• Keine Ergebnisse gefunden

138 BUCHBESPRECHUNG / BOOK REVIEW Tooth Movement

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "138 BUCHBESPRECHUNG / BOOK REVIEW Tooth Movement"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

© Deutscher Ärzteverlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2016; 32 (2)

138 BUCHBESPRECHUNG / BOOK REVIEW

Tooth Movement

A. Kantarci, L. Will, S. Yen, Frontiers of Oral Biology, Vol. 18, S. Karger AG, Basel 2016, ISBN 978-3-318-05479-8, VII + 134 Seiten, 57 Abbildungen (16 in Farbe), 139,00 Euro

Seit 1974 erscheint in unregelmäßigen Abständen die Buchreihe „Frontiers of Oral Biology“. Der jüngst in dieser Reihe erschienene Band 18 widmet sich einem einzigen Thema, nämlich der Zahnbe- wegung. Vorweg sei festgestellt, dass Zahnbewegung zwar vornehmlich ein kieferorthopädisches Thema zu sein scheint, die Grundlagen derselben je- doch Vorgänge auf zellulärer Ebene be- inhalten, die an mehreren Stellen des Körpers Bedeutung erlangen.

Das Ziel der Herausgeber bestand in der Vorlage eines Kompendiums zur Aufarbeitung und Zusammenfassung all dessen, was über biologische Vorgänge in der Mundhöhle und den damit ver- bundenen Möglichkeiten der Zahnbe- wegung bekannt ist. Die Herausgeber weisen explizit darauf hin, dass der vor- liegende Band kein Lehrbuch sei, son- dern eine Sammlung von Aufsätzen der ihrer Meinung nach bedeutendsten Ex- perten auf diesem Gebiet.

Das Buch ist in 4 Abschnitte unter- teilt:

• Biologie und Metabolismus des Alveo- larknochens,

• Mechanische Eigenschaften dentoal- veolärer Strukturen,

• Kieferorthopädische Zahnbewegung sowie

• Möglichkeiten zur Erleichterung kiefer- orthopädischer Zahnbewegung.

Die Autoren der einzelnen Aufsätze sind primär aus Amerikanischen Schulen, Europa ist mit Århus und Wien vertreten.

Der erste Abschnitt mit insgesamt 3 Aufsätzen erklärt dem Leser auf gut verständliche und komprimierte Weise alle relevanten Aspekte von Knochen- bildung und Knochenumbau. Die ein- zelnen Beiträge sind dabei auch für den- jenigen gut lesbar, der sich nicht primär mit der zellularen Ebene auseinander- setzt. Für vertiefende Lektüre gibt es reichlich Literaturangaben, die durch- weg nicht älter als 8 Jahre sind. Die ers- ten 3 Kapitel stellen somit eine sehr gute

Grundlage für den folgenden Abschnitt bereit, der sich den mechanischen Ei- genschaften dentoalveolärer Strukturen widmet.

Spätestens hier wird das Buch etwas spezieller. Am ehesten werden noch kie- ferorthopädisch tätige Zahnärzte von der Verknüpfung von Zellreaktionen und Biomechanik profitieren. Hervor- zuheben ist der Aufsatz von Frau Mel- sen, der es gelingt, das Auftreten von ty- pischen Problemen bei Behandlung mit festsitzenden Apparaturen mit den Grundlagen der Zahnbewegung zu ver- knüpfen.

Der dritte Teil des Buches zur ortho- dontischen Zahnbewegung beginnt mit der Rückschau auf historische Theorien der Zahnbewegung von den Anfängen im Jahr 1911 bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die anschließen- den Kapitel sind zwar für sich betrachtet inhaltlich bereichernd, deren Abfolge ist jedoch unlogisch. Das unmittelbar folgende Kapitel befasst sich bereits mit der Stabilität und der Retention nach ab- geschlossener Behandlung, daran an- schließend wird jedoch zunächst wieder von Aspekten der Zahnbewegung be- richtet. Diese schwer nachvollziehbare

Entscheidung der Herausgeber ändert jedoch nichts am anspruchsvollen In- halt.

Im vierten und letzten Abschnitt des Buches wird umfangreich auf die As- pekte zur Erleichterung der Zahnbewe- gung eingegangen, die sich aus den Grundlagen zur Zahnbewegung ablei- ten lassen. Dieser Abschnitt ist der um- fangreichste des Buches. Derzeit gibt es zwei unterschiedliche Herangehenswei- sen zur Erleichterung der Zahnbewe- gung, nämlich die chirurgisch-invasive und die nicht-invasive. Da bereits viel über die Möglichkeiten der Parodontal- chirurgie sowie der Piezochirurgie be- richtet wurde, ist dem invasiven Vor- gehen hier mehr Raum gegeben wor- den. Dies zeigt auch die Verwendung von umfangreichem klinischen Bild- material, das diejenigen Leser unter- stützt, die sich mit derartigen Verfahren bis dato nicht auseinandergesetzt ha- ben. Nichtinvasive Maßnahmen umfas- sen die medikamentöse Therapie, den Einsatz von Laser sowie von Strom, um nur einige zu nennen.

Als Fazit bleibt festzustellen, dass dieses Buch in keiner kieferorthopädi- schen Bibliothek fehlen sollte. Der Auf- bau mit Kapiteln verschiedener, von- einander unabhängiger Autoren verhin- dert zwar den perfekten und schlüssigen Aufbau, die einzelnen Kapitel sind aber ausnahmslos hervorragend geschrieben und bieten in komprimierter Form das aktuell vorhandene Wissen zur (ortho- dontischen) Zahnbewegung. Das ver- wendete Englisch ist durchweg ver- ständlich und sollte keinen Grund dar- stellen, dieses Buch nicht anzuschaffen.

Für institutionelle Anwender ist es noch interessant zu wissen, dass die meisten Bände dieser Reihe online über die Uni- versitätsbibliotheken zur Verfügung ste- hen, was für die Bände 17 und 18 (noch) nicht zutrifft.

Prof. Dr. Jörg Lisson, Homburg/Saar

(Dtsch Zahnärztl Z 2016; 71: 97)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Das Buch ist in 4 übergeordnete Kapitel aufgeteilt, wobei sich Teil 1 mit den Grundprinzi- pien der Spaltgenese, der Gefäßanato- mie, der regenerativen Medizin sowie

Nun war zwar wenige Tage vor dem Verfassen dieser Zeilen das Referendum über den Brexit, aber nach derzeitigem Stand liegt Großbritannien noch immer in Europa, woran sich wohl

Chuck Greene und Gary Klasser (Ka- pitel 3) befassen sich mit dem Thema Funktionsdiagnostik bei neuen KFO-Pa- tienten und empfehlen für diesen Zweck die Verwendung eines

Er kann zu ei- nem Preis von 49,99 Euro jedem empfoh- len werden, der sich für die verschiedenen Facetten der Zahnmedizin interessiert und sich über neue praxisrelevante

Dieses Buch ist daher nicht nur für Studenten und Assistenzzahnärzte eine besondere Empfehlung, sondern auch für erfahrene Praktiker, die sich mit den neusten

Ferner werden der Auf- bau des dentogingivalen Komplexes und daher abgeleitete Konsequenzen für die Rot-Weiß-Ästhetik, Zahnpräparati- on und die Implantatkonstruktionen

Gerd Christiansens Buch ist nämlich auch für diejenigen gedacht, die zwar Gelenkbewegungen aufzeichnen, aber – wenn sie ehrlich zu sich sind – im Grun- de nicht genau

Der Autor Peter Weißhaupt geht in seinem Buch der Fra- ge nach, ob die „Ethik für den praktizie- renden Zahnarzt verzichtbar“ sei.. Seine Hypothese lautet: „Eine ethische