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Wiesbadener Erklärung Volkshochschulen fordern nationale Offensive zur Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen

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Resolution der Mitgliederversammlung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes e.V.

Wiesbadener Erklärung

Volkshochschulen fordern nationale Offensive zur Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen

Das Ausmaß an fehlender Grundbildung und Alphabetisierung in Deutschland stellt eine zentrale Herausforderung an das Bildungs- und Weiterbildungssystem und alle

gesellschaftlichen Kräfte dar. In einer demokratischen und wissensbasierten Gesellschaft muss es oberstes Ziel sein, dass niemand aufgrund unzureichender Bildung verloren geht.

Lesen und schreiben zu können, sind unabdingbare Voraussetzungen für die Entfaltung der Persönlichkeit, für Erwerbstätigkeit, politische und kulturelle Partizipation sowie für die autonome Bewältigung des Alltags.

Vor diesem Hintergrund fordert der Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) Bund, Länder und Kommunen auf, ihre gesamtstaatliche Verantwortung wahrzunehmen und eine nationale Offensive zur Verbesserung von Lese- und Schreibkompetenzen zu starten.

Die „Alpha-Offensive“ erfordert

 eine bundesweite medial gestützte „Ermutigungskampagne“, die funktionale Analphabetinnen und Analphabeten motiviert, aus ihrer Anonymität

herauszutreten und die Angebote der Volkshochschulen zum Erwerb von Lese- und Schreibkompetenz wahrzunehmen. Dabei bedarf es insbesondere auch

„aufsuchender Bildungsarbeit“, um bei den Betroffenen das nötige Vertrauen für einen Kursbesuch zu wecken.

 Beratungs- und Schulungsmaßnahmen für die Ansprechpartner der Betroffenen (z. B. in Arbeits- und Kommunalverwaltung oder Betrieben), damit diese für das Problem des Analphabetismus sensibilisiert werden und Interessierte über die zur Verfügung stehenden Bildungsmaßnahmen kompetent informieren können.

 den Aufbau eines flächendeckenden Netzwerkes an besonders geschulten

Bildungsberaterinnen und Bildungsberatern mit spezifischen Kenntnissen über die betroffenen Gruppen und geeignete Angebote.

 die Bereitstellung von Ressourcen für ein verlässliches, ausreichend dimensioniertes und qualitätsgesichertes Regelangebot an

Alphabetisierungskursen für Erwachsene durch Bund, Länder und Kommunen.

 die Einrichtung eines ergänzenden Förderprogramms für Schülerinnen und Schüler mit Lese- und Schreibschwäche, das außerhalb von Regelschulzeiten und in Kooperation mit erfahrenen Einrichtungen wie den Volkshochschulen organisiert werden kann.

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 ein berufsorientiertes Sofortprogramm zur Förderung von Alphabetisierung und Grundbildung als Voraussetzung für die Integration in den Arbeitsmarkt und zum Verbleib in der Arbeitswelt.

 die Auflage eines neuen Forschungsprogramms im BMBF zur wissenschaftlichen Begleitung der Offensive.

Bei der Umsetzung der Offensive sind alle gesellschaftlichen Kräfte, zum Beispiel Wirtschaft, Gewerkschaften, Bundesagentur für Arbeit, Kirchen und Medien,aufgerufen, sich als

engagierte Partner zu beteiligen und die Planung und Durchführung der nationalen Offensive zu unterstützen.

Die Volkshochschulen als Hauptanbieter von Alphabetisierungskursen werden ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Schreib- und Lesekompetenz von

bildungsbenachteiligten Gruppen verstärken. Zu ihrem Selbstverständnis gehört es, jedem Menschen eine zweite und dritte Chance zu ermöglichen. In diesem Sinne begrüßt der DVV die Initiative der Bundesbildungsministerin für einen Grundbildungspakt.

Wiesbaden, 2. März 2011

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