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69. Jahrgang • Heft 17 • 20. Juni 1993

für AUgemeinmedizüi

17/93

.r

Rheuma

HIPPOKRATES VERLAG GMBH STUTTGART

Gastkommentar:

Probleme bei der Theophyllin-Therapie

durch das GSG ’93

DD bei entzündlich­

rheumatischen Erkrankungen Leitfaden für die

medikamentöse Rheuma-Therapie

Vorstellung einer Initiative zur praxis­

nahen Rheuma­

fortbildung

Pharma-Spektrum zur Wirkungsweise der

a-Liponsäure Serie Ultraschall­

phänomene: Seetang und Seerosen

t

ü

(2)

gut geschlafen - nun hellwach

Der Erfolg einer

Schlaftherapie zeigt sich danach:

• am nächsten Morgen

• beim Absetzen

• bei den Arzneikosten

Chloraldurat’ 500. Zus.: Chloralhydrat 500 mg pro Kapsel. Anw.-Geb. Schlafstörungen. Erregungszu­

stände organischer bzw. psychischer Genese wie z.B. cerebralsklerotische Unruhezustände. Gegen- anz.: Leber- und Nierenschäden, schwere Herz- Kreislaufschwäche, Gravidität, Antikoagulantienthe- rapie (Cumarin-Typ), Kinder unter 6 Jahren.

Nebenw.; Benommenheit, Schwindel, Verwirrtheit, Ängstlichkeit, Schlafstörung, Allergie (vor allem an der Haut), Müdigkeit am Morgen sind bei Chloralhy­

drat selten. Toleranz und Abhängigkeit sind nicht völ­

lig auszuschließen. Beeinträchtig, der aktiven Ver­

kehrsteilnahme oder Maschinenbedienung möglich, insbesondere zusammen mit Alkohol. Wechselw.:

Wirkverstärkung durch Sedativa und Alkohol. Wirkbe­

einflussung von Cumarin-Antikoagulantien.

Dos./Anw.: 1 bis 2 Kapseln einnehmen. TMD=2g.

G. Pohl-Boskamp GmbH & Co., 25551 Hohenlockstedt.

(01/93/2170).

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und preislich

die Alternative

(3)

Berichten - Gegenrichten - Hinrichten?

r 7 >

In der Glosse zum Heft 14 der ZFA - Zeitschrift für Allgemeinme­

dizin hatte ich eine m. E. einseitige Exponation von Prof. Hackethal in der RTL-Talkshow »explosiv, der heiße Stuhl« als Negativbeispiel zur Arzt-Patienten-Beziehung in den modernen Medien aufgeführt.

Heute hierzu ein weiteres, wenngleich wohl oft genug diskutiertes Beispiel: Ab der Ausgabe Nr. 6 des Nachrichtenmagazins »Focus«

wurden also die »besten Ärtzte« nach so fragwürdigen Kriterien wie der Häufigkeit von Operationen, Zahl der wissenschaftlichen Ver­

öffentlichungen oder ihrer Kongreßauftritte und »Nennung durch

»Kollegen« bewertet und ausgesucht.

In einem Interview der Ausgabe 1/93 der Zeitschrift »Presse- und Buchnews im Bahnhof«, in der er sich als »verantwortungsbewuß­

ter Staatsbürger und Publizist« bezeichnet, erklärt der Focus-Chef­

redakteur Helmut Markwort, daß sein Magazin »berichten«, »nicht hinrichten« will.

Abgesehen davon, daß ich in den genannten Eisen weder weibliche noch Kandidaten ausländischer Herkunft gefunden habe, richtet sich Zeitschrift mit dieser Auswahl zwar niemanden hin, sich jedoch eindeutig gegen zahlreiche Hausärzte, Internisten, Kinderärzte so­

wie andere Kolleginnen und Kollegen, die in einem ständigen Ein­

satz um das ganzheitliche und allgemeine Wohl ihrer Patienten bemüht sind - wenn auch nicht spektakulär.

Darüber hinaus sollte die Frage nach der Notwendigkeit eines Spe­

zialisten individuell mit dem vorbehandelnden Arzt geklärt werden, wobei letztlich immer das persönliche Vertrauensverhältnis das Mit-Entscheidende ist.

Richtig?

L

Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus Med. Abteilung

Krankenhaus St. Raphael 4514 Ostercappeln (Landkreis Osnabrück)

(4)

Re-Infarktprophylaxe ist Vertrauenssache.

ASPIRIN® TAH ist Teil eines modernen Therapie-

Konzeptes znr Re-Infarktprophylaxe, das ständig

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gebiete: Rheumatische Erkrankungen; Entzündung oberflächlicher Venen; Verminderung von Thrombosen und Embolien nach Operationen, insbesondere nach gefäßchirurgischen Ein­

griffen; zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind;

Verminderung der Gefahr weiterer Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt, Aspirin® TAH soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes angewendet werden. Gegenanzeigen: Aspirin® TAH darf nicht angewendet werden bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren oder krankhaft erhöhter Blutungsneigung, Es sollte nur nach Befragen des Arztes angewendet werden bei gleichzeitiger Therapie mit gerinnungs­

hemmenden Arzneimitteln (z. B. Cumarinderivate, Heparin), bei Glucose-6-Phosphatdehy- drogenasemangel, bei Asthma oder bei Überempfindlichkeit gegen Salicylate, andere Entzün­

dungshemmer/Antirheumatika oder allergene Stoffe, bei chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden oder bei vorgeschädigter Niere, in der Schwan­

gerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten. Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Magenbeschwerden, Magen-Darm-Blutverluste; selten Überempfindlichkeitsreak­

tionen (Anfälle von Luftnot, Hautreaktionen); sehr selten eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie); reversibler Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) bei hochdosierter Dauertherapie. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln; Erhöht werden: die Wirkung gerin-

Aus Verantwortung ASPIRIN® TAH.

nungshemmender Arzneimittel, z. B. Cumarinderivate und Heparin; das Risiko einer Magen- Darm-Blutung bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikoiden; die Wirkung und unerwünschten Wirkungen aller nichtsteroidaler Rheumamittel; die Wirkung von blutzuckersenkenden Arznei­

mitteln (Sulfonylharnstoffen); die unerwünschten Wirkungen von Methotrexat. Vermindert werden die Wirkungen von: Spironolacton; Furosemid; harnsäureausscheidenden Gichtmitteln. Aspirin®

TAH soll daher nicht zusammen mit einem der o. g. Stoffe angewendet werden, ohne daß der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat. Hinweis: In Fällen, wo eine Dosierung von mehr als 6 Aspirin® TAH pro Tag bei Erwachsenen bzw. eine Überschreitung der entsprechen­

den Dosis bei Kindern vorgesehen ist, können einige Magenmittel (Antacida) die erwünschten, hohen, kontinuierlichen Salicylat-Blutspiegel beeinträchtigen. Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene auf ärztliche Anweisung bis zu 10 Tabletten pro Tag ein. Bei Kindern beträgt die Einzelhöchstdosis 13 mg Acetyisali- cylsäure/kg Körpergewicht, d. h., bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 38 kg darf nur 1/2, bei Kleinkindern nur 1/4 Tablette gegeben werden.

Individuelle Dosierung beachten! Hinweise: Nicht auf nüchternen Magen einnehmen. Vorsicht bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion. Handelsformen: 20 Tabletten DM 6,30; 50 Tabletten DM 13,10; 100 Tabletten DM 21,85. Stand: 2.93 / Bayer Leverkusen

Bayer

(5)

INHALT *** INHALT *** INHALT ***

Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart 69. Jahrgang, Heft 17

Gastkommentar

Probleme der Theophyllin-Therapie

durch das GSG ’93 457

D. ükena

Schwerpunkt

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen W. Häntzschel

459 Die medikamentöse Therapie entzündlich­

rheumatischer Erkrankungen M. Keysser

472

Service Box 471

Rheumafortbildung praxisnah 482

Therapiestudie

Therapie rheumatischer Erkrankungen A. Hille und M. Höring

488

Pharma-Spektrum

Die 0-Liponsäure G. Buck

492

Aktuelles Interview

Erste nicht-invasive Regressionsstudie Ein Interview mit C. D. Furber

505

Serie

Ultraschallphänomene (14):

Seetang-(Seerosen-)phänomen H. D. Bundschu

500

Praxiskolleg Narben (2) 499

Magazin 485

Kongreß extra: Seborrhoische Dermatitis 495

Kongreß extra: Antiseptik 501

Kongreßberichte 486

Buchbesprechungen 491,497

Aids-Zahlen 498

Quiz -29-

Online -8-

Impressum -8-

INHALT *** INHALT *** INHALT ***

-5-

GASTRITOi:

»Dr. Klein«

löst gastrointestinale Spasmen, wirkt antiphlogistisch, reguliert die Speichel- und Magensaft­

sekretion

Zusammensetzung: 100 g Gastritol „Dr. Klein“ ent­

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Liquir. 15 g, Rad. Angelic. 5 g, Flor. Chamomill. 20 g, Herb. Hyperic. 15 g. Enth. 40 Vol.-% Alkohol.

Anwendungsgebiete: Entzündliche Erkrankungen und Spasmen des Gastrointestinaltraktes, Ulcus ventriculi et duodeni, Dyspeptische Beschwerden, Appetitlosigkeit.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen: Cholesta­

tische Lebererkrankungen, Hypertonie, Hypokali- ämie. Photosensibilisierung ist möglich, insbeson­

dere bei hellhäutigen Personen.

Dosierung: 3 X täglich 20-30 Tropfen in etwas Flüssigkeit vor dem Essen.

Handelsformen und Preise:

Gastritol Dr. Klein-Tropfen: 20 ml DM 7,15 50 ml DM 14,42 100 ml DM 24,20

Dr. Gustav Klein, Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach/Schwarzwald 7

(6)

■6" Inhalt

Es ist unbestritten, daß Theophyllin in den Händen eines erfahrenen Arztes ein unentbehrliches Ba­

sistherapeutikum bei obstruktiven Ventilationsstörun­

gen ist. Durch das Gesundheitsstrukturgsetz werden vermehrt Generikapräparate verschrieben. An sich positiv, aber es bestehen zwischen wirkstoffgleichen Handelspräparaten teilweise ausgeprägte Qualitäts­

differenzen . . . Probleme der Theophyllin-Therapie durch das GSG 93 Seite 457

Rheumatische Erkrankungen und tendomyalgische Störungen des Bewe­

gungsapparates sind in der Praxis häufig. Die Behandlung orientiert sich nicht selten an den Beschwerden, Befunden und symptomatischen Klassif- kationen. Wir bieten Ihnen ein komplettes Fortbildungsmodul zu Klinik und Differentialdiagnose der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen an!

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen Seite 472

»Den« Rheumatismus schlechthin gibt es nicht - und deshalb natürlich auch nicht »die« antirheu­

matische Therapie. Alle in der Rheumatologie angewandten Medikamente haben keine »rheu­

maspezifische« Wirkung, aber eine ganze Reihe von Nebenwirkungen und Interaktionen mit anderen

Arzneimitteln. . . Die medikamentöse Behandlung entzündlich­

rheumatischer Erkrankungen Seite 429

Abbildungsnachweise:

Titel und Seite -6- Mitte: U. Lärz

Seite -6-: oben: R. Stockinger, unten: H. Fischer

(7)

Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 200 mg Fenofibrat. Indika­

tionen: Fettstoffwechselstörungen, die durch Änderung der Er­

nährung oder andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflußt werden können. Fettstoffwechselstörungen, die trotz konsequen­

ter Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit (z. B. Diabetes mellitus) weiter bestehen. Kontraindikationen: Lebererkrankun­

gen (mit Ausnahme der Fettleber, die häufiges Begleitsymptom bei Flypertriglyzeridämie ist), Gallenblasenerkrankungen mit und ohne Gallensteinlelden, eingeschränkte Nierenfunktion, Schwan­

gerschaft und Stillzeit. Bei Kindern sollte die Indikation besonders streng gestellt werden. Nebenwirkungen: Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, kommen. Selten allergische Reaktionen, die in Einzelfäl­

len im Zusammenhang mit Sonnenbestrahlung auftraten. In einzel­

nen Fällen Haarausfall, Potenzstörungen, Transamlnasenanstlege, Cholestase sowie myositisähnliche Erscheinungen. Gelegentlich leichte Abnahme von Hämoglobin und Leukozyten.

Dosierung und Anwendungsweise: Täglich 1 Kapsel Normalip pro während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit.

Wechselwirkungen: Die Wirkung von Antikoagulanzien (Cuma­

rine) und blutzuckersenkenden Medikamenten kann verstärkt werden. Die Dosierung dieser Präparate muß gegebenenfalls korrigiert werden. Erhöhte Harnsäurewerte werden gesenkt. Bei einer eventuell notwendigen Therapie mit harnsäuresenkenden Arzneimitteln muß die Dosierung entsprechend reduziert werden.

Wegen der Gefahr einer Rhabdomyolyse soll Normalip pro wie auch andere Fibrate nicht mit CSE-Hemmern kombiniert werden.

Handelsformen: Kalender­

packung mit 28 Kapseln DM 54,95, Kalenderpackung mit 84 Kapseln DM 136,42.

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(8)

-8-

online *** online *** online *** online *** online

Akuter Herzinfarkt - kein Sterblichkeitsanstieg in den neuen Bundesländern

Werden die Sterbeziffern für Deutschland von 1990 mit denen von 1991 (Quelle:

Statistisches Bundesamt, Wiesbaden) verglichen, scheinen sich dramatische Veränderungen in den neuen Ländern vollzogen zu haben: So ist die Zahl der tödlich verlaufenden Akuten Myokardin­

farkte von 1990 (11472 SterbefäUe) zu 1991 (17 903 Sterbefälle) um 6431 Ster­

befälle gestiegen. Eine ähnlich »er­

schreckende« Entwicklung zeichnet sich bei den Schlaganfallen ab - die Zahl der tödlichen Gehirngefäßerkrankungen (Apoplektischer Insult) hat um 7289 Ster­

befälle zugenommen (von 21427 auf 28 716). Ein abrupter Anstieg findet sich auch bei der Krebssterblichkeit (von 33 596 auf 38076). Der unkritische Um­

gang mit diesen Zahlen kann aber zu einer völligen Fehlbewertung führen.

Richtig ist folgendes: Im Gegensatz zu den gestiegenen Sterbefallzahlen an den beiden Einzelkrankheiten des Kreis­

laufsystems - Akuter Myokardinfarkt und Apoplektischer Insult - hat sich im glei­

chen Zeitraum (von 1990 zu 1991) die Sterblichkeit an den übrigen Kreislaufer­

krankungen um mehr als 20% verringert.

Das hat zur Folge, daß die Gesamtgruppe aller Herz-Kreislauf-Krankheiten eine um 4% geringere Sterblichkeit zwischen 1990 und 1991 zeigt.

Die sprunghaften Veränderungen in der Sterblichkeit bei vielen Einzelkrankhei­

ten in der Todesursachenstatistik 1991 der neuen Länder beruhen hauptsäch­

lich auf einem veränderten Vorgehen beim Kodieren und bei der Auswahl des Grundleidens. Bis 1990 erfolgte im Ge­

biet der neuen Bundesländer die nume­

rische Kodierung des Grundleidens durch den Leichenschauarzt bzw. Pathologen (die monokausale Todesursachenstati­

stik weist nur das Grundleiden aus).

Beim Akuten Myokardinfarkt und beim Apoplektischen Insult ist nach einer Aus­

nahmeregelung der Weltgesundheitsor­

ganisation (WHO) eine modifizierte Grundleidenauswahl angezeigt. Wenn die als Grundleiden zu bewertende Krankheit nur einen allgemein beschrie­

benen Zustand beinhaltet (z. B. Athero­

sklerose oder Hochdruckkrankheit) und deren Folgekrankheit eine genauere In­

formation über Lokalisation oder Natur der Krankheit gibt (hier: Akuter Myo­

kardinfarkt oder Apoplektischer Insult),

ist im Sinne einer Spezifizierung die aus­

sagekräftigere Todesursache zu bevorzu­

gen und auf die zusätzliche Angabe eines Grundleidens zu verzichten. Diese Aus­

nahmeregel wurde jedoch in der frühe­

ren DDR wenig beachtet bzw. war den kodierenden Ärzten nicht bekannt.

Ab 1991 erfolgte in den neuen Ländern die numerische Kodierung des Grundlei­

dens in den den Statistischen Landesäm­

tern. Dies führt zu einer stärkeren Be­

achtung der Kodierregeln und fördert die Vereinheitlichung der Grundleidenaus­

wahl, hatte aber gleichzeitig die beschrie­

benen Auswirkungen auf die Statistik.

Nach den Kenntnissen des Bundesge­

sundheitsamtes hat die Gesamtsterblich­

keit (»Sterblichkeit an allen Todesursa­

chen in einem Jahr«) in den neuen Bun­

desländern 1991 gegenüber 1990 abge­

nommen. Die Senkung der Gesamtsterb­

lichkeit beruht fast ausschließlich auf einer Abnahme der Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Krankheiten. Unter die­

sen Krankheiten gibt es für 1990/91 ko­

dierungsbedingte Verschiebungen in der Statistik. Im übrigen hat in den alten Bundesländern die Sterblichkeit der Herz-Kreislauf-Krankheiten weiterhin eine abnehmende Tendenz. (bga)

Zeitschrift für Allgemeinmedizin

German Journal of General Practice. Ehemals: Der Landarzt. Zugleich Organ der Vereinigung der Hoch­

schullehrer und Lehrbeauftragten für Allgemeinmedizin e.V. und der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allge­

meinmedizin).

Schriftleitung (V.i.S.d.P.): Dr. med. Heinz Harald Ab­

holz, Ceciliengarten 1, 1000 Berlin 41 • Prof. Dr. med.

Winfried Hardinghaus, Chefarzt der Med. Abt., Kran­

kenhaus St. Raphael, 4514 Ostercappeln. AG Gesund­

heitswissenschaften Universität 4500 Osnabrück • Prof.

Dr. med. Michael M. Kochen, MPH, Abteilung für Allge­

meinmedizin der Georg-August-Univ., Robert-Koch-Str.

40, 3400 Göttingen • Dr. med. Wolfgang Mahringer, Schelztorstr. 42, 7300 Esslingen • Priv.-Doz. Dr. med. U.

Marsch-Ziegler, Chefärztin Innere Medizin und Gastro­

enterologie, Sankt Gertrauden-Krankenhaus, Paretzer Str, 12, 1000 Berlin 31 • Dr. med. Gertrud Volkert, Traubergstr. 16, 7000 Stuttgart 1.

Verlag: Hippokrates Verlag GmbH, Rüdigerstr. 14, Post­

fach 102263, 7000 Stuttgart 30, Tel. (0711) 89 31-0, Telefax (0711) 8931-453.

Geschäftsführung: Dipl.-Biol. Hartmut Fandrey, Dipl.- Kaufmann Albrecht Hauff.

Anzeigen: Günter Fecke, Tel. (0711) 89 31-448.

Redaktion/Produktion: Günther Buck (Ltg.), Tel. (0711) 8931-446. Ruth Auschra (Stellv. Ltg.), Tel. (0711) 8931- 442. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Ingrid Schau! (Herstellung), Tel. (0711) 8931-445.

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. Stuttgart. - Printed in Germany 1993. - © 1993 Hippokrates Verlag GmbH.

Die Zeitschrift erscheint dreimal monatlich.

Bezugs­

preise Abonnements- Versand­

preis kosten

Gesamt ZFA-Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Ausgabe A) Inland DM 150,00 DM 32,30 DM 182,30 Ausland DM 150,00 DM 56,10 DM 206,10 Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum

Inland DM 46,00 DM 32,30 DM 78,30

Ausland DM 46,00 DM 56,10 DM 102,10

ZFA + Kartei der praktischen Medizin (Ausgabe B)

Inland DM 162,00 DM 32,30 DM 194,30

Ausland DM 162,00 DM56,10 DM218,00

Vorzugspreis für Studenten und Ärzte im Praktikum

Inland DM 60,60 DM 32,30 DM 92,90

Äusland DM 60,60 DM56,10 DM116,70

Einzelheft (Äusgabe A) DM 12,00, (Ausgabe B) DM 12,50 zuzüglich Versandkosten ab Verlagsort, Alle Preise sind unverbindlich empfohlene Preise.

Die Kartei der praktischen Medizin ist jedem 3. Heft der Kombi-Ausgabe zum Heraustrennen beigeheftet.

Diese Kartei referiert aus maßgebenden Fachzeitschrif­

ten des ln- und Auslandes unter den Aspekten: kritisch, kurz und praxisnah. Alle Preise und Versandspesen ent­

halten 7% Mehrwertsteuer. Die Bezugsdauer verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn nicht eine Abbestellung bis zum 30. September vorliegt. Das Abonnement wird zum Jahresanfang berechnet und zur Zahlung fällig. Die Beilage »Die Arzthelferin« erscheint unregelmäßig.

14. Jahrgang 1993.

Bezug: Durch jede Buchhandlung oder eine vom Verlag beauftragte Buchhandlung. - Postscheckkonto: Stuttgart 6025-702. - Bankverbindung: Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, Nr. 9014731. - Baden-Württembergische Bank Stuttgart, Nr. 1004527600. - Zahlungs- und Erfül­

lungsort für beide Teile: Stuttgart und Hamburg.

Anzeigenschluß: 6 Wochen vor Erscheinen.

UNVERLANGTE ARBEITEN KÖNNEN AN DEN VERLAG GESANDT WERDEN.

Die Annahme einer Arbeit durch die Schriftleitung er­

folgt unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Ori­

ginalarbeit handelt, die von keiner anderen Redaktion angenommen wurde und keiner anderen Redaktion gleichzeitig angeboten ist. Mit der Annahme der Arbeit durch die Schriftleitung geht das Verlagsrecht an die Hippokrates Verlag GmbH Stuttgart über, einschließlich des Rechts zur Vergabe von Nachdrucklizenzen oder sonstigen Nebenrechten.

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berrechts geschützt. Jede Verwertung außerhalb der en­

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kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei­

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brauch hergestellt werden. Jede im Bereich eines gewerblichen Unternehmens zulässig hergestellte oder benutzte Kopie dient gewerblichen Zwecken gern, § 54 (2) UrhG und verpflichtet zur Gebührenzahlung an die

VG Wort, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 8000 München 2, von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.

Wichtiger Hinweis:

Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Ent­

wicklungen unterworfen. Forschung und klinische Er­

fahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbe­

langt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, daß Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, daß diese Angabe dem Wissenstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Appli­

kationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwen­

deten Präparate und gegebenenfalls nach Kosultation eines Spezialisten, festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wich­

tig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosie­

rung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Be­

nutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benut­

zer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, daß es sich um einen freien Warennamen handele.

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post, die neue Anschrift dem Verlag mitzuteilen. Abon­

nenten, die mit diesem Vorgehen nicht einverstanden sind, werden gebeten, dies dem Verlag mitzuteilen.

DEGAM * *

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin

I Mk — der Arbeitsgemein­

IAA MWwrm M Schaft Leseranalyse medizinischer

* ^ Zeitschriften e.V.

(9)

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daß er jetzt was Rundes braucht.”

Mein Mann hat Rheuma und sein Arzt hat ihm Lipotalon® verschrieben. Lipotalon®, das ist wirksames Dexamethason-palmitat in einer runden Hülle aus natürlichem Sojabohnenöl und Lecithin.

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biete: stark entzündliche Schübe von Erkrankungen des rheu­

matischen Formenkreises. Gegenanzeigen: Die absoluten Kon­

traindikationen für eine allgemeine Corticoid-Therapie gelten auch hier. Bei Infektionen im Anwendungsbereich sowie bei bekannter Blutungsneigung darf Lipotalon® nicht angewendet werden. Intraartikuläre Injektion ist nicht angezeigt bei trockenen oder nicht aktivierten Arthrosen, Periarthropathien ohne entzünd­

lichen Anteil, Weichteilerkrankunoen und bei trotz mehrfacher Injektion rezidivierendem Erguß. Vorsicht bei Injektion in instabi­

le Gelenke, ins Hüftgelenk (besonders bei Coxa valga oder Genu varum). Vorsicht bei Knie- oder Hüftarthrosen älterer und übergewichtiger Patienten. Mögliche systemische Wirkungen und Nebenwirkungen beachten. Hinweise: In der Schwanger­

schaft nur unter strenger Indikationsstellung injizieren. Anwen­

dung bei schweren Infekten nur in Kombination mit kausaler Therapie. Wegen der blutzuckererhöhenden Wirkung der Corti- costeroide Stoffwechsellage von Diabetikern sorgfältig kontrollie­

ren. Über die Verabreichung von Lipotalon® an Kinder liegen keine Erfahrungen vor, das Präparat sollte daher bei Kindern vorerst nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Nebenwir­

kungen, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Lipotalon® beobachtet wurden, jedoch nicht bei jedem Pati­

enten auftreten müssen, werden im folgenden genannt. Bei kurz­

fristiger Corticoid-Therapie über einige Tage ist die Gefahr des Auftretens der unten genannten Nebenwirkungen gering. Zu beachten ist jedoch bei einer Corticoid-Therapie, daß Blutungen im Magen-Darm-Bereich (oft streßbedingt) symptomarm verlau­

fen können, die Glucosetoleranz und die Infektresistenz herab­

gesetzt werden können. Bei langdauemder lokaler Therapie sind die folgenden Glucocorticoidnebenwirkungen nicht völlig auszu- schlieiien. Störungen des Wasser- und Elektroivthaushaltes:

Natriumretention mit Odembildung (Wasseransammlung in Geweben), vermehrte Kaliumausscheidung (hypokaliämische Alkalose), Herzinsuffizienz bei empfindlichen Patienten, Blut­

hochdruck. Muskel- und Knochenveränderunaen: Muskel­

schwäche, Steroidmyopathie, Muskelatrophie (Muskelschwund), Osteoporose (Knochenbrüchigkeit), vertebrale Kompressions­

frakturen (Knocheneinbrüche im Bereich der Wirbelsäule), Frak­

turen langer Knochen, aseptische Knochennekrosen (Femur- und Humeruskopf), Sehnenriß. Störungen im Maoen-Darm- Bereich: Magenbeschwerden, Magengeschwür mit möglicher nachfolgender Perforation (Durchbruch) und Blutung, Perforation

■^Lipotalon®

Wirkstoff: Dexamethason-21- palmitat

3 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung

zur intraartikuUiren Injektion Lipotalon an iciiraandarUiten

des Darmes, besonders bei Patienten mit entzündlicher Damner- krankung, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Meteorismus (Blähungen), ulzeröse Entzündung der Speiseröhrenschleim­

haut. Störungen im Bereich der Haut: Verzögerte Wundheilung, dünne empfindliche Haut, Petechien und Eckchymosen (Haut- und Schleimhautblutungen), Erythem (entzündliche Hautrötung), verstärktes Schwitzen, Unterdrückung von Hauttestreaktionen, Brennen oder Jucken, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie allergische Dermatitis, Urtikaria, angioneurotisches Ödem.

Neurologische Störungen: Konvulsionen (Krämpfe), Pseudotu­

mor cerebri (intrakranielle Drucksteigerung mit Stauungspapille), Schwindel, Kopfschmerzen, psychische Veränderungen. Störun­

gen des Horrrionhaushaltes: Cushing-Syndrom, Menstruations­

störungen, Wachstumshemmung bei Kindern, Nierenrindeninsuf­

fizienz und -atrophie (besonders bei Streßsituationen, z. B. chir­

urgischen Eingriffen, zu beachten), verminderte Kohlenhydratto­

leranz, erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika. Bei Prädiabetikem kann sich unter der Glucocorticoid-Therapie die Stoffwechsellage verschlechtern. Falls Anhaltspunkte dafür vor­

liegen, sollte ein Glucosetoleranztest durchgeführt werden. Unter Behandlung mit Glucocorticoiden kann es zu einer verminderten Jodaufnahme in die Schilddrüse kommen (Radiojodtest!).

Störungen im Auoenbereich: Hintere Schalenkatarakte (Linsen­

trübung), erhöhter Augeninnendruck, Glaukom (grüner Star), Exophtalmus (Verdrängung des Augapfels). Andere Störungen:

Erhöhung des Infektionsrisikos, negative Stickstoffbilanz infolge Eiweißabbau, anaphylaktoide und allergische Reaktionen, Thromboembolie, Gewichtszunahme, Appetitsteigerung, Übel­

keit, Abgeschlagenheit. Seltene Fälle von Blindheit nach intrafo­

kaler Therapie im Gesichts- und Kopfbereich, Hyperpigmentie­

rung oder Hypopigmentierung, Gewebsatrophie (Gewebs- schwund), steriler Abszeß, Hitzegefühl nach intraartikulärer In­

jektion, Charcot-ähnliche Arthropathie. Bei der intraartikulären Injektion können lokale Reizungen und Unverträglichkeitser­

scheinungen, wie länger anhaltende Schmerzen, auftreten. Hin­

weise: Lipotalon® sollte nur bei voller Kenntnis der charakteristi­

schen Wirkung von Nebennierenrinden-Hormon und der ver­

schiedenen Reaktionen des Organismus darauf verabreicht wer­

den. Neugeborene, deren Mütter während der Schwangerschaft höhere Corticosteroiddosen erhalten hatten, sollten sorgfältig auf Anzeichen eines Hypocortizismus beobachtet werden. Cortico- steroide treten in die Muttermilch über. Wegen der blutzuckerer­

höhenden Wirkung der Corticosteroide Stoffwechsellaqe von Diabetikern sorgfältig kontrollieren. Verschreibungspflichtig.

Merckle GmbH 7902 Blaubeuren. Stand: November 1992.

(10)

Vertigo-Vomex N retard Kapseln - und Oma schwindelt nicht.

Vertigo-Vomex N retard befreit schnell von den Symptomen_ _ _ wirkt zentral und unabhängig von der Genese des Schwindels

und gut verträglich.

ist patientenfreundlich dosierbar

Brocades Pharma GmbH, Hertzstr. 2-4,6900 Heidelberg. Vertigo-Vomex N retard Kapseln.

Zusammensetzung: 1 Retard-Kapsel enthält: 120 mg Dimenhydrinat, 30 mg Pyridoxinhydrochlorid. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung bei Schwindel als Symptom folgender Erkrankungen: Zerebralsklerose, vestibuläre Erkrankungen und Vasoneurosen. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Verdacht auf raumbeengende intrakranielle Prozesse (Erschwe­

rung der Diagnose), akuten Vergiftungen, Epilepsie und Eklampsie. Vertigo-Vomex N retard Kapseln sollten nicht bei Kindern unter 10 Jahren angewendet werden. Nebenwirkungen:

Gelegentlich zu Beginn der Behandlung auftretende Müdigkeitserscheinungen lassen sich durch Herabsetzung der Dosis beseitigen,falls dies erwünscht ist, bzw. verschwinden nach längerer Behandlungsdauer. Dosierung und Art der Anwendung: Morgens eine und gegebenenfalls am späten Nachmittag eine weitere Kapsel. Innerhalb von 24 Stunden können ­ möglichst im 8-Stunden-Abstand-biszu 3 Kapseln eingenommen werden.WjH^gswei^ Dimenhydrinat ist ein Antihistaminikum (Hi-Blocker),welches durch Angriff an Labyrinth und Gleichgewichtsregulationszentrum antivertiginös wirkt. Ferner dämpft es selektiv das Brechzentrum. Kreislauf und Atemregulation werden nicht beeinflußt. Vitamin Be unter­

streicht die Wirkung von Dimenhydrinat synergistisch. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Bei gleichzeitigem Alkoholgenuß ist eine gegenseitigeWirkungsverstärkung möglich.

Da die ototoxische Wirkung von Aminoglykosid-Antibiotika maskiert werden kann,sollten Vertigo-Vomex N und Aminoglykosid-Antibiotika nicht zusammen gegeben werden.Hinweis:

Vertigo-Vomex N kann auch bei bestimmungs­

gemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, daß die Fähigkeit zur akti­

ven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.

Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammen­

wirken mit Alkohol. Darreichungsform und

Vertigo-IBMij retard

und man steht auf festen Beinen.

Preise: A.V. P. einschl. ges. MwSt. 20 Retard- Kapseln (NI) DM 21,90; 50 Retard-Kapseln (N2) DM 46,01;

100 Retard- Kapseln DM

77,59. Stand ßfocades Pharma

1.1.1993. Yamanouchi Gruppe

(11)

L Gastkommentar

Dieter Ukena

Probleme der Theophyllin-

Therapie durch das GSG ’93

Medizinische Universitätsklinik Homburg/Saar

Theophyllin ist weltweit der oral am häufigsten eingesetzte Bronchodilatator. Für Theophyllin spricht die in vielen Jahren der Anwendung gewonnene Erfahrung. Gerade im zurücklie­

genden Jahrzehnt wurde die Arzneimittelsi­

cherheit der Theophyllin-Therapie entschei­

dend verbessert, und zwar durch die Möglich­

keit, die Therapie durch Bestimmung der Se­

rumkonzentration (sog. Drug Monitoring) individuell zu optimieren. Es ist unbestritten, daß Theophyllin in den Händen eines erfahre­

nen Arztes ein unentbehrliches Basistherapeu­

tikum bei obstruktiven Ventilationsstörungen ist.

Dieser vergleichsweise hohe Standard der Theophyllin-Therapie scheint durch das mit Beginn diesen Jahres in Kraft getretene Ge­

sundheitsstrukturgesetz (GSG) gefährdet zu sein. Um eventuellen Regreßansprüchen vor­

zubeugen, werden zur Senkung des Verord­

nungsschnittes vermehrt Generikapräparate verschrieben. Dies ist ja zunächst einmal posi­

tiv zu bewerten. Allerdings bestehen zwischen wirkstoffgleichen Handelspräparaten teilweise ausgeprägte Qualitätsdifferenzen. Höchst pro­

blematisch ist der während einer laufenden Arzneibehandlung vorgenommene abrupte Präparatewechsel. Damit können die Wirksam­

keit und die Sicherheit der Theophyllin-Thera­

pie entscheidend verschlechtert werden.

Begründung

Heute werden fast ausschließlich Theophyllin- Retardpräparate zur Langzeittherapie einge­

setzt. Entsprechend »Rote Liste 1993« stehen 24 Theophyllin-retard-Präparate zur Verfü­

gung. Sind diese Präparate beliebig unterein­

ander austauschbar?

Voraussetzung für die Austauschbarkeit von Präparaten ist deren Bioäquivalenz. Diese liegt dann vor, wenn zwei Präparate sich bezüglich Ausmaß und Geschwindigkeit der Resorption

um nicht mehr als 20% unterscheiden. Die Ge­

schwindigkeit der gastrointestinalen Wirk­

stofffreisetzung und der Resorption wird be­

einflußt durch:

- die intestinale Passagezeit - die Nahrung

- eine Änderung des pH-Wertes - den Fettgehalt der Nahrung.

Hinzu kommt, daß die verschiedenen Theo- phyllin-Retardpräparate auf zum Teil grund­

sätzlich unterschiedlichen Retardierungsprin­

zipien beruhen.

Grundsätzlich ist die Substitution bioäquiva­

lenter Präparate unproblematisch. Wie auf dem 6. Expertentreffen des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker 1989 dargestellt wurde, bewirken die mit der Nahrungsaufnahme ver­

bundenen Unsicherheiten bei einigen Theo- phyllin-Ratardpräparaten eine Verdopplung

Geboren imNovem- ber 1955 in Emden;

1974-1980 Stu­

dium der Human­

medizin an der Me­

dizinischen Hoch­

schule Hannover;

1980-1986: Insti­

tut für Pharmako­

logie der Universi­

tät Bonn; Pharma­

kologisches Insti­

tut der Universität Heidelberg; DFG-Stipendiat am National Institutes of Health, Bethesda, Maryland. USA; 1987/1988: National Heart and Lung Institute, London. UK; 1990: Ober­

arzt der Med. Universitätsklinik, Innere Medi­

zin V, Homburg; 1991: Leitender Oberarzt der Med. Universitätsklinik. Innere Medizin V, Homburg; 12/1989: Habilitation, Universitäts­

kliniken Homburg.

Die verschiede­

nen Präparate beruhen auf z. T. grundsätz- hch unter­

schiedlichen Retardierungs­

prinzipien

Zur Person

Z. Allg. Med. 1993; 69: 457-458. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

(12)

Gastkommentar

Für einige Prä­

parate wurden dramatische Nahrungs­

effekte be­

schrieben

Eine Substitu­

tion der ver­

schiedenen Theophyllin- Retardpräpa- rate ohne be­

gleitendes Drug-Monito- ring ist proble­

matisch

der Serumkonzentration, bei anderen eine Hal­

bierung. Bei einem Wechsel der Präparate sind also Serumkonzentrationsveränderungen um den Faktor 4 möglich. Dies gewinnt vor dem Hintergrund der relativ geringen therapeuti­

schen Breite des Theophyllins seine besondere Bedeutung. Für einige Präparate sind drama­

tische Nahrungseffekte bis hin zur unkontrol­

lierten, schlagartigen Wirkstofffreisetzung (»dose dumping«) beschrieben.

Stichwort: »Bioäquivalenz«

1. Zur Bioäquivalenz liegen für viele im Markt befindlichen Theophyllin-Retardpräparate keine ausreichenden Informationen vor oder die Bioäquivalenz ist nicht gegeben.

2. Bei einigen Präparaten ist nicht einmal in­

nerhalb eines Präparates Äquivalenz bei Gabe mit oder ohne Nahrung gegeben.

Kritisch ist anzumerken, daß insbesondere für einige der sog. »Billigpräparate« die Informa­

tionen zur Bioäquivalenz unzureichend sind oder aber gänzlich fehlen.

Folgerungen für die Therapie

Eine Substitution der verschiedenen Theophyl­

lin-Retardpräparate ohne begleitendes Drug Monitoring ist problematisch: •

• einmal besteht die Gefahr der unzureichen­

den Dosierung (»Therapieversager«),

• zum anderen besteht die Gefahr der Über­

dosierung, der Intoxikation.

Eine ausschließlich am Preis der Präparate orientierte Theophyllin-Therapie entspricht nicht den Anforderungen einer rationalen Arz­

neitherapie.

Natürlich können auch nicht-bioäquivalente Präparate zur Therapie eingesetzt werden. Je­

doch müssen die Unterschiede in Ausmaß und Geschwindigkeit der Resorption bei der Do­

sisanpassung berücksichtigt werden. Das im­

pliziert, daß ein derartiger Wechsel auf ein nicht-bioäquivalentes Präparat gleichbedeu­

tend mit einer Neueinstellung bzw. Erstthera­

pie ist. Aufgrund der damit notwendigen häu­

figeren Serumkonzentrationsbestimmungen mit den damit verbundenen Kosten kann das

»Umsteigen« auf ein billigeres Präparat somit paradoxerweise sogar eine Verteuerung der Therapie bedeuten.

Conclusio

Eine am GSG ’93 orientierte unkritische Substi­

tution von Theophyllin-Retardpräparaten läßt wichtige Qualitätsanforderungen einer rationa­

len und damit immer auch rationellen Arznei­

therapie unberücksichtigt. Vor einer beabsich­

tigten Präparate-Substitution sollte sich jeder Arzt beim Apotheker oder beim Hersteller sorg­

fältig über die galenischen und pharmakokine­

tischen Charakteristika eines Präparates infor­

mieren. Die Ärzteschaft ist in Zusammenarbeit mit der Apothekerschaft aufgefordert, diese Dis­

kussion über die Qualität von Arzneimitteln ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zu tragen.

Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Ukena Medizinische Universitätsklinik Innere Medizin V

6650 Homburg/Saar

Lexikon-Redaktion des Verlages Urban und Schwarzenberg.

Bearbeitet von U. Busch, U. Renner, W. Theiss und G. Wangerin

Lexikon Angiologie, Kardiologie

Urban und Schwarzenberg, München - Wien - Balti­

more, 1992. 312 Seiten, 38 Tab., 172 Abb., 24 Farb­

bilder zur Farb-Duplex- Sonografie, 48,- DM.

Inhalt

• Angiologie und Kardiologie von A-Z

• Tabellen und Schema­

zeichnungen

• Typische Röntgenaufnah­

men, CT- und MR-Bilder normaler und pathologisch veränderter Gefäßprovin­

zen

Kommentar

Das handliche, gut lesbare und ansprechend gestaltete Lexikon kann allen Allge­

meinmedizinern, Internisten und Kardiologen empfohlen werden. Bei einer Neuauflage sollte wegen der großen prak­

tischen Bedeutung der Physik der Doppler-Untersuchung mehr Raum gewidmet wer­

den.

Die Hagen-Poiseuille-Glei- chung ist zwar abgedruckt, aber nicht als solche benannt.

Unter dem Stichwort Sensiti- vität (S. 256) fehlt die richtige Formel. Die Koronarangio- gramme sollten vollständig und wie gestochen sein.

Ermüdend ist das Aufzählen der arteriellen und venösen Gefäße. Auf S. 226 sollte in der Tabelle die Schreibweise des Strophanthins korrigiert werden.

K. H. Bründel

(13)

Fortbildung

Holm Häntzschel

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen

Klinik und Differentiaidiagnose

Abteilung Rheuma­

tologie, Med.-Poli- klin. Institut der Univ. Leipzig

Rheumatische Erkrankungen und tendomyal- gische Störungen des Bewegungsapparates werden in der ärztlichen Praxis sehr häufig diagnostiziert. Fortschritte in der Kenntnis der Ätiologie und Ätiopathogenese, Erweiterungen des diagnostischen Spektrums und Verbesse­

rungen hinsichtlich wohnortnaher rheumato- logisch kompletter und komplexer Behandlung eröffnen auch in der Allgemeinpraxis den Weg zu rationeller Diagnostik und Therapie. Eine eindeutige diagnostische und nosologische Zu­

ordnung zu bekannten entzündlichen, degene- rativen oder tendomyotischen Erkrankungen gelingt häufig erst nach längerem Krankheits­

verlauf. Die Behandlung orientiert sich des­

halb nicht selten an Beschwerden, Befunden und symptomatischen Klassifikationen (z.B.

Arthralgien und Arthritis), wenn eine ätiologi­

sche Diagnose nicht möglich ist (3).

Rheumatoid-Arthritis

Die aus dem anglo-amerikanischen Sprachge­

brauch übernommene Krankheitsbezeichnung

»Rheumatoid-Arthritis« (RA) ist sprachlich un­

richtig, da der klassische Vertreter einer chro­

nisch rheumatischen Erkrankung als rheu­

maähnliche Arthritis bezeichnet wird. Im deutschsprachigen Raum blieb die Umbenen­

nung »primär« in »progressiv chronische Po­

lyarthritis« (PcP) nicht unwidersprochen, da die RA akut beginnen kann, aber nicht immer progressiv verläuft. Die Erkrankung wird des­

halb vielfach nur als chronische Polyarthritis

Definition: Die RA ist eine chronisch entzünd­

liche, nichtinfektiöse Systemerkrankung des Bindegewebes, die sich in ihrer initialen Mani­

festation als Synovialitis darstellt und die Bin­

degewebe verschiedener Organsysteme betref­

fen kann. Die Synovialitis ist durch ein initiales vaskuläres Syndrom charakterisiert, welches mit Permeabilitätssteigerung, Austritt von Plas­

mabestandteilen wie auch zellulären Elementen einhergeht.

(cP) bezeichnet. Im folgenden wird die inter­

national übliche Bezeichnung »RA« verwen­

det.

Anamnese und klinischer Befund

Der Beginn der RA ist häufig gekennzeichnet durch Prodromalsyndrome wie rasche Er­

müdbarkeit, Gewichtsabnahme, Schwäche, Schmerzen und Steifigkeit im Bereich der Ge­

lenke, depressive Stimmungslage, Appetitlosig­

keit und subfebrile Temperaturen. Die Prodro­

malerscheinungen können Wochen oder auch Monate bestehen, ehe klinisch manifeste Sym­

ptome der RA auftreten. Die Gelenksymptome beginnen t5^ischerweise allmählich schlei­

chend über Wochen und Monate.

Die Klassifikation rheumatischer Erkrankun­

gen unterscheidet zwischen entzündlichen und nichtentzündlichen rheumatischen Erkrankun­

gen. Bezüglich der Häufigkeit stehen nichtent­

zündliche hzw. degenerative Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates im Vorder­

grund. Unter den chronisch entzündlich rheu­

matischen Erkrankungen kommt dem chroni­

schen Gelenkrheumatismus im Kindes-, Ju­

gend- und Erwachsenenalter eine besondere Bedeutung zu. Die chronische Polyarthritis im höheren Lebensalter ist häufiger durch akuten Beginn und aktiveren Krankheitsverlauf als allgemein angenommen gekennzeichnet. Bei den chronisch rheumatischen Erkrankungen mit Wirbelsäulen- und Gelenkbeteiligung ohne Rheumafaktornachweis ist differentialdiagno­

stisch neben der Spondylitis ankylosans auch an atypische Spondarthropathien bei chroni­

schen Magen-Darm-Erkrankungen zu denken.

Bei der akuten Arthritis ist zwischen infektre­

aktiver und infektiöser Arthritis zu unterschei­

den. Letztlich sind pararheumatische Erkran­

kungen und paraneoplastische Syndrome mit rheumatischen Beschwerden differentialdia­

gnostisch abzugrenzen.

Die Behandlung orientiert sich nicht selten an den Beschwer­

den

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1993; 69: 459-471. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1993

(14)

FQlgp|i»ng fentzündAä-TheiüiMMiSIte Erkrankungen

Das Kniegelenk gehört zu den am häufigsten befallenen Ge­

lenken

Die rheuma­

toide Arthritis kann jedes pe­

riphere Gelenk befallen

Bei etwa 60% der Patienten finden wir einen solchen schleichenden Beginn mit beständigen Polyarthralgien, episodischer, später anhalten­

der, meist symmetrischer Polyarthritis der klei­

nen und mittleren Gelenke. Etwa 30% der Pati­

enten weisen einen atypischen Beginn mit Asymmetrie und Beteiligung auch großer Ge­

lenke auf. Bei 10% kann die RA als akute Poly­

arthritis, oft begleitet von Temperaturen und allgemeiner Erschöpfung, beginnen.

In diesen Fällen sind besondere differential dia­

gnostische Erwägungen erforderlich. Der Ge­

lenkbefall wird klinisch durch Schmerzen, Stei­

figkeit, Bewegungseinschränkung und die be­

kannten Zeichen der Entzündung wie exsuda­

tive Schwellung und Überwärmung offenbar.

Der Gelenkschmerz tritt als Bewegungs- und Ruheschmerz der befallenen Gelenke in Er­

scheinung. Charakteristisch ist eine meist län­

ger als 30 min anhaltende Morgensteifigkeit der Gelenke. Die Gelenkbeweglichkeit ist im Frühstadium gewöhnlich durch Schmerzen und die entzündliche Schwellung, später durch eine Fibrose der Gelenkkapsel sowie Muskel­

atrophie und Verkürzung von Sehnen und Bän­

dern eingeschränkt, im Spätstadium durch knöcherne oder fibröse Ankylose aufgehoben.

Die RA kann jedes periphere Gelenk befallen.

Am häufigsten werden zu Beginn die kleinen Gelenke der Hände und Füße, die Hand- und Kniegelenke befallen. Bezüglich der Häufigkeit folgen Sprung-, Schulter- und Ellenbogenge­

lenk (4). Kiefer- und Hüftgelenke werden selte­

ner in den Krankheitsprozeß einbezogen. Im Bereich der Halswirbelsäule kann eine atlanto- okzipitale oder atlanto-axiale Dislokation vor­

liegen. Vergleichbar mit der Synovialitis treten synoviale Schwellungen im Bereich der Seh­

nenscheiden im Frühstadium auf Sehnen­

scheiden und Bursae sind klinisch z. T. stärker betroffen als die Gelenke. Prädilektionsstellen einer Tenosynovialitis sind die Beugesehnen der Finger, die Sehne bzw. Sehnenscheide des Musculus extensor carpi ulnaris, erkennbar am geschlängelten Verlauf lateral des Processus styloideus ulnae, sowie der innere und äußere Malleolus. ln der Frühphase der RA ist ein lateraler Kompressionsschmerz der MCP-Ge- lenke nachweisbar. Die Verminderung der gro­

ben Kraft ist Folge des Gelenkbefalls und der Muskelatrophie. Später kommt es zum Faust­

schlußdefizit. Charakteristische Gelenkbefunde sind im Frühstadium eine spindelförmige Schwellung der PIP-Gelenke und eine bilate­

rale, oft symmetrische Schwellung der MCP-

Gelenke, besonders 2. und 3. DlP-Gelenke wer­

den von der RA verschont {Ahb. 1).

Das Kniegelenk gehört zu den häufigsten befal­

lenen Gelenken bei RA und ist als lasttragendes Gelenk oft Ursache einer stärkeren Behinde­

rung des Patienten. Die Verdickung der Syno­

vialmembran bzw. der Gelenkerguß treten be­

sonders im Bereich der Bursa suprapatellaris in Erscheinung. Ein kleinerer Erguß kann durch das »Tanzen« der Patella erfaßt werden.

Außerdem weist die unterschiedlich ausge­

prägte Hyperthermie auf die Kniegelenkbetei­

ligung hin. Die chronische Synovialitis mit Er­

guß führt rasch zu einer Überdehnung und späteren Erschlaffung der Gelenkkapsel und des Bandapparates, was zur Instabilität des Gelenkes und anhaltendem oder rezidivieren­

dem Erguß führt. Störungen im muskulären System führen zwangsläufig zu Funktionsstö­

rungen des Gelenkes und tragen zur Unterhal­

tung eines Gelenkergusses bei. Frühzeitiger Hinweis auf eine Kniegelenkbeteiligung ist eine Atrophie des Musculus quadriceps, dessen volle Funktionstüchtigkeit die Stabilität des Reces- sus suprapatellaris bewirkt. Eine Vergrößerung der Bursa des Musculus gastrocnemius und des Musculus semimembranosus kann als Baker- Zyste in der Kniekehle getastet werden. Durch Kompressionserscheinungen können sie Be­

schwerden verursachen oder infolge starker Vergrößerung rupturieren und dann Sym­

ptome einer akuten Thrombophlebitis am Un­

terschenkel Vortäuschen. Die Diagnose einer Arthrozele kann wie die der Ruptur einer Ba­

ker-Zyste durch Arthrosonographie gesichert werden. Obwohl die Arthritis der MTP-Gelenke zum typischen Befallmuster der RA gehört, ent­

geht diese oft der Frühdiagnostik. Bei subtiler klinischer Untersuchung kann jedoch palpato- risch die exsudative bzw. proliferative Schwel­

lung der MTP-Gelenke 2 bis 5 oft eindeutig

Abbildung 1: Schwellung von PIP-Gelenken II und III sowie des MCP-Gelenkes III bei RA

(15)

Ausführliche Basisangaben auf der Rückseite, bitte aufblättern

Bei Asthma und

chronischer Bronchitis

4P

Biorhythmisch und

kostengünstig therapieren

Morgens 250 mg Abends 375 mg

Afonilum

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(16)

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individuell dosierbar venentonisierend antiexsudativ ödemprotektiv

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(17)

Minden Pharma GmbH, Postfach 1180, D-4950 Minden, Venopyronum® N forte.

Wirkstoff: Hippocastani seminis extr. sicc. (Trockenextrakt aus Roßkastaniensamen)

Zusammensetzung: 1 Kapsel Venopyronum® N forte enthält: 250 mg Trockenextrakt aus Roßkastaniensamen, eingestellt auf 38-42 mg Triterpenglykoside, berechnet als Aescin. Andere Bestandteile: Anidrisorb, Chinolingelb (E 104), Eisenoxidschwarz (E 172), Gelatine, Glycerol 85%, Glyceroltrifettsäureester Cs-Cis gesättigt, mittelkettige Triglyceride, Sojalecithin, Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Zur Langzeitbehandlung von Erscheinungen der chronischen Venenerkrankungen, wie Wasseransammlungen in den Beinen, Wadenkrämpfe, Juckreiz sowie Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, Krampfadern und Folgen von Beinvenenthrombosen (postthrom­

botisches Syndrom), zur Begleitbehandlung von Gewebsschädigungen, die durch Venenerkrankungen hervor­

gerufen wurden, z. B. venöses Unterschenkelgeschwür („offenes Bein“). Gegenanzeigen: Die Einnahme von Venopyronum® N forte während der Schwangerschaft, besonders im ersten Drittel, und während der Stillzeit sollte in jedem Fall kritisch abgewogen werden. Nebenwirkungen: In seltenen Fällen können Schleimhautreizungen des Magen- und Darmtraktes auftreten.

Wirkungsweise: Der Extrakt aus Roßkastaniensamen (Hippocastani semen) führt zu einer Kräftigung der Venen­

wand und bewirkt gleichzeitig eine Abdichtung der Venenkapillaren. Es werden Flüssigkeitsaustritte aus den Venen­

kapillaren in das angrenzende Gewebe vermindert und hierdurch die Entstehung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe von vornherein reduziert. Hierdurch trägt Venopyronum® N forte in den Venen zur Verminderung von Blutstauungen bei, die zur Erweiterung und Überdehnung und somit zu Krampfadern führen. Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: Soweit nicht anders verordnet, sollte 3x täglich 1 Kapsel Venopyronum® N forte einge­

nommen werden. Während einer anschließenden Langzeittherapie mit Venopyronum®

N forte kann nach Maßgabe des Arztes die Dosierung bis aufi Kapsel pro Tag reduziert werden. Venopyronum® N forte Kapseln sind unzerkaut nach den Mahlzeiten einzu­

nehmen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Keine bekannt. Darreichungs­

form, Packungsgrößen und Preise: OP mit 20 Kapseln (NI) DM 14,16; OP mit 50 Kapseln (N2) DM 31,80; OP mit 100 Kapseln (N3) DM 59,31; Anstaltspackung.

Stand 01/93.

Minden Pharma GmbH Postfach 1180

D-4950 Minden

Minden

(18)

Minden Pharma GmbH, Postfach 1180, D-4950 Minden, Afonilum® Bio-R

Zusammensetzung: Afonilum® Bio-R besteht aus einer jeweils gleichen Anzahl grüner und blauer Retardkapseln.

1 grüne/1 blaue Kapsel enth.250 mg/375 mg Theophyllin H20-frei. Anwendungsgebiete: Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege bei chronisch-obstruktiven Atemwegerkrankungen (z. B. Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, Lungenemphysem). Gegenanzeigen: Theophyllin soll nur bei streng­

ster Indikation und mit Vorsicht angewendet werden bei: frischem Herzinfarkt, schwerem Bluthochdruck, tachykarder Ar­

rhythmie (Herzrhythmusstörung bei gesteigerter Herzschlagfolge), hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie (eine Herzmuskelerkrankung), Hyperthyreose (ijberfunktion der Schilddrüse), Epilepsie (Krampfleiden), Magen-oderZwölffin- gerdarmgeschwür, nach vollständiger oder teilweiser Magenentfernung (Billroth-Il-Operation), hohem Alter (über 60 Jahre), Nieren-oder Leberkrankheiten. Während der Schwangerschaft, besonders während der ersten 3 Monate, und während der Stillperiode sollte Afonilum® Bio-R nur bei strengster Indikation angewendet werden. Afonilum® Bio-R ist für Kinder und Jugendliche unter 60 kg Körpergewicht nicht geeignet. Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Erregungszu­

stände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Herzklopfen, Magen­

beschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können infolge einer relativen Überdosierung (bei individueller Über­

empfindlichkeit) odereinerabsoluten Überdosierung (Theophyllin-Konzentration im Plasma über20 pg/ml) auftreten.Bei Theophyllin-Plasmaspiegeln höher als 20 pg/ml können toxische Nebenwirkungen wie Krampfanfälle, ventrikuläre Ar­

rhythmien und schwere Magen-Darm-Erscheinungen auftreten.

Wirkungsweise: Theophyllin führt zu einer Dilatation spastisch verengter Bronchien, stimuliert das Atemzentrum, wirkt positiv inotrop auf die periphere Atemmuskulatur, verbessert die mukoziliäre Clearance, hemmt die Mediatorfreisetzung aus den Mastzellen und führt zu einer Senkung des peripheren Widerstands im Pulmonalkreislauf. Dosierung: Afoni­

lum® Bio-R ist als theophyllinhaltiges Präparat individuell zu dosieren. Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei Kindern die Ausscheidung von Theophyllin rascher als bei EnA/achsenen verläuft. Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, werden fol­

gende Dosierungen empfohlen: I.Anfangsdosis: Afonilum® Bio-R ist nicht bestimmt fürdie Einstellung aufeineTheophyl- lin-Therapie, sondern für die Erhaltungstherapie bei solchen Patienten, die einen nachgewiesenen Tagesbedarf um 625 mg Theophyllin haben. Zur Festlegung einer individuell genau angepaßten Erhaltungsdosis (mg Theophyllin pro kg Körpergewicht/Tag) sollten niedriger dosierte Retardpräparate wie z.B. Afonilum® retard mite (125 mg Theophyllin H2O- frei) oder Afonilum® retard (250 mg Theophyllin H20-frei) verwendet werden. II. Erhaltungsdosis: Afonilum® Bio-R enthält grüne Retardkapseln mit einer Tagesdosierung von 250 mg Theophyllin H20-frei und blaue Retardkapseln für die abendliche Einnahme mit einer Nachtdosierung von 375 mg Theophyllin H20-frei. Soweit vom Arzt nicht anders verord­

net, sollen die Patienten 1 grüne Retardkapsel Afonilum® Bio-R für den Tag nach dem Frühstück und 1 blaue Retardkapsel Afonilum® Bio-R fürdie Nacht vor dem Schlafengehen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Im Bedarfsfall können die Afonilum® Steckkapseln durch gleichzeitiges Drehen und Ziehen geöffnet und der Inhalt eingenommen werden, ohne daß die Retardwirkung verlorengeht. Ohne Kontrolle derTheophyllin-Plasma-Konzentration (anzustrebender Be­

reich: 10-20 pg/ml) sollte die Maximaldosis 13 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht/Tag nicht überschreiten. Als Körper­

gewicht ist das Idealgewicht anzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird. Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche, schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektionen sowie im höheren Lebensalter istdieTheophyllin-Ausscheidung sehrhäufig verlangsamt. Solche Patien­

ten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Raucher benötigen wegen rascherer Elimination von Theophyllin häufig höhere Dosen als Nichtraucher. Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Dosis soll stets nur auf Anraten des Arztes erfolgen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Theo­

phyllin zeigt synergistische Wirkungen (Wirkungsverstärkung) mit Furosemid, ß2-Sympathomimetika und anderen xanthinhaltigen (z. B. coffeinhaltigen) Medikamenten. Ein verzögerter Theophyllin-Abbau und/oder eine Erhöhung des Theophyllin-Plasmaspiegels mit damit verbundener erhöhter Gefahr von Nebenwirkungen und Überdosierungserschei­

nungen zeigt sich bei gleichzeitiger Gabe von oralen Kontrazeptiva, Makrolid-Antibiotika (z.B. Erythromycin, Josamycin und Lincomycin), Cimetidin, Allopurinol, Propranolol oder Isoprenalin. Eine Verringerung der Dosis ist eventuell angezeigt.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Gyrasehemmern (Antibiotika) vom Typ der Chinolone (z.B. Ciprofloxacin, Enoxa­

cin, Norfloxacin, Ofloxacin) ist die Theophyllin-Dosis auf ein Viertel der regulären Dosis zu reduzieren. Die gleichzeitige An­

wendung von Medikamenten zurVerringerung der Magensäure-Produktion (H2-Rezeptorenbiocker,Protonen-Pumpen- Inhibitoren, wie z.B. Omeprazol) können zu einer Beschleunigung der Wirkstoff-Freisetzung führen. Ein beschleunigter Theophyllin-Abbau und/oder eine verminderte Bioverfügbarkeit mit damit verbundener

verminderter Wirksamkeit kann bei Rauchern auftreten, wie auch bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital, Rifampicin, Isoniazid, Phenytoin, Carbamazepin oder Sulfinpyrazon.

Eine Dosiserhöhung ist eventuell angezeigt. Die Wirkung von Lithiumcarbonat und Beta- Rezeptorenblockern kann durch gleichzeitige Gabe von Theophyllin abgeschwächt wer­

den. Packungsgrößen und Preise: Afonilum® Bio-R: 20 Kapseln (NI) DM 12,82,50 Kap­

seln (N2) DM 28,76, 100 Kapseln (N3) DM 53,61. Stand 01/93.

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