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Wo drückt der Schuh? Verbraucherschutz-Pegel Hamburg Ergebnisse einer vom 1. November 2016 bis zum 31. Januar 2017 durchgeführten

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Wo drückt der Schuh?

Verbraucherschutz-Pegel Hamburg 2017

Ergebnisse einer vom 1. November 2016 bis zum 31. Januar 2017 durch- geführten Online-Umfrage

Hamburg, Februar 2017

Verbraucherzentrale Hamburg e. V.

Kirchenallee 22 20099 Hamburg info@vzhh.de www.vzhh.de

(2)

Inhalt

1. Anlass und Hintergrund der Umfrage ... 3

2. Methodik ... 3

3. Drängende Probleme des Konsumalltags ... 3

3.1. Problemhäufigkeit und Themenbereiche ... 4

3.2. Einzelne Themen ... 5

3.2.1. Lebensmittel ... 6

3.2.2. Gesundheit ... 7

3.2.3. Finanzdienstleistungen ... 7

3.2.4. Telekommunikation und Internet ... 7

3.2.5. Verkehr und Reise ... 8

3.2.6. Energie ... 8

3.2.7. Sonstiges Verbraucherrecht... 8

3.3. Themen bereichsübergreifend im Vergleich ... 8

4. Nutzung und Zufriedenheit mit der Verbraucherzentrale Hamburg ... 9

5. Zufriedenheit mit Behörden und Ämtern ... 10

6. Fazit ... 10

(3)

1. Anlass und Hintergrund der Umfrage

Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Ham- burg hat die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. beauftragt, eine Online-Umfrage bei den Hamburgerinnen und Hamburgern zu den Verbraucherschutzproblemen sowie zur Zufriedenheit mit Behörden und der Verbraucherzentrale durchzuführen. Es handelt sich dabei um die leicht modifizierte Neuauflage einer bereits von Dezember 2015 bis einschließlich Januar 2016 zu den Verbraucherschutzproblemen durchgeführten Un- tersuchung. Hintergrund ist folgende Festlegung im Koalitionsvertrag:

„Wir werden die Hamburger Verbraucherinnen und Verbraucher in Kooperation mit der Ver- braucherzentrale Hamburg e. V. regelmäßig zu ihren Problemen befragen und die Ergeb- nisse in einem „Verbraucherschutz-Pegel“ veröffentlichen. Dabei soll auch die Zufriedenheit mit dem Verbraucherschutz der öffentlichen Hand sowie mit den Dienstleistungen der Ver- braucherberatung ermittelt werden.“

Die aktuelle Befragung lief vom 1. November 2016 bis 31. Januar 2017 auf der Inter- netseite der Verbraucherzentrale Hamburg1. Die Umfrage war u.a. auf der Seite www.hamburg.de/kundenschutz verlinkt2.

2. Methodik

Der Fragebogen bestand aus 3 Fragen mit nunmehr insgesamt 54 Antwortmöglichkei- ten, davon 42 Ja/Nein-Optionen, 8 Freifeldern für offene Ergänzungsantworten und 4 Drop-Down-Feldern. Bereinigt um Fehler und Dubletten wurde der Fragebogen 1.035-mal ausgefüllt. Damit haben nahezu doppelt so viele Verbraucher/innen teilge- nommen, wie im Vorjahr (577 Teilnehmer/innen). Nach den Erfahrungen der Verbrau- cherzentrale mit Online-Umfragen ist dies ein sehr guter Wert.

Dessen ungeachtet kann die Umfrage keinen Anspruch auf Repräsentativität für die Hamburgische Bevölkerung erheben, da bei einer Online-Umfrage – anders als bei einer Telefonumfrage – die Teilnehmer nicht nach soziodemografischen Merkmalen ausgewählt bzw. gewichtet werden können. Zudem ist nicht gewährleistet, dass alle Teilnehmer Hamburger/innen sind. Es ist aber davon auszugehen, dass dies ganz überwiegend der Fall ist, da sehr deutlich im Vorspann der Umfrage sowie in Presse- mitteilungen darauf hingewiesen wurde, dass sich die Umfrage an die Hamburger Ver- braucher/innen richtet und ein hoher Teil der Teilnehmenden angab, Angebote der Verbraucherzentrale Hamburg genutzt zu haben.

3. Drängende Probleme des Konsumalltags

Den größten Block des Fragebogens machen die Probleme des Konsumalltags aus.

Gefragt wurde:

„In welchen Bereichen Ihres Konsumalltags sehen Sie derzeit die drängendsten Probleme?“

1 http://www.vzhh.de/docs/409115/umfrage-verbraucherschutz-pegel-hamburg.aspx.

2 http://www.hamburg.de/kundenschutz/4619548/verbraucherschutz-umfrage/.

(4)

Verbraucherschutz-Pegel Hamburg ∙ Februar 2017 Seite 4

Aufgeführt sind dabei insgesamt 7 Konsumbereiche mit insgesamt 49 einzelnen The- men, davon 42 vorgegebene und 7 Freifelder. Aufgrund der Erfahrungen der Vorjah- resumfrage wurden insbesondere die Lebensmittelthemen vertieft.

3.1. Problemhäufigkeit und Themenbereiche

Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich, wovon die Teilnehmer/innen regen Gebrauch machten. Die insgesamt 1.035 Teilnehmer/innen gaben zusammen 12.369-mal Probleme an, durchschnittlich also 12,0 je antwortendem Verbraucher. Die im Vergleich zum Vorjahr (damals durchschnittlich 7,5 Probleme) deutliche Steigerung ist aufgrund der erhöhten Zahl der Antwortmöglichkeiten erklärbar, teilweise auch auf ein gestiegenes Problemempfinden, wie aus den untenstehenden Vergleichen deutlich wird. Nahezu drei Viertel der Befragten kreuzten zwischen 7 und 16 Einzelthemen an, am häufigsten wurden 10 Kreuze gemacht.

Nennungen je Teilnehmer/in der Umfrage (n = 1.035)

Die Relevanz der sieben abgefragten Themenkomplexe war insgesamt hoch. Wie be- reits im vergangenen Jahr war der Bereich Lebensmittel am bedeutendsten für die Be- fragten. Der Anteil derjenigen Verbraucher, die zumindest ein Thema innerhalb dieses Komplexes als problematisch identifizierten, stieg im Vergleich zum Vorjahr von 94,6 auf jetzt 98,2 Prozent. Neben der einfachen Erklärung, dass Lebensmittel und Ernährung alle Verbraucherinnen und Verbraucher betrifft, wurden für die Neuauflage dieser Untersuchung auch detailliertere und mehr Auswahlmöglichkeiten gegeben (12 Lebensmittelthemen gegenüber vier im Vorjahr).

Nennungen je Teilnehmer/in Häufigkeit Prozent

0 2 0,2

1 7 ,7

2 7 0,7

3 16 1,5

4 14 1,4

5 28 2,7

6 29 2,8

7 69 6,7

8 74 7,1

9 80 7,7

10 99 9,6

11 90 8,7

12 81 7,8

13 85 8,2

14 79 7,6

15 65 6,3

16 48 4,6

17 35 3,4

18 36 3,5

19 26 2,5

20 16 1,5

21 10 1,0

22 11 1,1

23 8 0,8

24 5 0,5

25 5 0,5

26 3 0,3

27 1 0,1

28 2 0,2

31 1 0,1

33 3 0,3

Summe 1.035 100,0

(5)

Drängendste Problembereiche des Konsumalltags (n = 1.035)

Aber auch bei den übrigen Themenbereichen gab es (teilweise deutliche) Anstiege und es änderte sich die Reihenfolge. Während im vergangenen Jahr noch die Finanz- dienstleistungen der Themenkomplex mit dem zweithöchsten Aufregungspotential wa- ren, sind es in diesem Jahr die Themen rund um Telekommunikation und Internet, wel- che die Finanzdienstleistungen auf Rang drei verdrängten. Beide Themenbereiche wurden ähnlich häufig genannt. Deutliche Anstiege sind in den Bereichen Gesundheit und Energie zu verzeichnen. Die Energiethemen konnten die Probleme im sonstigen Verbraucherrecht sogar von Rang 5 verdrängen. Wie im vergangenen Jahr standen die Verkehrs- und Reisethemen an letzter Stelle, bei einem deutlichen Anstieg von 25,5 auf knapp 43 Prozent.

3.2. Einzelne Themen

Die Ergebnisse zu den einzelnen im Fragebogen vorgegebenen Themen sind in nach- stehender Tabelle wiedergegeben.

(6)

Verbraucherschutz-Pegel Hamburg ∙ Februar 2017 Seite 6

Drängendste Probleme des Konsumalltags nach Themen geordnet

3.2.1. Lebensmittel

Aufgrund der Erfahrungen aus der vorangegangenen Untersuchung wurden für diese Folgeuntersuchung drei Unterthemen gebildet: Irreführende Kennzeichnung von Le- bensmitteln, Mogelpackungen und weitere Lebensmittelthemen. Dadurch erhöhte sich auch die Zahl der Antwortmöglichkeiten von vier auf 12. Die drei genannten Themen- bereiche trafen allesamt den Nerv der Befragten. Über Mogelpackungen beschwerten sich nahezu alle Befragten (96 Prozent). Größtes Ärgernis dort waren die versteckten Preiserhöhungen (79,5 Prozent), gefolgt von aufgeblähten Verpackungen (nahezu 6 von 10 Befragten) und irreführenden Inhaltsangaben (etwa die Hälfte der Befragten).

Ähnliches Beschwerdepotential hatten die weiteren Lebensmittelthemen, und hier ins- besondere die Beschwerden über unökologische Plastikverpackungen (79,4 Pro- zent). Probleme durch unzulängliche Lebensmittelwarnungen und Beanstandungen waren hingegen weniger relevant, hier sah jeder fünfte Befragte Probleme.

Unter der Überschrift „Irreführende Bezeichnungen von Lebensmitteln“ wurden fünf Antwortmöglichkeiten angeboten. Unklare Herkunftsangaben, der Wunsch nach einer Ampelkennzeichnung der Nährwerte bei Lebensmitteln und Etikettenschwindel mit Fruchtabbildungen auf Verpackungen nannten jeweils zwischen 50 und 60 Prozent der Befragten.

Themenbereich Thema Häufigkeit Prozent

Unklare oder fehlende Herkunftsangaben 577 56,7

Wünschen Sie sich ein Ampelmodell bei der Nährwertkennzeichnung? 574 56,4

Etikettenschwindel mit Fruchtabbildungen 551 54,2

Unzureichende Fleischkennzeichnung 322 31,7

Fehlende Allergen-Hinweise in der Gastronomie 131 12,9

Versteckte Preiserhöhungen 805 79,5

Zu viel Luft in der Verpackung 581 57,4

Irreführende Inhaltsangaben 507 50,0

Zu viel Plastik bei Verpackungen 794 79,4

Haltbarkeit von Lebensmitteln, Lebensmittelverschwendung 409 40,9

Lebensmittelwarnungen, Lebensmittelbeanstandungen 196 19,6

Zu lange Wartezeit beim Arzt 525 54,0

Mir wurden IGeL-Leistungen aufgedrängt 323 33,2

Falsch behandelt beim Arzt bzw. im Krankenhaus 300 30,8

Einsicht in Krankenunterlagen verweigert 91 9,4

Niedrige Sparzinsen 573 58,2

Überhöhte Dispozinsen 423 43,0

Kürzung der Überschussbeteiligung bei Kapitallebens- oder priv. Rentenversicherung196 19,9

Falsche bzw. zu teure Versicherung wurde mir verkauft 135 13,7

Zu hohe Vorfälligkeitsentschädigung bei Immobilienkredit 95 9,7

Überzogener Dispo / Schulden 81 8,2

Mir wurde der Bausparvertrag gekündigt 49 5,0

Mir wurde der Ratenkredit gekündigt 9 0,9

Werbemails 601 61,6

Unerwünschte Werbeanrufe 543 55,7

Abofallen im Internet 197 20,2

Abofalle über das Smartphone 197 20,2

Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung durch Filesharing 90 9,2

Entschädigungsansprüche Bahn 174 21,4

Entschädigungsansprüche Flugverkehr 168 20,7

Energiepreise 489 56,1

Energieanbieterwechsel 132 15,2

Kein Durchblick beim Kleingedruckten (AGB) 595 57,5

Vertreter an der Haustür 128 12,4

Verkehr und Reise (N=813) Energie (N=871)

Sonstiges Verbraucherrecht (N=1035)

Irreführende Kennzeichnung von Lebensmitteln (N=1017)

Mogelpackungen (N=1013)

Weitere

Lebensmittelthemen (N=1000)

Gesundheit und Patientenschutz (N=973)

Finanzdienstleistungen (N=984)

Telekommunikation und Internet (N=975)

(7)

Drängendste Problembereiche bei Lebensmitteln und Ernährung

3.2.2. Gesundheit

Zu lange Wartezeit beim Arzt wurde in 54 Prozent der Fälle (Vorjahr: 50,6 Prozent) angeklickt. Genau ein Drittel der Befragten (33,2 Prozent) gab an, IGeL-Leistungen seien aufgedrängt worden (Vorjahr: 33,6 Prozent). Ein knappes Drittel der Befragten meldete eine Falschbehandlung durch Arzt oder Krankenhaus (30,8 Prozent; Vorjahr 30,5 Prozent). Bei jedem zehnten Befragten (9,4 Prozent; Vorjahr: 9,7 Prozent) wurde die Einsicht in Krankenunterlagen verweigert.

3.2.3. Finanzdienstleistungen

Im Bereich der Finanzdienstleistungen war wie im Vorjahr die Niedrigzinsphase und deren Folgen der häufigste Beschwerdegrund (58,2 Prozent; Vorjahr: 56,0 Pro- zent). Zum Thema niedrige Zinsen gehören auch die Kürzung von Überschussbeteili- gungen bei lang laufenden Verträgen (19,9 Prozent; Vorjahr: 18,5 Prozent) und hohe Vorfälligkeitsentschädigungen bei Immobilienkrediten (9,7 Prozent; Vorjahr: 6,4 Pro- zent. Angesichts des niedrigen Zinsumfelds als zu hoch empfundene Dispozinsen wurden in 43,0 Prozent angekreuzt (Vorjahr: 39,2 Prozent). Knapp 14 Prozent der Be- fragten gaben an, ihnen seien nicht passende oder überteuerte Versicherungsprodukte verkauft worden.

3.2.4. Telekommunikation und Internet

Im Bereich der Telekommunikation und des Internets fühlten sich die Verbraucher am häufigsten durch unerwünschte Werbemails belästigt (61,6 Prozent; Vorjahr:

61,4 Prozent), gefolgt von unerwünschten Werbeanrufen (55,7 Prozent; Vorjahr:

(8)

Verbraucherschutz-Pegel Hamburg ∙ Februar 2017 Seite 8

51,6 Prozent). Abofallen im Internet fanden 20,2 Prozent der Teilnehmer/innen kritik- würdig (Vorjahr: 26,5 Prozent), ebenso viele Abofallen über das Smartphone (im Vor- jahr nicht gelistet). Fälle der eigenen Abmahnung oder der Abmahnung einer naheste- henden Person wegen Urheberrechtsverletzung durch Filesharing gaben 9,2 Pro- zent als problematisch an (Vorjahr: 5,7 Prozent).

3.2.5. Verkehr und Reise

Der Themenbereich mit der insgesamt geringsten Kritikhöhe war wie im vergangenen Jahr Reise und Verkehr. Entschädigungsansprüche Bahn waren für 21,4 der Befrag- ten relevant (Vorjahr: 20,3 Prozent; Entschädigungsansprüche im Flugverkehr für 20,4 Prozent (Vorjahr: 10,9 Prozent).

3.2.6. Energie

Energiepreise und Schwierigkeiten mit dem Anbieterwechsel sind im Bereich der Energie die dominierenden Probleme. Preishöhe und -intransparenz gaben 56,1 Pro- zent der Befragten an (Vorjahr: 43,2 Prozent); Probleme beim Wechsel des Energie- anbieters 15,2 Prozent (Vorjahr: 12,8 Prozent).

3.2.7. Sonstiges Verbraucherrecht

Zwei im Fragebogen vorgegebene Themen wurden hier genannt. Kein Durchblick beim Kleingedruckten (AGB) bemängelten 57,5 Prozent (Vorjahr: 59,1 Prozent). Auf der Höhe des Vorjahres (12,3 Prozent) fühlten sich die Befragten durch Vertreter an der Haustür gestört (12,4 Prozent).

3.3. Themen bereichsübergreifend im Vergleich

Zwei Verpackungsthemen liegen in dieser Umfrage weit vor den übrigen Antworten.

Das Ranking wird angeführt durch versteckte Preiserhöhungen. Insgesamt 805 Perso- nen ärgerten sich darüber, entsprechend 79,5 Prozent der Befragten. Nahezu gleich- auf nimmt der Ärger um den Plastikmüll den zweiten Rang innerhalb des themenüber- greifenden Rankings ein. (794 Antworten entsprechend 79,4 Prozent). Es folgen, wie im vergangenen Jahr, die unerwünschten Werbemails (61,6 Prozent). Die niedrigen Sparzinsen landeten mit 58,2 Prozent auf Rang vier und wechselten damit mit dem folgenden Thema, den Beschwerden über mangelnden Durchblick beim Kleingedruck- ten, die Plätze (57,5 Prozent). Damit sind unter den „Top Five“ zwei Themen aus dem Bereich der Verpackungen.

Die größten relativen Anstiege bei der Problembetroffenheit gab es im Bereich Finanz- dienstleistungen und Verkehr und Reise: Gekündigte Ratenkredite wurden zwar nur in 9 Fällen und damit in nur 0,9 Prozent der Fälle genannt, im Vorjahr lag dieser Wert jedoch nur bei 0,3 Prozent. Eine Verdoppelung der Anteile der Nennungen ist zudem bei Problemen um Entschädigungsansprüche im Flugverkehr zu verzeichnen. Signifi- kante Anstiege gab es zudem bei Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzung durch Filesharing, bei als zu hoch empfundenen Vorfälligkeitsentschädigungen bei Immobilienkrediten und bei den Energiepreisen.

(9)

Drängendste Probleme des Konsumalltags im Vergleich (n = 577)

4. Nutzung und Zufriedenheit mit der Verbraucherzentrale Hamburg

Auf die Fragen:

„Haben Sie schon einmal Dienstleistungen der Verbraucherzentrale Hamburg in Anspruch genommen (Internetseite besucht, Broschüre geholt/bestellt, Beratung in Anspruch ge- nommen)? Falls Ja: Waren Sie zufrieden?“

antworteten die Teilnehmer/innen wie folgt: 54,5 Prozent gaben an, Nutzer der Ver- braucherzentrale zu sein. Im Vorjahr waren es noch 61,2 Prozent gewesen.

2016 2017 2016

Versteckte Preiserhöhungen 79,5 % ### * 1 *

Zu viel Plastik bei Verpackungen 79,4 % ### * 2 *

Werbemails 61,6 % 61,4 % 3 2

Niedrige Sparzinsen 58,2 % 56,0 % 4 5

Kein Durchblick beim Kleingedruckten (AGB) 57,5 % 59,1 % 5 4

Zu viel Luft in der Verpackung 57,4 % ### * 6 *

Unklare oder fehlende Herkunftsangaben 56,7 % ### * 7 *

Wünschen Sie sich ein Ampelmodell bei der Nährwertkennzeichnung? 56,4 % ### * 8 *

Energiepreise 56,1 % 43,2 % 9 8

Unerwünschte Werbeanrufe 55,7 % 51,6 % 10 6

Etikettenschwindel mit Fruchtabbildungen 54,2 % ### * 11 *

Zu lange Wartezeit beim Arzt 54,0 % 50,6 % 12 7

Irreführende Inhaltsangaben 50,0 % ### * 13 *

Überhöhte Dispozinsen 43,0 % 39,2 % 14 9

Haltbarkeit von Lebensmitteln, Lebensmittelverschwendung 40,9 % ### * 15 *

Mir wurden IGeL-Leistungen aufgedrängt 33,2 % 27,6 % 16 12

Unzureichende Fleischkennzeichnung 31,7 % ### * 17 *

Falsch behandelt beim Arzt bzw. im Krankenhaus 30,8 % 30,5 % 18 11

Entschädigungsansprüche Bahn 21,4 % 20,3 % 19 14

Entschädigungsansprüche Flugverkehr 20,7 % 10,9 % 20 19

Abofallen im Internet 20,2 % 26,5 % 21 13

Abofalle über das Smartphone 20,2 % ### * 22 *

Kürzung der Überschussbeteiligung bei Kapitallebens- oder priv. Rentenversicherung 19,9 % 18,5 % 23 15

Lebensmittelwarnungen, Lebensmittelbeanstandungen 19,6 % ### * 24 *

Energieanbieterwechsel 15,2 % 12,8 % 25 16

Falsche bzw. zu teure Versicherung wurde mir verkauft 13,7 % 12,5 % 26 17

Fehlende Allergen-Hinweise in der Gastronomie 12,9 % ### * 27 *

Vertreter an der Haustür 12,4 % 12,3 % 28 18

Zu hohe Vorfälligkeitsentschädigung bei Immobilienkredit 9,7 % 6,4 % 29 22

Einsicht in Krankenunterlagen verweigert 9,4 % 9,7 % 30 20

Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung durch Filesharing 9,2 % 5,7 % 31 23

Überzogener Dispo / Schulden 8,2 % 8,3 % 32 21

Mir wurde der Bausparvertrag gekündigt 5,0 % 2,6 % 33 24

Mir wurde der Ratenkredit gekündigt 0,9 % 0,3 % 34 25

* Kein Vergleich möglich, da Antwortmöglichkeit im Jahr 2016 nicht enthalten

Anteil an allen

Befragten Rang

2017

(10)

Verbraucherschutz-Pegel Hamburg ∙ Februar 2017 Seite 10

Nutzung der Dienstleistungen der VZ (n = 1035)

Von diesen Nutzer/innen zeigten sich – genau wie im Vorjahr - 88 Prozent mit den er- haltenen Dienstleistungen zufrieden.

Die Frage:

„Sind Sie zufrieden mit der Barrierefreiheit der Verbraucherzentrale Hamburg?“

wurde von knapp der Hälfte der Befragten (491 Personen entsprechend 47,4 Prozent) beantwortet. Wie im Vorjahr gaben gut neun von zehn der Antwortenden an (93,3 Pro- zent), mit der Barrierefreiheit zufrieden zu sein.

5. Zufriedenheit mit Behörden und Ämtern

Auf die Frage:

„Fühlen Sie sich durch Behörden und Ämter hinreichend in Ihrer Gesundheit und Sicherheit als Verbraucher geschützt?“

antworteten 346 Personen (33,4 Prozent; Vorjahr: 31,9 Prozent) mit „ja“, 550 Personen (53,1 Prozent; Vorjahr: 53,6 Prozent) mit „nein“ und 139 Personen (13,4 Prozent; Vor- jahr: 14,6 Prozent) machten keine Angaben.

6. Fazit

Die neu aufgelegte Umfrage zeigt zunächst, dass die Ergebnisse im Vergleich zur ers- ten Erhebung stabil sind. Trotz der methodischen Einschränkungen, die bei solchen Online-Befragungen gegenüber den weit aufwändigeren Repräsentativbefragungen in Kauf zu nehmen sind, bringt die Untersuchung damit einen erheblichen Erkenntnisge- winn für Politik und Zivilgesellschaft in Hamburg und darüber hinaus. Die letztjährige Beteiligung von gut 500 Befragten wurde innerhalb der hier vorliegenden Erhebung verdoppelt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind als Besucher der Internetseite der Verbrau- cherzentrale Hamburg und als überwiegende Nutzer deren Angebote sehr kritisch, so dass von der Einstellung der befragten Verbraucher nicht auf die gesamte Hamburgi- sche Bevölkerung geschlossen werden sollte. Dies betrifft jedoch nur das absolute Problemempfinden. Die Relationen zwischen den einzelnen Themenfeldern, also de- ren Gewichtung untereinander, lassen wertvolle Rückschlüsse zu, an welchen Stellen

(11)

die Verbraucher „der Schuh besonders stark drückt“. Die in diesem Bericht ausgewer- teten Antworten geben daher Politik und Verwaltung wertvolle Informationen für die eigenen Betätigungsfelder und aus Sicht der Bevölkerung vorzunehmende Priorisie- rungen.

Was die Themen betrifft, so waren innerhalb eines Jahres wenig oder keine erhebli- chen Veränderungen zu erwarten: Die Verbraucherprobleme ändern sich zwar mit dem Marktgeschehen; dieses hat sich aber im vergangenen Jahr nicht grundlegend verän- dert. Die anhaltende Niedrigzinsphase beschäftigt die Konsumenten weiterhin, Ernäh- rungs- und Gesundheitsthemen stehen zwangsläufig im Focus. Zudem brauchen Maßnahmen der Politik immer eine längere Zeitspanne, um zu wirken und die Wirkung muss erst im Bewusstsein der Betroffenen ankommen.

Ungeachtet dessen sind interessante neue Ergebnisse und Veränderungen zu ver- zeichnen: Das Thema Plastikverpackungen und der damit verbundene Plastikmüll scheint der Hamburgischen Bevölkerung eines der drückendsten Probleme zu sein;

einen deutlichen Anstieg gab es bei der Problembetroffenheit im Zusammenhang mit Energiepreisen.

Die Umfrage sollte in einem Abstand von einem oder zwei Jahren wiederholt werden, dann aber möglichst in Form einer repräsentativen Befragung.

***

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