PHILOSOPHIEREN MIT KINDERN
ERZ
GRUNDLAGEN
• "Philosophieren" ist zunächst eine pädagogische Haltung, die Kinder mit ihren Fragen und Erkenntnisbemühungen Ernst nimmt, sie mit ihren eigenen Ansichten und
Meinungen als gleichwertig akzeptiert und ihnen Achtung entgegenbringt
GRUNDLAGEN
• behutsamer, sensibler Erziehungsstil, der Kindern viel zutraut und ihnen Mut macht, eigene Weg zu gehen
• Kinder sollen in die Lage versetzt werden, herauszufinden, was für sie das Richtige ist
• Kinder sollen lernen, sich gewaltfrei und durch Argumente (Begründungen) auseinander zu setzen
GRUNDLAGEN
• "Philosophieren" könnte demnach die Kunst sein, im richtigen Moment, die richtige Frage zu stellen
• Besteht auch darin, einer "Warum"-Frage nicht mit einem Monolog zu begegnen, sondern mit der Rückfrage "Was denkst Du denn, warum etwas so ist" eigene Denkprozesse anzustoßen und das Kind zu ermutigen, den eigenen
Verstand zu gebrauchen
Philosophieren mit Kindern ist:
• Keine Wissenschaft, keine Philosophiegeschichte, nicht ergebnisorientiert
• eine Tätigkeit, die man üben kann
• praktisch, mit Spaß
• dynamisch
• denkerische Beweglichkeit: ein Spiel mit Gedanken, Ideen, Empfindungen und Sprache
• anknüpfend an Lebens- und Erfahrungswelt
FÖRDERUNG DER SELBSTKOMPETENZ
• Üben des Erwägens und Abwägens von Handlungsalternativen
• Üben der Reflexion über das eigene Handeln -> kann zur Gewohnheit werden
• Steigerung des Selbstwertgefühls der Kinder. Es wird ihnen bewusst, dass ihre Gedanken wertvoll sind.
• Auch „schwächere“ Kinder erfahren, dass sie interessante, bisweilen einzigartige Gedanken produzieren.
• Erzeugt Interesse, Freude und Lust der Kinder an Abenteuern im eigenen Kopf
FÖRDERUNG DER SOZIALKOMPETENZ
• gemeinsames Philosophieren ist ein wesentliches Mittel um wechselseitigen Respekt, Offenheit und Toleranz zu fördern
• werden Dialogfähigkeit, Meinungs- und Erfahrungsaustausch erlernt
• verfolgt das Ziel, zur Achtung vor Gedanken und Leistungen Andersdenkender zu erziehen
FÖRDERUNG DER SACHKOMPETENZ
• Um zu urteilen, braucht es Wissen
• trägt dazu bei, Fächer übergreifende Zusammenhänge erkennen zu lernen
• Diskussions- und Argumentationsfähigkeit geübt (klares Ausdrücken, deutliches Formulieren, folgerichtiges,
logisches Denken)
WIE GEHT PHILOSOPHIEREN MIT
KINDERN?
drei Werkzeuge, um nach Erkenntnis zu suchen:
•differenzierendes Wahrnehmen,
•differenzierendes Denken und
•differenzierendes Handeln.
Zu den grundlegenden, philosophischen Techniken gehört das nicht-wertende Vergleichen, mit dem man Unterschiede und Ähnlichkeiten herausarbeitet
drei Grundmuster des Philosophierens:
1. Fragen, Hinterfragen, Weiterfragen
2. Vorstellungsleben auf den Begriff bringen und Begriffe klären
3. Begründen
Zu den Methoden des Philosophierens zählen
Phänomenologie – das beobachtende Beschreiben
Deuten – fragen und verstehen von jemandem
Spekulieren – sinnieren und phantasieren
Analyse - Untersuchen und Zergliedern von Sachverhalten
Dialektik – in Gegensätzen und Widersprüchen denken
SPIELEN UND PHILOSOPHIEREN
• möglichst neutrale, differenzierte und umfassende Beschreibung
eines Gegenstandes, einer Person, einer Situation oder eines
Problems z.B.:
• Beobachtungsspiele
• Hörspiele
• Spiele zum Tasten, Riechen und Schmecken
• Besonders geeignet für Vorschule, 1.+2. Klasse
Phänomenologische Methode
-> Wahrnehmen und Beobachten im Mittelpunkt
-> Schärfung der Beobachtungs- und Wahrnehmungsfähigkeit,
Gedächtnistraining
BEGRIFFLICHES ARBEITEN • Klärung schwieriger Begriffe („Glück“, „Freiheit“,…)
• Mehrdeutigkeiten klären
• Einigung auf Bedeutungen von Begriffen
z.B.:
• Spiele zum Erklären von Begriffen
• Gegenworte finden
• Reimen
• Akrostichons Spaß am bewussten Umgang
mit Sprache wecken
ARGUMENTIEREN Jede geäußerte Meinung sollte durch mindestens einen Grund gestützt werden:
• Empirische Begründung (überprüfbare Tatsacheninformationen)
-> Begründung einzelner Handlungen auf Grundlage von Fakten
• Nichtempirische Begründung-
begriffliche Konstruktionen, Finden von überzeugenden Gründen
z.B.
• Argumentationsspiele
• Entscheidungsspiele Begründen von
Meinungen als philosophisches Verfahren, mehrere
Gründe für verschiedene
Meinungen finden und vertreten, Führen von Diskussionen, Erzielen
einer Einigung
GEDANKENEXPERIMENTE • Spielerische Experimente mit
Gedanken und Möglichkeiten, die in der Wirklichkeit so nicht
vorkommen, aber existieren
könnten und manchmal auch dem gesunden Menschenverstand
zuwiderlaufen
• „Was wäre, wenn..“
• „Was wäre, wenn nicht…“
• „Fremder Blick“
• Zukunftsvisionen
• Rollenspiele
Kreatives Nachdenken, Fantasie, neue
Sichtweisen der
Wirklichkeit
KOMMUNIZIEREN • Perspektivübernahme ermöglichen
• Spielregeln finden und einhalten
• Konfliktlösungen üben
• Abweichende Meinungen aushalten
• Verständnis für andere entwickeln
z.B.:
• Rollenspiele (verbal, nonverbal)
• Kooperationsspiele
• Konfliktlösespiele