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Archiv "Sierra Leone: Anderer Arbeitsstil" (03.03.2000)

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scher Besatzungsoffizier in Deutschland mehrere Morde beging. Aber lesen wir einmal nach, was er in den „selected letters“ über sich selbst schreibt.

„Einen Jungen, etwa so alt wie mein Sohn Patrick, der auf einem Fahrrad zu flüch- ten versuchte, – durch das Rückgrat geschossen.“ Über die „Behandlung“ eines deut- schen Kriegsgefangenen, der um gute Behandlung flehte und sich auf die Genfer Kon- vention berief: „ . . . ich schoss ihm dreimal schnell in den Bauch, dann, als er in die Knie ging, schoss ich ihm in die Birne, sodass sein Gehirn aus dem Mund kam, oder ich glaube, es war die Nase.“

Insgesamt gesteht Ernest Hemingway in den „selected letters“, die von Carlos Daker bei Charles Scribner’s sons in New York 1981 herausgege-

ben wurden, nicht weniger als 122 Tötungsdelikte. Die deut- sche Übersetzung erschien 1983 in Hamburg.

Man kann also sagen: Er- nest Hemingway ist genauso ein Kriegsverbrecher wie der jüngst verstorbene Herr Ar- can, der „Schlächter von Bos- nien“. Genauso wie diesen hätte man ihn ans Internatio- nale Kriegsverbrechertribu- nal nach Nürnberg ausliefern sollen.

Ein weiteres Tötungsde- likt kommt bei Hemingway, sozusagen beim letzten Ab- drücker, noch dazu: er beging Selbstmord, ebenso wie sein Vater. Also ein Mann, so rich- tig würdig für die Verleihung des Nobelpreises. Warum nicht gleich Friedensnobel- preis und nur ein Literaturno- belpreis?

Dr. med. Karl Zeller, Draus- nickstraße 1a, 91052 Erlangen

Sierra Leone

Zu dem Beitrag „Die etwas anderen Schwierigkeiten“ von Ariane Falk in Heft 1–2/2000:

Anderer Arbeitsstil

. . . TERRA TECH e.V., eine deutsche Hilfsorganisati- on mit Sitz bei Marburg, führt seit 1986 weltweit humanitäre Projekte durch. Seit 1993 – und verstärkt seit Mitte 1998 – engagieren wir uns auch in Sierra Leone. Dort unter- stützen wir besonders das Distriktkrankenhaus in Mo- yamba und rehabilitieren dort derzeit zehn Basisge- sundheitsstationen. Voraus- setzung für unsere Projekte ist ein kompetenter und ver- lässlicher lokaler Partner, der die Verantwortung für die Projektgestaltung hat und von uns „nur“ finanziell und

logistisch unterstützt wird so- wie bei Bedarf und auf Wunsch Beratung erhält. Mit dieser Projektphilosophie, die auf den (durchaus vor- handenen!) Fähigkeiten der lokalen Fachkräfte aufbaut, erzielen wir in der Regel Strukturen von hoher Stabi- lität und Zukunftsfähigkeit (Nachhaltigkeit). Diese Nach- haltigkeit ist uns wichtiger, als in einem begrenzten Zeit- raum eine möglichst große Zahl von Patienten zu behan- deln. Das positive Echo, das unsere Projekte bei Vertre- tern der WHO und des UN- Entwicklungsprogramms ge- funden haben, bestätigt uns in unserer Philosophie, die im Übrigen nicht erst von uns er- funden wurde.

„Vertrauen ist gut – Kon- trolle ist besser?“ Nein, denn wir werden in einem fremden Land nie dauerhafte Erfolge

A-495 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 9, 3. März 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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erzielen können, wenn wir alles kontrollieren wollen, wenn wir unsere Arbeit mit Angst und Misstrauen begin- nen . . .

Dr. med. Gangolf Seitz, Ste- fan Hagelüken, TERRA TECH e.V., An der Kupfer- mühle, 35091 Cölbe

Psychotherapie

Zu dem Leserbrief „Wirksamkeit prü- fen“ von Dr. med. Friedrich Weinber- ger in Heft 4/2000:

Im Zugriff der Lobbyisten

. . . Meiner Meinung nach gibt es kein anderes Gebiet in der Medizin in Deutschland – vergleichbar wäre höchstens noch die so genannte „Alter- nativmedizin“ –, wo sich pu- rer Lobbyismus so auf Kosten wehrloser Patienten austoben kann und wo so genannte

„Therapeuten“ mit so wenig Wissen um echte Krankhei- ten auf wirklich Kranke los- gelassen werden, kurz, wo mit weniger Effektivität für Geld

„behandelt“ wird. Qualitäts- standards werden so genann- ten „Fachgesellschaften“ – nicht etwa unabhängigen In- stitutionen – überantwortet.

Die Kontrollinstanzen, zum Beispiel Ärztekammern, sind voll im Zugriff der Lobby- isten, die gerade dabei sind, ihre Claims mit so genannten

„qualitätssichernden“ Maß- nahmen festzuzurren.

Dr. med. Thomas Kajdi, Neu- rologen und Psychiater des Saarlandes e.V., Wadgaser- straße 170, 66797 Wadgassen

Gehässiger Leserbrief

Wohl selten ist ein derart gehässiger Leserbrief im DÄ erschienen wie der von dem Kollegen Weinberger, in dem eine etablierte Therapie und mit ihr eine ganze Berufs- gruppe pauschal und unkri- tisch abgekanzelt wird. Die lächerlichen Behauptungen wie zum Beispiel, dass „viele Doktrinen dieser Psychothe- rapie . . . auch den Stoff (Neo-

marxismus) liefern, aus dem alle Gesundheitsreformen seit 1968 sind“ (wo bleibt hier die von Herrn Weinberger für die Psychotherapie eingefor- derte Überprüfung seiner These?), wie auch die Mei- nung, dass sich „die deut- schen Ärzte mehrheitlich vor (von?) der einherstolzieren- den neuen „Seelenkunde“ je länger, desto tiefer beein- druckt (zeigten)“, und die zy- nischen Bemerkungen, dass

„die Fachärzte jetzt gewiss freudig auch mit ihrem Porte- monnaie für die Leistungen der ärztlichen wie nicht-ärzt- lichen Psychotherapeuten ge- radestehen (werden)“, sind es eigentlich nicht wert, sich da- mit länger zu beschäftigen, wenn nicht die Veröffentli- chung im DÄ darauf hinwei- sen würde, dass Herr Wein- berger mit seiner Einstellung gegenüber der Psychothera- pie nicht alleine dasteht . . .

Dr. med. Karl-Heinz Schmitt, Hauptstraße 25, 97633 Saal

Gesundheitsreform

Angesichts der aktuellen neuen Ge- setzgebung im Gesundheitswesen for- dert der Verfasser eine konsequente und solidarische Reaktion:

Forderung

❃ Kündigung sämtlicher Verträge mit der Kassenärzt- lichen Vereinigung und ge- schlossene Rückgabe aller Kassenarztzulassungen.

❃ Abrechnung der er- brachten ärztlichen Leistun- gen über eine Gebührenord- nung (zum Beispiel die GOÄ) mit dem Patienten.

❃ Wie bei anderen Versi- cherungsträgern und -gesell- schaften längst üblich, Erstat- tung der erbrachten Leistung durch den Kostenträger im Vertragsverhältnis Patient–

Krankenkasse.

❃ Art und Umfang des Vertrags- und Erstattungsge- füges sind jeweils individuell vom Versicherungsnehmer und Kostenträger auszuhan- deln und dem Patienten durch verschiedene Tarife in Qualität und Quantität diffe-

renziert anzubieten (Grund- leistungen, Zusatzleistungen Serviceleistungen).

Dr. med. K. Hoffmann, Linden- straße 13-15, 49393 Lohne

Patientenverfügung

Zu dem Leserbrief „Hinweise erfor- derlich“ von Dr. med. Dieter Neurohr in Heft 4/2000:

Auch für „nicht-

christliche“ Interessenten

Als Mitglied der Arbeits- gruppe, die die „Christliche Patientenverfügung“ erstellt hat, kann ich sagen, dass wir durchaus auch an „nichtchrist- liche“ Interessenten für die

„Christliche Patientenverfü- gung“ gedacht haben. Christ- lich-humanistisches Denken hat nicht nur unser Recht ge- prägt, sondern auch die ethi- sche Grundeinstellung der meisten Menschen in Deutsch- land (selbst dort, wo die christ- lichen Ursprünge in Verges- senheit geraten sind). Auch heute noch erwarten viele, dass diese Grundsätze noch tragfähig sind und nach ihnen gehandelt wird. Zudem wis- sen wir, dass gerade kranke Menschen und ihre Angehöri- gen Krankenhäuser, in denen christliche Humanitas Pflege und Behandlung bestimmen, sehr zu schätzen wissen . . .

Dr. med. Annegret Klaiber, In den Zeuläckern 10 a, 60389 Frankfurt/Main

Hinweise

Anschriften von immer- hin neun Organisationen, die Informationen zu verschiede- nen – auch nichtchristlichen – Patientenverfügungen anbie- ten, sind enthalten in der Bro- schüre „Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht, Vor- sorgevollmacht – Eine Hand- reichung für Ärzte und Pfle- gende“.

Ausführlich und verständ- lich werden die drei Begrif- fe Patientenverfügung, Be- treuungsvollmacht und Vor- sorgevollmacht erläutert. Im

Anschluss werden verschie- dene konkrete Situationen dargestellt, in denen Ärz- te oder Pflegende mit dem Thema „Patientenverfügung“

konfrontiert werden. Im An- hang werden die zugrun- de liegenden Gesetzestexte und Informationen zu ein- zelnen Patientenverfügungen verschiedener Organisatio- nen angeführt. Die primäre Zielgruppe dieser Broschüre der „Arbeitsgruppe ,Sterben und Tod‘ der Akademie für Ethik in der Medizin e.V.“

sind Ärzte und Pflegende.

Selbstverständlich kann der Text aber auch für Betroffene und Angehörige hilfreich sein.

Bestelladresse: Akademie für Ethik in der Medizin e.V., Humboldtstraße 36, 37073 Göttingen, Tel 05 51/39 96 80, Fax 05 51/39 39 96. Schutzge- bühr: 5 DM.

Interessante Informatio- nen enthält auch die Broschü- re: „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“ . . . Be- stelladresse: Ärztekammer Westfalen-Lippe, Garten- straße 210-214, 48147 Mün- ster, Tel 02 51/9 29-20 32

Dr. med. Ulrike Holtkamp, Patientenbeistand der Deut- schen Leukämie-Hilfe, Tho- mas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn

Stets zur Verfügung

Stets zur Verfügung auf dem Praxis-PC ist das von der Azupharma GmbH u. Co.

über den Außendienst ver- triebene Patienteninformati- onssystem „A.P.I.S.“, welches neben vielen anderen Infor- mationen zu den verschieden- sten Indikationen auch eine Reihe von Formularen anbie- tet. Diese können bei Bedarf sofort ausgedruckt werden.

A.P.I.S. ist eine CD-ROM, die nach Einlage ins entspre- chende Laufwerk automa- tisch startet und unabhängig vom verwandten Praxissy- stem arbeitet. A.P.I.S. kann auch über das Internet herun- tergeladen werden . . .

Silvia Mattick, Azupharma GmbH & Co., Fercherstraße 32, 12629 Berlin

A-498 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 9, 3. März 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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