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Geschäftsbericht der Schulsozialarbeit Wiesbaden für das Jahr 2014

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Geschäftsbericht der Schulsozialarbeit

Wiesbaden

für das Jahr 2014

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Ansprechpartner:

Dan Pascal Goldmann, Abteilungsleiter der Schulsozialarbeit

Impressum:

Herausgeber:

Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden

Amt für Soziale Arbeit Abteilung Grundsatz und Planung Konradinerallee 11 | 65189 Wiesbaden

Tel.: +49 (0) 611 - 31 35 97 | Fax.: +49 (0) 611 - 31 39 51 E-Mail: sozialplanung@wiesbaden.de

Download: http://www.wiesbaden.de/leben-in-

wiesbaden/gesellschaft/sozialplanung/content/jugendhilfeplanung.php

Druck: Druck Center der Landeshauptstadt Wiesbaden Auflage: 250 Stück

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Das Wichtigste in aller Kürze:

- Im Jahr 2014 betreute die Schulsozialarbeit Wiesbaden etwa 5.000 Schülerinnen und Schüler aus 12 Förder-, Haupt- und Integrierten Gesamtschulen, sowie aus den be- ruflichen Schulen im Berufsschulzentrum.

- Die Angebote im 3 Stufen-Modell wurden für alle Schülerinnen und Schüler in glei- chen Maßen an den unterschiedlichen Schulen durchgeführt. Die Standards der Schulsozialarbeit werden somit an allen Schulen gut umgesetzt.

- Der Rahmenplan zur Entwicklung von Schlüsselqualifikationen durch sozialpädagogi- sche Angebote wurde im Jahr 2014 erstmals an allen Schulen je nach Bedarf durch- geführt, ein neuer Baustein der Nachhaltigkeit ist in der Entwicklungsphase.

- Nach einer etwa vierjährigen Entwicklungsphase wurde im August 2014 nun eine Da- tenbank der Schulsozialarbeit erfolgreich eingeführt, sie dient den Schulsozialarbeite- rinnen und Schulsozialarbeitern zukünftig als Arbeitsinstrument der Dokumentation.

- In Kooperation mit der Fachstelle Bildung und Teilhabe verfügt die Schulsozialarbeit 2014 erstmalig über ein Verfahren, das Angebot der Lernförderung im Programm Bil- dung und Teilhabe an allen Schulen mit Schulsozialarbeit, frühzeitig und nachhaltig für anspruchsberechtigte Kinder und Jugendliche anbieten zu können.

- In Kooperation mit Rotary/Rotaract Wiesbaden wurde mit neun Betrieben „Du bist BERUFen“ zum dritten Mal durchgeführt, mit steigender Teilnehmerzahl.

- Das Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden, Abteilung Schulsozialarbeit hat für das Kom- petenz-Entwicklungs-Programm (KEP) im Übergang Schule-Beruf einen Förderpreis 2014 bei dem Wettbewerb der Initiative „NÄHE ist gut: Innovative Ausbildungskon- zepte“ erhalten.

- Im Jahr 2014 endete der siebte Durchgang des Kompetenz-Entwicklungs-

Programms, welches mit allen Kooperationspartnern in einem verlässlichen Netzwerk kontinuierlich durchgeführt wird.

- Mit dem Auslaufen der Förderphase der Kompetenzagentur wurde diese nachhaltig in die Struktur der Schulsozialarbeit verankert, sehr stark mit dem Fokus, das gesamte Arbeitsfeld Übergang-Schule-Beruf im letzten Schritt des Übergangs, strukturell neu zu besetzen.

- Die Zahlen der Abgangs- und Übergangsstatistik 2014 mit Übergängen von 780 Schülerinnen und Schülern aus Klassen 9 und 10 aus 4 Haupt- und 6 Integrierten Gesamtschulen der Schulsozialarbeit können als positiv bewertet werden.

• Mit 53% haben so viele Jugendliche die Schulen mit Schulsozialarbeit mit mittle- rem Bildungsabschluss verlassen wie noch nie.

• Mit 28% Übergang in Ausbildung konnte nicht nur ein Zuwachs von 5% erreicht werden, das Niveau schließt an die erfolgreichen Jahre 2011 und 2012 an. In der Quantität sind dies 215 Ausbildungsstellen.

• Seit 2007 hat die Kompetenzagentur 1.464 stark benachteiligte Jugendliche be- treut und die soziale und/oder berufliche Integration hergestellt.

Von 168 Schülerinnen und Schülern an den beruflichen Schulen:

• Ca. 30% gehen aus einer BzB in Ausbildung über, 20% in ein weiterführendes Bildungsangebot.

• Ca. 50% von BFS-Abbrecherinnen und BzB-Abbrechern werden erfolgreich beruf- lich in Ausbildung integriert.

• Ca. 60% der Schülerinnen und Schüler aus der einjährigen höheren Berufsfach- schule werden erfolgreich in Ausbildung integriert.

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Gliederung 1. Vorwort

2. Schulsozialarbeit Wiesbaden

3. Schulsozialarbeit im Jahr 2014 bezogen auf:

a. Leistungen im 3-Stufen-Modell

b. Das Kompetenz-Entwicklungs-Programm c. Die Kompetenzagentur Wiesbaden

d. Die Koordinierungsstelle im Übergang Schule Beruf

4. Die Abgangs- und Übergangsstatistik der Schulsozialarbeit in Wiesbaden 2014

1. Vorwort

Der vorliegende Geschäftsberichts der Schulsozialarbeit Wiesbaden ist der Dritte in Folge und beschreibt das Jahr 2014. In dem Berichtszeitraum behandelt der Geschäftsbericht da- mit das zweite Halbjahr im Schuljahr 2013/14 und das erste Halbjahr im Schuljahr 2014/15.

Der Geschäftsbericht geht nach einer Kurzbeschreibung der Leistungen* auf den aktuellen Sachstand ein. Mit den Ergebnissen der Abgangs- und Übergangsstatistik 2014 können so- mit die aktuellsten Daten vorgestellt werden.

2. Schulsozialarbeit Wiesbaden

Die Gesetzliche Grundlage der Schulsozialarbeit bildet das Kinder- und Jugendhilfegesetz (Sozialgesetzbuch VIII), insbesondere §13 Jugendsozialarbeit. „Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern.“

Das Konzept der Schulsozialarbeit ist klar definiert. Es ist präventiv ausgerichtet. Mit einem 3-Stufen-Modell ist sie auf eine aufbauende Beziehungsarbeit mit allen Schülerinnen und Schülern angelegt, unterstützt deren Persönlichkeitsentwicklung, um eine im Rahmen des Kompetenz-Entwicklungs-Programms allumfassende Berufsorientierung mit bestmöglichem Übergang unter Einbezug der Eltern zu ermöglichen (siehe Kersten/Goldmann/Marchlewitz /Zaizek, 2008). Unter Hilfenahme eines Fallmanagements durch die Kompetenzagentur Wiesbaden werden hier besonders benachteiligte Jugendliche betreut, ebenso dann in der Berufsvorbereitung durch die Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf.

Alle 4 Leistungen der Schulsozialarbeit sind miteinander konzeptionell verbunden und aufei- nander aufbauend angelegt. Das aufbauende System ermöglicht die Arbeit so effizient wie möglich zu gestalten, nutzt Synergien und verhindert Reibungsverluste. Dieses Prinzip findet sich auch in den einzelnen Angeboten wieder (Goldmann & Brülle 2014, S. 134).

*Die ausführliche Beschreibung der Leistungen der Schulsozialarbeit ist im Geschäftsbericht 2011/12 auf www.wiesbaden.de/schulsozialarbeit nachzulesen.

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3. Schulsozialarbeit im Jahr 2014 a. Leistungen im 3-Stufen-Modell

Schulsozialarbeit erreicht 2014 nahezu 100 % aller prognostizierten Hauptschul- und Förder- schulabsolventinnen und -absolventen (L) mit Schulsozialarbeit an 6 Integrierten Gesamt- schulen, 3 Haupt- und Realschulen und 3 Förderschulen (L). Dies sind gegenwärtig etwa 5.000 Schülerinnen und Schüler in einem Schuljahr. Hierin enthalten sind auch die Real- schulabsolventinnen und -absolventen, welche die Wiesbadener Integrierten Gesamtschulen besuchen sowie die Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen von JUGEND STÄRKEN an den beruflichen Schulen erreicht werden.

Aus den Klassenbetreuungsstunden heraus werden Angebote für Gruppen in Form von Ar- beitsgemeinschaften, Projektarbeiten oder Wochenend- bzw. Sommerfreizeiten entwickelt.

Diese sozialpädagogische Arbeit bereichert die schulischen Angebotsspektren und dient neben der Feststellung und Entwicklung des informellen Lernens der positiven Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern, um im Falle von besonderen Ereignissen darauf aufzubauen und effizient eine Einzelfallarbeit anbieten zu können. Die Einzelfallarbeit macht etwa 20%

der Arbeit einer/eines Schulsozialarbeiterin/Schulsozialarbeiters aus.

Um ein Gefühl der Größenordnung der beschriebenen Leistungen als Wirkungsfeld der Schulsozialarbeit transparenter darzustellen, haben Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozi- alarbeiter für diesen Geschäftsbericht rückwirkend versucht, Ihr alltägliches Tun in Zahlen zu erfassen.

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Angebote der Schulsozialarbeit an Sekundarschulen und Teilnehmende:

Angebote nach Stufenmodell, Stufen 1-2 (Klassenbetreu- ung/Gruppenangebote) an 3 Förder-, 3 Haupt und ´ 6 Integrierte Gesamtschulen

2014:

Anzahl der erreichten Schüler/-innen Schuljahr 13/14

2. Halbjahr

Schuljahr 14/15

1. Halbjahr gesamt

Klassenbetreuung 4.768 4.692 9460

Klassenfahrten 705 492 1197

Teamtage (Jg.5) - 157 157

Teamtage (Jg.7) 708 94 802

Drachenboot-Aktionen 1.007 302 1309

AG-Angebote 747 702 1449

Übernachtungen in der Schule keine Erhebung 191 191

Wochenendfreizeiten 366 185 551

Anfertigung von Bewerbungsunterlagen keine Erhebung 579 579

Sommerfreizeiten

In Kooperation mit dem Förderverein der Schulsozialarbeit werden jährlich Sommerfreizeiten durchgeführt. Neben dem kontinuierlichen Beziehungsaufbau werden hier Angebote zur För- derung der personalen und sozialen Kompetenzen gemacht:

Im Jahr 2014 haben 8 Freizeiten stattgefunden, an denen 11 Schulsozialarbeits- Einrichtungen teilnahmen. Insgesamt nahmen 179 Kinder und Jugendliche daran teil.

Schulsozialarbeit an der Reiseziel Anzahl TN 1 August-Hermann-Francke-Schule

Sophie-und-Hans-Scholl-Schule Sturzelbronn 17

2 IGS Kastellstr.

Comeniusschule Wanderheim Wällerhorst 18 3 Heinrich-von-Kleist-Schule

Erich Kästner-Schule Hofstetten, Schwarzwald 24

4 Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule Leiselheim 29

5 Sophie-und-Hans-Scholl-Schule SHS vor Ort 26

6 Wilhelm-Leuschner-Schule NFH Rüsselsheim 18

7 Wolfram-von-Eschenbach-Schule Friedrichshafen,

Bodensee 17

8 Alexej-von-Jawlensky-Schule

Herman-Ehlers-Schule Bad Kreuznach 30

Rahmenplan zur Entwicklung von Schlüsselqualifikationen

Als konzeptionelle Weiterentwicklung des 3-Stufen-Modells wurden im Jahr 2013 erstmalig Rahmenpläne je Schulsozialarbeitseinrichtung gemäß den Standards, besonders bezogen auf die Klassenbetreuung, erstellt und zu Beginn des Schuljahres 2014/2015 eingeführt.

Der Rahmenplan soll die jungen Menschen systematisch bei ihren Entwicklungsaufgaben unterstützen und fördert die Ausbildungsreife am Ende Ihrer Schulzeit.

Besonders bezogen auf die Klassenbetreuungen wurde der Rahmenplan Schlüsselqualifika- tionen erstmalig im Schuljahr 2014/15 an allen Schulen vollständig umgesetzt.

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Der Rahmenplan wird jährlich ausgewertet und entsprechend konzeptionell weiter entwickelt.

Seit 1996 pflegt die Schulsozialarbeit an der Alexej-von-Jawlensky-Schule eine enge Koope- rationsbeziehung mit der evangelischen Kirche Dotzheim/ Stadtjugendpfarramt Wiesbaden.

So nahm die Schulsozialarbeit an der Alexej-von-Jawlensky-Schule im Februar 2014 mit vier Klassen an der Eco City 2.0, eine Mitmach-Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit teil. So- wohl vom evangelischen Jugendpfarramt als auch von der Schulsozialarbeit wurde diese Ausstellung als sehr gut befunden mit dem klaren Wunsch, sie für eine größere Zielgruppe zur Verfügung zu stellen. Somit wurde 2014 die Eco City in einem ersten Treffen ausgewer- tet, um neue Ideen und Verbesserungsvorschläge zu sammeln. In einem ersten Schritt wird zusätzlich mit der Schulsozialarbeit an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule unter Einbe- zug von Jugendlichen eine neue Ausstellung gebaut, mit dem Ziel, diese regelhaft allen Schulsozialarbeits-Einrichtungen als ein weiterer Baustein im Rahmenplan zur Verfügung zu stellen.

Der Baustein Schulden hingegen kam noch nicht sehr häufig zum Einsatz und wurde vorerst aus dem Rahmenplan als optionales sozialpädagogisches Angebot heraus genommen. Er wurde zwar in 5 Schulen in den Jahrgängen 6, 7 und 9 eingesetzt, in der Mehrheit wurde aber festgestellt, dass das Thema Schulden ein Querschnittsthema und fast in jedem Ange- bot der Schulsozialarbeit wieder zu finden ist. Es gibt zum Beispiel keine Freizeit, in der Han- dys zum Thema werden, demzufolge auch Gesprächsguthaben, Handyverträge und daraus folgend andere Konsumgüter, in deren Schnittmenge auch immer wieder die Thematik der Schulden zu finden ist.

In einer ersten quantitativen Auswertung der durchgeführten Bausteine im Rahmenplan kann zunächst festgehalten werden, dass schon im ersten Halbjahr der Rahmenplan standardisiert Anwendung findet.

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Durchführung der Bausteine im Rahmenplan der Schulsozialarbeit

an 12 Förder-Haupt- und Gesamtschulen, 1.Halbjahr Schuljahr 2014/2015

Die Auswertung zur Umsetzung der Rahmenpläne zum 1. Halbjahr des Schuljahres

2014/2015 hat ergeben, dass folgende Bausteine in den Jahrgängen 5 – 8 schwerpunktmäßig umgesetzt wurden:

• Baustein Bewegung im Unterricht (Jahrgang 5)

• Baustein Medien (Jahrgänge 5 – 8)

• Baustein Toleranz (Jahrgänge 5 – 8)

• Baustein Schlüsselqualifikation (Jahrgang 7)

• Baustein Sucht wurde insgesamt in 7 Einrichtungen in den Jahrgängen 7 und 8 durchgeführt. Das Thema ist zusätzlich in dem Curriculum der Schulen verankert.

• Baustein Planspiel Bewerbung (Jahrgang 8-10)

Anlassbezogene Themen wie z.B. neue Medientrends (Cybermobbing, Sexting) oder poli- tisch-gesellschaftliche Entwicklungen werden aktuell berücksichtigt. Dies wirkt sich auf die Dynamik aus, die im Rahmenplan vorgesehenen Bausteine finden daher je nach Schule An- wendung zu unterschiedlichen Zeiten.

Fachtag Medienkompetenz

Medienkompetenz ist ebenfalls ein Baustein des Rahmenplans der Schulsozialarbeit. Die Nutzung digitaler Medien steht bei Schülerinnen und Schülern häufig im Mittelpunkt des Ta- gesgeschehens. Um die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter im Umgang mit diesem Thema zu schulen, fand im April 2014 ein Fachtag zum Thema „Cybermobbing“ spe- ziell in Bezug auf „Sexting“ statt. Die Teilnahme an dem eintägigen Seminar war für alle Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich.

Gemeinsam mit der Fachberatungsstelle für Jugendmedienschutz des staatlichen Schulam- tes (www.medien-sicher.de) wurde zu folgenden aktuellen Themenbereiche und Fragestel- lungen informiert: Welche Medien nutzen die Jugendlichen zurzeit? Welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Wie ist die rechtliche Situation bei Nutzung?“.

Da die Entwicklung digitaler Medien sich rasant fortentwickelt, sind regelmäßige Auffri- schungsveranstaltungen geplant.

0 2 4 6 8 10 12

Bewegung Suchtprävention Schuldenprävention Medienkompetenz Toleranz

Schlüsselqualifikationen Planspiel Bewerbung

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Kooperation zwischen dem Wassersportverein Schierstein (WVS) und dem Amt für Soziale Arbeit - Schulsozialarbeit

Durch das in den letzten Jahren deutlich ansteigende Angebot durch die Schulsozialarbeit im Drachenboot war die Anschaffung zweier Drachenboote sinnvoll. Diese weihte Bürgermeister und Sozialdezernent Arno Goßmann am 01.05.2014 im Rahmen des „Anpaddelns“ beim Wassersportverein Schierstein ein.

Einhergehend mit der Anschaffung der Drachenboote wurde die Kooperation mit dem Wassersportverein mit einer Kooperationsvereinbarung neu intensiviert. Damit soll die rege Nutzung der Boote durch die Schulsozialarbeit auch in den zukünftigen Jahren nachhaltig abgesichert werden.

Die Kooperationsvereinbarung fasst zunächst einmal die gemeinsamen Ziele beider Partner zusammen:

• Beide möchten Jugendliche für die Breiten- oder Fun-Sportarten begeistern.

• Beide möchten Jugendliche in ihrer Persönlichkeit fördern. Hier stehen die

Vermittlung sozialer und personaler Kompetenzen im Vordergrund, Teamkompetenz, kommunikative Kompetenz, Verantwortungsbereitschaft, etc.

• Beide möchten bei Jugendlichen dafür werben, sich in einem Verein zu engagieren.

Die Schulsozialarbeit verfolgt diese Ziele besonders im Rahmen ihres Kompetenz- Entwicklungs-Programms, welches Ausbildungsreife im Sinne der Entwicklung von Schlüsselqualifikationen im erhöten Maße herstellt.

Der Wassersportverein möchte neben der Vermittlung der Freude von Breiten- oder Fun – Sportarten Mitglieder gewinnen. Mitglieder garantieren ein Vereinsleben.

Folgende Angebote können in Kooperation mit dem Wassersportverein ermöglicht werden.

1. Tagesausflüge für Schulklassen in einem Drachenboot.

2. Nachmittagsangebote für Kinder und Jugendliche mit dem Ziel der Vermittlung von Breiten- oder Fun – Sportarten.

3. Freizeitangebote in Form von Wochen- oder Sommerfreizeiten.

Love Zone

Auch im Jahr 2014 führte die Schulsozialarbeit das Projekt Love Zone an Schulen mit Schulsozialarbeit durch. Die Love Zone ist ein sexualpädagogisches Präventionsprojekt, bei dem ältere Jugendliche (Peers) Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 7 und 8 an fünf verschiedenen Stationen sexualpädagogische Themen erläutern. Die Koordination er- folgt über die Schulsozialarbeit.

In enger Kooperation mit Donum Vitae, Schwangerschaftskonfliktberatung, übernimmt diese im Rahmen Ihres Präventions-Auftrages die Rolle der Beratung, bezogen auf die Aktualisie- rung der inhaltlich, methodischen Gestaltung o. g. Stationen sowie aktiv an der „Peer- Ausbildung“ teil.

2014 wurde die Love Zone an sieben Terminen für acht Einrichtungen durchgeführt. Damit wurden 78 Peers ausgebildet, die wiederum ihr Wissen an 31 Schulklassen weitergaben.

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Datum Love Zone Schulsozialarbeit an der Anzahl der Peers Anzahl der teilneh- menden Klassen 17.02. – 20.02.2014 Comeniusschule/August-

Hermann-Franke-Schule 9 2/2

05.05. – 09.05.2014 Hermann-Ehlers-Schule 12 4

02.06. – 06.06.2014 Wolfram-von-

Eschenbach-Schule 10 5

23.06. – 27.06.2014

Wilhelm-Leuschner- Schule/ Albert- Schweitzer-Schule

13 4/1

14.07. – 18.07.2014 Wilhelm-Heinrich-von-

Riehl-Schule 13 5

10.11. – 13.11.2014 Comeniusschule/August-

Hermann-Franke-Schule 10 2/2

01.12. – 05.12.2014

Sophie-und-Hans- Scholl-Schule/Erich Kästner-Schule

11 4/1

Teamtage

Mit der Anerkennung des Kompetenz-Entwicklungs-Programms als Verfahren zur Kompe- tenzfeststellung durch das Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BiBB) wurde der Teamtag als Teil dieses Kompetenzfeststellungsverfahrens entwickelt.

Der Teamtag wird seit Schuljahr 2012/13 an allen Schulen mit Schulsozialarbeit einmal jähr- lich durchgeführt. Im Jahr 2014 hat der Teamtag an allen Förder-, Haupt- und Gesamtschu- len, somit mit insgesamt 802 teilnehmenden Schülerinnen und Schülerin aus den Jahrgän- gen 7 und 8 stattgefunden.

Berufsorientierungsprogramm (BOP )

Schulen mit Schulsozialarbeit erhielten mit der Anerkennung als Kompetenzfeststellungsver- fahren die Voraussetzung für die Teilnahme an weiteren Förderprogrammen. So konnten auch im Jahr 2014 die Heinrich-von-Kleist-Schule, die Wolfram-von-Eschenbach-Schule und die Erich-Kästner-Schule wieder mit insgesamt 103 Jugendlichen an dem Berufsorientie- rungsprogramm (BOP) teilnehmen.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Programm wurde von der Schulsozialarbeit begleitet, federführend sind hier die Schulen selbst. Die Maßnah- me wird über 2 Wochen täglich von 8:00 Uhr– 15:00 Uhr im Berufsbildungs- und Technolo- giezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Wiesbaden durchgeführt. Von Ausbilderinnen Ausbildern angeleitet, konnten die Schülerinnen und Schüler während dieser Zeit vier ver- schiedene handwerkliche Berufsfelder kennenlernen. Ziel hierbei ist, dass die Jugendlichen erste konkrete Vorstellungen von handwerklichen Berufen erhalten und durch die praktischen Übungen erfahren, was im späteren Berufsleben auf sie zukommt.

Lernförderangebote im Rahmen von Bildung und Teilhabe an Schulen mit Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit unterstützt leistungsberechtigte Kindern und Jugendlichen bzw. deren El- tern (Berechtigte von Leistungen nach dem SGB II, AsylBLG, SGB XII, Wohngeld und Kin- derzuschlag) bei der Vermittlung und Umsetzung von Bildungs- und Teilhabeleistungen.

Vor diesem Hintergrund kooperieren Jobcenter, Fachstelle Bildung und Teilhabe und Ju- gendhilfeträger kontinuierlich mit dem Ziel, anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schü- lern mit Lernförderbedarf ein Lernförderangebot zur Verfügung zu stellen.

Das im Schuljahr 2013/2014 erfolgreiche Pilotprojekt mit 90 Teilnehmer/-innen an zwei Schu- len mit Schulsozialarbeit wurde ab dem Schuljahr 2014/2015 auf alle Schulen mit Schulsozi-

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alarbeit ausgeweitet. Insgesamt konnten so zum Anfang des Schuljahres 2014/2015 in 32 Kursen (19 Mathe- und 13 Deutschkurse) schon 122 anspruchsberechtigte Teilnehmende betreut werden. Aufgrund weiterer Nachfragen ist für das Jahr 2015 mit noch höheren Teil- nehmendenzahlen zu rechnen. In diesem Zusammenhang stellt es sich besonders für die Schulen als besondere Herausforderung dar, das zur Verfügung stehende Förderangebot in dem Stundenplan zu integrieren und Förderkurslehrerinnen und Förderkurslehrer zu finden, die unter den vorgegebenen Konditionen zu den bestimmten vorgegebenen Zeiten zur Ver- fügung stehen müssen.

„Kommune Goes International“ / „Wiesbaden Weltweit“

Die Stadt Wiesbaden hat an der bundesweiten Initiative „Kommune Goes Internationa- le“ („KGI“) teilgenommen. Nach dem offiziellen Abschluss von KGI im Sommer 2014 führt Wiesbaden das Vorhaben unter dem Titel „Wiesbaden Weltweit“ fort.

Ziel der Initiative, die koordinativ in der Abteilung Jugendarbeit des Amtes für Soziale Arbeit verortet ist, ist es, die internationale Jugendarbeit vor Ort zu stärken und internationale An- gebote allen Jugendlichen zugänglich zu machen, insbesondere auch Jugendlichen aus Zu- wanderungsfamilien und benachteiligten Jugendlichen.

Die Schulsozialarbeit sieht weiterhin in der Initiative „Wiesbaden Weltweit“ die Chance, Ju- gendliche in ihrer Entwicklung der Persönlichkeit als Grundlage einer Ausbildungsreife zu unterstützen. Hierzu gehört das Heranführen an eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die Schaf- fung von neuen Erlebnisräumen und die Entwicklung und Stärkung der personalen und so- zialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein.

Seit 2013 besteht eine enge Kooperation mit dem 2.Gymnasio in Florina in Griechenland. Im November 2014 hatten 36 Jugendliche die Möglichkeit an einer Internationalen Jugendbe- gegnung in Wiesbaden teilzunehmen. 18 Schüler/innen des 8. Jahrgangs der Wilhelm- Heinrich-von-Riehl Schule empfingen die Jugendlichen aus Florina sehr gastfreundlich. In der Jugendherberge in Wiesbaden waren alle Teilnehmer/innen für die Dauer der Begeg- nung untergebracht. Vor Ort fand ein vielfältiges Programm statt, welches durch die zustän- digen Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, einer Lehrkraft der Wilhelm-Heinrich- von-Riehl Schule begleitet wurden. Vorbereitet wurde das Programm von den Jugendlichen im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts der Schule und während einem vorbereitenden Pla- nungswochenende in Wiesbaden, zu dem der Schulleiter aus Griechenland angereist war.

Eine weitere internationale Jugendbegegnung fand im Oktober 2014 zwischen der Wilhelm- Leuschner-Schule und dem College de Lussac (Frankreich) statt. An dieser ersten Begeg- nung nahmen 12 Jugendliche der Wilhelm-Leuschner-Schule teil. Die Jugendlichen aus Wiesbaden wurden hierbei in Gastfamilien untergebracht, welches positive Wirkungen auf die Teilnehmer/innen beider Länder hatte und immer noch hat. Die Federführung der interna- tionalen Jugendbegegnung oblag einer Lehrkraft der Wilhelm-Leuschner-Schule. Die

Schulsozialarbeit erbrachte Unterstützungsleistungen in Bezug auf Antragsstellung, Vorbe- reitung der Begegnung, Durchführung vor Ort und Nachbereitung.

Mit Hilfe der Internationalen Jugendbegegnungen kann bei den Jugendlichen eine deutliche Steigerung der sozialen und personalen Kompetenzen wahrgenommen werden. Unsicher- heiten werden akzeptiert. Möglichkeiten zum angstfreien Kennenlernen erlernt, Verständnis der kulturellen Vielfalt aufgebaut. Durch die Erfahrungen mit Gleichaltrigen soll u.a. ein Ver- ständnis der Solidarität zwischen jungen Menschen in ähnlichen Lebenslagen über Länder- grenzen hinweg entwickelt werden. Dabei sind Religion, Kultur, Vorurteile und Stereotype, Ausgrenzung/Diskriminierung, Toleranz, Inklusion sowie Jugendarbeitslosigkeit Thema. Ins- besondere bei der Jugendbegegnung mit Frankreich steht auch die Verbesserung bzw.

Freude an Sprache im Vordergrund.

Zu guter Letzt wurde darauf geachtet, die Schulen als langjährigen Kooperationspartner der Schulsozialarbeit in diesen Prozess mit einzubeziehen. Dies ist Grundvoraussetzung einer für die Zukunft langjährigen Partnerschaft zwischen den Schulen in Deutschland und in Grie-

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chenland bzw. Frankreich mit dem Ziel des Erwerbs von sozialen Kompetenzen für Jugendli- che.

Datenbank der Schulsozialarbeit

Als ein wichtiges Arbeitsinstrument konnte nach langjähriger Entwicklung und Erprobung im August 2014 mit „LAP Change 5“ die Datenbank der Schulsozialarbeit eingeführt werden.

Sukzessiv wurden hierfür alle PC´s der Mitarbeiter/-innen mit der entsprechenden Software ausgestattet und die Mitarbeiter/-innen intensiv geschult. In einem kontinuierlichem

Verbesserungsprozess soll die Datenbank auch nach ihrer Einführung weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Schulsozialarbeit bezüglich ihrer Arbeitsschwerpunkte angepasst werden. Hierzu wurde eigens eine AG Datenbank einberufen, welche im einmonatigem Turnus mit jeweils einer Mitarbeiter/-in pro Einrichtung tagt.

b. Das Kompetenz-Entwicklungs-Programm

Im Jahr 2014 endete der 7. Durchgang des Kompetenz-Entwicklungs-Programms. Mit dem Förderzeitraum 01.02.2013-31.07.2014 wurden insgesamt 474 Schülerinnen und Schüler als Zielgruppe identifiziert. Für diese Jugendlichen wurden im Vorfeld auf Grundlage der Ergeb- nisse eines Kompetenzfeststellungsverfahrens mit Ihren Eltern ein Berufsorientierungsweg geplant und vereinbart, welche zusätzlichen Qualifizierungsangebote, für jede/n individuell, durch das Kompetenz-Entwicklungs-Programm bereitzustellen sind. Ein Teil dieser Angebo- te, die von der Schulsozialarbeit federführend organisiert werden, können durch Leistungen der „vertieften Berufsorientierung“ der Agentur für Arbeit nach § 48 SGB III refinanziert wer- den. Im Folgenden wird der 7. Durchgang abschließend betrachtet:

Soziales-Kompetenz-Training (SKT)

Im 7. Durchgang des Kompetenz-Entwicklungs-Programms haben insgesamt 117 Schülerin- nen und Schüler an einem Sozialen-Kompetenz-Training teilgenommen. Die Förderung der Schlüsselqualifikationen zielt auf die Verbesserung der Ausbildungsreife. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick, welche Erwartungen Betriebe an Jugendliche haben, die in Ausbildung übergehen. Durch die Sozialen-Kompetenz-Trainings sollen einzel- ne Kompetenzen gestärkt und gefestigt werden, um hiermit die Ausbildungsreife zu erhöhen.

Förderkurse (FK)

Die Förderkurse, überwiegend in Jahrgang 9 in Mathematik und Deutsch, unterstützen die Ausbildungsreife und werden für Schülerinnen und Schüler angeboten, deren Note schlech- ter als ausreichend ist. In Kleingruppen von 3 bis 7 Schülerinnen und Schülern wird mit den Jugendlichen einmal wöchentlich an den Basisqualifikationen in diesen Fächern gearbeitet.

Im 7. Durchgang des Kompetenz-Entwicklungs-Programms nahmen über 105 Schülerinnen und Schüler dieses Angebot wahr. Das Kompetenz-Entwicklungs-Programm unterscheidet hier nicht nach den Rechtskreisen SGB II und III. Jeder Jugendliche, der es braucht, erhält nach SGB VIII das Angebot.

Berufsorientierung (BO)

Die Berufsorientierungsangebote finden zu verschiedenen Zeitpunkten eines Durchganges statt. Im 7. Durchgang des Kompetenz-Entwicklungs-Programms haben, auf den kompletten Förderzeitraum verteilt, insgesamt 236 Schülerinnen und Schüler an einer Berufsorientie- rungsangebot teilgenommen. Im 8. Durchgang haben im 2. Halbjahr 2014 bereits 182 an Berufsorientierenden Maßnahmen teilgenommen.

Für viele Jugendliche ist die Berufsorientierung auch mit der Einmündung in eine Berufliche Grundqualifizierung-Maßnahme verbunden, die im Folgenden noch näher beschrieben wird.

Die Berufsorientierungsmaßnahmen werden seit Beginn des Kompetenz-Entwicklungs- Programms im Jahr 2007 in Kooperation mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, den Bauhaus Werkstätten, der Wiesbadener Jugendwerkstatt und InfraServ durchgeführt.

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Im Rahmen der Berufsorientierung wurde speziell eine Maßnahme für die Albert-Schweitzer- Schule (Schule für Lernhilfe) entwickelt und probeweise in einer Klasse umgesetzt. Schüle- rinnen und Schüler hatten hier die Möglichkeit, innerhalb von 2 Wochen die Erfahrungsfelder Farbe/Raumgestaltung und Hauswirtschaft an jeweils 2 Tagen kennenzulernen.

In der Weiterentwicklung des Kompetenz-Entwicklungs-Programms ist eine Öffnung der Zielgruppe mitunter für die prognostizierten Realschulabsolventen in bestimmten Angeboten zu einem wichtigen Bestandteil des Programms geworden. Zum einen aufgrund der Erkennt- nis, dass das Programm einen Beitrag dazu leistet, Schülerinnen und Schüler zu motivieren, über Ihren Hauptschulabschluss hinaus auch den mittleren Bildungsabschluss zu erreichen.

Zum anderen, da es der Schulsozialarbeit immer mehr gelingt in kleineren Schritten, den direkten Übergang mit einem Realschulabschluss in Ausbildung bei den Schülerinnen und Schülern zu erhöhen. So werden die im Folgenden beschriebenen Angebote von den Ju- gendlichen abgerufen, die diese aufgrund ihres individuellen Berufsorientierungsprozess als entsprechenden „Input“ benötigen.

Tag der Sozialen Berufe 2014

Der „Tag der Sozialen Berufe“ stellt die Berufsbilder Erzieher/-in, Medizinische/-r Fachange- stellte/-r und Altenpfleger/-in vor. Da das Interesse der Jugendlichen an diesen Ausbildungs- berufen stetig gewachsen ist, wird der „Tag der Sozialen Berufe“ an jeweils zwei Terminen pro Schuljahr angeboten. So haben sich im Jahr 2014 insgesamt 92 Schülerinnen und Schü- ler unter der Anleitung von Dozentinnen und Dozenten aus der Praxis mit diesen Berufen auseinandergesetzt.

Tag der MINT-Berufe

Bezogen auf die Berufsbilder Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik wurde auch 2014 der „Tag der MINT-Berufe“ erstmalig durchgeführt. Interessierte Schülerinnen und Schüler wurde an diesem Tag ein Einblick in die MINT-Berufe gewährleitstet. Der Tag ver- folgt das Ziel, für eine Ausbildung in einem dieser Berufe zu begeistern. In Kooperation mit den Unternehmen Federal Mogul, SCA und InfraServ wurden folgende Berufsbilder vorge- stellt:

• Chemikant/-in, Produktionsfachkraft Chemie,

• Mechatroniker/-in, Konstruktionsmechaniker/-in, Industriemechaniker/-in, Ferti- gungsmechaniker/-in, Anlagenmechaniker/-in, Zerspanungsmechaniker/-in, Verfah- rensmechaniker/-in

• Elektroniker/-in Betriebstechnik, Elektroniker für Automatisierungstechnik Papiertech- nologe, Fachkraft für Lagerlogistik, Maschinen-und Anlagenführer.

Insgesamt nahmen 43 Schülerinnen und Schüler diesen Termin wahr und alle Beteiligten werteten den Tag als positiv und gewinnbringend. Aufgrund einer begrenzten Anzahl an Teil- nehmern pro Veranstaltung und der positiven Rückmeldung wird für nächstes Jahr ein weite- rer Tag angedacht.

Du bist BERUFen / Berufliche Grundqualifizierung (GQ)

2013 nahmen im 7. Durchgang im Rahmen der beruflichen Grundqualifikation und der Akti- onswoche „DU bist BERUFen“ insgesamt 146 Schülerinnen und Schüler teil. 104 Schülerin- nen und Schüler orientierten sich in 12 verschiedenen GQ Angeboten. 42 Schülerinnen und Schüler gingen in die acht Betriebe, die an der Aktionswoche beteiligt waren.

Im 8. Durchgang KEP fand 2014 in neun unterschiedlichen Betrieben die Aktionswoche „Du bist BERUFen“ statt. Schulsozialarbeit kooperiert hier mit dem Wiesbadener Rotary und Rotaract Club mit dem Ziel, ein immer größeres Interesse bei Betrieben zu gewinnen. Über 70 Schülerinnen und Schüler aus Schulen mit Schulsozialarbeit hatten sich für „Du bist BE- RUFen“ beworben. Für 57 Jugendliche gab es die Möglichkeit, eine Woche ihrem perspekti- vischen Ausbildungsberuf ein wenig näher zu kommen. Wie auch 2013 konnten die Jugend-

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lichen in den Berufen, wie Garten, Bau- und Metallgewerbe, Maler und Lackierer als auch das Hotelgewerbe, den Bereich Verkauf sowie den Verwaltungsberuf kennenlernen. Erweite- rung fand „Du bist BERUFen“ 2014 durch das Bankgewerbe sowie den Bereich der Erziehe- rinnen und Erziehern.

Folgende Betriebe machten mit:

• Baumstark GmbH & Co. KG

• Brömer & Sohn GmbH

• Gramenz GmbH Garten und Landschaftsbau

• Hotel Oranien Wiesbaden

• Huhle Stahl- und Metallbau GmbH

• Kindertagesstätte Kellerstraße (Landeshauptstadt Wiesbaden)

• Nassauische Sparkasse

• REWE Markt GmbH

• SOKA-BAU

Durch „Du bist BERUFen“ bekamen 9 Schülerinnen und Schüler unmittelbar nach der Akti- onswochen ein Ausbildungsangebot, eine Einladung direkt zu einem Einstellungstest oder die Einladung zu einem Praktikum mit der klaren Option auf ein anschließendem Ausbil- dungsangebot.

Flankierend zu „Du bist BERUFen“ fanden weitere Grundqualifizierungen u.a. in Ausbil- dungszentren mit 120 Schülerinnen und Schülern statt. Hier erhielten auch die 13 Schülerin- nen und Schüler ein Angebot, die über DU bist BERUFEN kein Angebot überwiegend aus Kapazitätsgründen bekommen haben.

Neben den weiter oben beschriebenen Angeboten gibt es im Rahmen des Kompetenz- Entwicklungs-Programms für alle Schülerinnen und Schüler noch folgende zusätzliche An- gebote:

Grundqualifizierung/DU bist BERUFen 2014

GQ-Angebot GQ-Woche Teilnehmende

Holz u. Ausbau 13.10-17.10.2014 8

Metall I 13.10-17.10.2014 13

Anlagenmechanik SHK 13.10-17.10.2014 3

Elektro 13.10-17.10.2014 14

Verkauf Einzelhandel I+II 13.10-17.10.2014 13

Bäcker 14.10-18.10.2014 1

Gastgewerbe Koch 14.10-18.10.2014 5

Gastgewerbe Service-

Restaurant I 14.10-18.10.2014 8

MFA I + II 13.10-17.10.2014 38

Ausbildungsberufe der LH

Wiesbaden 13.10-17.10.2014 0

Büro 13.10-17.10.2014 5

Altenpflege 13.10-17.10.2014 6

Floristik 13.10-17.10.2014 1

Gestaltung visuelles Marke-

ting 13.10-17.10.2014 3

ZweiradMechaniker 13.10-17.10.2014 2

Du bist BERUFen 13.10-17.10.2014 57

Gesamt: 177 Teilnehmende

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KEP - Betriebsbesichtigung

Im Oktober 2014 gab es den Startschuss für den neuen Baustein Betriebsbesichtigung im Rahmen des Kompetenz-Entwicklungs-Programms.

Das Berufsorientierungs-Konzept sieht vor, dass eine kleine Gruppe von ca. 10 Jugendlichen am Nachmittag einen Betrieb besucht. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit einen Ein- blick in die täglichen Abläufe und die angebotenen Ausbildungsberufe zu erhalten. Das An- gebot ist freiwillig und das Besondere dabei ist, dass die Eltern mit dazu eingeladen werden.

Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Vorabgangsklassen, um sich über Ausbil- dungsberufe vor Ort zu informieren und an Jugendliche der Abgangsklassen, um damit Aus- bildungsbetriebe vor Ort kennenzulernen. Im November und Dezember startete ein Pilot mit drei Betrieben an einer Schule.

Geplant ist für das Jahr 2015, 60 Betriebe zu finden, die mit je zwei Terminen bei diesem Baustein mitmachen. Unterstützung erhält hierbei die Schulsozialarbeit besonders von der Handwerkskammer Wiesbaden, der Kreishandwerkerschaft, der Industrie und Handelskam- mer sowie von HESSEMETALL/VhU-Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen.

NÄHE ist gut

Das Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden, Abteilung Schulsozialarbeit hat für das Kompetenz- Entwicklungs-Programm (KEP) im Übergang Schule-Beruf einen Förderpreis 2014 bei dem Wettbewerb der Initiative „NÄHE ist gut: Innovative Ausbildungskonzepte“ erhalten. Dieser Preis steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und wurde als Nachhaltigkeitsinitiative „Nähe ist gut“ von Schwälbchen, Hassia, Rewe und Licher ins Leben gerufen, um Privatpersonen, Gruppen, Organisationen und Initiativen zu ehren. Arno Goßmann nahm die Auszeichnung mit Vertretern der Schulsozialarbeit und de- ren Kooperationspartnern am 02.12.2014 im Hessischen Landtag entgegen. Mitunter ist die- ser Preis nicht nur eine Auszeichnung für die Abteilung Schulsozialarbeit, sondern auch für alle Netzwerkpartnerinnen und -partner der Schulsozialarbeit, die gemeinsam mit der Schulsozialarbeit das Programm durchführen. Dies sind die einbezogenen Schulen mit Schulsozialarbeit, die Kammern und Verbände der Wirtschaft, die Agentur für Arbeit und die Ausbildungsagentur, die Bildungsträger der Jugendhilfe, die beteiligten Betriebe sowie die Wiesbadener Rotarierer und Rotaract, so Arno Goßmann in seiner Kommentierung zu dem Preis: „Umso mehr freut es uns, den Förderpreis von „NÄHE ist gut“ zu erhalten, da die Initia- toren vier mittelständische Unternehmen - Schwälbchen, Hassia, REWE und Licher - unser Kompetenz-Entwicklungs-Programm wahrgenommen und positiv bewertet haben. Ein Zei- chen dafür, dass unser Programm auch bei den Ausbildungsbetrieben ankommt; das war nicht immer so.“

c. Die Kompetenzagentur Wiesbaden

Ziel der Kompetenzagentur ist es, besonders benachteiligte Jugendliche, unter Berücksichti- gung ihrer individuellen Ressourcen und Bedürfnisse, bei ihrer sozialen und beruflichen In- tegration zu unterstützen, zu begleiten und zu stabilisieren. Die Zielerreichung erfolgt durch

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eine intensive Beratung, Motivation, gezielte Förderung, Aufbau von Kooperationsstrukturen und aufsuchender Arbeit.

Für einen Großteil der Zielgruppe setzt die Kompetenzagentur mit ihrer Arbeit im zweiten Halbjahr der letzten Klassenstufe an und bietet im Rahmen eines Fallmanagements beson- ders benachteiligten Jugendlichen eine Unterstützung auch über den Schulabgang hinaus an. Zusätzlich wird Abbrecherinnen und Abbrechern von Ausbildungen und Maßnahmen der Berufsvorbereitung in Absprache mit den Kooperationspartnern in aufsuchender Arbeit ein Fallmanagement angeboten, um mit allen Beteiligten eine adäquate Wiedereingliederungs- strategie zu entwickeln.

Alle Jugendlichen werden durch das Fallmanagement so lange begleitet, bis sie stabil in eine Anschlussmaßnahme eingemündet sind.

Im Zeitraum vom 01.02.2014 bis 31.12.2014 konnten 189 Jugendliche von 9 Haupt- und Ge- samtschulen im 7. Förderjahr auf ihrem Weg von der Schule in den Beruf unterstützt und begleitet werden, so dass das Fallmanagement für die meisten dieser Jugendlichen beendet werden konnte. Auch in diesem Jahr stellte sich die Kompetenzagentur als eine wirksame Arbeitsmethoden in der Schulsozialarbeit dar. Für Schülerinnen und Schüler, die mit „Stand letztes Schulhalbjahr als „verloren“ galten, konnten bestmögliche Übergänge erreicht und weiter begleitet werden. Von den 189 Schülerinnen und Schülern konnten zum Oktober 2014 alle übergeleitet und davon auch respektable Übergänge hergestellt werden. Immerhin gin- gen 37 in Ausbildung über, 11 davon sogar auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Im gesamten Förderzeitraum der Kompetenzagentur von 2007 – 2014 wurden insgesamt 1.464 besonders benachteiliget Schülerinnen und Schüler betreut. Davon wurden 315 in Ausbildung vermittelt, 226 konnten auf ihren Sekundarschulen verbleiben und zum Haupt- schulabschluss geführt werden. Insgesamt 500 Schülerinnen und Schüler sind zur Berufs-

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vorbereitung an Berufsschulen und 321 zur Berufsvorbereitung zu den Maßnahmenträgern geführt worden. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich ein erhöhter Personalaufwand in der Einzelfallarbeit bei Jugendlichen positiv auswirkt. Die Rechnung „wir nehmen alle

mit“ scheint weiterhin aufzugehen. Somit ist die Verankerung in die Schulsozialarbeit auch nach Auslaufen der Förderung sinnvoll und wichtig.

Mit dem Auslaufen der Förderung zum 30.06.2014 wurde ein Nachhaltigkeitskonzept erstellt, welches mit den vorhandenen Ressourcen das Aufgabenspektrum der Kompetenzagentur in der Struktur der Schulsozialarbeit weiterhin abbilden soll.

Beginnend mit dem neuen Schuljahr 2014/2015 startete eine neu gebildete Arbeitsgruppe Übergang Schule Beruf, die die Arbeitsthemen der vorherigen Arbeitsgruppen „Kompetenza- gentur“ und „Arbeitskreis Ausbildung“ zusammenfassen soll. Teilnehmende dieser Arbeits- gruppe sind nach dem Delegiertenprinzip ein/e Mitarbeiter/-in pro Einrichtung der Schulsozi- alarbeit, die den Auftrag haben, die Ergebnisse in den Einrichtungen weiterzugeben. In der der AG Übergang Schule Beruf werden zunächst erste wichtige Informationen zur Ausbil- dungsplatzsuche, Akquise von Ausbildungsplätzen, Erwerb von Schulabschlüssen während der Ausbildung vorgestellt und besprochen. Schwerpunkt der AG ist es zum richtigen Zeit- punkt alle wichtigen Themen und Informationen im Übergangsmanagement zu besprechen, um für jede Schülerin und jeden Schüler den adäquaten Übergang herzustellen. Besonders der Übergang in Ausbildung soll dadurch noch mehr unterstützt und gefördert werden.

Zu Beginn des Abgangsjahres wird für jeden Schüler/ jede Schülerin das Übergangsziel, welches im gemeinsamen KEP-Eltern-Schüler-Gespräch vereinbart wurde, überprüft. Weite- ren Maßnahmen zur Zielerreichung werden hier festgelegt. Die Themen und Informationen zum Übergang in Ausbildung stehen zum Start des Schuljahres im Vordergrund. Diese Schwerpunktsetzung verschiebt sich im Laufe des Schuljahres zu den Themen Übergang in weiterführende Bildungsangebote oder in Berufsvorbereitung. Somit stellt die AG Übergang

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Schule Beruf sicher, dass die Informationen zu allen Übergangszielen zum richtigen Zeit- punkt fließen.

Auf dieser Grundlage sieht sich die Kompetenzagentur Wiesbaden weiterhin als Ansprech- partner für besonders benachteiligte Jugendliche, die in das Übergangssystem sozial und beruflich integriert werden müssen.

• Eine soziale Integration soll als Grundvoraussetzung einer beruflichen Integration herge- stellt werden.

• Übergänge in Ausbildung sollen erhöht hergestellt werden (1. und 2. Ausbildungsmarkt)

• Durch Beratung sollen Übergangsalternativen aufgezeigt werden, sofern keine Übergänge in Ausbildung herzustellen sind.

Um die Integration des Fallmanagements in die Regelarbeit der Schulsozialarbeit zu gewähr- leisten, wurde der Zeitstrahl der Kompetenzagentur Schritt für Schritt auf Inhalt um Umsetz- barkeit überprüft und Rückschlüsse daraus gezogen.

Grundsätzlich gilt, dass jede Fachkraft der Schulsozialarbeit den eigenen Jahrgang betreut.

Der Ablauf der Kompetenzagentur erfolgt in zeitlicher Abfolge:

• Der Startschuss für das Fallmanagement fällt zu Beginn des 2.Schulhalbjahr und wird in der AG Übergang Schule-Beruf behandelt.

• Die besonders benachteiligten Schülerinnen und Schülern werden anhand der Schüler- profilbögen im Sinne der Feststellung des Kompetenzstatus identifiziert und besprochen.

• Mit allen Schülerinnen und Schülern, die in das Fallmanagement aufgenommen werden, finden Eltern-Schüler-Gespräche statt, in denen anhand des Eltern-Gespräch-Leitfadens eine Zielvereinbarung formuliert und die notwendigen Einverständniserklärungen einge- holt werden.

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• Analog Kompetenz-Entwicklungs-Programm steht das Spektrum der zusätzlichen Qualifi- zierungsmaßnahmen zur Verfügung.

• Die Jugendlichen werden im Übergangsprozess begleitet, die Anmeldungen für das Be- rufsschulsystem obliegen weiterhin der Schule.

• Hausbesuche werden im Einzelfall bei intensivem Bedarf durchgeführt.

Für die Nachbetreuung des Fallmanagements nach Schuljahresende werden ebenfalls die Arbeitsschritte der Kompetenzagentur modifiziert.

• Bei Bedarf werden die Jugendlichen am ersten Tag in die Anschlussmaßnahme begleitet.

• Bei Bedarf werden die Jugendlichen einmal in ihren Anschlussmaßnahmen besucht.

• Im Rahmen der Abgangs- und Übergangsstatistik wird der genaue Übergang per telefo- nische Kontaktaufnahme mit dem/der Jugendlichen bzw. der aufnehmenden Institution erhoben.

• Sollten Jugendliche nicht adäquat übergegangen sein, agiert die Kompetenzagentur dann weiterhin aufsuchend, mit dem Ziel der beruflichen Integration.

• Für besonders „arbeitsaufwendige“ Einzelfälle steht zum zweiten Halbjahr eine zusätzli- che personelle Ressource (Fallmanager/-innen) zur Verfügung:

Die Arbeit der Kompetenzagentur wird weiterhin von der Koordination aus dem Sachgebiet 510103 Programme und Projekte gesteuert.

Fit in den Beruf (FIB)

Über das Ausbildungsbudget des Landes Hessen koordiniert im Rahmen der Kommunalisie- rung von Fördergeldern das Amt für Soziale Arbeit das Projekt „FiB - Fit im Beruf“. Für das Schuljahr 2013/2014 wurde der Vertrag mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. um ein Jahr verlängert. Ziel ist es, besonders benachteiligte, schulpflichtige Schulab- gängerinnen und Schulabgänger ohne ausreichende Ausbildungsreife binnen eines Jahres sozial und beruflich erneut zu integrieren. Insgesamt 30 Jugendliche, deren Zugang überwie- gend durch die Kompetenzagentur in Verbindung mit der beruflichen Schule gesteuert wur- de, haben an der Maßnahme teilgenommen. Fünf davon waren benachteiligte Jugendlichen mit Migrationshintergrund und besonderem Bedarf an bildungssprachlicher und berufsbezo- gener Sprachförderung.

Zum Abschluss des Schuljahres konnten gute Ergebnisse bei der Anbindung in

Ausbildung/Maßnahmen erzielt werden. Insgesamt konnten sich fünf Jugendliche für eine betriebliche bzw. überbetriebliche Ausbildung qualifizieren und ein Schüler hat eine

Arbeitsstelle angenommen. Sechs Schüler/-innen besuchen nach dem Projekt weiterhin die Schule und streben ihre mittlere Reife an. Vier Jugendliche mündeten im Anschluss an das Projekt in die BvB ein. Von den anderen 10 Jugendlichen wechselte ein Schüler in die

Berufvorbereitenden Bildungsgänge, zwei Jugendliche haben sich für ein freiwilliges soziales Jahr entschieden, ein Jugendlicher nimmt erneut an FiB 2014/2015 teil, für vier Schülerinnen und Schüler wurde die Anbindung an die Agentur für Arbeit oder die Ausbildungsagentur hergestellt. Zwei Schülerinnen sind unerwartet schwanger geworden und nach dem Schuljahr in den Mutterschutz gegangen.

Für alle Jugendlichen mit Migrationshintergrund und besonderem Bedarf an

bildungssprachlicher und berufsbezogener Sprachförderung konnte eine Anbindung an weitere Instituionen und Maßnahmeträger erreicht werden.

d. Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf

Zum 01.01.2014 konnte die Schulsozialarbeit an den beruflichen Schulen mit der Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf verstetigt werden. Damit konnte diese Leistung, ursprünglich initiiert und gefördert aus dem ESF-Programm „JUGEND STÄRKEN:

Aktiv in der Region“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BFSJ) in Wiesbaden fortgesetzt werden. Mit dem Beschluss der

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Stadtverordnetenversammlung Nr. 0372 vom 12.09.2013 wurde der Magistrat beautragt, darüber hinaus zu prüfen, ob Refinanzierungsmöglichkeiten ab 2014 für eine entsprechende personelle Ausweitung für die Schulsozialarbeit an beruflichen Schulen wie zum Beispiel durch das Folgeprogramm „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ zu realisieren sind. Basierend auf diesen Auftrag hat das Amt für Soziale Arbeit an dem Interessensbekundungsverfahren für das neue ESF-Programm und bekam eine grundsätzliche Förderfähigkeit bescheinigt.

Eine voraussichtliche Zusage erfolgt im Frühjahr 2015. Geplant ist mit diesen Fördermitteln ein weitere Stellenausbau innerhalb der bewährten Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf.

Die Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf betreute im Schuljahr 2013/2014 insge- samt 264 Schülerinnen und Schüler:

Schule Schulform/Klassen Schülerzahl

Friedrich-Ebert-Schule 2 Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung (BzB) 1 Berufsfachschule (BFS)

37

Kerschensteinerschule 3 BzB, 1 BFS 76

Louise-Schroeder-Schule 1 BzB, 2 BFS 55

Friedrich-List-Schule 3 BFS 53

Schulze-Delitzsch-Schule 2 einjährige höhere Berufsfachschule 43 Von den 264 Schülerinnen und Schülern waren der Schulsozialarbeit über die Sekundar- schulen 142 Schülerinnen und Schüler bekannt. Aufgrund einer zeitnahen Übergabe zwi- schen den Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern konnte hier schnellstmöglich der „rote Faden“ der Berufsorientierung aufgenommen und mit den Jugendlichen individuell an der beruflichen Integration weitergearbeitet werden. Hier galt es ein Übergangsziel neu zu entwickeln. Hierfür wurden Kennlerngespräche und Eltern-Schüler-Gespräche geführt sowie Angebote der Kompetenzfeststellung gemacht.

Die Betreuung der o. g. 264 Schülerinnen und Schüler erfolgte über das 3-Stufen-Modell der Schulsozialarbeit. Im Vergleich zu den Sekundarschulen ist hier eine andere Schwerpunkt- setzung zu erkennen. Die Klassenbetreuungsstunden und die dazu gehörende Koordinati- onsstunde mit den Klassenlehrerinnen und –lehrern konnte nach Möglichkeit regelmäßig einmal pro Woche durchgeführt werden. Die Einzelfallhilfen im beruflich integrierten Kontext wurden zugunsten der Gruppenangebote deutlich erhöht.

In der Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf konnte ein erhöhter Bedarf an der Bewerbungswerkstatt festgestellt werden. Schülerinnen und Schüler erhielten hier die Mög- lichkeit, Lebensläufe und Bewerbungen anzufertigen sowie Stellenakquise zu betreiben. 108 Schülerinnen und Schüler wurden dadurch bezogen auf ihr Bewerbungsverfahren intensiver betreut. 37 dieser Schülerinnen und Schüler sind in eine Ausbildung und ebenso 37 von ihnen auf eine weiterführende Schule eingemündet.

Zum dritten Mal fand eine Ausbildungsvermittlung in den Sommerferien 2014 für ca. 25 Schülerinnen und Schüler aus den betreuten Klassen der Berufsschulen statt. Dabei wurden Schülerinnen und Schüler, welche zu Ferienbeginn noch keine Ausbildungsstelle hatten, bei ihrer Ausbildungsplatzsuche und der Bewerbungen für Ausbildungsstellen unterstützt.

Zum ersten Mal fand im November 2014 ein mehrtägiges Soziales-Kompetenz-Training (SKT) statt, bei der 18 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Stationen eines Bewer- bungsverfahrens, von der Anfertigung einer Bewerbung über den Einstellungstest bis zum Vorstellungsgespräch, kennengelernt und erprobt haben. Hierbei wurde auch die realistische Selbsteinschätzung thematisiert und das angemessene sowie selbstsichere Auftreten ge- schult und gestärkt. In diesem Rahmen haben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine individuelle Bewerbungsmappe angefertigt.

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4. Die Abgangs- und Übergangsstatistik der Schulsozialarbeit in Wiesbaden

Seit dem Jahr 2000 erstellt die Schulsozialarbeit zur Sicherung der Ergebnisse jährlich eine Abgangs- und Übergangsstatistik.

Die Abgangs- und Übergangsstatistik trägt dazu bei, Rückschlüsse aus deren Übergangs- zahlen zu ziehen und entsprechende weitere notwendige Bedarfe zu beschreiben und Ange- bote zu entwickeln. Sie umfasst die Übergangsergebnisse aller Schülerinnen und Schüler, die von der Schulsozialarbeit an den Haupt- und Gesamtschulen betreut wurden. Für die Förderschulen (L) sowie für die Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf werden ei- gene Auswertungen vorgenommen.

2014 verließen 780 Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 9 und 10 aus Schulen mit Schulsozialarbeit die Schule.

• Schulabschlüsse aller Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 9 und 10.

Mit 53% haben so viele Jugendliche die Schulen mit Schulsozialarbeit mit mittlerem Bil- dungsabschluss verlassen wie noch nie. 27 % erhielt sogar die Empfehlung zum Übergang in Jahrgang 11.

Mit dem Abgang ohne Schulabschluss mit 9% ist ein leichter Abwärtstrend zu erkennen, al- lerdings ist diese hohe Quote nicht akzeptabel; es muss weiterhin alles getan werden die Zahlen der Schulabgängerinnen und –abgängern ohne Abschluss zu reduzieren. Man wird sehen, ob die verstärkt an den Sekundar I-Schulen angesiedelten Förderprojekte des Lan- des hier zu besseren Ergebnissen führen.

• Seit 2009 erfasst die Abgangs- und Übergangsstatistik die Übergänge aller Schulabgän- gerinnen und Schulabgänger (zuvor waren es nur die Übergänge der Hauptschulabgän-

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gerinnen und –abgänger). Mit 28% Übergang in Ausbildung konnte ein Zuwachs von 5%- Punkten erreicht werden, das Niveau schließt an die erfolgreichen Jahre 2011 und 2012 an. In absoluten Zahlen sind es 215 Ausbildungseintritte gewesen.

• Die direkten Übergänge der jungen Menschen mit Hauptschulabschluss in eine Berufs- ausbildung sind weiter angestiegen, während 31% im Jahr 2013 der jungen Menschen mit Hauptschulabschluss direkt in eine Berufsausbildung überging, waren es 37% im Jahr 2014.

• Die hohen Übergangsquoten der Realschulabgängerinnen und -abgänger in ein weiterfüh- rendes Bildungsangebot mit 76% und nur 19 % in eine duale Ausbildung sind differenziert zu betrachten. 117 Schülerinnen und Schüler davon verlassen die Schule mit einem mitt- leren Bildungsabschluss ohne Empfehlung „Übergang 11“ und gehen auf eine FOS über.

Ein Teil dieser Personengruppe wäre wahrscheinlich mit einem direkten Übergang in Ausbildung besser versorgt gewesen. Die Übergänge der Personen mit „Ü-11-

Abschluss“ in eine Schule, die zur Hochschulreife führt, sind dagegen konsequent; die jungen Menschen nutzen ihre Möglichkeiten weiterführender Bildung.

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(24)

• Zum Schuljahresende 2014 verließen 85 Schülerinnen und Schüler die Förderschulen – Lernförderung (Albert-Schweitzer-Schule (AS), August-Hermann-Francke-Schule (AHF) und Comeniusschule (COM)).

- 20 der oben genannten Schülerinnen und Schülern sind mit einem Hauptschulab- schluss abgegangen. Alle diese Schülerinnen und Schülern besuchten die Praxis- klassen der AS und AHF.

- 12 Schülerinnen und Schüler gingen in eine berufliche Ausbildung (betrieblich und überbetrieblich) über. Hiervon besuchten 10 Schülerinnen und Schüler die Praxis- klassen der AS und AHF.

- 14 der 85 Abgängerinnen und Abgänger sind in die Rückführklasse der Wolfram-von- Eschenbach-Schule, 7 in eine andere Sekundarschule übergegangen. Diese waren überwiegend im 8. Schulbesuchsjahr.

- Mit dem Ziel, ihren Abschluss zu verbessern, gingen 32 Schülerinnen und Schüler in den Bildungsgang zur Berufsvorbereitung (BzB) einer Berufsschule und 17 in eine be- rufsvorbereitende Maßnahme bei einem Maßnahmeträger über.

Tabelle: Abgangs- und Übergangsstatistik der Förderschulen 2013/2014

Geschl. Schulabschlüsse Übergänge in:

Schulbesuchsjahre / Praxisklasse

Schulbesuchsjahre / Praxisklasse Schülerzahl der Klassen Anzahl der Abgänger/-innen

m. w. ohne Abschluss Berufsorientier Abschluss HSA betrieblicher Ausbildungplatz außerbetrieblicher Ausbildungsplatz Rückhrklasse WvE Andere Sekundarschulen Berufsvorbereitung an beruflischen Schulen Berufsvorbereitung bei einem Maßnahmeträger unbekannt/sonstiges

nach Schulbesuchs-

jahren

7 3 2 1 3 0 0 0 0 1 2 0 0 0

8 20 14 6 20 0 0 0 1 13 5 0 0 1

9 36 25 11 9 27 0 1 0 0 0 32 2 1

10 3 3 0 1 2 0 0 0 0 0 1 2 0

11 1 0 1 0 1 0 0 0 0 0 1 1 0

aus Praxisklassen 22 22 18 4 1 1 20 6 4 0 0 0 12 0

Förder- schüler/-innen

gesamt

85 62 31 34 31 20 7 5 14 7 32 17 3

40% 36% 24% 8% 6% 16% 8% 38% 20% 4%

85 85

(25)

• Mit der Koordinierungsstelle im Übergang Schule-Beruf an den beruflichen Schulen konn- ten für 2014 zum dritten Mal Ergebnisse bezogen auf Schulabschlüsse und Übergänge von den durch die Schulsozialarbeit betreuten Schulabgängerinnen und Schulabgängern erhoben werden. Folgende Aussagen können tendenziell getroffen werden:

- Ca. 50% der Schülerinnen und Schüler aus den Bildungsgängen zur Berufsvorbe- reitung (BzB) hatten zu Beginn des Schuljahres keinen Schulabschluss. Davon ver- ließen die Hälfte der Schülerinnen und Schüler das BZB mit einem Hauptschulab- schluss, ebenso verbessert ein Großteil der Schülerinnen und Schüler ihren Haupt- schulabschluss mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss.

- Ca. 30% gehen aus einem BzB in Ausbildung über, 20% in ein weiterführendes Bil- dungsangebot.

- Ca. 50% der Berufsfachschul-Abbrecherinnen und -abbrechern werden erfolgreich beruflich in Ausbildung integriert.

- Ca. 60% der Schülerinnen und Schüler aus der einjährigen höheren Berufsfach- schule werden erfolgreich in Ausbildung integriert.

(26)

Insgesamt sind die Übergangsergebnisse in weiterführende Bildung oder Berufsausbildung sehr zufriedenstellend. Dies gilt umso mehr angesichts der Tatsache, dass 2014 im Vergleich zu 2013 die Gesamtzahl der Ausbildungseintritte in Wiesbaden nicht gewachsen ist. (IABE 2014: Anfänger/-innen und Bestände 2013 und 2014).

Literatur:

Kersten, Bernhard (1994): Scharnierfunktion zwischen Schulpädagogik und Jugendhilfe. In: Päd Extra. 22. Jahr- gang. Heft 5, S. 20 – 25.

Kersten, Bernhard/Goldmann, Dan Pascal/Marchlewitz, Anke/Zaizek, Angelika (2008): Schulsozialarbeit in Wies- baden. Kompetenz-Entwicklungs-Programm im Übergang Schule – Beruf. Beiträge zur Sozialplanung Nr. 29.

Wiesbaden Download unter: http://www.wiesbaden.de/medien/dokumente/leben/gesellschaft- soziales/jugend/Kompetenz-Entwicklung-Programm_xs_1_.pdf (letzter Zugriff 18.07.12)

Goldmann, Dan Pascal/Brülle, Heiner (2014): Schulsozialarbeit im Übergang Schule-Beruf: Jugendhilfe zur Kom- pensation herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung. In: Pötter, Nicole: Schulsozialarbeit am Übergang Schule- Beruf; Springer VS, 2014

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