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Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

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Evangelisch-Lutherische Freikirche

Zionsgemeinde Hartenstein

Predigt zum zweiten Sonntag nach Epiphanias 2017 über Joh 1,29-41

Pastor M. Müller

K

OMMT UND SEHT

!

das Lamm Gottes

den Gesalbten

(2)

Predigttext (Joh 1,29-41):

Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!

Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich. Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er Israel offenbart werde, darum bin ich gekommen zu taufen mit Wasser. Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

Am nächsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner Jünger; und als er Jesus vorübergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm! Und die zwei Jünger hörten ihn reden und folg- ten Jesus nach. Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm:

Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo ist deine Herberge? Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen's und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.

Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.

Liebe Gemeinde, liebe Glaubensgeschwister!

Manche Dinge muss man mit eigenen Augen sehen, um sie zu begreifen. Hätte mir nach den letzten Winter jemand gesagt, dieses Jahr türmen sich in Hartenstein die Schneeberge!, ich hätte es nicht geglaubt.

(3)

Manche Dinge muss man auch selbst erleben, um sie zu begrei- fen. Wer noch nie auf einem hohen Alpengipfel stand, wird nicht verstehen, was für ein Erlebnis das ist. Wer noch nie die Brandung des Meeres ans Ufer hat schlagen sehen, der wird nicht die Gewalt des Wassers verstehen. Die Sache mit Jesus muss man auch erleben. Jesus lädt uns heute dazu ein. Er lädt uns ein, sich auf ihn einzulassen und zu erleben und zu begrei- fen, wer er ist:

KOMMT UND SEHT! das Lamm Gottes den Gesalbten

(1.)

Los geht aber alles bei Johannes, dem Täufer. Wir werden hier mit hineingenommen an den Tag, als Johannes zum ersten Mal Jesus sieht:

„Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt“ (Joh 1,29).

Einen Tag vorher schon hatte Johannes der Täufer Jesus ange- kündigt:

„Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getre- ten, den ihr nicht kennt. Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, dass ich seine Schuhriemen löse“ (Joh 1,26f).

‚Nein, ich bin nicht der Christus‘, sagte Johannes, ‚der kommt erst noch.‘

Und am nächsten Tag war es soweit:

„Johannes sieht, dass Jesus zu ihm kommt“ (Joh 1,29).

Johannes der Täufer weiß nun, dass seine Aufgabe erledigt ist.

Er sollte die Menschen auf Christus vorbereiten. Das hatte er getan. Nun war es Zeit, in den Hintergrund zu treten und Christus das Feld zu überlassen. Als er Jesus sieht, sagt er:

(4)

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh 1,29)

Johannes der Täufer lädt alle ein: KOMMT UND SEHT – das Lamm Gottes.

Indem Johannes auf Christus wies und sagte: ‚Seht dort, das Lamm Gottes!‘, musste er wissen, dass seine Zuhörer nun Jesus nachlaufen würden. Doch das stört ihn überhaupt nicht. Er kann Christus ohne Weiteres als den Größeren anerkennen.

Der Täufer gibt seinen Zuhörern Auskunft über Christus:

„Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich“

(Joh 1,30).

Johannes der Täufer ist streng genommen gar nicht der Vor- läufer von Christus, denn Jesus war vor ihm da. Als Sohn Got- tes war er schon da, bevor es diese Welt gab. Der Sohn des ewigen Vaters ist selbst ewig. Johannes bezeugt seinen Zuhö- rern: ‚Jesus ist ewiger Gott. Er war schon vor mir da.‘

Der Täufer erklärt auch, woran er Jesus als den von Gott ge- sandten Messias erkannt hat:

„Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir:

Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm blei- ben, der ist’s, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich ha- be es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn“ (Joh 1,32-34).

Gott selbst hatte dem Täufer ein unmissverständliches Zeichen gegeben, damit er wusste, wer der Christus ist. Er sollte sehen, wie der Geist Gottes auf ihn herabfährt. Das war geschehen, als Jesus von Johannes getauft wurde. Noch dazu hörte er die Stimme Gottes vom Himmel:

„Dieser ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen ha- be“ (Mt 3,17).

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Es konnte keinen Zweifel geben. Vor ihm stand der Sohn Got- tes, der Messias.

Johannes der Täufer war vorbildlich darin, sich selbst klein zu machen und Christus ganz groß zu machen. Er wusste und sag- te es auch: Ich bin im Vergleich zu Christus nichts. Er ist der Sohn Gottes. Schaut auf ihn. Schaut nicht auf mich.

An dieser Sichtweise des Täufers fehlt es uns. Wir sind uns oft selbst im Weg. Wir nehmen uns selbst zu wichtig. Wir hängen zu sehr am eigen Ich. Wir kommen manchmal nicht los von unseren eigenen Problemen oder auch von den eigenen Vor- zügen. Entweder halten wir zu viel von uns selbst oder wir tun uns selbst zu sehr leid. Beides führt dazu, dass wir nicht mehr deutlich erkennen, wer und was Christus für uns sein will. Wir machen uns selbst oder unsere Not zu groß, und dadurch wird uns Christus zu klein und unwichtig.

Von Johannes können wir lernen, wie wir loskommen von un- seren Sorgen und dem Kreisen um einige verlorene Ich: Sich auf Jesus einlassen. Johannes braucht nur einen einzigen Satz, um uns klarzumachen, wer und was Jesus für ist:

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh 1,29)

In diesem einen Satz steckt im Prinzip alles, was man über Je- sus wissen muss: Jesus ist Gottes Lamm. Jesus kommt von Gott.

Jesus kommt im Auftrag des lebendigen wahren Gottes. Jesus ist Gottes Lamm. Er ist von Gott zum Opfertier bestimmt. Das Lamm war im Volk Israel besonders für das Passafest wichtig.

Jede Familie sollte ein Lamm schlachten und mit dessen Blut seine Türpfosten bestreichen. Als das Volk Israel in Ägypten gefangen war, und der Pharao das Volk nicht freigeben wollte, hatte Gott beschlossen, ihn und das ganze ägyptische Volk zu bestrafen. In jeder Familie sollte der erstgeborene Sohn ster- ben. Nur wo der Herr das Blut eines Lammes am Türpfosten

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Zeichen: Wir gehören zum Herrn. Wir gehören zu seinem Volk.

Jede Familie, die ein Lamm opferte, blieb davor verschont, dass Menschenblut in ihrem Haus vergossen wurde.

Johannes sagt noch über Jesus: Er ist das Lamm Gottes, dass der Welt Sünde trägt. Jesus ist für jeden da. Niemand darf sa- gen: ‚Jesus kann mir nicht helfen. Ich bin ein hoffnungsloser Fall.‘ Nein, für die ganze Welt ist Jesus gekommen. Für jeden.

Auch für dich.

Und schließlich: Jesus ist das Lamm Gottes, dass der Welt Sün- de trägt. Im Alten Bund wurden den Opfertieren die Sünden aufgelegt. Das Opfertier tritt an die Stelle des Menschen. Der Mensch legt seine Sünde auf das Tier, wird von seiner Sünde frei und darf leben. Das Opfertier, nun beladen mit der Sünde, muss deshalb sterben. Jedes Opfer, was im Volk Israel gebracht wurde, sollte auf das einzig wahre Opferlamm Jesus Christus hinweisen. Er hat meine und deine Sünde getragen und musste deshalb sterben. Und wir kommen frei von unserer Sünde. Wir dürfen ewig leben. Jesus befreit uns auch von der Sünde, dass wir zu oft zu viel von uns halten und zu wenig von ihm.

(2.)

KOMMT UND SEHT! Ein Zweites dürfen wir noch sehen. Jesus ist nicht nur das Lamm Gottes, sondern auch der Gesalbte. Einen Tag später kommt Jesus wieder vorbei. Der Täufer hat zwei seiner Jünger um sich und sagt ihnen: „Siehe, das ist Gottes Lamm.“ Johannes weist seine Jünger ein zweites Mal auf Jesus hin. Es ist, als ob Johannes seinen Jüngern sagt: Seht dort das Lamm Gottes! Was seid ihr denn immer noch bei mir? Seht zu, dass ihr Jesus nachfolgt. Und das tun die Beiden dann auch:

„Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi – das heißt übersetzt Lehrer -, wo ist deine Herberge? Er

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sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen’s und blieben diesen Tag bei ihm.“ (Joh 1,38f).

Auf die Frage Jesu, was die Beiden denn bei ihm wollten, ant- worten sie: ‚Rabbi, wo ist deine Herberge?‘ Sie wollen wissen, wo Jesus wohnt. Sie wollen ganz nah bei ihm sein. Jesus lädt sie freundlich ein, bei ihm zu bleiben: „Kommt und seht!“ Durch das Zeugnis ihres ehemaligen Lehrers haben sie nun einen, neuen, besseren Lehrer gefunden. Aber er ist mehr als nur ein Lehrer. Es ist ihr Retter.

Die beiden neuen Jünger bleiben aber nicht lang bei Jesus.

Andreas, einer der Beiden geht und sucht seinen Bruder Simon Petrus. Auch sein Bruder soll wissen, wen er kennengelernt hat:

„Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte“ (Joh 1,41).

Andreas will seinem Bruder unbedingt mitteilen, dass er den Mann gesehen hat, auf den Israel schon so lange gewartet hat:

der Messias, der Gesalbte. Der ist da, von dem die Propheten geschrieben haben. Im Alten Bund wurden Propheten und Kö- nige mit Öl gesalbt um sie in ihr Amt einzusetzen. Jesus Chris- tus, der Gesalbte ist von Gott mit dem Heiligen Geist gesalbt.

Auch er ist Prophet und König, aber nicht von Menschenhand gesalbt, sondern von Gott, seinem Vater selbst in sein Amt ein- gesetzt.

Wir sind eingeladen. KOMMT UND SEHT den Gesalbten! Auch für uns will Christus wirken, als Prophet, König und Hoherpries- ter. Christus lädt uns freundlich ein: ‚KOMMT UND SEHT! Schaut euch an, was ich euch anzubieten habe. Ich komme von Gott zu euch und bringe euch seine Gnade und Vergebung.‘

Das große Thema der Weihnachts- und Epiphaniaszeit ist Of- fenbarung. Der Retter zeigt sich der Welt. Heute im Evangeli- um haben wir von dem ersten Wunder gehört, was Jesus tat.

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Er half einem Bräutigam, dem auf seinem Hochzeitsfest der Wein ausgegangen war. Und dann erklärt uns die Bibel:

„Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine Jünger glaubten an ihn“ (Joh 1,11).

Vieles, was Jesus tat, vor allem - aber die Wunder, die er tat - diente dazu, sich zu offenbaren. Jesus offenbart sich, macht auf sich aufmerksam, damit wir an ihn glauben als den Messias und Retter.

Wenn Christus zu uns sagt: ‚KOMMT UND SEHT!‘ dann sollten wir wirklich hingehen, um zu sehen, was Jesus uns zeigen will. Wir sollten uns wirklich auf ihn einlassen. Wir dürfen das Leben mit Christus, dem Gesalbten Gottes, wagen. Es lohnt sich, die- ser freundlichen Einladung zu folgen, denn der sie ausspricht, ist unser Ein und Alles: das Lamm Gottes und der Gesalbte Got- tes.

Amen.

Predigtlied: O lieber Herre Jesus Christ (LG 76)

Zionsgemeinde Hartenstein Kontakt:

Pastor M. Müller Kleine Bergstr. 1 08118 Hartenstein

Tel.: 037605/4211 Funk: 01577/3365611

e-mail: pfarrer.mmueller@elfk.de Sie finden uns im Internet unter: www.elfk.de/Hartenstein

Die Predigt können Sie auch im Internet nachhören oder –lesen.

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