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Noch einmal Al| TTjv {*,axaipav.

Von Dines Andersen.

Als ich vor kurzem mit einer Untersuchung der indischen

Verba Y kal und ut-Ykal (hinausvrerfen , hinausschmeißen) und

ihrer Derivate^) beschäftigt war, vrarde meine Aufmerksamkeit

nochmals von der interessanten Geschichte von dem Bock und

5 dem Messer (Jätaka Nr. 481, Vol. IV, p. 281) gefesselt. Die

Leser dieser Zeitschrift werden sich erinnern, daß diese Geschichte

eine Reihe von gelehrten Abhandlungen hervorgerufen hat; s. be¬

sonders ZDMG. Bd. 43, 44, 46, und zuletzt 47, 86 ff. (Pischel), wo

auf die obengenannte Jätaka-Erzählung zur Lösung der schwierigen

10 Fragen hingewiesen wurde. Ich beabsichtige hier nicht auf die

vielen Einzelheiten jener Abhandlungen näher einzugehen , sondern

nur einen neuen Vorschlag zur Übersetzung desjenigen Mahä¬

bhärata-Verses zu geben, der damals eine Crux der Philologen war

und auch später unbefriedigend erklärt geblieben ist. Wie man nun

16 auch die grammatischen Schwierigkeiten des genannten Verses

(Mhbh. II, 2193 [C] = 66, 8 [B]) erklären möge, so bleibt doch

immer klar, daß sein Sinn kurz und bündig folgendermaßen aus¬

gedrückt werden kann : Man darf sich nicht mit allzu gefährlichen

Gegnern in Kampf einlassen, denn es geht einem sonst wie in der

20 Geschichte vom Bock mit dem Messer, das er verschlingen wollte,

und das ihm im Halse stecken blieb, sodaß er eine schlimme Ver¬

wundung erleiden mußte. Dieses und nichts mehr, glaube ich, ist

wirklich auch durch die Worte des Textes deutlich ausgesprochen ;

es gilt bloß die richtige grammatische Erklärung zu finden. Ich

25 gebe gleich hier meine Übersetzung :

Ein Bock wollte (einmal) , sagt man, ein Messer verschlingen ;

als (aber) das Messer mit der Spitze unten im Rachen verkehrt kam, wurde seine Kehle schrecklich zerfleischt.

1) Die Resultate dieser Untersuchung, die durch den Aufsatz von J. Hertel („Die angebliche Wortfamilie utkaläpana, etc.", Idg. Forsch. XXIX , 215) ver¬

anlaßt wurde, werden demnächst in der Übersiebt der Verbandlungen d. K. dän.

Ges. d. Wiss. erscheinen.

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Andersen, Noch einmal A^^ tf}v (läxäiqav. 145

Man braucht dem Text gar keine Gewalt anzutun, man transskribiere

nur folgendermaßen :

Aj'o hl dastram agilat kila^ekah iastre vipanne dirascL^äsyabhümau

nikTntanam avasya kanthasya ghoram, etc.

Nur auf diese Weise, glaube ich, wird die Schwierigkeit in dira-

säsya bhümau des Textes beseitigt: äsya ist „der Rachen", und

das Kompositum äsya-bhümau, bedeutet „auf dem Boden [„in der

Mitte", oder „unten"] des Rachens", „in der Paucal-Region", o. dgl.

Man vergleiche hier eine Stelle des bekannten Bäveru-.Tätaka (Päli

Reader p. 18, si), wo es heißt: häko . . . käkä 'ti vassanto gantvä

ukkära - bhümiyam otari „die Krähe versteckte sich (vor Scham

und Ärger) in der Mitte des Misthaufens". Die Verwendung des

Lokativs von bhümi ist hier ganz dieselbe wie in äsya-bhümau,

und bei dieser Erklärung entgeht man der nutzlosen Diskussion

über -asya (Gerund, oder Pronomen?). Man vergleiche auch

Jät. IV, p. 250, 6: gocara-bhümiyam dv'isu mendesu yujjhantesu.

Es steht wohl nichts im Wege , das Wort dirasä mit s'astre zu

verbinden (= die Spitze des Messers), und das übrige erklärt

sich von selbst. — Was den folkloristischen Inhalt des Verses be¬

trifft , so liegt es nahe zu vermuten , daß wir es mit einer Kon¬

tamination von zwei verschiedenen Motiven zu tun haben: 1. Das

Tier, das aus Unvorsichtigkeit oder Neugierde ein Messer verschlingt, RV. X, 28, 9 [Titel : „Bestrafte Unvorsichtigkeif], und 2. das Opfertier (oder Schlachttier) , das zufällig ein Messer zum ■Vorschein bringt

und dadurch selbst Ursache seines Todes wird, ajäkjpänlyarn, «i|

■cr^v iiäxaiQuv [Titel: „Der Pechvogel"]. Mit ersterem ist offenbar

der Mhbh.-Vers zu verbinden, nur daß hier der Bock aus letzterem

eingedrungen ist; es geht übrigens aus dem Zusammenhang nicht

hervor, ob der Bock nur aus Unvorsichtigkeit oder Neugierde das Messer

verschlang , oder vielleicht aus Torheit , weil er meinte , daß er

durch Verschlingen des Messers seinen Henker der Waffe berauben

könne (vgl. Pischel, ZDMG. 47, p. 88—89).

Schließlich noch eine Frage zur Erwägung: Ist die merkwür¬

dige Verbalform avekkhipanti, die im Verse der Jätaka-Erzählung

(Vol. IV, 251, n) vorkommt und von Pischel ganz richtig „mit den

Füßen ausschlagend" übersetzt wird, nur durch Schreibfehler ent¬

standen , oder haben wir hier eine alte Form , aus *avaskipati =

ava-ksipati, wie purekkhära = puraskära usw. ?

Zeitschrift der D. H. G. Bd. LXVI. 10

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Anzeigen.

Durch Armenien {Eine Wanderung) und der Zug Xenophons

bis zum Schwarzen Meere. {Eine militär-geographische

Studie) von E. v. Hoffmeister, Generalleutnant z. D.

Mit 5 Vollbildern, 96 Abbildungen, meist nach Original¬

aufnahmen des Verfassers, 2 Kartenskizzen im Text sowie

2 Kartenbeilagen. 1.—3. Tausend. Leipzig u. Berlin, Druck

U.Verlag von B.G.Teubner, 1911. IX-t-221S. geb.Mk.18.—.

Die Literatur über den Kaukasus weist einen erstaunlichen

Reichtum auf, es würde eines hervorragenden Gelehrten bedürfen um

10 diesen Reichtum nur ein Weniges zu ergänzen. Jedoch scheint es

mir, daß das vorliegende Werk Hoffmeister's vermöge seiner ge¬

schickten Darstellung und prächtigen Ausstattung einen dauernden

Platz in der Literatur des Ostens behaupten wird.

Wir finden in dem Buche keine Geschlossenheit, keinen leitenden

16 Gedanken, denn der Verfasser will nur erzählen, was er gesehen hat

— und zwar was ihn, den Soldaten in höherem Maße interessiert

hat — klug und gemütlich ; darin besteht sein einziges Bestreben.

Das Buch ist voll Leben: Georaphie, Geschichte, Politik, Ethno¬

graphie und Strategie fließen zusammen in ein überaus buntes und

so lebendiges Bild ; wer aber das Land der Armenier und besonders

die Armenier selbst kennen lernen will, den wird das Buch wohl

öfters enttäuschen.

In dem ersten Kapitel behandelt der Verfasser Südrußland.

Wenn seine Bemerkungen auch öfters recht zutreffend sind, dünkt

25 es doch etwas seltsam, daß er das betreffs seiner Kultur zweifellos

fremdartige Rußland ein „rätselhaftes Land" betrachtet. (S. 4.)

Er sagt, daß man in Rußland sehr selten über Politik reden höre

oder Zeitungen lesen sehe. Ich habe während meiner Reise im

Kaukasus im Sommer 1910 gerade das Gegenteil erfahren. Es ist

80 eine sehr bemerkenswerte Erscheinung , daß man in den größeren

kaukasischen Städten auch in den Häusern der wenig aufgeklärten

Tataren russische Zeitungen findet; es ist natürlich, daß politische

Referenzen

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