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SPORT1 MEDIEN AG. Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2020

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SPORT1 MEDIEN AG

Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2020

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Konzernlagebericht

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

Die ordentliche Hauptversammlung der Constantin Medien AG hat am 24. Juli 2019 beschlossen, die Firma der Gesellschaft mit Wirkung zum 1. Januar 2020 in Sport1 Medien AG zu ändern. Dieser Be- schluss wurde am 2. Januar 2020 in das Handelsregister eingetragen, sodass die Gesellschaft seither unter Sport1 Medien AG firmiert. Nachfolgend wird die Gesellschaft im Rahmen dieses Berichts daher für das Geschäftsjahr 2020 ausschließlich als Sport1 Medien AG bezeichnet.

Die Sport1 Medien AG ist ein international agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Ismaning bei München. Die Geschäftstätigkeit umfasst den Bereich Sport mit den wesentlichen Gesellschaften Sport1 GmbH, Magic Sports Media GmbH, Match IQ GmbH, PLAZAMEDIA GmbH und LEITMOTIF Creators GmbH. Über ihre 100-Prozent-Tochtergesellschaft Sport1 Holding GmbH (bis 16. Januar 2020: Constantin Sport Holding GmbH) hält die Sport1 Medien AG jeweils 100 Prozent der Anteile an diesen Unternehmen bzw. 50,1 Prozent an der Match IQ GmbH.

Die Sport1 Medien AG wird seit dem 31. März 2018 in den Konzernabschluss der direkten Mutterge- sellschaft Highlight Communications AG, Pratteln/Schweiz, sowie bei der obersten Muttergesellschaft Highlight Event and Entertainment AG, Pratteln/Schweiz, einbezogen.

Als Obergesellschaft ist die Sport1 Medien AG die konzernleitende Holding. Mit den Bereichen Finan- zen, Rechnungswesen, Controlling, Interne Revision, Kommunikation, Investor Relations, Personal und Recht erbringt die Sport1 Medien AG konzerninterne Dienstleistungen. Ihr obliegt die strategische Steuerung des Konzerns.

Mit ihren Tochterunternehmen deckt die Sport1 Medien AG die Wertschöpfungskette im Bereich Sport ab, vor allem mit SPORT1 als 360°-Sportplattform mit ihren TV-, Online-, Mobile-, Audio- und Social- Media-Kanälen. Mit der Vermarktungs-Unit der SPORT1 als Multiplattform-Vermarkter, MAGIC SPORTS MEDIA als Vermarktungsunternehmen insbesondere im Bereich Sportwetten, der Sport- Event- und -Beratungs-Agentur Match IQ als Partner von Verbänden, Ligen und Klubs bei der Interna- tionalisierung, Spieltags-Abwicklung sowie der Organisation von Freundschaftsspielen, Turnieren, Trainingslagern und Auslandsreisen deckt sie weitere Gebiete in ihrer Wertschöpfungskette ab. Die PLAZAMEDIA als Content-Solution-Provider im Sport- und Entertainment-Bereich und LEITMOTIF als Consulting-Unit und Anbieter von integrierten Kommunikationslösungen für Unternehmen und Marken runden die Wertschöpfungskette im Bereich Sport ab. Im Rahmen dieser Marktpositionierung bietet die SPORT1 MEDIEN Gruppe Dienstleistungen für verschiedene Kunden und Partner, darunter wer- betreibende Unternehmen und Agenturen, Medienhäuser, Plattformanbieter, Sportverbände, -ligen und Klubs.

Die wesentlichen Finanzierungsquellen sind in den Bereichen Free-TV und Digital die Werbe- und/oder Sponsoring-Erlöse und im Bereich Pay-TV insbesondere vertraglich vereinbarte Garantie- zahlungen bzw. abonnentenbasierte Einspeiseverträge mit Betreibern von Pay-TV-Plattformen. Im Produktions-, Vermarktungs- und Beratungsbereich zählen hierzu langfristige Produktionsrahmenver- träge bzw. Vereinbarungen mit Partnern und Kunden sowie in den neuen digitalen Geschäftsfeldern entsprechende Vertriebsvereinbarungen.

Die wesentlichen Aufwandsposten umfassen die Kosten für Lizenzrechte, Produktions- und Herstel- lungskosten, Verbreitungskosten, Personalaufwendungen sowie Raumkosten. Im Produktionssektor zählen hierzu insbesondere Kosten für Produktionsdienstleistungen, Abschreibungen auf die Investiti- onen in technische Neuerungen und Erweiterungen, Instandhaltung und Wartung sowie Kosten für Signalführung und Personal.

Der Bereich Sonstiges umfasst die Aktivitäten der Sport1 Medien AG als Holdinggesellschaft.

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1.2 Steuerungssystem und Leistungsindikatoren 1.2.1 Konzernsteuerung

Für die strategische Ausrichtung und Steuerung des Konzerns ist der Vorstand der Sport1 Medien AG verantwortlich. Den Konzerngesellschaften obliegt die Umsetzung der Konzernstrategie. Die Steue- rung der Gesellschaften erfolgt über Gesellschafterversammlungen sowie Strategie-Sitzungen des Managements. Kurz- und Mittelfristplanungen sowie regelmäßige Reportings sind Grundlage für die Steuerung der Aktivitäten.

1.2.2 Finanzielle Leistungsindikatoren

Für das Geschäftsjahr 2020 werden Umsatz und Ergebnisanteil Anteilseigner als maßgebliche Steue- rungsgrößen im Konzern herangezogen. Zur Kontrolle und Steuerung werden regelmäßig die nicht maßgeblichen Kennziffern Betriebsergebnis (EBIT), Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wert- minderungen (EBITDA), operativer Cash-Flow und Nettoliquidität bzw. -verschuldung (Liquide Mittel abzüglich Finanz- und Leasingverbindlichkeiten) ermittelt.

1.2.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren

Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bzw. Erfolgs- faktoren für die Performance des Unternehmens von zentraler Bedeutung. Diese ergeben sich aus den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Geschäftsmodells.

Reichweiten und Marktanteile – Bei der Sport1 GmbH bildet die Markt- bzw. TV-Zuschauerfor- schung die Basis, um das Programm seiner Free-TV- bzw. Pay-TV-Sender laufend auf seine Positio- nierung hin zu überprüfen, Lizenzrechte zu erwerben, Formate zu entwickeln und eine zuschauerge- rechte Programmierung des Sendeablaufs sicherzustellen. Im Free-TV sind dies die täglichen Reich- weiten und Marktanteile, die von der AGF Videoforschung GmbH und der Gesellschaft für Konsumfor- schung (GfK) erhoben werden. Für SPORT1 ist insbesondere der Marktanteil in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 59 Jahre (M14-59) von Bedeutung. Im Pay-TV ist die Zahl der Abonnenten auch ein wesentlicher nicht-finanzieller Indikator.

Für den Online- und Mobile-Bereich bilden die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) monatlich erhobenen Page Impressions (PIs) und Visits die Grundlage. Die Unique User werden von der agof (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) gemessen (agof daily digital facts). Im Video-Bereich werden die Video Views der SPORT1 Plattformen ohne Y- ouTube (Video Views inkl. Livestream) über die internen Analysesysteme Google Analytics und AT Internet gemessen. Die Video Views über die SPORT1 YouTube-Channels werden über das YouTube Content Management System ermittelt.

Verbreitung – Für die Positionierung des Free-TV-Senders SPORT1 als Plattform für die werbetrei- bende Wirtschaft ist die technische Reichweite von großer Bedeutung. Im Pay-TV ist eine möglichst flächendeckende Verbreitung der Sender SPORT1+, eSPORTS1 und des im November 2020 gestar- teten paneuropäischen Senders eSportsONE über die maßgeblichen Kabelnetzbetreiber und sonstige Plattformanbieter entscheidend. Die Anzahl der Abonnenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in weiteren europäischen Ländern, die die Pay-TV-Kanäle in den entsprechenden Pa- keten der Kabelnetzbetreiber und sonstigen Plattformanbieter gebucht haben, ist dementsprechend ein wesentlicher nicht-finanzieller Leistungsindikator.

Darüber hinaus sind auch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren bzw. Erfolgsfaktoren für die Perfor- mance des Unternehmens von zentraler Bedeutung, welche nicht quantitativ erhoben und zur internen Steuerung herangezogen werden, jedoch essenziell für das Geschäftsmodell der Gesellschaft sind, wie zum Beispiel die Auffindbarkeit und Listung der Programme sowie die Integration auf den Plattfor- men der Distributionspartner.

Zugang zu Rechten/Kontaktnetz – Für die Plattformen unter der Dachmarke SPORT1 ist der Zu- gang zu und die Verfügbarkeit von Sportrechten von großer Bedeutung. Der Zugang ist unter ande- rem von Programmkonzepten, einer Finanzierungsbasis und einem engen Kontaktnetz zu Entschei- dungsträgern in diesem Bereich abhängig. Im Free-TV sind Sportrechte wichtig, um den Marktanteil, insbesondere in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 59 Jahre (M14-59), halten bzw. ausbauen zu

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können. Für die Pay-TV-Sportkanäle SPORT1+, eSPORTS1 und eSportsONE sind diese wichtig, um für Kabelnetzbetreiber und sonstige Plattformanbieter sowie Abonnenten ein attraktives Pay-Produkt anbieten zu können.

Technische Weiterentwicklung – Der Erfolg von PLAZAMEDIA hängt wesentlich von der Fähigkeit ab, ihren Kunden die nachgefragten Dienstleistungen in den Bereichen produktionstechnische Umset- zung bzw. Inszenierung, Sendeabwicklung, technologische Produktionsinnovationen, interaktive, digi- tale oder mobile Zusatzangebote, multimediales Handling sowie digitale Archivierung und Distribution von Inhalten anzubieten. Da technische Weiterentwicklungen zu den strategischen Erfolgsfaktoren im Produktionsdienstleistungsgeschäft gehören, legt PLAZAMEDIA auch einen besonderen Fokus auf die stetige Optimierung ihrer technologischen Leistungsfähigkeit.

Fachkompetenz – Nicht nur im Hinblick auf die zunehmend digitale und konvergente Mediennutzung plattformübergreifender Angebote sind sowohl technische als auch inhaltliche Kompetenzen entschei- dend. Entsprechend wichtig ist die Rekrutierung, Förderung und Sicherung von gut ausgebildeten, fachkundigen, engagierten und kreativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus sind ein ausgeprägtes Kontaktnetz sowie enge und vertrauensvolle Beziehungen zu den Geschäftspartnern wichtige Indikatoren für den Unternehmenserfolg. Dies gilt unter anderem im Hinblick auf Rechteinha- ber und die werbetreibende Industrie oder medienpolitische Institutionen.

1.3 Rechtliche Einflussfaktoren

Die Sport1 Medien AG hat eine Vielzahl gesetzlicher Vorschriften zu befolgen. Die operativen Aktivitä- ten der Gesellschaften erfolgen im Einklang mit einer Vielzahl medien-, datenschutz- und urheber- rechtlicher sowie regulatorischer Vorgaben.

Bestimmender rechtlicher Einflussfaktor für den Free-TV-Sender SPORT1 und die Pay-TV-Sender SPORT1+, eSPORTS1 und eSportsONE sowie das Internet-TV-Angebot SPORT1 Livestream sind insbesondere der Rundfunkstaatsvertrag und die Landesmediengesetze, deren Einhaltung von den jeweiligen Medienanstalten der Bundesländer überwacht wird. Sowohl SPORT1 als auch SPORT1+, eSPORTS1, eSportsONE sowie SPORT1 Livestream fallen hierbei in die Zuständigkeit der Bayeri- schen Landeszentrale für neue Medien (BLM).

Der Free-TV-Sender SPORT1, die Pay-TV-Sender SPORT1+, eSPORTS1 und eSportsONE sowie das Internet-TV-Angebot SPORT1 Livestream verfügen über Sendelizenzen mit unbefristeter Laufzeit.

Als privater Rundfunkveranstalter unterliegt die Sport1 Medien-Gruppe den Vorschriften des Jugend- medienschutz-Staatsvertrags. Im Rahmen dessen ist dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Jugend- liche Angebote nicht wahrnehmen können, die geeignet sind, ihre Entwicklung zu einer eigenverant- wortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen. Darüber hinaus beinhaltet der Rundfunkstaatsvertrag verschiedene regulatorische Vorgaben im Zusammenhang mit der Schaltung von Werbung. Dazu zählt die von den Landesmedienanstalten im Februar 2009 verabschiedete Ge- winnspielsatzung, die unter anderem Regelungen für „Call-In-Formate“ vorsieht. Dabei stehen neben dem Schutz von minderjährigen Teilnehmern insbesondere erhöhte Transparenz-Anforderungen an die Gewinnspiele im Vordergrund. Ferner ist der am 1. Juli 2012 in Kraft getretene Glücksspielstaats- vertrag in Gestalt des mittlerweile 3. Glücksspieländerungsstaatsvertrags von Relevanz. Unter diesem wurden bislang 23 Lizenzen für private Sportwettenanbieter vergeben (Stand: 19. Februar 2021). Wei- tere Anbieter befinden sich noch im Lizenzierungsverfahren und werden solange von den Aufsichtsbe- hörden geduldet, so dass auch für diese Anbieter eine Bewerbung im TV möglich ist.

1.4 Marktforschung und Entwicklung

Die Erhebung und Analyse von Marktdaten in den Bereichen Zuschauer-, User-, und Kundenfor- schung ist für die Entwicklung und Weiterentwicklung der Geschäftsfelder, in denen der Konzern ope- rativ tätig ist, wichtig, um frühzeitig auf Trends in den jeweiligen Branchensegmenten und Veränderun- gen im Konsumentenverhalten reagieren oder diesen vorgreifen zu können. Zudem dienen diese Da- ten und Erkenntnisse den Unternehmen der SPORT1 MEDIEN Gruppe dazu, Kunden, Geschäftspart- nern und der werbetreibenden Industrie kompetente und stichhaltige Informationen zur Beurteilung ihrer Investitionsentscheidungen zur Verfügung stellen zu können. So arbeitet SPORT1 mit speziali- sierten Unternehmen zusammen, die die relevanten Daten bzw. Zugriffszahlen im Bereich Markt- bzw.

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TV-Zuschauerforschung, im Online-, Mobile- und Video-Bereich erheben und ausweisen (vgl. Kapitel 1.2.3 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren und Erfolgsfaktoren).

Neben diesen rein quantitativen Leistungsgrößen sind auch qualitative Daten, wie zum Beispiel zur Werbewirkungsforschung, wichtige Grundlagen für die Bewertung, Einordnung und Ausrichtung der unternehmensstrategischen und operativen Produktions- und Verwertungs- bzw. Vermarktungs- und Marketingaktivitäten. Hierfür wird auch auf Studien und Forschungsarbeiten zur Entwicklung der Medi- enbranche sowie auf Umfragen, Screenings oder Publikumstests zu den eigenen Produkten zurückge- griffen.

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2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld im Geschäftsjahr 2020

Im vergangenen Jahr war die globale Wirtschaft gezeichnet durch die COVID-19-Pandemie: Sie zog ab März bzw. April in vielen Ländern Lockdowns nach sich, die in Summe einen starken Absturz der Welt- wirtschaft verursachten. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) erholten sich die Volkswirtschaften weltweit im Sommer, bis die Regierungen im Herbst aufgrund der wieder beschleunigten Ausbreitung des Virus teilweise zum erneuten Herunterfahren der Wirtschaft gezwungen waren. Einzig China – das Land, in dem die Pandemie ihren Ursprung hatte – überraschte im weiteren Jahresverlauf 2020 mit einer schnellen wirtschaftlichen Erholung.

Die starke Abnahme der Weltwirtschaftsleistung zeigte sich in Indikatoren wie der angestiegenen Ar- beitslosenquote und massiven Einbrüchen an den Aktienmärkten in der frühen Phase der Pandemie.

Insgesamt betrug der Rückgang des Weltwirtschaftswachstums im Jahr 2020 -3,5 Prozent. Trotz der weiterhin notwendigen Vermeidung von sozialen Kontakten und sich ausbreitenden Mutationen des Vi- rus erwarten die Experten für das Jahr 2021 – insbesondere aufgrund der Impfstoff-Zulassungen – eine Kehrtwende. Sie rechnen mit einem Wachstum der globalen Wirtschaft um 6,0 Prozent.

In Hinblick auf Deutschland ist laut Bundesamt für Statistik das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im zurückliegenden Jahr um 5,0 Prozent eingebrochen. Damit ist die deutsche Wirtschaft erstmalig nach einem zehnjährigen kontinuierlichen Wachstumskurs geschrumpft. Zuletzt war das in diesem Ausmaß während der Finanzkrise 2008/2009 der Fall gewesen.

Quellen: Internationaler Währungsfonds (IWF – International Monetary Fund), World Economic Outlook, Oktober 2020; Internationaler Währungsfonds (IWF – International Monetary Fund), World Economic Outlook, Januar 2021; Internationaler Währungsfonds (IWF – International Monetary Fund), World Economic Outlook, April 2021;

Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung, 14. Januar 2021.

2.2 Marktumfeld Medien und Unterhaltung in Deutschland

Auch auf die Medien- und Unterhaltungsbranche in Deutschland hatte die COVID-19-Pandemie deutli- che Auswirkungen. Nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers lag dies vor allem daran, dass wegen der Pandemie keine Großveranstaltungen wie etwa Sportevents oder Konzerte mehr stattfinden konnten, bei denen sonst viele Menschen zusammenkommen. Auch die flächendeckende Schließung der Kinos über Woche und Monate hatte großen Einfluss. Insgesamt rech- net PwC für das Jahr 2020 mit einem Umsatzrückgang um 11,9 Prozent für den Gesamtmarkt, der ein Volumen von 54,3 Milliarden Euro hat. Im Vergleich zum Vorjahr 2019 ist dies ein Rückgang von 7,4 Milliarden Euro.

Eindeutiger Gewinner im Corona-geprägten Jahr 2020 sind die digitalen Medien- und Unterhaltungsan- gebote: Das Segment Internetvideo, also Subscription- und Transactional-Video-on-Demand, erreichte einen Umsatzanstieg von 16,8 Prozent. Daneben wuchsen auch die Videospiel- und E-Sport-Angebote um 5,7 Prozent. Die Zuschauerzahlen im eSports-Bereich legten insbesondere bei Livestreaming- Events zu. Insgesamt wuchs das Segment im Jahr 2019 um enorme 26,7 Prozent und erzielte einen Gesamtumsatz von 77 Millionen Euro, was die zunehmende Beliebtheit von eSports-Angeboten ver- deutlicht. Für 2020 erwartet PwC ein Umsatzwachstum von 14,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 89 Millionen Euro.

Der deutscher Fernsehmarkt wuchs laut PwC 2019 lediglich um 0,8 Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro. Dieser geringe Anstieg wird hauptsächlich durch den zunehmenden Wettbewerb mit Video-on- Demand-Anbietern wie YouTube, Amazon Prime Video, Netflix, Disney+ oder Apple erklärt – insbeson- dere jüngere Mediennutzer bevorzugen letztere. Eine aufstrebende Technologie für den Fernsehmarkt ist Augmented Reality (AR), welche den Zuschauern zusätzliche Informationen bzw. Unterhaltung wäh- rend der Nutzung bieten kann. Für 2020 wird ein Rückgang um 2,6 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro erwartet.

Quelle: PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, German Entertainment and Media Out- look 2020 – 2024, November 2020.

Die Umsätze aus Pay-TV und Paid-Video-on-Demand im deutschsprachigen Raum sind 2019 nach Angaben des VAUNET – Verband Privater Medien e. V. auf 4,5 Milliarden Euro gestiegen (2018: 4

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Milliarden Euro). Die Zahl der Pay-TV-Abonnenten in der DACH-Region wuchs 2019 auf 8 Mio. Abon- nenten (2018: 7,8 Mio.). Insgesamt gab es Stand Juli 2020 im deutschsprachigen Raum 103 Pay-TV- Programme, darunter 29 Pay-TV-Sportprogramme.

Quelle: VAUNET – Verband Privater Medien e. V., Studie „Pay-TV in Deutschland 2019/2020“, Juli 2020.

2.3 Branchenspezifische Rahmenbedingungen, operative Entwicklung und Analyse der nicht- finanziellen Leistungsindikatoren der Bereiche

2.3.1 Branchenspezifische Rahmenbedingungen im Bereich Sport

Im Gesamtjahr 2020 wurden im deutschen Werbemarkt nach Angaben von Nielsen 34,3 Mrd. Euro Bruttowerbespendings investiert, 4,4 Prozent weniger als 2019 (35,9 Mrd. Euro). Bis auf die Gattung Online, die mit 4,0 Mrd. Euro und einem Plus von 4,9 Prozent gegenüber Vorjahr abgeschlossen hat, haben alle anderen erfassten Gattungen im Vergleich zu 2019 verloren. Nicht enthalten sind in den Online-Umsätzen Werbeformen, die nicht über die Publisher und ihre Vermarkter angeboten werden, wie zum Beispiel die Umsätze von Google, YouTube oder Facebook. Die mit einem Rückgang von 74,7 Prozent prozentual größten Einbußen hat im abgelaufenen Jahr das Medium Kino verbucht, das mit rund 40,5 Mio. Euro Werbeeinnahmen gleichzeitig das umsatzschwächste Medium war. Es folgen Publikumszeitschriften mit -11,0 Prozent auf einen Umsatz von 2,9 Mrd. Euro, Direct Mail mit -10,0 Prozent (2,7 Mrd. Euro) und Zeitungen mit -9,0 Prozent (4,5 Mrd. Euro). Out-of-Home liegt mit 2,3 Mrd. Euro Umsatz bei -6,7 Prozent und Radio beendet das Corona-Jahr 2020 mit 1,9 Mrd. Euro und einem Minus von 4,3 Prozent. Das umsatzstärkste Medium Fernsehen kann durch ein Umsatzplus im Dezember 2020 die Verluste im Vergleich zum Vorjahr noch etwas verringern und landet damit im Ge- samtjahr bei 16,0 Mrd. Euro, was einem Rückgang der Brutto-Werbeeinnahmen um 1,8 Prozent ent- spricht.

Quelle: Nielsen Media Germany GmbH, „Bereinigter Werbetrend – Entwicklung der Werbemärkte“ (Anm.: Die Werte für Online und Out of Home sind als vorläufig zu betrachten und können sich aufgrund von Nachmeldun- gen rückwirkend ändern), Januar 2021.

Der Ad Spend Forecast 2021 von dentsu schätzt die Entwicklungen der Netto-Werbeausgaben nach den einzelnen Medien in Deutschland für 2020 im Vergleich zum Vorjahr wie folgt ein: TV (-11 Pro- zent), Zeitungen (-15 Prozent), Zeitschriften (-19 Prozent), Radio (-6 Prozent), Kino (-70 Prozent), Out- of-Home (-20 Prozent), Digital (+/-0 Prozent).

Quelle: Dentsu, „Global Ad Spend Forecasts January 2020“, Januar 2021.

Die Nachfrage nach hochauflösenden Technologien war bei Endkonsumenten weiterhin hoch. Dies ist im Wesentlichen auf die fortschreitende Verbreitung von UHD- und HDR-fähigen Endgeräten zurückzu- führen. In jedem vierten Haushalt steht bereits mindestens ein UHD-TV-Gerät. Nur 35 Prozent halten die Bildqualität ihres aktuellen TV-Geräts für ausreichend.

Quelle: S&L Research im Auftrag von HD+, Studie „HD+ UHD-Monitor 2020“, 23. November 2020.

Vor allen bei den großen Plattformen wie Amazon Prime Video, Disney+ oder Netflix sind immer mehr UHD-/HDR-Inhalte abrufbar. Bedingt durch die Pandemie war ein massiver Trend hin zum Film- und Serien-Konsum auf diesen Plattformen zu beobachten. Auch die Nutzung von Social-Media-Plattformen stieg dadurch weiter an. In der linearen TV-Produktion machten sich die negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie durch ein zeitweise stark zurückgehendes Produktionsaufkommen und eine all- gemeine Zurückhaltung bei hochauflösenden Technologien zur Live-(Sport-)Übertragung bemerkbar.

Wichtigste Faktoren dafür waren die zeitweise pausierenden bzw. teilweise abgesagten Sportwettbe- werbe und -ligen und die durch ausbleibende Werbeeinnahmen reduzierten Produktionsbudgets.

Allgemeine technologische Trends in der Medienproduktion – wie zum Beispiel Virtualität, IP-Technolo- gien, Nutzung von Cloud-Ressourcen und KI-basierten Systemen – hielten an. Hervorzuheben ist ins- besondere die Entwicklung von virtuellen Live-Formaten und Plattformen nicht nur im Sport- und Enter- tainment-Bereich, sondern auch für B2B-Veranstaltungen, Messen und Produkt-Promotions, nachdem nahezu alle Publikum-Events pandemiebedingt untersagt worden waren.

Über alle Angebote hinweg betrachtet haben sich knapp ein Drittel der enormen Zuwächse aus der Zeit der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen als nachhaltiger Effekt erwiesen. Allerdings zeigen die Zahlen ein differenziertes Bild: Digitale, qualitativ hochwertige Angebote werden noch stärker

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genutzt, während sich der Rückgang bei der Nutzung analoger Angebote beschleunigte – die Pande- mie wirkte als Katalysator dieser Entwicklung.

Quelle: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, “Deloitte Media Consumer Survey 2020”, Juli 2020.

2.3.2 Operative Entwicklung im Bereich Sport

Der Fokus der 360°-Sportplattform SPORT1 lag auch 2020 auf der Optimierung des Rechteportfolios, der Verbesserung bestehender bzw. der Schaffung neuer digitaler Angebote und Vermarktungsumfel- der sowie der plattformübergreifenden Content-Verwertung, -Vernetzung und -Kapitalisierung.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten insbesondere im Frühjahr nahezu alle relevanten Sport- ereignisse abgesagt oder verschoben werden. Folglich fehlten die entsprechenden quotenstarken Liveübertragungen, wie zum Beispiel von der abgesagten Eishockey-WM, mit den damit verbundenen hohen Umsatzerlösen. Zielsetzung im Berichtsjahr war es, diese Umsatzverluste durch Einsparungen ganz überwiegend zu kompensieren. Mit Blick auf Umsatzpotenziale wurden in der Vermarktung ver- stärkt Unternehmen kontaktiert, die aufgrund ihres Geschäftsmodells von der aktuellen Situation profi- tieren können.

Erfolg bei der Bundesliga-Rechtevergabe und Erwerb weiterer neuer Rechte – Im Jahr 2020 er- warb die Sport1 GmbH weitere Rechte für ihre Free- und Pay-TV-, Online-, Mobile-, Audio- und Social-Media-Angebote: Bei der Vergabe der Bundesliga-Medienrechte für die Spielzeiten 2021/22 bis einschließlich 2024/25 baute SPORT1 seine langjährige Partnerschaft mit der DFL deutlich aus: Die drei umfangreichen Lizenzpakete umfassen Rechte an digitalen Highlight-Clips der Bundesliga und 2.

Liga (Paket N), das neue Topspiel der 2. Liga am Samstagabend live und im Free-TV exklusiv sowie im Livestream (Paket G) und das bereits aktuell gehaltene exklusive Highlight-Rechtepaket an der Bundesliga und 2. Liga am Sonntag (Paket K), das im „Doppelpass“ und Highlight-Magazinen ausge- wertet wird. Damit hat SPORT1 sein Fußball-Kernrecht langfristig im Portfolio , zusammen mit den DFB-Pokal-Rechten welche bis zur Spielzeit 2021/2022 laufen und wird dank dieser Investitionen in seine TV- und Digital-Angebote die 360°-Berichterstattung ab 2021 signifikant ausweiten.

Darüber hinaus erwarb SPORT1 2020 zusätzliche Rechte in verschiedenen Sportarten, darunter Fuß- ball (internationale Ligen und Cup-Wettbewerbe sowie Testspiele in Kooperation mit Match IQ), Motor- sport (NASCAR Cup Series, FIA World Rallycross Championship, DTM Trophy), Eishockey (DEL, Spengler Cup), Basketball (easyCredit BBL Final-Turnier 2020), Darts (HYLO CARE PDC Europe Su- perleague Germany, produziert von PLAZAMEDIA in der Event-Location ziegelei101), Tennis (WTA Tour), American Football (German Football League), Galopprennsport und eSports (FIFA 20 Global Series, FIFA eWorld Cup 2020™, Dota 2-Events, ESL Pro League, Rocket League Championship Se- ries). Aufgrund der aus der COVID-19-Pandemie resultierenden Absagen bzw. Verschiebungen von Sportveranstaltungen akquirierte SPORT1 u.a. von der FIFA zahlreiche Sportdoku- und Dokutain- ment-Formate und veranstaltete mit der „SPORT1 Super League“ ein eigenes FIFA 20-Turnier. Im Be- richtsjahr startete SPORT1 zudem neue eigene Formate, wie zum Beispiel das „AvD Motorsport Ma- gazin“, „Mixed Zone – Die Volkswagen Tailgate Tour Live“ oder „MEINE 11 – Die Playlist der Stars“.

Meilenstein durch Internationalisierung im eSports-Markt – Im November 2020 startete mit e- SportsONE ein neuer eSports-Sender in mehreren europäischen Ländern, darunter in der ersten von mehreren geplanten Ausbaustufen Belgien, die Niederlande, Tschechien und die Slowakei. Nach dem erfolgreichen Launch des ersten linearen TV-Senders für eSports im deutschsprachigen Raum im Ja- nuar 2019 mit eSPORTS1 setzte die Sport1 GmbH damit erstmalig ein paneuropäisches Sender-Pro- jekt um. Darüber hinaus wurde SPORT1 im vergangenen Jahr mit der Übertragung des FIFA eWorld Cup Grand Final 2019 für den Deutschen Fernsehpreis 2020 in der Kategorie „Beste Sportsendung“

mit einer Top-3-Platzierung ausgezeichnet – erstmals war eine eSports-Übertragung in dieser Katego- rie nominiert.

Neue Plattformpartner für Free- und Pay-TV-Sender – Im Distributionsbereich verlängerte die Sport1 GmbH 2020 ihre Distributions-Kooperationen mit Vodafone für die beiden Sender SPORT1+

und eSPORTS1 sowie mit SES ASTRA und dessen Tochterunternehmen HD PLUS zur Verbreitung des Free-TV-Senders SPORT1 langfristig.

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Große Partnerschaft im Printbereich – Mit der rtv media group schloss SPORT1 eine Kooperation, in deren Rahmen ab März 2021 das Sport-Supplement „Fußball & Familie“ mit einer geplanten Auf- lage von rund 500.000 Exemplaren als Tageszeitungs-Beilage gestartet werden wird.

„Doppelpass“ feiert Jubiläum und geht 2021 on Tour – 2020 feierte der „Doppelpass“ sein 25-jäh- riges Jubiläum. 2021 wird der renommierte Fußball-Talk auf große Deutschland-Reise gehen: Mit

„Doppelpass on Tour“ startet SPORT1 in Kooperation mit der S-Promotion Event ab August eine neue Event-Reihe in zahlreichen Städten.

Start neuer E-Learning-Plattform – Mit der „SPORT1 Akademie – Darts“ und dem mehrfachen Welt- meister Raymond van Barneveld als Testimonial startete SPORT1 zur Darts-WM im Dezember ein E- Learning-Angebot.

SPORT1 Podcast-Familie ausgebaut – Das 2019 gestartete Podcast-Angebot wurde im Berichtsjahr auf insgesamt 17 Formate ausgebaut, die alle auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Google Podcast, Amazon Music, Deezer und Podigee sowie auf SPORT1.de und den SPORT1 Apps abrufbar sind.

Neue Werbe- und Sponsoring-Partnerschaften – In der Vermarktung gewann SPORT1 Business und MAGIC SPORTS MEDIA Werbe- und Sponsoring-Kunden unter anderem für die Berichterstattung zur Fußball-Bundesliga und den DFB-Pokal, für die Motorsport- und Darts-Umfelder sowie für e- SPORTS1 und weitere eSports-Umfelder.

Bei den weiteren Tochterunternehmen der Sport1 Medien AG standen im Berichtsjahr der Erhalt und Ausbau bestehender sowie der Aufbau neuer Kundenbeziehungen im Fokus.

Erneuerung und Erweiterung Produktionsumgebung der PLAZAMEDIA – Bei der PLAZAMEDIA GmbH wurde die 2018 gestartete Optimierung des Sendezentrums im Berichtsjahr fortgesetzt. Größ- ter Treiber war der Ausbau der Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zur Saison 2020/21, in de- ren Rahmen die Innenproduktions- und Playout-Dienstleistungen für MagentaSport ausgeweitet wur- den. Diese beinhalten Innenproduktion und Playout der Sportkanäle MyTeam TV – Fußball, MyTeam TV – Basketball und MyTeam TV – Eishockey mit insgesamt über 1.500 Spielen. Im Sportbereich wur- den zudem für Amazon Prime im Auftrag von Discovery die Innenproduktion der Bundesligaübertra- gungen und für MMO Archivservices für Basketball, Fußball und Eishockey übernommen. Die Ent- scheidung, frühzeitig auf IP-Technologie zu setzen und dadurch auch flexibler zu sein, hat sich insbe- sondere angesichts der stark gestiegenen Menge an Live-Sportproduktionen und der pandemiebe- dingt hohen Anzahl an Event-Verschiebungen als richtig erwiesen.

Im Berichtsjahr wurden auch zahlreiche Studioproduktionen und Projekte erfolgreich abgewickelt, zum Beispiel „An die Töpfe, fertig, lecker!“ für MingaMedia, „Cathérine – meine Familie und ich“ für Caligari Film, die Weltpremiere des Audi Q4 e-tron im Augmented-Reality-Studio, der Bayerische Digitalgipfel 2020 oder die virtuelle Hauptversammlung der Sport1 Medien AG. Der Pandemiesituation Rechnung tragend wurden die Events ab März ohne Publikum und mit einem hohen virtuellen Produktionsanteil konzeptioniert.

Aufbau neuer Kundenbeziehungen – Im Bereich Content Management wurde Bavaria Media als neuer Kunde gewonnen, für die Filmarchiv-Management sowie Aufbereitung der Inhalte und Distribu- tion an deren Kunden übernommen werden. Im Auftrag der cueconcept GmbH erbrachte PLAZAME- DIA Grafik- und Produktionsdienstleitungen für den virtuellen Messeauftritt der Schweizer Bühler AG.

Für die TV-Sender SAT.1, ProSieben, DMAX und Servus TV wurden in den Ismaninger Studios Corona-Talkformate abgewickelt. Mit Hilfe der 2019 in Betrieb genommenen mobilen Regietechnik, die im Berichtsjahr im Markt etabliert wurde, stellte PLAZAMEDIA unter anderem für den SWR die 14- tägige Serie „Stromlos“ her.

Ausbau bestehender Kundenbeziehungen – Neben der geplanten Ausweitung des Geschäfts mit Magenta TV konnte der Vertrag mit der Superfilm Filmproduktion GmbH für das Format „Ringlstetter“

um zwei weitere Jahre verlängert werden. Des Weiteren produzierte die Superfilm auch das ARD-For- mat „Club1“ bei der PLAZAMEDIA. Für die Produktion der Heimspiele der deutschen Basketballklubs in der FIBA Champions League gewann PLAZAMEDIA erneut die Ausschreibung. Für die TV-Produk- tionsfirma Janus wurden das Format „Notaufnahme live“ im Auftrag des Senders Kabel Eins

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umgesetzt. Für den TV-Sender Motorvision wurde auch 2020 wieder die Abwicklung diverser Live- Sportformate übernommen, unter anderem die Abwicklung der NASCAR-Rennen.

MAGIC SPORTS MEDIA bei der Vermarktung in den Bereichen Wetten, Poker und Casino aktiv – MAGIC SPORTS MEDIA bot Unternehmen der Gaming- und Gambling-Branche, Medienunterneh- men sowie Sportverbänden, -ligen und -klubs im Jahr 2020 ein Dienstleistungsangebot in den Berei- chen Ad Sales und Beratung. Im Bereich Werbevermarktung konnten Kunden der MAGIC SPORTS MEDIA auf die Kompetenzen der Unternehmen der Sport1 Medien AG zurückgreifen – von der Con- tent Produktion bis hin zu branchenspezifischen Werbelösungen. Im Bereich Beratung offerierte MA- GIC SPORTS MEDIA die Begleitung von Markteintritten, Geschäftsmodellen und Werbemaßnahmen in beratender Funktion.

Match IQ unterstützt Bundesligaklubs – Die Event- und Sportberatungs-Agentur verlängerte im Be- richtsjahr unter anderem die Kooperationen mit Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg, in deren Rahmen sich Match IQ um die Organisation von Trainingslagern und Freundschaftsspielen und die Unterstützung bei der Internationalisierung kümmert. Als Neukunden gewann Match IQ zum Beispiel den SC Paderborn.

LEITMOTIF gewinnt Neukunden – Die Consulting Unit der SPORT1 MEDIEN Gruppe gewann 2020 unter anderem Cerascreen und den Automobilclub von Deutschland (AvD) als Kunden.

2.3.3 Analyse der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren im Bereich Sport

Free-TV-Verbreitung konstant hoch – Der Free-TV-Sender SPORT1 war im Jahr 2020 in 32,78 Mil- lionen (2019: 32,18 Millionen) und somit nahezu flächendeckend in 84,9 Prozent (2019: 83,0 Prozent) aller erreichbaren Haushalte in Deutschland empfangbar. Bei den Nettosehern verzeichnete SPORT1 im Free-TV 2020 rund 43,78 Mio. Nettoseher* (Zuschauer ab drei Jahren, Z3+; 2019: 46,1 Mio. Net- toseher) und 14,35 Mio. Nettoseher (2019: 15,7 Mio. Nettoseher)* in der Kernzielgruppe Männer 14 bis 59 Jahre (M14-59). Die Zahl der Nettoseher in den jeweiligen Zielgruppen lag vor allem bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das Sportangebot im TV unter dem Stand des Vorjahres.

Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, 1. Januar 2019 bis 31. Januar 2020, Marktstandard: TV.

* Die Kennzahl Nettoseher bezieht sich auf die kumulierte Zahl der Zuschauer, die im Jahr 2020 mit einer Ver- weildauer von mindestens einer Minute den Free-TV-Sender SPORT1 eingeschaltet haben.

Quoten-Highlights im Free-TV – Mit seinen Übertragungen erreichte SPORT1 im vergangenen Jahr insgesamt 7 Mal einen Durchschnittswert und 18 Mal einen Spitzenwert von über einer Million Zu- schauern (Z3+), 22 Mal im Schnitt und 47 Mal in der Spitze mindestens 750.000 Zuschauer sowie 46 Mal im Schnitt und 112 Mal in der Spitze mindestens 500.000 Zuschauer – trotz der negativen Ein- flüsse der Coronakrise.

Zu den Quoten-Highlights zählten insbesondere Fußball-Liveübertragungen des DFB-Pokals und der UEFA Women’s Champions League, die bekannten SPORT1 Formate wie „Der CHECK24 Doppel- pass“, der „Fantalk“, „Bundesliga Pur“ oder die Highlight-Magazine zum internationalen und nationalen Fußball sowie die Darts-WM.

Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, 1. Januar bis 31. Januar 2020, Marktstandard: TV.

Marktanteils-Niveau durch Pandemie beeinflusst, Verbreitung von SPORT1 HD fast auf hohem Vorjahresniveau – SPORT1 erreichte mit seinem Programmportfolio im Jahr 2020 Free-TV-Marktan- teile von 0,5 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren (Z3+) und 0,8 Prozent in der Kernzielgruppe der 14- bis 59-jährigen Männer (M14-59). Damit lag der Sender bei Z3+ (2019: 0,7 Prozent) und in der Kernzielgruppe (2019: 1,1 Prozent) vor allem pandemiebedingt unter Vorjahresniveau. Fast auf dem hohen Niveau von 2019 bewegte sich die Verbreitung von SPORT1 HD: Zum 31. Dezember 2020 gab es insgesamt 9,02 Mio. Nutzer das HD-Angebots von SPORT1 bei den verschiedenen Plattformpart- nern (31. Dezember 2019: 9,15 Mio.) – jeweils exklusive der Nutzer, die SPORT1 HD über Magen- taTV der Telekom empfangen.

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SPORT1 | Marktanteile Free-TV in % Q1 /

2019

Q1 / 2020

Q2 / 2019

Q2 / 2020

Q3 / 2019

Q3 / 2020

Q4 / 2019

Q4 / 2020

GJ / 2019

GJ / 2020 Z3+ 0,6 0,5 0,8 0,4 0,6 0,4 0,7 0,6 0,7 0,5 M14-59 1,1 0,9 1,2 0,7 0,9 0,7 1,2 1,0 1,1 0,8

Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, 1. Januar 2019 bis 31. Januar 2020, Marktstandard: TV.

Pay-TV-Verbreitung weiter auf hohem Niveau – Der Pay-TV Sender SPORT1+ verzeichnete zum 31. Dezember 2020 insgesamt rund 2,34 Mio. Subscriber (31. Dezember 2019: 2,43 Mio.). Die Abon- nentenzahl von eSPORTS1 lag zum 31. Dezember 2020 bei ca. 2,19 Mio. Subscribern (31. Dezember 2019: 1,11 Mio.). Der im November 2020 gestartete neue paneuropäische eSportsONE ging im ersten Schritt in Belgien, den Niederlanden, Tschechien und der Slowakei on-air. In den nächsten Ausbau- stufen werden Plattformen in weiteren europäischen Märkten hinzukommen.

Quelle: Werte auf Basis der Reportings der Kabelnetz- und Plattformbetreiber.

Digital-Bereich durch COVID-19-Pandemie beeinflusst, Unique-User-Rekord im Dezember – Auch die Reichweiten im Digital-Bereich wurden vor allem im zweiten Quartal durch die pandemiebe- dingten Verschiebungen bzw. Absagen nahezu aller relevanten Sportereignisse beeinflusst. Parallel dazu setze sich die seit Jahren anhaltende Verschiebung der Content-Nutzung von Desktop zu Mobile im Berichtsjahr weiter fort. Positiv wirkte sich im 2. Halbjahr vor allem der Traffic-Anstieg aus den Suchmaschinen auf die Visits und Unique User der Mobile-Website aus. Im Dezember lagen die Visits trotz der Coronakrise vor allem dank Darts-WM, Fußball-Bundesliga und DFB-Pokal nur noch fünf Prozent unter dem Vorjahresmonat. Beim Rückgang der Page Impressions (PI) kam neben den CO- VID-19-Auswirkungen die strategische Unternehmensentscheidung hinzu, noch mehr auf starke Ver- marktungsumfelder wie Videos oder Artikel anstatt auf vermarktungsschwache, aber viele Page Im- pressions generierende Umfelder, wie zum Beispiel Bildergalerien, zu setzen. Auch bei der Unique- User-Reichweite gab es coronabedingt im zweiten Quartal einen Rückgang, wobei dieser auch mit Blick auf das gesamte erste Halbjahr geringer ausfiel als bei Visits und PIs, da vor allem die Nutzungs- intensität der Nutzer gesunken war. Zum Jahresabschluss erzielte SPORT1 im Dezember die größte Unique-User-Zahl seiner Geschichte mit 9,45 Mio. Unique Usern – ein Plus von 19 Prozent gegenüber Dezember 2019.

SPORT1 | Visits in Mio.

Q1 / 2019

Q1 / 2020

Q2 / 2019

Q2 / 2020

Q3 / 2019

Q3 / 2020

Q4 / 2019

Q4 / 2020

GJ / 2019

GJ / 2020 Online 12,5 10,5 12,3 8,1 11,8 9,5 11,6 10,1 12,0 9,6 Mobile 68,2 60,6 69,9 43,5 65,6 54,8 68,6 60,8 68,1 54,9 Quellen: Online: IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V)., 1. Ja- nuar 2019 bis 31. Dezember 2020 inkl. Sport1.de, tv.sport1.de, tippspiel.sport1.de; Mobile: IVW (Informationsge- meinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.), 1. Januar 2019 bis 31. Oktober 2020 inkl.

MEW, SPORT1 News App, Video App, Darts App; 1. November 2020 bis 31. Dezember 2020 inkl. MEW, SPORT1 News App.

SPORT1 | Page Impressions in Mio.

Q1 / 2019

Q1 / 2020

Q2 / 2019

Q2 / 2020

Q3 / 2019

Q3 / 2020

Q4 / 2019

Q4 / 2020

GJ / 2019

GJ / 2020 Online 77,9 55,8 83,9 33,8 75,6 39,1 68,7 43,1 76,5 43,0 Mobile 573,8 347,5 570,2 206,0 502,6 244,7 497,1 310,3 536,0 277,1 Quellen: Online: IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V)., 1. Ja- nuar 2019 bis 31. Dezember 2020 inkl. Sport1.de, tv.sport1.de, tippspiel.sport1.de; Mobile: IVW

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(Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.), 1. Januar 2019 bis 31. Okto- ber 2020 inkl. MEW, SPORT1 News App, Video App, Darts App; 1. November 2020 bis 31. Dezember 2020 inkl.

MEW, SPORT1 News App.

SPORT1 | Unique User in Mio.

Q1 / 2019

Q1 / 2020

Q2 / 2019

Q2 / 2020

Q3 / 2019

Q3 / 2020

Q4 / 2019

Q4 / 2020

GJ / 2019

GJ / 2020 Online 2,63 2,33 2,57 2,0 2,52 2,23 2,71 2,41 2,61 2,24 Mobile 5,11 5,63 5,46 4,73 4,79 5,71 5,67 6,21 5,26 5,57 Quellen: agof daily digital facts SPORT1.de (Basis: 16+) 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2020, agof daily digital facts SPORT1 Mobile (Medienkombi aus Mobile Gesamt + InStream + iPad App) (Basis: 16+).

Entwicklung der Video-Abrufe – Die SPORT1 Plattformen erzielten bei den Video Views zu Jahres- beginn sehr gute Reichweiten, bevor die positive Entwicklung durch die Pandemie ab März 2020 aus- gebremst wurde. Im SPORT1 YouTube-Channel wurden durch die Livestream-Offensive besonders im ersten und vierten Quartal starke Ergebnisse erreicht. Der Einfluss der Coronakrise waren auf Y- ouTube geringer, da dort vermehrt zeitlose Content-Themen platziert wurden, die unabhängig vom ak- tuellen News-Geschehen waren.

SPORT1 | Video Views in Mio.

Q1 / 2019

Q1 / 2020

Q2 / 2019

Q2 / 2020

Q3 / 2019

Q3 / 2020

Q4 / 2019

Q4 / 2020

GJ / 2019

GJ / 2020 SPORT1

Plattformen

11,0 11,1 13,6 8,1 13,0 11,3 13,9 11,6 12,9 10,5

YouTube 13,5 19,0 19,4 16,9 19,6 18,5 17,0 18,3 17,4 18,2

Quellen: Video Views SPORT1 Plattformen inkl. Livestream, ohne YouTube: Google Analytics, 1. Januar 2019 bis 31. Mai 2019, Video Views SPORT1 Plattformen inkl. Livestream, ohne YouTube: AT Internet, 1. Juni 2019 bis 31. Dezember 2020; YouTube Analytics 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2020.

Fokus im Audiobereich liegt auf Podcasts – Seit September 2019 ist SPORT1 mit einer eigenen Podcast-Familie auf dem Markt. Bis Ende Dezember 2020 wurde das Angebot auf insgesamt 17 Po- dcasts ausgebaut. Die Podcasts sind auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Po- dcasts, Google Podcast, Amazon Music, Deezer und Podigee sowie auf SPORT1.de und den SPORT1 Apps abrufbar sind (siehe auch Kapitel 2.3.2).

Positionierung in den sozialen Medien – Über seine Kanäle auf Facebook, Instagram, Twitter, TikTok und YouTube erreichte SPORT1 Ende Dezember 2020 insgesamt über 6,3 Mio. Fans und Follower (Dezember 2019: 5,67 Mio.). Besonders stark war das Wachstum bei TikTok – hier ist SPORT1 mit über 580.000 Followern das führende Sportmedium in Deutschland.

Quellen: Social Media Fans: Social Reporting (Facebook, Instagram, Twitter, YouTube und TikTok), Stand: 31.

Dezember 2020.

(13)

2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Sport1 Medien-Konzerns

Die Sport1 Medien AG erstellt den Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Stan- dards (IFRS), wie sie von der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss wurde um weitere Erläute- rungen sowie um den Konzernlagebericht ergänzt. Der vorliegende Konzernlagebericht des Sport1 Medien Konzerns wurde gemäß § 315 HGB erstellt. Die Auswirkungen aus der Umstellung der Bilan- zierungsmethode bei den Formaten Dokutainment und anderen Unterhaltungsformate wurden in der Berichtsperiode prospektiv vorgenommen. Die Vorjahreszahlen wurden dementsprechend nicht ange- passt.

2.4.1 Gesamtbewertung des Berichtszeitraums

Der Konzern erreichte im Berichtsjahr einen Umsatz von 86,2 Mio. Euro und lag unterhalb der Spanne der Prognose von 100 Mio. Euro bis 120 Mio. Euro und auch niedriger als in der Vorjahresperiode.

Grund hierfür waren insbesondere geringere TV-Werbeerlöse aufgrund der branchenweiten rückläufi- gen Werbespendings der Werbetreibenden aufgrund der COVID-19-Pandemie. Des Weiteren muss- ten insbesondere im Frühjahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie Sportveranstaltungen abge- sagt oder verschoben werden und dementsprechend fehlten die quotenstarken Sendungen (wie zum Beispiel die Eishockey Weltmeisterschaft) mit den entsprechenden hohen Umsatzerlösen.

Die Umsatzverluste konnten in der Berichtsperiode dank Kosteneinsparungen unter anderem beim Lizenz- und Materialaufwand (-13,7 Mio. Euro), Personalaufwand (-5,5 Mio. Euro) sowie bei den sons- tigen betrieblichen Aufwendungen (-4,0 Mio.), also insgesamt kumulierte Einsparungen von 23,2 Mio.

Euro beim EBITDA/EBIT mehr als kompensiert werden. Die Gesellschaften des Sport1 Medien-Kon- zerns haben sich trotz der COVID-19-Pandemie beim EBITDA/EBIT als widerstandfähig erwiesen. Da aber gleichzeitig die sonstigen betrieblichen Erträge und aktivierten Eigenleistungen um mehr als 3,7 Mio. Euro abnahmen, reduzierten sich unter dem Strich das EBITDA und das EBIT um 0,8 Mio. Euro gegenüber der Vorjahresperiode.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich in der Berichtsperiode um 1,3 Mio. Euro auf -0,4 Mio. Euro insbesondere aufgrund des Entfalls der Dividende von der Highlight Communications AG in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro im Vorjahr.

Unter Berücksichtigung des latenten Steueraufwands in Höhe von rund 0,4 Mio. Euro ergab sich ein Konzernergebnis Anteilseigner in Höhe von -4,0 Mio. Euro für die Berichtsperiode gegenüber -1,5 Mio.

Euro in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis Anteilseigner lag außerhalb der Ende Dezember 2019 festgelegten Ergebnisspanne von zwischen +2,0 Euro Mio. und -1,5 Mio. Euro.

2.4.2 Bereich Sport

Der Bereich Sport erreichte im Berichtsjahr einen Umsatz von 86,2 Mio. Euro und lag unterhalb der Spanne der Prognose von 100 Mio. Euro bis 120 Mio. Euro und auch niedriger als in der Vorjahrespe- riode. Grund hierfür waren insbesondere geringere TV-Werbeerlöse aufgrund der branchenweiten rückläufigen Werbespendings der Werbetreibenden aufgrund der COVID-19-Pandemie. Des Weiteren

2020 2019 Veränderung Veränderung in %

Umsatz 86,2 107,0 -20,8 -19,4%

Betriebsergebnis vor Abschreibungen/Wertminderungen (EBITDA) 4,7 5,5 -0,8 -14,5%

Betriebsergebnis (EBIT) -3,4 -2,6 -0,8 -30,8%

Finanzergebnis -0,4 0,9 -1,3 -144,4%

Ergebnisanteil Anteilseigner -4,0 -1,5 -2,5 -166,7%

Sport1 Medien-Konzern | Geschäftsentwicklung in Mio. Euro

2020 2019 Veränderung Veränderung in %

Umsatz 86,2 107,0 -20,8 -19,4%

Betriebsergebnis vor Abschreibungen/Wertminderungen (EBITDA) 6,4 9,1 -2,7 -29,7%

Betriebsergebnis (EBIT) -1,6 1,3 -2,9 -223,1%

Bereich Sport | Entwicklung in Mio. Euro

(14)

mussten insbesondere im Frühjahr 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie Sportveranstaltungen ab- gesagt oder verschoben werden und dementsprechend fehlten die quotenstarken Sendungen (wie zum Beispiel die Eishockey Weltmeisterschaft) mit den entsprechenden hohen Umsatzerlösen.

Positiv gilt es hervorzuheben, dass die Außenumsatzerlöse im Produktionsbereich bei der PLAZAME- DIA GmbH – trotz des COVID-19-Umfeldes – in der Berichtsperiode um 0,2 Mio. Euro höher ausfielen als in der Vorjahresperiode.

Erfreulich ist bei der Sport1 GmbH, dass das EBIT im Pay-TV Bereich in der Berichtsperiode im positi- ven Bereich liegt, nachdem dieses EBIT im Vorjahr noch im negativen Bereich lag. Trotz der COVID- 19-Krise verläuft das Pay-TV Geschäft sehr stabil.

Zusätzlich gilt es anzumerken, dass sich die Umsatzerlöse von digitalen Produkten in der Berichtsperi- ode nur um 3,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode verminderten. Insbesondere die Werbeer- löse aus den Mobile-Angeboten erreichten nahezu das Vorjahresniveau.

Die Umsatzverluste in Höhe von 20,8 Mio. Euro konnten in der Berichtsperiode dank Kosteneinspa- rungen unter anderem bei Lizenz- und Materialaufwand, Personalaufwand und bei den sonstigen be- trieblichen Kosten von insgesamt 20,6 Mio. Euro beim EBITDA aufgefangen werden. Gegenläufig wirkten aber die Abnahme der sonstigen betrieblichen Erträge und aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 2,6 Mio. Euro. Die Gesellschaften im Bereich Sport des Sport1 Medien-Konzerns haben sich trotz der COVID-19-Pandemie beim EBITDA als widerstandfähig erwiesen.

Trotz des Umsatzrückgangs konnte noch ein positives Betriebsergebnis vor Abschreibungen/Wertmin- derungen (EBITDA) von 6,4 Mio. Euro sowie ein EBIT von -1,6 Mio. Euro in der Berichtsperiode erwirt- schaftet werden.

2.4.3 Bereich Sonstiges

Das Ergebnis (EBIT) des Bereichs Sonstiges lag bei -1,8 Mio. Euro (2019: -3,9 Mio. Euro) und somit deutlich besser als der Vorjahreswert sowie sehr deutlich über den Erwartungen.

Geprägt war das Ergebnis von einem deutlich niedrigeren Personalaufwand (-1,0 Mio. Euro) sowie von einem Rückgang der Rechts- und Beratungskosten (-1,7 Mio. Euro). Einen gegenläufigen Effekt hatten die Abnahmen der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden sowie der Erträge aus Vergleichsvereinbarungen in Höhe von 1,0 Mio. Euro.

2.4.4 Ertragslage des Sport1 Medien-Konzerns

Das Konzernjahresergebnis betrug -4,2 Mio. Euro nach -1,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der darin enthal- tene Ergebnisanteil Anteilseigner von -4,0 Mio. Euro (2019: -1,5 Mio. Euro) lag außerhalb der Ende Dezember 2019 festgelegten Ergebnisspanne (zwischen -1,5 Mio. Euro und 2,0 Mio. Euro) aufgrund des nicht vorhersehbaren Effekts der COVID-19-Pandemie ab März 2020. Der Ergebnisanteil Anteils- eigner ohne beherrschenden Einfluss betrug in der Berichtsperiode -0,2 Mio. Euro (2019: -0,2 Mio.

Euro).

Die Ertragslage des Sport1 Medien-Konzerns war neben der in Kapitel 2.4.2 dargestellten Entwicklung der Umsatzerlöse sowie der Material- und Lizenzaufwendungen im Einzelnen von folgenden Verände- rungen geprägt:

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 2,9 Mio. Euro ist unter anderem darauf zurück- zuführen, dass die Auflösungen von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden, die periodenfrem- den Erträge und die Ausbuchungen von Verbindlichkeiten um insgesamt 2,7 Mio. Euro abnahmen.

Die Reduktion des Personalaufwands um 5,5 Mio. Euro ist zum einen auf die geringere durchschnittli- che Anzahl der Mitarbeiter während des Geschäftsjahrs sowie auf Kurzarbeit während der COVID-19- Pandemie zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich in der Berichtsperiode deutlich um 4,0 Mio. Euro. Diese Abnahme ist im Wesentlichen einerseits auf geringere Werbe- und Reisekosten in Höhe von 1,6 Mio. Euro aufgrund der COVID-19-Panedmie sowie andererseits auf niedrigere Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 1,6 Mio. Euro zurückzuführen. Durch weitere Kosteneinsparungen

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konnten nochmals ca. 0,8 Mio. Euro eingespart werden. Zudem enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 0,1 Mio. Euro negative variable Leasingzahlungen aufgrund von IFRS 16: Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen.

Das Finanzergebnis verschlechterte sich in der Berichtsperiode um 1,3 Mio. Euro auf -0,4 Mio. Euro (2019: +0,9 Mio. Euro) insbesondere aufgrund des Entfalls der Dividende von der Highlight Communi- cations AG in Höhe von rund 1,1 Mio. Euro. Das Finanzergebnis ist geprägt vom Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mio. Euro (2019: 0,4 Mio. Euro).

2.4.5 Vermögenslage des Sport1 Medien-Konzerns

Der Anstieg bei den immateriellen Vermögenswerten ist einerseits auf den Methodenwechsel bei den Formaten – Dokutainment und anderen Unterhaltungsformaten – in Höhe von netto 0,3 Mio. Euro so- wie andererseits auf die Eigenleistungen bei den digitalen Produkten in Höhe von netto 0,4 Mio. Euro zurückzuführen. Die Zunahme bei den Nutzungsrechten um 2,9 Mio. Euro resultiert unter anderem aus der Bilanzierung des neuen 7-jährigen Mietvertrags für das Blockheizkraftwerk und aus den neuen Leasingvereinbarungen bezüglich der Erweiterung des Sendezentrums sowie der EVS-Server bei der PLAZAMEDIA GmbH nach IFRS 16. Die Abnahme der sonstigen langfristigen finanziellen Vermö- genswerte um 1,7 Mio. Euro (vor latenten Steuern) beruht unter anderem auf der Wertänderung der Highlight Communications AG-Aktien, da diese erfolgsneutral zum Börsenkurs bilanziert werden (-0,9 Mio. Euro) sowie auf weiteren Wertminderungen der beizulegenden Zeitwerte von Beteiligungen von insgesamt 0,7 Mio. Euro. Des Weiteren wurden Beteiligungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro verkauft.

Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich zum 31. Dezember 2020 um insgesamt 9,8 Mio.

Euro. Einerseits nahmen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbezogen um 1,9 Mio. Euro ab sowie die sonstigen Forderungen um 2,1 Mio. Euro unter anderem aufgrund geringerer aktiver Rechnungsabgrenzungsposten für Lizenzen. Andererseits reduzierten sich die Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente um 5,5 Mio. Euro (Details siehe Liquiditätslage).

2.4.6 Finanzlage des Sport1 Medien-Konzerns

Das Eigenkapital des Sport1 Medien-Konzerns zum 31. Dezember 2020 reduzierte sich um 5,4 Mio.

Euro auf 49,1 Mio. Euro (31. Dezember 2019: 54,5 Mio. Euro). Diese Abnahme ist einerseits ergebnis- bedingt (-4,2 Mio. Euro) sowie andererseits auf die Wertberichtigungen der Beteiligungen zum Stich- tag (-1,2 Mio. Euro nach Abzug latenter Steuern) zurückzuführen.

Die Eigenkapitalquote (Summe Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezem- ber 2020 56,0 Prozent nach 56,8 Prozent zum 31. Dezember 2019. Die Abnahme der Eigenkapital- quote ist auf die Reduktion des Eigenkapitals zurückzuführen. Einen gegenläufigen Effekt hatte die Abnahme der Bilanzsumme.

31.12.2020 31.12.2019 Veränderung Veränderung in %

Langfristige Vermögenswerte 58,8 57,3 1,5 2,6%

Kurzfristige Vermögenswerte 28,9 38,7 -9,8 -25,3%

Summe Aktiva 87,7 96,0 -8,3 -8,6%

Sport1 Medien-Konzern | Konzernbilanz (Kurzfassung) in Mio. Euro

31.12.2020 31.12.2019 Veränderung Veränderung in %

Auf die Anteilseigner entfallendes Eigenkapital 49,2 54,4 -5,2 -9,6%

Anteile ohne beherrschenden Einfluss -0,1 0,1 -0,2 -200,0%

Summe Eigenkapital 49,1 54,5 -5,4 -9,9%

Langfristige Schulden 8,4 7,6 0,8 10,5%

Kurzfristige Schulden 30,2 33,9 -3,7 -10,9%

Summe Passiva 87,7 96,0 -8,3 -8,6%

Sport1 Medien-Konzern | Konzernbilanz (Kurzfassung) in Mio. Euro

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Die Zunahme der langfristigen Schulden um 0,8 Mio. Euro auf 8,4 Mio. Euro beruht im Wesentlichen auf der Zunahme der langfristigen Leasingverbindlichkeiten und ist dabei insbesondere auf die Bilan- zierung des neuen 7-jährigen Mietvertrags für das Blockheizkraftwerk und auf die neuen Leasingver- einbarungen bezüglich der Erweiterung des Sendezentrums sowie der EVS-Server bei der PLAZAME- DIA GmbH nach IFRS 16 zurückzuführen. Die Fälligkeitsstruktur der Leasingverbindlichkeiten ist wie folgt: innerhalb eines Jahres fällig: 6,1 Mio. Euro, fällig zwischen einem und fünf Jahren: 9,2 Mio. Euro, fällig nach fünf Jahren: 1,0 Mio. Euro. Es handelt sich dabei um Miete und Leasing von Gebäuden, Fahrzeugen, Büromaschinen und technischen Anlagen wie unter anderem das gesamte Sendezent- rum mit sämtlichen Erweiterungen der PLAZAMEDIA GmbH.

Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich in der Berichtsperiode um 3,7 Mio. Euro auf 30,2 Mio.

Euro. Dabei nahmen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlich- keiten sowie die Vertragsverbindlichkeiten stichtagsbezogen um insgesamt 3,4 Mio. Euro ab. Die Ab- nahme der Rückstellungen um 1,6 Mio. Euro ist insbesondere auf die Reduktion der Prozessrückstel- lungen (-0,7 Mio. Euro) sowie der Garantierückstellung (-0,7 Mio. Euro) zurückzuführen. Einen gegen- läufigen Effekt hatte die Zunahme der kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten um 1,4 Mio. Euro.

Für die Konzernfinanzierung wird neben dem Eigenkapital bei Bedarf zusätzlich Fremdkapital einge- setzt. Hierzu stehen der Sport1 Medien-Gruppe unter anderem eine bis zum 30. April 2021 garantierte Betriebsmittelkreditlinie in Höhe von 7 Mio. Euro sowie ein Avalrahmen in Höhe von 7 Mio. Euro (31.

Dezember 2019: Betriebsmittelkreditlinien und Avallinien im Umfang von jeweils 7,0 Mio. Euro) zur Verfügung. Die bis zum 30. April 2021 garantierte Betriebsmittelkreditlinie wurde im April 2021 bis zum 30. April 2022 verlängert. Für beide Kreditlinien zusammen sind insgesamt 4 Mio. Aktien der Highlight Communications AG als Sicherheiten hinterlegt. Das Eigenkapitalmanagement der Sport1 Medien AG umfasst sämtliche Bilanzposten des Eigenkapitals. Die Sport1 Medien AG überwacht im Rahmen der Konzernsteuerung zudem sämtliche Posten des Fremdkapitals (siehe auch Kapitel 4 Risiko- und Chancenbericht). Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente gab es weder zum 31. Dezember 2020 noch zum Vorjahresstichtag.

2.4.7 Liquiditätsentwicklung des Sport1 Medien-Konzerns 2.4.7.1 Cash-Flow des Sport1 Medien-Konzerns

Der Sport1 Medien-Konzern erzielte in der Berichtsperiode einen positiven Cash-Flow aus betriebli- cher Tätigkeit von 3,5 Mio. Euro. Trotz der COVID-19-Pandemie und dem Entfall der Dividende von Highlight Communications AG (1,1 Mio. Euro) liegt der operative Cash-Flow sogar leicht über dem Vorjahresniveau.

Die Investitionstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 4,2 Mio. Euro (2019: Mittelabfluss von 4,6 Mio. Euro) für Investitionen in Sachanlagen und digitale Produkte. Zudem enthält der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit Zahlungen für den Erwerb eines Nutzungsrechts in Höhe von 0,45 Mio. Euro, da diese Zahlungen vor dem Bereitstellungsdatum der geleasten Objekte geleistet wurden.

Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit betrug 4,8 Mio. Euro (2019: Mittelabfluss von 0,9 Mio.

Euro). Der Mittelabfluss in der Berichtsperiode betrifft fast ausschließlich die Tilgungen der Leasing- verbindlichkeiten in der Berichtsperiode. Die Vorjahresperiode enthielt die Einzahlung aus der Sale- and-Leaseback Vereinbarung für das Sendezentrum bei der PLAZAMEDIA GmbH in Höhe von 3,5 Mio. Euro.

In Summe ergab sich in der Berichtsperiode ein negativer Cash-Flow von 5,5 Mio. Euro (2019: 2,1 Mio. Euro negativer Cash-Flow).

2020 2019 Veränderung Veränderung in %

Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit 3,5 3,4 0,1 2,9%

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -4,2 -4,6 0,4 8,7%

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -4,8 -0,9 -3,9 -433,3%

Summe Cash-Flow -5,5 -2,1 -3,4 -161,9%

Sport1 Medien-Konzern | Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) in Mio. Euro

(17)

Aus eventuellen vorzeitigen Auflösungen von Leasingvereinbarungen können sich für das Jahr 2021 6,9 Mio. Euro, für das Jahr 2022 3,3 Mio. Euro, für das Jahr 2023 1,3 Mio. Euro sowie für das Jahr 2024 0,5 Mio. Euro an möglichen Rückzahlungsverpflichtungen ergeben.

2.4.7.2 Liquiditätslage und -management des Sport1 Medien-Konzerns

Die Steuerung der liquiden Mittel erfolgt durch die Sport1 Medien AG in Abstimmung mit den operati- ven Gesellschaften. Dabei fungiert die Sport1 Medien AG als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die Basis hierfür bildet eine Liquiditätsplanung mit Ab- weichungsanalyse sowie im Wesentlichen die Nettoliquidität. Zudem wird der Liquiditätsstatus inner- halb des Konzerns regelmäßig überprüft.

Zum 31. Dezember 2020 weist der Sport1 Medien Konzern eine Nettoverschuldung von 7,0 Mio. Euro aus (31. Dezember 2019: Nettoliquidität 0,5 Mio. Euro). Hauptursache für die Nettoverschuldung zum Stichtag gegenüber einer Nettoliquidität zum Vorjahresstichtag ist die Abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 5,5 Mio. Euro sowie die Zunahme der Leasingverbindlichkeiten um 2,0 Mio. Euro.

Bei dem konservativ ausgerichteten Liquiditätsmanagement des Konzerns steht die Sicherung der Li- quidität im Vordergrund. Die operativen Gesellschaften sollen ihren Liquiditätsbedarf grundsätzlich aus dem Cash-Flow ihrer betrieblichen Geschäftstätigkeit finanzieren können. Im Falle größerer Investitio- nen und Akquisitionen werden gegebenenfalls zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen (vor allem mit- tels Leasingvereinbarungen) mit der Konzernobergesellschaft abgestimmt (siehe auch im Risiko- und Chancenbericht in Kapitel 4).

2.4.7.3 Investitionen des Sport1 Medien-Konzerns

Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Zugänge bei immateriellen und materiellen Vermögenswerten im Konzern 3,8 Mio. Euro (2019: 4,1 Mio. Euro). Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betru- gen 2,1 Mio. Euro hauptsächlich für digitale Produkte für die Weiterentwicklungen der eSPORTS1 App und der SPORT1 App. Der Zugang bei den Sachanlagen von 1,7 Mio. Euro beruht vor allem auf dem weiteren Ausbau des Sendezentrums.

31.12.2020 31.12.2019 Veränderung Veränderung in %

Liquide Mittel 5,9 11,4 -5,5 -48,2%

Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 5,4 4,0 1,4 35,0%

Langfristige Leasingverbindlichkeiten 7,5 6,9 0,6 8,7%

Nettoverschuldung/-liquidität -7,0 0,5 -7,5 -1500,0%

Sport1 Medien-Konzern | Nettoverschuldung-/liquidität in Mio. Euro

(18)

3. Personalbericht

Der Sport1 Medien-Konzern beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2020 inklusive der freien Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter insgesamt 496 Personen (31. Dezember 2019: 520 Personen). Dies ent- spricht im Stichtagsvergleich einer Abnahme von 4,6 Prozent. Die Zahl der fest angestellten Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter sank dabei zum 31. Dezember 2020 konzernweit um 1,4 Prozent auf 345 Per- sonen (31. Dezember 2019: 350 Personen).

Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt im Sport1 Medien-Konzern beschäftigten festen und freien Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter sank auf 497 Personen und lag damit um 5,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (2019: 525 Personen), was sich auch in den niedrigeren Personalaufwendungen wider- spiegelt. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lag mit 349 Personen im Jahresdurchschnitt um 1,4 Prozent unter dem Wert von 2019 (354 Personen). Die Anzahl der durch- schnittlich projektbezogen beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verminderte sich um 13,5 Prozent auf 148 Personen (2019: 171 Personen).

(19)

4. Risiko- und Chancenbericht

4.1 Risiko- und Chancenmanagementsystem (RMS)

Unternehmerisches Handeln und die Wahrnehmung von Chancen sind stets auch mit Risiken verbun- den. Zum Schutz des Fortbestands des Sport1 Medien-Konzerns, wie auch zur Unterstützung bei der Erreichung der Unternehmensziele, wurde ein integriertes, unternehmensweites RMS implementiert.

Die Konzernrisiken und -chancen gelten (indirekt) auch für die Sport1 Medien AG.

4.2 Risikobericht

4.2.1 Risikomanagementsystem

Das RMS ist in einer Richtlinie definiert. Der Sport1 Medien-Konzern wendet die Definition des Deut- schen Rechnungslegung Standards Nr. 20 Konzernlagebericht des Deutschen Rechnungslegung Standards Committee (DRSC) an. Dieser definiert Risiken (Chancen) als „mögliche künftige Entwick- lungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen (positiven) Prognose- bzw. Ziel- abweichung führen können“. Das RMS folgt den Grundzügen des übergreifenden Rahmenwerks für

„Unternehmensweites Risikomanagement“, wie es vom „Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission“ (COSO) entwickelt wurde. Es werden folgende Ziele verfolgt:

Schaffung von Handlungsspielräumen durch frühzeitiges und systematisches Erkennen von Chancen und Risiken

Erhöhung der Reaktionsgeschwindigkeit durch Transparenz und zeitnahe Information über Chan- cen und Risiken

Unterstützung der Unternehmensleitung bei der Beurteilung der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Reduzierung potenzieller Haftungsrisiken

Sensibilisierung der Mitarbeiter zu einer risikobewussten und eigenverantwortlichen Selbstkon- trolle

Sicherung der langfristigen Unternehmensstrategie zur Wertsteigerung des Konzerns Das Risiko- und Chancenmanagement des Sport1 Medien-Konzerns umfasst einerseits die Ge- schäftstätigkeiten, die dem Bereich Sport zugeordnet sind. Hierzu gehören in erster Linie die Aktivitä- ten der Sport1 GmbH, der Magic Sports Media GmbH, der PLAZAMEDIA GmbH, der LEiTMOTiF Cre- ators GmbH sowie der Match IQ GmbH. Anderseits umfasst das Risiko- und Chancenmanagement des Sport1 Medien-Konzerns die Holdingaktivitäten der Sport1 Medien AG inklusive der Highlight Communications AG-Aktien.

Das RMS des Sport1 Medien-Konzerns umfasst Risiken und Chancen gleichermaßen. Die operative Verantwortung im Umgang mit den Risiken liegt bei den jeweiligen Risikoverantwortlichen. Im Wesent- lichen sind dies die Vorstände und Gremien bzw. die Geschäftsführer, die Geschäftsleitung und die Abteilungsleiter der einzelnen Tochtergesellschaften. Die den Risiken und Chancen zugrundeliegen- den Faktoren werden quartalsweise erfasst bzw. bewertet und von den Risikoverantwortlichen freige- geben. Auf Konzernebene werden die gemeldeten Faktoren gegebenenfalls vereinheitlicht und konso- lidiert. Für potenziell bestandsgefährdende Risiken besteht eine unmittelbare Meldepflicht.

Bei der periodischen Meldung werden Ursache und Wirkung der Faktoren sowie mögliche Frühwarnin- dikatoren und geplante oder bereits getroffene Maßnahmen beschrieben. Sofern ein Schaden oder eine Maßnahme sinnvoll quantifizierbar ist, wird dieser Wert ermittelt und angegeben. Ist eine Quantifi- zierung nicht sinnvoll möglich, wird der mögliche Schaden verbal beschrieben. In jedem Fall erfolgt eine Einordnung in die Kategorien „unwesentlich“, „begrenzt“, „hoch“ oder „schwerwiegend“. Gleiches gilt für die Eintrittswahrscheinlichkeit mit den Ausprägungen „klein“, „mittel“, „groß“ und „sehr groß“.

Aus der Höhe der Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit dem Schadensmaß ergeben sich fol- gende Risikostufen:

Kleine Risiken

Kleine Risiken sind für das Unternehmen unwesentlich. Es sind keine Maßnahmen zur Risikoreduktion zu vereinbaren.

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Mittlere Risiken

Mittlere Risiken bestehen bei einem begrenzten bis hohen Schadensausmaß und einer mittleren Ein- trittswahrscheinlichkeit. Es besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Effiziente und effektive Maß- nahmen reichen aus, um mittlere Risiken zu reduzieren oder im Eintrittsfall rasch zu bewältigen.

Erhebliche Risiken

Erhebliche Risiken haben im Vergleich zu mittleren Risiken ein höheres Ausmaß und/oder eine grö- ßere Eintrittswahrscheinlichkeit. Sie sollten durch geeignete Kontrollen oder Prozessoptimierungen reduziert werden. Wenn möglich, sollten die erheblichen Risiken durch geeignete Maßnahmen auf die mittlere oder kleine Risikostufe reduziert werden.

Große Risiken

Große Risiken können unter Umständen den Fortbestand einer Organisationseinheit oder des Sport1 Medien-Konzerns insgesamt gefährden. Maßnahmen zur Reduktion des Risikos sind zwingend und unmittelbar einzuleiten. Die Maßnahmenumsetzung wird von der Geschäftsleitung überwacht. Große Risiken sind unmittelbar – unabhängig vom Turnus – dem Vorstand zu melden.

Aus dem möglichen Bruttoschaden, der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Wirkung der Maßnahmen ergibt sich das Nettorisiko. Zur besseren Gliederung werden Risiken in die Kategorien Risiken aus der Regulierung, Geschäfts- und Marktrisiken, Rechts-, Betriebs-, Compliance-, sowie Finanzrisiken ein- geteilt.

Insbesondere Risiken außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns und Risiken, die sich aus der ge- setzlichen Regulierung (z.B. einer gesetzlichen Einschränkung der Bewerbung einzelner Produktgrup- pen) ergeben, lassen sich häufig nicht aktiv steuern und vermeiden. Weiterhin werden Risiken mit klei- ner bzw. nicht messbarer Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig möglicherweise großer Auswir- kung nicht zuverlässig erfasst. Hierunter fallen unerwartete und unabwendbare Ereignisse (höhere Gewalt).

4.2.2 Angaben zu den einzelnen Risiken

Nachfolgend werden einzelne Risiken und deren Risikofaktoren sowie deren Auswirkungen darge- stellt. Die Darstellung erfolgt gruppiert nach den Risikokategorien des RMS, jedoch auf einem höheren Aggregationsgrad. Innerhalb einer Kategorie sind die Risiken zuerst genannt, deren Auswirkung auf die Ertrag-, Vermögens- und Finanzlage als am größten eingestuft werden. Wird bei der Einstufung des Risikos kein Bezug auf die getroffenen Maßnahmen angegeben, so handelt es sich um die Ein- stufung als Bruttorisiko. Kann ein Risikofaktor den Fortbestand einer wesentlichen Organisationsein- heit gefährden, wird im Folgenden darauf hingewiesen. Gleiches gilt, wenn ein Risiko den Fortbestand des Konzerns gefährdet.

4.2.3 Risiken aus der Regulierung

Die Geschäftsmodelle der Sport1 Medien-Gruppe sind stark von der Gesetzgebung, der Rechtspre- chung und den regulatorischen Eingriffen der öffentlichen Verwaltung abhängig. Regulatorische Ein- griffe, Änderungen in der Gesetzgebung (wie im geplanten neuen Glücksspielstaatsvertrag, der am 01. Juli 2021 in Kraft treten soll) oder Verwaltungsverfahren können sich negativ auf die Kosten- oder Erlösstruktur auswirken. Sie könnten zur Zurückhaltung der Kunden bei der Buchung der betroffenen Werbezeiten oder Einschränkungen bei Lizenzeinkäufen führen. Bereits kontrahierte oder in der Pla- nung berücksichtigte Umsätze aus dem Verkauf von Werbezeiten könnten aufgrund von Verboten oder anderweitigen Einschränkungen kurzfristig entfallen. Folgende Faktoren beeinflussen dieses Ri- siko nennenswert:

Der Verkauf von Werbezeiten an Anbieter von Produkten in den Bereichen Wetten, Poker- und Casi- nospiele sowie Lotto ist in starkem Maße reguliert. Durch regulatorische Maßnahmen, wie z.B. Kon- zessionen, Untersagungen, Werbeverbote oder weitere Einschränkungen könnten sich die wirtschaftli- chen Rahmenbedingungen der Anbieter dieser Produkte verändern, was eine mittelbare Auswirkung auf die geplanten Umsätze haben könnte.

Referenzen

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