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Sind ambulante Endoskopien komplikationsreicherals angenommen?

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Academic year: 2022

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M E D I E N

M O D E N

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Endoskopien im Magen-Darm-Bereich sind heute aus der diagnostischen Aufarbeitung nicht mehr wegzudenken. In einem frap- panten Gegensatz zu den grossen Zahlen derartiger, meist ambulant durchgeführter Eingriffe steht die geringe Anzahl von Daten über die Komplikationshäufigkeit.

Insgesamt gelten die Komplikationsraten als sehr gering, eine oft zitierte, allerdings aus dem Jahr 1976 stammende US-ame - rikanische Untersuchung beziffert sie auf 0,13 Prozent bei oberen Endoskopien und auf 0,35 Prozent bei Koloskopien. Spätere Studien fanden ähnliche Werte, waren aber methodisch sehr unterschiedlich. Das Sys- tem elektronischer Krankengeschichten an einem Krankenhaus in Boston, USA, er- laubte jetzt eine automatisierte Erfassung von Endoskopien und späteren Hospitali - sationen der betroffenen Patienten. Nach 6383 Ösophagogastroduodenoskopien und

nach 11 632 Koloskopien (wovon 7392 Screening- oder Nachbeobachtungsunter- suchungen waren) kam es innert 14 Tagen nach dem Eingriff zu 419 Besuchen auf der Notfallstation und zu 266 Hospitalisatio- nen. 32 Prozent dieser Notfallbesuche und 29 Prozent dieser Hospitalisationen stan- den mit der endoskopischen Prozedur in Zusammenhang. 31 Komplikationen wur- den ferner von den Ärzten direkt gemeldet.

Daraus errechnen die Autoren eine Häufig- keit von durch die Endoskopie verursach- ten, nicht geplanten Spitalbesuchen von 1,07 Prozent nach oberen GI-Endoskopien, 0,84 Prozent nach Koloskopien insgesamt und 0,95 nach Screening-Koloskopien. Da - mit seien die beobachteten Komplikations- raten – erfasst durch das automatisierte elektronische System – mit rund 1 Prozent zwei- bis dreimal höher als neuere Schät- zungen. Die meisten Ereignisse wären

durch die Standardrapportierung nicht er- fasst worden. Für das Koloskopie-Screening- programm ergaben sich durch die Kompli- kationen zusätzliche Kosten (48 US-Dollar pro Untersuchung), die bei der Evaluation solcher Programme mitberücksichtigt wer-

den müssten. ■

H.B.

Arch Intern Med. 2010; 170 (19): 1752—1757.

doi:10.1001/archinternmed.2010.373

Beobachtungsstudie aus den USA:

Sind ambulante Endoskopien komplikationsreicher als angenommen?

884

ARS MEDICI 22 2010

Epidemiologische Studien haben vielfach Zusammenhänge zwischen erhöhten Homo- cysteinspiegeln und höheren kardiovasku- lären Risiken ergeben. Was eine Senkung dieser Spiegel mittels prophylaktischer Ver- abreichung von Folsäure, allenfalls ergänzt durch die Vitamine B6oder B12, ausrichten kann, bleibt unsicher. Eine Meta-analyse der individuellen Daten von 37 485 Indi - viduen mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko aus 8 randomisierten, plazebokon- trollierten Studien nach Intention-to-treat- Kriterien ergab ein ebenso ernüchterndes Bild wie einige Einzelstudien zuvor. Insge- samt kam es zu 9326 vaskulären Ereignis- sen und zu 3010 Krebsdiagnosen sowie zu 5125 Todesfällen. Die Folsäuresupplemen-

tation erzielte im Durchschnitt eine 25-pro- zentige Reduktion (ca. 3 µmol/l) der Homo - zysteinspiegel. Während einer medianen Beobachtungszeit von 5 Jahren hatte diese Supplementation keinen signifikanten Ein- fluss auf vaskuläre Outcomes. Ebenso er - gab sich kein signifikanter Effekt auf die Gefässereignisse in Subgruppen oder auf die gesamte gefässbedingte Mortalität, Krebshäufigkeit und -sterblichkeit sowie die Gesamtmortalität. «In den untersuchten Po pulationen hatte die Supplementation mit Folsäure zur Senkung des Homocys tein - spiegels innerhalb von 5 Jahren keine si - gnifikanten Auswirkungen auf die kardio- vaskulären Ereignisse oder auf die Krebs- und Gesamtsterblichkeit», dies das harte

Urteil der Autoren. Mit rund 10 000 be - obachteten Ereignissen habe diese Meta - analyse durchaus die Stärke gehabt, eine nach Beobachtungsstudien plausibler- weise anzunehmende 10-prozentige Reduk- tion von Gefässereignissen aufzuspüren.

Aufgrund von 1528 registrierten Hirn - schlägen sei ein günstiger Effekt auf diese Erkrankung, bei der in einer früheren, kleineren Metaanalyse ein Schutzeffekt zu vermuten war, ebenfalls auszuschliessen,

so die Autoren. ■

H.B.

Arch Intern Med. 2010; 170 (18): 1622—1631.

doi:10.1001/archinternmed.2010.348

Metaanalyse individueller Patientendaten:

Homocysteinsenkung mit B-Vitaminen ineffektiv

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