen ebenso an, wie das mächtig emporgeblühle „Ost- preußenblatt" und die Bundesgeschäftsführung. Wir alle wissen, daß die Landsmann- schaft und ihr Blatt niemals so groß und bedeutend auch für unsere Umwelt geworden wäre, wenn nicht alle ebenso für das große, gemeinsame Anliegen eingetreten wären, wie die verantwortlichen Männer an der Spitze. Daran, daß wir trotz allem wieder eine große ostpreußische Gemeinschaft geworden und geblieben sind, haben nicht nur Hunderte und Tausende, sondern Hunderttausende mitgewirkt!

Wer auch in diesem Jahr wieder verspürte, welcher Geist auf unseren großen Treffen ebenso wie in der kleinen Gemeinschaft herrschte, der braucht nicht besorgt darum zu sein, daß die Ostpreußen vielleicht in diesem Jahrzehnt der Verbannung jemals ihre Heimat vergessen hätten. Die ganze Landsmannschaft weiß sehr wohl, wie hart und schwer der Weg noch sein wird, ehe wir am ersehnten Ziel stehen, aber sie weiß auch, daß ihn unbeirrt und getrost alle mitgehen werden. Treue um Treue war schon in unserer Heimat das Wort, das uns alle verband und verpflichtete. Wir wollen uns auch im kom- menden Jahr, das auch das große Gedenkjahr für unsere Stadt Königsberg sein wird, daran halten. Und wie schon in bitleren Zeiten der Vergangenheit soll uns alle auch jetzt das Väterwort leiten: Allzeit beständig, kein Unglück ewig!

So wünschen wir unseren Landsleuten ein gesundes und besinnliches und trotz der schweren Zeiten ein fröhliches Weihnachtslest und auch ein neues Jahr, das uns auf dem Wege zu unserem Ziel ein gutes Stück weiter bringen möge.

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen Dr. Alired Gille, Sprecher-, Wilhelm Strüvy, stellv. Sprecher-, Egbert Otto, stellv. Sprecher-,

Professor Dr. Ernst Ferd. Müller, stellv. Sprecher;

Konsul Hellmuth Bieske, Bundesschatzmeister.

Karl von Eiern, Erich Grimoni, Arno Jahn, Dr. H. Matthee, Fritz Naujoks, Robert Parschau, Fritz Teichert, Paul Wagner.

Die Kreisvertreter in der Landsmannschaft Ostpreußen Konsul Hellmuth Bieske, Königsberg-Stadt — M a x Brenk, Orteisburg — Walter

Euttkereit, Heydekrug — Rudolf de la Chaux, Ebenrode — Albrecht Czygan, Treuburg — Franz Einbrodt, Gerdauen — Karl von Eiern, Pr.-Eylau — Ferdinand Federau, Brauns- bedra — Walter Gernhnler, Labiau — Werner Guillaume, Lotzen — Wilhelm Haegert, Angerapp — Heinrich Hilgendorf, Rastenburg — Arno Jahn, Memel-Stadt — Reinhold Kaufmann, Mohrungen — Fritz-Walter Kautz, Johgnnisburg — Albert von Ketelhodt, Sensburg — Johannes Klaus,'Elchniederung —• Karl-August Knorr, Heiligenbeil — Karl Kroll, P: .-Holland — Hans Kuntze, Gumbinnen — Hugo Linck, Königsberg-Stadt — Hans- Iudwig Loeifke, Allenstein-Stadt •— Heinrich Lukas, Fischhausen — Johannes Mignat, Goldap — Fritz Naujoks, Ir.sterhurq-land — Richard von Negenborn, Osterode — Egbert Otto, Allenstein-Land — Robert Parschau, Heilsberg — Werner Potreck, Wehlau — Hans Priddat, Anqerburg — Hans Reimer, Tilsit-Ragnit — Heinrich von Schlenther,' Pogegen — Otto Skibowski, Lyck — Ernst Stadie, Tilsit-Stadt — Paul Stech, Königsberg-Stadt — Karl Strauß, Memel-Land — Fritz Teichert, Königsberg-Land — Paul Wagner, Neidenburg — Erich Wallat, Schloßberg — Gert Wander, Inslerburg-Stadt

Paul Wermter, Rößel — Bruno Zeiss, Bartenstein

Die Schrift leitung des Ostpreußenblattes

Die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen

S e n s a t i o n e l l e E n t h ü l l u n g e n d e r p o l n i s c h e n P r e s s e

„Schein-Siedlungen" in den Ostgebieten

h v p D i e v o n d e n P r o p a g a n d a a g e n t u r e n der W a r s c h a u e r R e g i e r u n g bereits als „ r i e s i g e r E r - f o l g " bezeichnete s o g e n a n n t e „ A n s i e d l u n g s - a k t i o n 1954", i n d e r e n R a h m e n Z e h n t a u s e n d e v o n B a u e r n f a m i l i e n aus Z e n t r a l p o l e n i n die unter p o l n i s c h e r V e r w a l t u n g s t e h e n d e n deut- schen O s t g e b i e t e u m g e s i e d e l t w e r d e n s o l l t e n , hat sich z u m g r o ß e n T e i l als e i n glatter Feh'l- schlag e r w i e s e n u n d z w a r v o r n e h m l i c h deshalb, w e i l die p o l n i s c h e L a n d b e v ö l k e r u n g l i e b e r unter ä r m l i c h e n V e r h ä l t n i s s e n i n i h r e r H e i m a t v e r - bleibt, als d a ß sie sich i n G e b i e t e n n i e d e r l a s s e n w i l l , v o n d e n e n sie sehr w o h l w e i ß , d a ß sie n u r bis z u m F r i e d e n s v e r t r a g der p o l n i s c h e n V e r w a l - t u n g u n t e r s t e l l t s i n d .

D i e s e s e n s a t i o n e l l e n E n t h ü l l u n g e n f i n d e n sich i n d e m a m t l i c h e n M i t t e i l u n g s b l a t t der k o m m u n i - stischen V o l k s r ä t e P o l e n s , „ R a d a N a r o d o w a " , i n e i n e m A u f s a t z , der sich m i t dem V e r l a u f u n d d e n E r g e b n i s s e n der „ A n s i e d l u n g s a k t i o n 1954 i n den w i e d e r e r r u n g e n e n W e s t g e b i e t e n " b e f a ß t .

D a n a c h hat sich z u n ä c h s t i m ersten V i e r t e l j a h r d i e s e u n t e r g r o ß e m P r o p a g a n d a a u f w a n d durch- g e f ü h r t e W e r b e a k t i o n scheinbar e r f o l g r e i c h an- gelassen, w e n n auch die U m s i e d l u n g s p l ä n e n u r zu 55 P r o z e n t e r f ü l l t w e r d e n k o n n t e n . A b e r be- reits w ä h r e n d des z w e i t e n V i e r t e l j a h r e s , v o r a l l e m aber i n den M o n a t e n J u l i bis S e p t e m b e r

„ k a m der R ü c k s c h l a g " , das h e i ß t , es m e l d e t e n sich e t w a v o n M a i a n k a u m noch „ U m s i e d - l u n g s w i l l i g e " . D a m i t gibt das p o l n i s c h e B l a t t z u g l e i c h die B e g r ü n d u n g " d a f ü r , d a ß i n d e n l e t z t e n M o n a t e n i n der W a r s c h a u e r Presse nicht mehr v o n d e n „ E r f o l g e n der U m s i e d l u n g s a k t i o n "

die R e d e w a r .

Doch stellte es sich heraus, d a ß auch die z u - n ä c h s t gemeldete 5 5 p r o z e n t i g e „ P l a n - E r f ü l l u n g "

nichts anderes w a r als e i n Bluff. H i e r z u schreibt die „ R a d a N a r o d o w a " : „ U m die A n s i e d l u n g s - p l ä n e z u e r f ü l l e n , w e r d e n h ä u f i g solche Per- s o n e n angesiedelt, die schon f r ü h e r i n d e n w i e d e f e r r u n g e n e n W e s t g e b i e t e n eine L a n d w i r t -

schaft ü b e r n o m m e n hatten, sie d a n n aber w i e d e r v e r l i e ß e n . O b w o h l auch die n e u e S i e d l e r s t e l l e w i e d e r v o n i h n e n v e r l a s s e n w e r d e n w i r d , k a n n doch der P l a n z u n ä c h s t als e r f ü l l t g e m e l d e t w e r - den. So hat sich bereits eine ganze Schicht auf d e r l e i . S c h e i n a n s i e d l u n g e n ' v e r l e g t u n d b e t r e i b t dies fast g e w e r b s m ä ß i g . "

D i e p o l n i s c h e L a n d b e v ö l k e r u n g i n d e n z e n t r a l - p o l n i s c h e n W o i w o d s c h a f t e n k a n n n u r sehr schwer z u e i n e r w i r k l i c h e n Ü b e r s i e d l u n g v e r - a n l a ß t w e r d e n , o b w o h l d e n U m s i e d l e r n u m - fassende V e r g ü n s t i g u n g e n zugesagt w o r d e n s i n d . H i e r z u berichtet „ R a d a N a r o d o w a " , d a ß v i e l e U m s i e d l u n g s w i l l i g e sich bereits die i h n e n z u g e t e i l t e n W i r t s c h a f t e n i n d e n deutschen O s t - g e b i e t e n a n g e s e h e n h ä t t e n u n d sie auch für sich

„ r e s e r v i e r e n " l i e ß e n , d a n n aber „in d e n K r e i s der f e i n d l i c h e n E i n f l u ß n a h m e z u r ü c k k e h r t e n u n d sich n u n f ü r c h t e n , die U m s i e d l u n g v o r z u n e h m e n " . D a s k o m m u n i s t i s c h e p o l n i s c h e O r g a n fordert die B e h ö r d e n u n d die P a r t e i auf, „mit s o l c h e n L e u t e n V e r b i n d u n g a u f z u n e h m e n , i h r e U m s i e d - lungsbereitschaft z u n ä h r e n u n d die G e r ü c h t e - macher u n d Z w i s c h e n t r ä g e r z u d e m a s k i e r e n " .

D a ß die A b l e h n u n g der U m s i e d l u n g i n die deutschen O s t g e b i e t e u n t e r der p o l n i s c h e n L a n d - b e v ö l k e r u n g eine w e i t v e r b r e i t e t e E r s c h e i n u n g ist, geht auch d a r a u s h e r v o r , d a ß das B a u e r n - blatt „ G r o m a d a - R o l n i k - P o l s k i " (Die Dorf- g e m e i n d e — D e r p o l n i s c h e Bauer) sich ebenfalls e i n g e h e n d m i t d e n S c h w i e r i g k e i t e n b e f a ß t , welche der U m s i e d l u n g s a k t i o n i m W e g e stehen.

Es h e i ß t i n d e m A r t i k e l : „ I n der W o i w o d s c h a f t K i e l c e lebt die l ä n d l i c h e B e v ö l k e r u n g oftmals in g r o ß e r A r m u t , aber m a n g l a u b t d e n G e r ü c h - ten des F e i n d e s u n d w i l l s i d i somit nicht i n den w i e d e r g e w o n n e n e n G e b i e t e n a n s i e d e l n , d a die B e v ö l k e r u n g glaubt, sie w e r d e n w i e d e r abge- trennt." D e m w i r d die a n g e b l i c h e S t i m m u n g der N e u s i e d l e r i n M a r s c h w i t z , K r e i s N e u m a r k t , R e g . - Bez. B r e s l a u , e n t g e g e n g e s t e l l t : „ H i e r v e r b r e i t e n die L e u t e k e i n e G e r ü c h t e , s o n d e r n a r b e i t e n a n -

V o n W o c h e z u W o c h e Ein sehr schweres E i s e n b a h n u n g l ü c k e r e i g n e t e

sich a m S o n n a b e n d der l e t z t e n W o c h e k u r z v o r d e m D o r t m u n d e r H a u p t b a h n h o f . D e r v o l l b e s e t z t e ausfahrende P e r s o n e n z u g D o r t - m u n d - H a m m u n d e i n e i n f a h r e n d e r S o n d e r z u g s t i e ß e n u m 6.25 U h r durch falsche W e i c h e n - s t e l l u n g z u s a m m e n . V o n den Insassen des P e r - sonenzuges k a m e n f ü n f z e h n M e n s c h e n u m s L e b e n , 34 R e i s e n d e des g l e i c h e n Z u g e s w u r d e n schwer, 32 leicht v e r l e t z t . V o n d e n r u n d 600 K i n d e r n , die m i t dem S o n d e r z u g v o n e i n e m E r h o l u n g s a u f e n t h a l t i n W e s t e r l a n d S y l t auf der H e i m f a h r t ins R h e i n - R u h r - G e b i e t w a r e n , e r l i t t e n n u r d r e i K i n d e r g e r i n g f ü g i g e V e r - l e t z u n g e n durch h e r a b f a l l e n d e G e p ä c k s t ü c k e . Das P e r s o n a l der b e i d e n L o k o m o t i v e n b l i e b u n v e r l e t z t . B e i den W a g e n des S o n d e r z u g e s handelte es sich u m solche aus S t a h l .

Die a n g e k ü n d i g t e E r h ö h u n g der G r u n d r e n t e n für K r i e g s o p f e r u m 20 b i s 28 P r o z e n t w u r d e v o m B u n d e s t a g i n der V o r w e i h n a c h t s w o c h e e i n s t i m m i g beschlossen. D a s M i n i s t e r i u m er- k l ä r t e , die R e n t e n e r h ö h u n g k ö n n e w a h r - s c h e i n l i c h i m F e b r u a r g e z a h l t w e r d e n . Eine Zulage für a l l e B u n d e s b e a m t e n i n H ö h e

v o n e i n e m D r i t t e l des G r u n d g e h a l t e s s o l l bis z u m M ä r z a u s g e z a h l t w e r d e n . A b A p r i l w i r d v e r m u t l i c h die B e s o l d u n g s r e f o r m i n K r a f t treten.

Die Gesetze zur n e u e n S t e u e r r e f o r m w u r d e n i n der l e t z t e n W o c h e v o m B u n d e s p r ä s i d e n t e n u n t e r z e i c h n e t u n d u n m i t t e l b a r d a r a u f m i t der V e r ö f f e n t l i c h u n g i m B u n d e s g e s e t z b l a t t i n K r a f t gesetzt.

Zum hessischen M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n w u r d e w i e d e r der s o z i a l d e m o k r a t i s c h e A b g e o r d n e t e D r . G e o r g A u g u s t Z i n n g e w ä h l t . In d e r n e u e n K o a l i t i o n s i n d S P D u n d B H E v e r e i n t . Zum b a y r i s c h e n L a n d t a g s p r ä s i d e n t e n w u r d e m i t 157 v o n 170 S t i m m e n der b i s h e r i g e M i n i s t e r - p r ä s i d e n t D r . H a n s E h a r d ( C S U ) g e w ä h l t . D e r b i s h e r i g e P r ä s i d e n t D r . H u n d h a m m e r hatte seine K a n d i d a t u r z u r ü c k g e z o g e n ,

Zum neuen V o r s i t z e n d e n des A u s w ä r t i g e n Ausschusses des B u n d e s t a g e s w u r d e d e r A b - g e o r d n e t e D r . K i e s i n g e r v o n der C D U e i n - s t i m m i g g e w ä h l t .

Der U b e r l ä u f e r und f r ü h e r e B u n d e s t a g s a b g e o r d - nete Schmidt-Wittmack hat v o n d e n P a n k o w e r M a c h t h a b e r n d e n P o s t e n eines V i z e p r ä s i d e n - ten der A u ß e n h a n d e l s k a m m e r i n O s t b e r l i n e r h a l t e n .

Weihnachts- und N e u j a h r s g l ü c k w ü n s c h e der B u n - desminister w e r d e n i n d i e s e m J a h r aus E r - s p a r n i s g r ü n d e n nicht v e r s a n d t w e r d e n . Für das g e p l a n t e n e u e W a h l g e s e t z z u m B u n d e s -

tag arbeitet g e g e n w ä r t i g die W a h l r e c h t s k o m - m i s s i o n des I n n e n m i n i s t e r i u m s i h r e n S c h l u ß - bericht aus.

Zum neuen Bischof der p o m m e r s c h e n evan- gelischen Kirche hat das W a h l k o l l e g i u m i n G r e i f s w a l d d e n b i s h e r i g e n B e r l i n e r G e n e r a l - s u p e r i n t e n d e n t e n D r . K r u m m a c h e r g e w ä h l t . Es m u ß noch e i n e B e s t ä t i g u n g d u r c h d i e '

s S y n o d e f o l g e n .

N e u t a u s e n d l a n d w i r t s c h a f t l i c h e B e t r i e b e der S o w j e t z o n e l i e g e n h e u t e brach, n a c h d e m d i e B a u e r n m i t i h r e n F a m i l i e n w e g e n der d a u e r n - d e n S c h i k a n e n nach d e m W e s t e n g e f l o h e n s i n d .

Die ä u ß e r s t u n z u r e i c h e n d e B e l i e f e r u n g der K o h l e n k a r t e n i n der S o w j e t z o n e hat P a n k o w d a z u g e z w u n g e n , d i e B e l i e f e r u n g s f r i s t v o m 31. D e z e m b e r bis z u m 28. F e b r u a r z u v e r - l ä n g e r n .

Thomas M a n n hat a n g e k ü n d i g t , er w e r d e sich z u m 150. T o d e s t a g e S c h i l l e r s z u d e n sowjet- z o n a l e n F e i e r n nach W e i m a r b e g e b e n . V o r einem Besuch M o s k a u e r K i r c h e n v e r t r e t e r

i n der B u n d e s r e p u b l i k w a r n t e der griechisch- o t h o d o x e E r z b i s c h o f A l e x a n d e r i n B e r l i n . E r betonte, d a ß die K i r c h e i n der S o w j e t u n i o n heute als p o l i t i s c h e s W e r k z e u g der K o m - m u n i s t e n m i ß b r a u c h t w e r d e .

Achtzehn Pfarrern aus d e r B u n d e s r e p u b l i k hat d i e S o w j e t z o n e d i e Z u z u g s g e n e h m i g u n g v e r - w e i g e r t , o b w o h l i n v i e l e n G e m e i n d e n e i n M a n g e l an G e i s t l i c h e n besteht.

Das erste für die S o w j e t u n i o n i n K i e l g e b a u t e F i s c h e r e i - F a b r i k s c h i f f lief auf der H o w a l d t s - w e r f t v o n S t a p e l . D a s Schiff e r h i e l t d e n N a - m e n , , P u s c h k i n " .

F r a n z ö s i s c h e R ü s t u n g s w e r k e h a b e n a n g e k ü n - digt, sie m ü ß t e n e i n e n T e i l i h r e r A r b e i t e r ent- l a s s e n , w e n n i h n e n nicht deutsche R ü s t u n g s - a u f t r ä n e z u o e t e i l t w ü r d e n .

Ein g r o ß e r K r a c h in d e r b e l g i s c h e n Kommu- n i s t e n p a r t e i e r r e g t e v i e l A u f s e h e n . M a n w e i s t d a r a u f h i n , d a ß d r e i f r ü h e r e k o m m u - n i s t i s c h e M i n i s t e r u n d a n d e r e F u n k t i o n ä r e auf W e i s u n g M o s k a u s k a l t g e s t e l l t w u r d e n . Der von d e n B o l s c h e w i s t e n e i n g e k e r k e r t e u n -

garische K a r d i n a l M i n d s z e n t y s o l l nach W i e - n e r M e l d u n g e n aus d e r H a f t e n t l a s s e n w o r - d e n s e i n . D e r K a r d i n a l ist d e r h ö c h s t e k a t h o - lische G e i s t l i c h e i n U n g a r n .

Vierhundert v e r s c h l e p p t e G r i e c h e n , d i e w ä h - r e n d des B ü r g e r k r i e g e s v o n d e n Bolsc'-'^- w i s t e n nach d e r T s c h e c h o s l o w a k e i gebt acht w u r d e n , w u r d e n nach j a h r e l a n g e r H a f t n u n - m e h r e n t l a s s e n .

gestrengt. H i e r ist das V o l k ü b e r z e u g t , d a ß der F e i n d n i e m e h r w a g e n w i r d , s e i n e T a t z e n nach u n s e r e n P i a s t e n g e b i e t e n a u s z u s t r e c k e n . . . "

G l e i c h z e i t i g v e r ö f f e n t l i c h t d i e p o l n i s c h e Presse K l a g e n d a r ü b e r , d a ß d i e S i e d l u n g e n „ n i c h t ge- n ü g e n d g e s c h ü t z t " w ü r d e n . D i e für d i e A u f - nahme v o n U m s i e d l e r n v o r g e s e h e n e n G e h ö f t e w ü r d e n oft „ n a c h w e n i g e n T a g e n v o n licht- scheuen E l e m e n t e n b e r a u b t , i n d e m w ä h r e n d d e r N a c h t F e n s t e r , T ü r e n , D a c h z i e g e l , Ö f e n u s w . g e s t o h l e n w e r d e n " . D i e T ä t e r w ü r d e n k a u m je- mals ciefnßt. A u c h seipn die v o r g e s e h e n e n W e r b e a k t i o n e n nicht d u r c h g e f ü h r t w o r d e n . Im d r i t t e n V i e r t e l j a h r h a b e n die „ W o i w o d - schaften" K ö s l i n u n d S t e t t i n ü b e r h a u p t k e i n e W e r b e r i n die z e n t r a l p o l n i s c h e n G e b i e t e ge- sandt, die „ W o i w o d s c h a f t " B r e s l a u statt der v o r - g e s e h e n e n 800 n u r 23.

(3)

J a h r g a n g 5 / F o l g e 5 2

Der Kampf um die Pariser Verträge

D i e g r o ß e a u ß e n p o l i t i s c h e Debatte, die Ende der v o r i g e n W o c h e i m Bundestag v o r sich ging, hat die A n n a h m e b e s t ä t i g t , d a ß die Regierungs- k o a l i t i o n hinter den P a r i s e r V e r t r ä g e n steht, w u r d e doch am S c h l u ß der ersten L e s u n g dieser V e r t r a g e mit 236 gegen 153 S t i m m e n der A n - t r a g der s o z i a l d e m o k r a t i s c h e n O p p o s i t i o n ab- gelehnt, die B e r a t u n g der V e r t r ä g e bis z u m A b s c h l u ß neuer V e r h a n d l u n g e n ü b e r die W i e - d e r v e r e i n i g u n g auszusetzen und die Bundes- r e g i e r u n g z u ersuchen, sofort Besprechungen mit den W e s t m ä d i t e n ü b e r solche neuen V e r - h a n d l u n g e n aufzunehmen. Offen b l i e b aller- dings der T e i l der Pariser V e r t r ä g e , bei dem es w e n i g e r um A n n a h m e n und V e r m u t u n g e n geht als um harte Tatsachen, und bei dem die G e g e n - s ä t z e am deutlichsten sichtbar w e r d e n und' am s c h ä r f s t e n aufeinander p r a l l e n , das Saarab- k o m m e n n ä m l i c h

„ U n t e r e n d g ü l t i g e n R e c h t s t i t e l "

K u r z v o r B e g i n n der Debatte i m Bundestag halte die f r a n z ö s i s c h e R e g i e r u n g geradezu ö l in das F e u e r gegossen, und z w a r mit der Be- g r ü n d u n g , mit der sie das S a a r a b k o m m e n den A b g e o r d n e t e n der f r a n z ö s i s c h e n N a t i o n a l v e r - s a m m l u n g zugeleitet hatte. Sie hatte dabei w ö r t l i c h gesagt: „ D i e s e s A b k o m m e n gibt der Saar e i n e u r o p ä i s c h e s Statut, das unter dem a l l e i n i g e n V o r b e h a l t des F r i e d e n s v e r t r a g e s i n k e i n e r W e i s e mehr in F r a g t gestellt w e r d e n k a n n . B e i f r ü h e r e n V e r h a n d l u n g e n w a r es nur m ö g l i c h gewesen, die V e r b i n d u n g des Saar- statuts mit dem Europarat für z e i t w e i l i g z u er- langen. H e u t e w i r d das Saarstatut unter dem

Keine neue Saarkonferenz?

In amtlichen S t e l l e n i n Paris w u r d e nm M o n - tag dnrauf h i n g e w i e s e n , d a ß sich an der g r u n d - s ä t z l i c h e n E r k l ä r u n g v o n M e n d e s - F r a n c e , die Saarfrage sei i n d e m A b k o m m e n geregelt u n d k ö n n e nicht v o n n e u e m v e r h a n d e l t w e r d e n , nichts g e ä n d e r t habe. D i e v o n A d e n a u e r i n sei- ner Rede v o r dem B u n d e s t a g gegebene A n r e - gung, A m e r i k a u n d E n g l a n d s o l l t e n an einer V i e r e r k o n t e r e n z ü b e r die Saar teilnehmen, sei v o n diesen b e i d e n Staaten auf a u s d r ü c k l i c h e n W u n s c h v o n P a r i s fallen gelassen w o r d e n .

Z u d i e s e m Z u g e s t ä n d n i s an M e n d e s - F r a n c e k o m m t w e i t e r noch die Zusage v o n E d e n u n d D u l l e s , das v o n B o n n u n d Paris ratifizierte Saar- a b k o m m e n bis z u m F r i e d e n s v e r t r a g brieflich zu garantieren, s o b a l d die deutsche u n d die f r a n z ö - sische R e g i e r u n g das v e r l a n g e n .

Schirm u n d i m R a h m e n der W e s t e u r o p ä i s c h e n U n i o n unter e n d g ü l t i g e n Rechtstitel gestellt.

S e i n i n t e r n a t i o n a l e r u n d e u r o p ä i s c h e r C h a r a k - ter w i r d durch die W e s t e u r o p ä i s c h e U n i o n be- s t ä t i g t . " D i e f r a n z ö s i s c h e R e g i e r u n g stellte weiter fest, das S a a r a b k o m m e n entspreche den f r ü h e r v o n der N a t i o n a l v e r s a m m l u n g aufge- stellten F o r d e r u n g e n , d a ß es als absolute V o r - b e d i n g u n g für das Inkrafttreten der P a r i s e r V e r t r ä g e zur A n n a h m e eines e u r o p ä i s c h e n Sta- tus f ü h r e n m ü s s e , das unter dem V o r b e h a l t des F r i e d e n s v e r t r a g e s u n w i d e r r u f l i c h sei. A u s die- sen u n d w e i t e r e n ä h n l i c h e n E r k l ä r u n g e n g i n g jedenfalls h e r v o r , d a ß F r a n k r e i c h das Saar- gebiet als p r a k t i s c h e n d g ü l t i g v o n Deutsch- l a n d abgetrennt betrachtet.

D i e M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t e n b e r e i n i g e n

H i e r n u n s t i e ß die s o z i a l d e m o k r a t i s c h e O p - p o s i t i o n v o r . Sofort b e i B e g i n n der Debatte stellte Professor C a r l o S c h m i d i m N a m e n seiner F r a k t i o n den A n t r a g , die B e r a t u n g des Saar- abkommens auszusetzen, u n d z w a r w e g e n der erschreckenden G e g e n s ä t z l i c h k e i t e n i n der A u f f a s s u n g z w i s c h e n B o n n und Paris, sage das eine schwarz, w o das andere w e i ß sage. Z w a r w u r d e der A n t r a g abgelehnt, aber die g r o ß e Rede, die der B u n d e s k a n z l e r dann hielt u n d die etwa z w e i Stunden dauerte, brachte doch, u n d das w a r eigentlich das einzige N e u e ihres In- halts, mit dem V o r s c h l a g neuer V e r h a n d l u n - gen eine B e s t ä t i g u n g der schweren B e d e n k e n der O p p o s i t i o n . A l s n ä m l i c h der B u n d e s k a n z l e r

Die große Debatte im Bundestag

die N o t w e n d i g k e i t eines Saarabkommens be- g r ü n d e t und festgestellt hatte, d a ß das A b k o m - men noch nach den verschiedensten Richtungen der A u s f ü l l u n g und der E r g ä n z u n g b e d ü r f e , so etwa in den Bestimmungen ü b e r die S t e l l u n g des e u r o p ä i s c h e n K o m m i s s a r s , i n V e r e i n b a r u n - gen bei auftretenden S t r e i t i g k e i t e n und in G a - rantien bei der V o l k s a b s t i m m u n g , e r k l ä r t e er, die f r a n z ö s i s c h e R e g i e r u n g habe" eine B e g r ü n - dung zum Saarabkommen gegeben, die i n e i n i - gen bedeutsamen P u n k t e n nicht nur v o m V e r - tragstext abweiche, sondern au c h mit den allge- meinen A b s i c h t e n und Z i e l e n der beiden V e r - tragspartner nicht ü b e r e i n s t i m m e . Er w o l l e des- halb mit dem f r a n z ö s i s c h e n M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n F ü h l u n g nehmen. Sollte das aber nicht zu einer Ü b e r e i n s t i m m u n g f ü h r e n , dann w ü r d e er dem f r a n z ö s i s c h e n Regierungschef vorschlagen, die amerikanische und die britische R e g i e r u n g zu bitten, in gemeinsamen Besprechungen mit der f r a n z ö s i s c h e n R e g i e r u n g und der Bundesregie- rung die M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t so z u berei- nigen, d a ß sie einer D u r c h f ü h r u n g des V e r t r a - ges nicht im W e g e stehen. In diesen Bespre- chungen m ü ß t e n auch die F u n k t i o n e n des Saar- kommissars, die R e g e l u n g der A b s t i m m u n g , das erforderliche schiedsgerichtliche V e r f a h r e n u n d die Sicherung der Freiheitsrechte der Saarbe- v ö l k e r u n g e r ö r t e r t werden.

ü b e r s t ü r z t u n t e r s c h r i e b e n

W a s die O p p o s i t i o n z u d e r ' Saarfrage z u sagen hatte, trug dann O l l e n h a u e r v o r ; seine Rede w a r ebenso w i e die des Bundeskanzlers schon v o r B e g i n n der Debatte schriftlich festge- legt w o r d e n . Das Saarstatut sei, so f ü h r t e er aus, das m e r k w ü r d i g s t e V e r t r a g s d o k u m e n t , das je i n e i n e m demokratischen Staat den parla- mentarischen K ö r p e r s c h a f t e n v o r l e g t w o r d e n sei. Es habe ü b e r h a u p t keine sachliche Bezie- h u n g z u den A n g e l e g e n h e i t e n , die durch die P a r i s e r V e r t r ä g e geregelt w e r d e n sollen, es sei einfach der Preis, den die B u n d e s r e p u b l i k für die f r a n z ö s i s c h e Z u s t i m m u n g zu der deutschen Mitgliedschaft der N A T O z u z a h l e n hatte. Unter V ö l k e r n , welche die G r u n d s ä t z e der F r e i h e i t u n d der G e r e c h t i g k e i t zur G r u n d l a g e gemacht haben, sei eine L ö s u n g v o n Spannungen u n d I n t e r e s s e n g e g e n s ä t z e n n u r m ö g l i c h unter gegen- seitiger R e s p e k t i e r u n g der Grundrechte der V ö l k e r u n d der M e n s c h e n . Im Saarabkommen aber sei eine machtpolitische Entscheidung ge- troffen w o r d e n und keine V e r s t ä n d i g u n g . V o m Standpunkt der n o t w e n d i g e n P o l i t i k der euro- p ä i s c h e n Zusammenarbeit u n d der e u r o p ä i s c h e n E i n h e i t k ö n n e man es nur aufs tiefste bedau- ern, d a ß die an der Saar durch das Statut an- gestrebte R e g e l u n g mit dem Begriff e u r o p ä i s c h belegt w o r d e n s e i ; selten sei einer guten Sache ein so schlechter Dienst erwiesen w o r d e n . D i e M e n s c h e n an der Saar w ü r d e n unter diesem Z u s t a n d nicht glücklich sein, das V e r h ä l t n i s zwischen F r a n k r e i c h u n d Deutschland werde nicht befriedigt w e r d e n , soweit es u m die Saar gehe, aber der Begriff „ E u r o p ä i s i e r u n g " , den w i r alle h ü t e n sollten, w e i l er die g r o ß e Idee unserer Z u k u n f t sein k a n n , werde in M i ß k r e d i t gebracht. D i e demokratischen Grundrechte und F r e i h e i t e n werde es an der Saar nicht geben, w e n n es bei dem jetzigen W o r t l a u t des Statuts bleibe. Das bedenklichste aber sei, das schon jetzt, b e v o r das Statut v o n den beteiligten K ö r - perschaften ratifiziert w o r d e n ist, zwischen den U n t e r z e i c h n e r n die s t ä r k s t e n M e i n u n g s v e r - schiedenheiten ü b e r den Inhalt u n d die A u s l e - gung bestehen. E i n e der Ursachen sei die, d a ß w o h l noch « n i e m a l s ein V e r t r a g so ü b e r s t ü r z t und leichtfertig formuliert u n d unterschrieben w o r d e n sei w i e dieses Statut. V o r die W a h l ge- stellt, die f r a n z ö s i s c h e Unterschrift unter die V e r t r ä g e ü b e r die A u f r ü s t u n g nur unter der B e d i n g u n g der U n t e r z e i c h n u n g dieses Saar- statuts erhalten z u k ö n n e n oder die Unterzeich- n u n g des gesamten V e r t r a g s w e r k s hinauszu- schieben, habe der Bundeskanzler sich für die U n t e r z e i c h n u n g des Saarstatuts entschieden.

Der hier gezahlte Preis sei aber nicht z u v e r - antworten.

Der Bundeskanzler, so fügte O l l e n h a u e r dann in seine schriftlich festgelegte Rede noch ein, habe eben die B e s t ä t i g u n g dieser Darlegungen gegeben. Der Bundestag s o l l e einen V e r t r a g

H e i m k e h r e r a u s d e r S o w j e t u n i o n

Die schönste Weihnacht ihres Lebens werden diese drei heimkehrenden Ost- preußen, die jetzt aus der Sowjetunion im Lager Friedland eingetroiien sind, bei ihren Angehörigen in der Bundesrepublik verbringen, befanden sie sich doch seit Oktober 1947 in Rußland Von links: Frau Elsa Gallandi aus Königsberg, Große Sandgasse 23, 35 Jahre alt; sie fährt zu ihrer Mutter Minna Gallandi nach Bad Salzuflen. Die 47 Jahre alte Frau Frieda Roschanski (Mitte) aus Königsberg, Tapiauer Straße 3, freut sich auf ihre Tochter Hildegard in Schwelm in Westialen.

Fräulein Irmgard Schwarz. Königsberg, Gerlachstraße 94, will zu ihrem Vater Gustav Schwarz in Gevelsberg in Westfalen

beraten und ratifizieren, ü b e r dessen Sinn und Inhalt v o n neuem mit dem Vertragspartner verhandelt w e r d e n solle, eventuell unter E i n - schaltung der amerikanischen und britischen Regierung. Diese M e t h o d e sei tatsächlich ein- m a l i g .

„ G e b e n S i e e i n e A n t w o r t "

W a r das Saarabkommen die schwache Stelle in der E r k l ä r u n g des Bundeskanzlers, so wurde es i n dieser Aussprache noch deutlicher als schon bisher, d a ß die These die O p p o s i t i o n , m a n m ü s s e v o r der Ratifizierung der Pariser V e r t r ä g e erst mit der Sowjetunion verhandeln, k e i n e G r u n d l a g e i n der w i r k l i c h e n politischen Gegebenheiten hat, sondern nichts anderes dar- stellt als eine Sackgasse, i n die sie sich verrannt hat. D e r Bundeskanzler wiederholte am Schluß seiner Rede, was er schon immer gesagt hatte, d a ß n ä m l i c h die Sowjets v e r h a n d e l n werden, nicht trotz, sondern gerade wegen des Z u - standekommens der V e r t r ä g e . D i e j ü n g s t e V e r - gangenheit liefere Beispiele, d a ß Entschlossen- heit u n d M u t , zur rechten Zeit bewiesen, den N a t i o n e n ihre U n a b h ä n g i g k e i t erhalten und ihnen politische V o r t e i l e und neues V e r t r a u e n bringen. Griechenland, die T ü r k e i und Jugo- s l a w i e n h ä t t e n sich mit Erfolg dem s t ä n d i g e n sowjetischen Druck widersetzt, die Triestfrage sei g e l ö s t worden, und den Sowjets sei es auch nicht gelungen, B e r l i n niederzuzwingen. Die Sowjets respektierten nur Tatsachen. Die P a - riser V e r t r ä g e , so schloß der Bundeskanzler, k ö n n e n eine neue Epoche in der Geschichte Europas einleiten. „Die Einheit Europas w a r ein T r a u m v o n wenigen; sie wurde eine Hoffnung für v i e l e ; sie ist heute eine N o t w e n d i g k e i t für uns alle. Sie ist n o t w e n d i g für unsere Sicher- heit, für unsere Freiheit, für unser Dasein als N a t i o n u n d als geistig schöpferische V ö l k e r g e - meinschaft. D i e Geschichte richtet eine Frage an uns; sie stellt sie v i e l l e i c h t nur einmal. Geben Sie eine A n t w o r t , die w i r v o r Deutschland und der W e l t vertreten k ö n n e n . "

E i n e e c h t e A u s s p r a c h e

D i e Debatte i m Bundestag war keineswegs so trocken sachlich, w i e das eine b l o ß e W i e d e r - h o l u n g der bekannten Standpunkte h ä t t e mit sich b r i n g e n k ö n n e n . F ü r die R e g i e r u n g s k o a l i - tion legte der Abgeordnete K i e s i n g e r , nunmehr als Nachfolger v o n Gerstenmaier, V o r s i t z e n d e r

des A u ß e n p o l i t i s c h e n Ausschusses, in einer g l ä n - zenden und ü b e r z e u g e n d e n Rede dar, d a ß man mit M o s k a u erst nach der R a t i f i k a t i o n der Pariser V e r t r ä g e werde mit Aussicht auf Er- folg v e r h a n d e l n k ö n n e n . D i e seit dem F r ü h j a h r dieses Jahres bestehende Einrichtung, d a ß auch w ä h r e n d der Rede an den Redner Fragen ge- stellt werden k ö n n e n , belebte die Debatte u n - gemein. A u c h wer sie nur z u m T e i l i m R u n d - funk verfolgen konnte, b e k a m trotz mancher p e r s ö n l i c h zugeschnittenen P o l e m i k und einiger Unfreundlichkeiten doch den Eindruck, d a ß nicht nur eine echte Aussprache i m Gange war, sondern auch d a ß beide gegnerische Lager i n einem v o l l k o m m e n e i n i g sind, i n dem B e m ü h e n , mit Frankreich z u einer aufrichtigen V e r s t ä n d i - gung und dauernden Zusammenarbeit z u k o m - men. W a s aber w i r d Frankreich tun? W i e diese Frage beantwortet werden w i r d , d a v o n h ä n g t i m G r u n d e alles andere ab.

„Mit verjährten Ansprüchen . . . "

Z w i e s p ä l t i g e polnische Kommentare zum Saar- abkommen

h v p . Das Zentralorgan der A m e r i k a n e r p o l n i - scher Herkunft, der i n Detroit erscheinende ,,Dziennik P o l s k i " , kommentierte das Pariser Saarabkommen z u n ä c h s t i n der W e i s e , d a ß es als „ V e r z i c h t " und damit als „ e n t s c h e i d e n d e r P r ä z e d e n z f a l l für die polnischen Westgebiete"

bezeichnet wurde. In dem A r t i k e l wurde ab- s c h l i e ß e n d behauptet, das Saarabkommen werde in diesem Sinne ,,in jenem A u g e n b l i c k eine ent- scheidende Bedeutung gewinnen, wenn die Deut- schen an P o l e n mit v e r j ä h r t e n A n s p r ü c h e n her- antreten w ü r d e n " . — W e n i g e Tage s p ä t e r ver- öffentlichte das gleiche Blatt jedoch einen w e i - teren redaktionellen Kommentar, der sich aufs schärfste gegen die E r k l ä r u n g des Bundeskanz- lers wendet, d a ß das Pariser Saarabkommen e i n M u s t e r b e i s p i e l für Regelung der Frage der O d e r - N e i ß e - G e b i e t e sein k ö n n e . N a c h einem Rückblick auf die seinerzeitige E r ö r t e r u n g des ,,Kondominium-Vorschlages" h e i ß t es : „ J e t z t s c h l ä g t er etwas vor, was w o h l die Zustimmung der Deutschen erhalten k ö n n t e , keinesfalls aber die Zustimmung der Polen." Das Blatt gibt der Befürchtung Ausdruck, d a ß der Bundeskanzler in diesem Sinne auch mit amerikanischen p o l i t i - schen K r e i s e n gesprochen habe.

Man schenkt so gern zum Weihmchlsfesl die

im

V O M R H E I N

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