TANDEM Gemeinsam sind wir stärker | 01 / 2021
Editorial
Geschätzte Leserinnen, geschätzte Leser
Nach langjähriger, vertrauensvoller Zusammenarbeit im Gesundheits- und Alters bereich werden die Spitex Muri-Gümligen und das Alenia ihre beidseitigen Kompetenzen und Ressourcen ab dem 1. Januar 2022 bündeln: Gemeinsam stellen wir sicher, dass der Bevölkerung von Muri-Gümligen in Zukunft ein optimal koordiniertes und massgeschneidertes Angebot aus einer Hand in den folgenden Bereichen angeboten werden kann: Prävention, Beratung, ambulante Pflege und Hauswirtschafts- und Sozialbetreuung, Wohnen mit Dienstleistungen, Tages- und Nachtangebote sowie Stationäre Pflege und Betreuung.
Wir freuen uns, dass der Grosse Gemeinderat von Muri bei Bern die Änderung des Reglements Alterszentrum Alenia Muri-Gümligen einstimmig genehmigt hat.
Auch die angefragte kantonale Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion begrüsst den Verbund.
Das Team der Spitex übernimmt, nebst der bisherigen Versorgungspflicht für das ganze Gemeindegebiet, den Réceptiondienst, die Pflege und Betreung der Bewohnenden der Bahn hofstrasse 43 und die Pflege an der Nussbaumallee 2.
Wir werden alle sinn vollen Synergien nutzen, welche beide Unternehmen bieten, bei den Mitarbeitenden, den Dienst leistungen, im Finanz- und Rechnungswesen, in der IT oder im Marketing.
Mehr zur Zusammenarbeit und der zukunftsorientierten Lösung lesen Sie auf den folgenden Seiten. Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre.
Béatrice Wälti Hans-Rudolf Saxer
Präsidentin Präsident
Spitex Muri-Gümligen des Verwaltungsrates Alenia
Perspektivenwechsel
Gemeinsam sind wir stärker
Im kommenden Jahr wird die Spitex Muri-Gümligen in das Alenia integriert.
Alenia-Direktor Peter Bieri und die Spitex-Geschäftsführerin Lisa Fankhauser werfen einen Blick in die gemeinsame Zukunft.
Peter Bieri: Bislang warst du, Lisa die alleinige Geschäftsleiterin der Spitex Muri-Gümligen, hast die Gesamtverantwortung während 12 Jahren mit viel Freude getragen. Zusammen haben wir die Aufgaben neu verteilt. Ab 2022 wirst du Alenia- Bereichsleiterin für den ambulanten Spitex-Bereich, und direkt mir unterstellt sein. Wie empfindest du diese Veränderung?
Lisa Fankhauser: Die Weiterentwicklung des Betriebs steht bei mir immer klar im Vordergrund. In den nunmehr 15 Jahren, in denen ich erfahren durfte, dass das Alenia und die Spitex Muri-Gümligen in vielen Bereichen erfolgreich zusammenge- arbeitet haben, scheint es mir ein natürlicher Prozess, dass wir nun diesen Weg beschreiten werden: Wir kennen und vertrau- en uns, haben grossartige und schwierige Zeiten miteinander erlebt. Für mich ist es daher kein Rück-, sondern ein Fortschritt, dass wir die künftigen Herausforderungen mit der neuen Auf- gabenverteilung noch besser meistern können.
Zwei Tempomacher nehmen gemeinsam Fahrt auf: Lisa Fankhauser und Peter Bieri freuen sich über viele Etappensiege der Spitex und des Alenia.
Nun geht es auf die Zielgerade!
Peter Bieri: Meine Mutter ist 98 Jahre alt und bezieht Spitex- Leistungen. Welche Vorteile ergeben sich künftig, wenn sie bei euch bis jetzt Spitex-Kundin gewesen wäre?
Lisa Fankhauser: Für Kundinnen und Kunden wie deine Mutter entstehen viele Vorteile: Es gibt älteren Menschen Sicherheit zu wissen, dass sich im Wohnen mit Dienstleistungen im Ale- nia meist die gleichen Mitarbeitenden um sie kümmern wer- den und bei Fragen ansprechbar sind, zu denen sie während fünf bis zehn Jahren eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben. Bei der Ausstrahlung gegen aussen vereinfacht ein Verbund vieles, da Kunden und ihre Angehörigen eine einzige Anlaufstelle für die Beratung und Vermittlung von bedürfni- sorientierten Hilfe- und Pflegeleistungen erhalten.
Lisa Fankhauser: Kürzlich hast du einen halben Tag lang Manuela Jakob, der Leiterin für die Einsatzplanung der Spitex Muri-Gümligen, über die Schulter geschaut.
Was waren deine Eindrücke?
Peter Bieri: Ich war schwer beeindruckt. Als ich gegen 8 Uhr mor- gens eintraf, ging es bei euch schon zu und her wie in einem Bienenstock. Die meisten Spitex-Mitarbeitenden waren bereits ausgeschwärmt. Damals erlebte ich eure Flexibilität in Echt- zeit! Wenn Manuela im System eine Planänderung vornahm, war diese innert Sekunden für alle Spitex-Mitarbeitenden sichtbar. Auf ihren Tablets können sie ihre Einsatzzeiten abru- fen und sehen genau, wo sie im Verlauf des Arbeitstages hin- müssen und welche Dienstleistungen sie erbringen. Dadurch werden sie befähigt, ihre Einsätze effizient zu koordinieren und gewährleisten eine korrekte Erfassung aller notwendigen Daten.
Peter Bieri: Manuela zeigte mir auch, wie die Pflegeplanung und Leistungserfassung funktionieren. Wie ist dieses System eigentlich entstanden?
Lisa Fankhauser: Die digitale Transformation der Spitex begann vor 17 Jahren mit sogenannten «Pocket-PCs», also PCs im Ta- schenformat, welche durch immer leistungsfähigere Tablets ersetzt wurden.
Mittlerweile sind die einzelnen Geräte im gemeinsamen System miteinander vernetzt und können laufend aktualisiert werden. Die Funktionen gehen heute weit über die Leistungs- erfassung hinaus: Auf den Tablets können die Einsatzpläne, die Pflegedokumentation, Arztberichte oder die Medikamente aber auch Kontaktdaten zu Angehörigen eines Kunden mit einem Klick abgerufen werden. Das erleichtert den Alltag der Mitarbeitenden deutlich, zudem vermeiden wir unnötige Weg- zeiten oder Leerläufe, sparen dadurch Zeit und somit Kosten ein.
Peter Bieri: Wie profitieren die Kundinnen und Kunden von der Digitalisierung?
Lisa Fankhauser: Die Digitalisierung zeigt beispielhaft die hohe Qualität und Dienstleistungsorientierung der Spitex: Vor 15 Jahren waren die Kunden und Abläufe relativ beständig, wir konnten weit vorausplanen. Das ist heute nicht mehr so: Wir werden am Vorabend über den Spitalaustritt einer Person in- formiert, die am nächsten Morgen auf Spitex-Dienstleistungen angewiesen ist. Konkret heisst das, dass wir in kürzester Zeit die spezifischen Arztberichte einholen und die benötigten Medikamente besorgen müssen, damit die Person von uns optimal weiterbetreut werden kann. Deshalb sind die neuen Zur Person
Name Peter Bieri
Wohnort Langnau i. Emmental
Geburtstag 18. März 1965
Ausbildung / Beruf eidg. Dipl. Heimleiter, Pflegefachmann HF
Aufgaben im Betrieb Direktor
Im Betrieb seit Mai 1997
Technologien von unschätzbarem Wert für die gesamte Spitex- Landschaft. Das Credo der Spitex lautet, schnell, zuverlässig und vor allem flexibel zu sein.
Peter Bieri: Wie prägend ist diese Haltung bei dir selbst?
Lisa Fankhauser: Meine Devise war es immer, in Bewegung zu blei- ben und den Betrieb weiterzuentwickeln. So bleibt man nicht stehen oder hinkt den aktuellen Bedürfnissen hinterher. Die- se Haltung hat sich bewährt, die Spitex Muri-Gümligen ist sehr fortschrittlich und produktiv unterwegs.
Lisa Fankhauser: Per Ende Jahr bezieht die Spitex ihren neuen Standort an der Bahnhofstrasse 43. Die weiteren Alenia-Standorte an der Worbstrasse und Nussbaumallee liegen räumlich alle nah beieinander. Was wirst du tun, damit die Integration aller Mitarbeitenden gewährleistet ist?
Peter Bieri: Das ist eine zentrale Frage, die ich mir bis zum heuti- gen Tag immer wieder gestellt habe. Für die Mitarbeitenden wie auch für die Bewohnenden und ihre Angehörigen ist es besonders wichtig, dass die Leitung nahbar und präsent ist.
Daher werde ich künftig ein bis zwei Mal in der Woche an der Bahnhofstrasse 43 arbeiten, damit ich an allen Alenia-Stand- orten direkt ansprechbar bin. Wenn Mitarbeitende Geburtstag oder ein Dienstjubiläum feiern, schreibe ich ihnen eine Karte und bringe persönlich ein kleines Geschenk vorbei.
Lisa Fankhauser: Wenn jemand meiner rund 40 Mitarbeitenden frühmorgens bei uns in den Betrieb kommt, spüre ich sofort, wenn es ihm oder ihr gut geht oder jemand bedrückt ist.
Im Alenia sind rund 250 Mitarbeitende angestellt. Wie gelingt es dir, den Kontakt zu jedem einzelnen aufrecht zu
erhalten?
Peter Bieri: Ich kenne die meisten persönlich, nur bei den wech- selnden Lernenden muss ich manchmal zweimal nach dem Namen fragen. Ich halte nichts von Förmlichkeiten, ich bin mit allen «Duzis». Wenn mir jemand im Haus entgegenkommt, mit dem ich noch nicht viele Worte gewechselt habe, hole ich das unmittelbar nach. Ich bin ein neugieriger und interessier- ter Mensch, der frei heraus fragt: Was tust du gerade, darf ich dich begleiten? So komme ich ins Gespräch – ganz einfach und unkompliziert. Das erwarte ich auch von den Mitarbeitenden:
Wir stehen noch am Anfang, im Verlauf der kommenden Mo- nate und Jahre werden wir gemeinsam wachsen und stärker werden.
Zur Person
Name Lisa Fankhauser
Wohnort Belp
Geburtstag 1. Juli 1970
Ausbildung/Beruf Personalfachfrau mit eidg. Fachausweis Erfahrung im Langzeit
bereich und Sozialdienst
Aufgaben im Betrieb Geschäftsleiterin
Im Betrieb seit 2006
G el eb te W er te , g ete ilte V isi on «G em ei ns am e W er te sin d bere its vor ha nden » W ie e nt w ick el n d ie S pi te x u nd d as A le ni a g em ei ns am e W er te ? W ir h ab en b ei K at ja A uf de nb la tt en , s te llv er tret en de D ire kt or in
Werte müssen vorgelebt werden: Diese Aufgabe kommt vor allem den Kaderpersonen im Alenia zu. Sie leben diese Werte im Alltag vor, führen ihre Teams nach den Werten im Führungsleitbild und richten die Qualität der Arbeit auf die Werte des Leitbilds «Pflege und Betreuung» aus. Wie entsteht aus gelebten Werten die Erfahrung von sinnstiftendem Arbeiten? Die Erfahrung von sinnstiftendem Arbeiten entsteht, wenn Menschen wissen, warum sie diese Arbeit ma- chen, und erkennen, wie wichtig ihr persönlicher Beitrag dazu ist. Gleichzeitig ist das Wie man die Ar- beit macht entscheidend für das Gefühl der Sinnhaf- tigkeit. Mitarbeitende müssen befähigt werden ihren Beitrag zu leisten, ihre Aufgabe richtig erfüllen zu können, sie müssen einbezogen werden und Mitspra- «Das Alenia wird von der felxiblen Arbeitsweise der Spitex viel lernen.» HR-Leiterin Katja Aufdenblatten sieht einen grossen Gewinn im Zusammenschluss der Spitex und des Alenia.
Katja, als HR-Verantwortliche ist dir die Mitarbeiterzufriedenheit wichtig. Was macht für dich einen attraktiven Arbeitgeber aus? Ein attraktiver Arbeitgeber zeichnet sich durch zeit- gemässe Arbeitsbedingungen, vielseitige Weiterent- wicklungs- und Karrieremöglichkeiten, ein gutes Arbeitsklima im Betrieb und eine wertschätzende Kultur des Miteinanders aus. Dazu kommt im Alenia und in der Spitex die sinnstiftende Arbeit, die geleis- tet wird. Einige dieser Faktoren kann die Führungs- crew durch Werte, gute Rahmenbedingungen, klare Strukturen und Prozesse aktiv beeinflussen. Dass unsere Mitarbeitenden gern zur Arbeit kommen, mo- tiviert und engagiert sind und gut im Alltag zusam- menarbeiten, kommt von ihnen selbst, aus eigenem Antrieb. Wie gelingt es im Alenia, die Werte im Alltag zu verankern und zu leben? Für mich sind die drei Punkte zentral, damit zukünf- tig unsere gemeinsamen Werte verstanden und um- gesetzt werden: Werte müssen definiert werden: Unsere Leitbilder wurden unter Einbezug aller Teamleitungen des Ale- nias erarbeitet, damit die von der Basis bis zur Füh- rungsebene und alle Bereiche von der Pflege über die Facility Services bis hin zur Verwaltung und Gastro- nomie sämtliche Selbstverständnisse und Erfahrun- gen in die Definition einfliessen können. Nach einem ersten Abgleich der Werte der Spitex und der Alenia, sind die Werte fast deckungsgleich. Werte müssen vermittelt werden: Die Leitbilder sind in unserem Intranet «Wissintra» für alle Mitar- beitenden frei zugänglich und werden bei der Anstel- lung jedem Mitarbeiter zudem in gedruckter Form abgegeben.
che erhalten und ganz wichtig, regelmässig ein Feed- back und Wertschätzung erhalten. Bei den einen ist Lob motivierend und sinnstiftend, bei anderen ist es die Erfahrung der eigenen erfolgreichen Leistung, des eigenen Beitrags für das Ganze. Wie erlebst du Sinnhaftigkeit im Personalwesen? Sinn erlebe ich in meiner täglichen Arbeit, wenn sich Mitarbeitende im Alenia beruflich und persönlich entwickeln, gern zur Arbeit kommen oder ehemalige Lernende und Mitarbeitende in den Betrieb zurück- kehren. Oder wenn ich von Angehörigen höre, wie gut die Bewohner im Alenia umsorgt werden. Dann weiss ich, dass die Werte die wir in den Leitbildern definiert haben, im Alltag gelebt werden. Was bedeutet für dich der Zusammenschluss ab Anfang 2022? Aus personalpolitischer Sicht sehe ich einen grossen Gewinn für beide Institutionen: Eine gemeinsame Kultur wirkt sich immer belebend und inspirierend aus. Ich denke, das Alenia wird von der flexiblen Ar- beitsweise der Spitex viel lernen. Seit mehreren Jah- ren besteht bereits ein gut funktionierender und bereichernder Austausch im Bereich der Berufsbil- dung, Weiterbildung und Job Rotation. Daran können wir anknüpfen und diese Erfolgsgeschichten auf weitere Bereiche ausdehnen. Denn sie zeigen ganz klar, dass die gemeinsamen Werte bereits vorhanden sind. Visual: Werte der Alenia aus Marketingkonzept Mensch steht im Zentrum, mit seinen Bedürfnissen, Erfahrungen und Erlebnissen.
Geborgenheit Hilfsbereit Vertrauen Empathie Individuell Lebensfreude Attraktiv, (Selbst-)Bewusst, Erfüllung, sinnstiftend Sicherheit Wissen Seriosität Professionalität Umfassend
M ar ken w er te
Claim Gepflegt lebenName Katja Aufdenblatten Wohnort Düdingen Geburtstag18. Dezember1974 Ausbildung/Beruf Lic. Phil. Sozialarbeit, CAS HR, CAS Mediation Aufgaben im Betrieb Leiterin HR und stv. Direktorin Im Betrieb seitNovember 2002
Zur Person
«Das Alenia wird von der felxiblen Arbeitsweise der Spitex viel lernen.» HR-Leiterin Katja Aufdenblatten sieht einen grossen Gewinn im Zusammenschluss der Spitex und des Alenia. Alenia / Spitex 1/2021 – TANDEM6/7
Spitex Muri-Gümligen, Worbstrasse 342, 3073 Gümligen T 031 950 20 30, F 031 950 20 39, www. spitexmuriguemligen.ch Alenia, Worbstrasse 296, 3073 Gümligen
T 031 950 96 96, www.alenia.ch
Kultour
Kennen | Lernen
Möchtest du dein Wissen vertiefen und dich weiterbilden?
Die folgenden Kurse sind kostenlos und stehen allen Spitex- und Alenia-Mitarbeitenden offen.
Teilnahme: Melde dich bei Iris Bischhausen via 031 950 96 35 oder per E-Mail an
iris.bischhausen@alenia.ch an.
Das sind die nächsten Termine:
20. Oktober 2021, 13.30 – 16.30 Uhr
Umgang mit herausforderndem Verhalten
Mehrzweckraum Nussbaumalle 9 26. Oktober 2021,
13.00 – 17.00 Uhr
Eine Anmeldung für diesen Anlass ist nicht erforderlich, kommt vorbei!
Gesundheitskaffee – für flinke Füsse und einen starken Rücken Mehrzweckraum Worbstrasse 296
– Gehanalyse und Tipps vom Profi – Schuhe für Mitarbeitende – Moderne Stützstrümpfe
(Sigvaris) für Mitarbeitende – Probetraining im Alenia-Fitness – Gesunde Snacks der Gastronomie – Schnuppern im Pilates
(Mehrzweckraum an der Nussbaumalle 9)
4. November 2021, 13.30 – 16.30 Uhr
Immunsystem stärken mit Aroma Mehrzweckraum Nussbaumalle 9