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Archiv "Opiatabhängige: Im Stich gelassen" (08.02.2008)

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A274 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 68. Februar 2008

B R I E F E

kunde und Homöopathie genannt.

Bei der Akupunktur verwundert es, dass es bei bestimmten Indikationen für einen Therapieerfolg unwichtig ist, wohin man sticht, sodass es un- sinnig erscheint, die verschiedenen Meridiane zu erlernen. Die Phytothe- rapie ist nicht immer „sanft“, son- dern manche pflanzlichen Substan- zen können erhebliche Nebenwir- kungen aufweisen. Der Homöopa- thie, bei der die oft unter obskuren Riten hergestellten Zuckerkügelchen fast keine Wirksubstanz mehr besit- zen, ist es in fast 200 Jahren nicht ge- lungen, Wirkungen nachzuweisen, die über den Placeboeffekt hinausge- hen. An den Wirkungsnachweis schulmedizinischer Medikamente und Methoden werden hohe Anfor- derungen gestellt. Wenn die Medizin seriös bleiben will, muss sie diese Anforderungen auch an die alternati- ven Methoden stellen, bevor diese in das Spektrum der ärztlichen Thera- pien aufgenommen werden.

Prof. Dr. med. Claus Werning,Starenweg 9, 50226 Frechen

SELBSTHILFE

Viele Patientenorga- nisationen sind auf Spenden aus der In- dustrie angewiesen (DÄ 46/2007:

„Selbsthilfe und Pharmaindustrie:

Nicht mit und nicht ohne einander“ von Martina Merten und Samir Rabbata).

Dumpfe Meinungen

. . . Was das DÄ mit „Schmuddel- ecke“ meint, wird leider nicht er- klärt. Ebenso seltsam ist, dass die Publikation der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung ohne jede journalisti- sche Recherche sich darin gefällt, Darstellungen schlicht nachzuplap- pern. Zu lesen ist: „In der von der Selbsthilfe-Fördergemeinschaft der Ersatzkassen in Auftrag gegebenen Arbeit untersuchte der Wissenschaft- ler acht große Selbsthilfeorganisatio- nen. Die Forschungsergebnisse sind erschreckend: Patientinnen und Pati- enten würden als quasi betroffene ,Pharmareferenten‘ genutzt . . .“ Wie

kann das DÄ von Forschungsergeb- nissen sprechen, wenn keine For- schung stattfand? Der sogenannte Werkstattbericht hat nicht einmal die Qualität einer universitären Hausar- beit. Das DÄ gibt ziemlich dumpfe Meinungsäußerungen wieder. Seltsa- merweise findet man keinen Hin- weis, dass der Verband der Ange- stellten-Krankenkassen die Auftrags- arbeit unter Zweckentfremdung von Mitteln aus § 20 SGB V in Auftrag gab. Mit keiner Zeile ist erwähnt, dass die Selbsthilfeverbände über ihren Dachverband den Auftraggeber aufgefordert haben, die falschen Tat- sachenbehauptungen aus dem Pam-

phlet zu entfernen. Dieses ist bisher nicht erfolgt und wird wohl auch nicht erfolgen . . . Die Forderung der Transparenz in der gesundheitlichen Selbsthilfe finde ich extrem gut. Ich würde die Transparenz auch extrem gut finden bei den gesetzlichen Krankenkassen . . . Das einzig wirk- lich Wichtige an der ganzen Bot- schaft ist die chronische Unterfinan- zierung der gesundheitlichen Selbst- hilfe. Und warum ist und bleibt das so? Vielleicht recherchiert das DÄ einmal diesen Sachverhalt . . .

Dipl.-Kfm. Hans-Detlev Kunz,Geschäftsführer, Deutscher Psoriasis Bund e.V., Seewartenstraße 10, 20459 Hamburg

OPIATABHÄNGIGE

Suchtmediziner und Oppositionsparteien äußern Kritik an der Versorgung von sub- stituierten Heroinab- hängigen (DÄ 47/2007: „Substitu- tionsbehandlung von Opiatabhängigen:

,Die Ärzte brauchen mehr Entscheidungs- freiheit‘“ von Petra Bühring).

Im Stich gelassen

Eine prekäre Versorgungssituation gibt es nicht nur auf dem Land.

Selbst in einer Großstadt mit 225 000 Einwohnern im Ruhrgebiet konnte ein Substitutionsarzt nach Erreichen der Altersgrenze einen Nachfolger nur für die hausärztlich- internistische Praxis finden, nicht aber für die Substitutionsbehand- lung . . . Wer neben der Substitution seine „normale“ Praxis fortführen will, hat allergrößte Probleme mit der Akzeptanz durch Patienten und Kollegen. Für jeden Substitutions- fall gehen einer Praxis fünf „norma- le“ Patienten verloren. Die überbor- dende Bürokratie feiert in der Sub- stitutionsbehandlung fröhliche Ur- ständ, in einer größeren Substitu- tionspraxis fordern alleine der Druck der Rezepte und das Abheften der Durchschläge wöchentlich zwei Helferinnenstunden. Während die

„International Guidelines on Metha- done“ eine Arztkonsultation alle zwei bis vier Wochen für ausrei-

chend erachten, darf der Arzt in Deutschland die Vergabeziffern nur ansetzen, wenn ein direkter Arzt-Pa- tienten-Kontakt erfolgt – die Abgabe darf zwar an Arzthelferinnen, Apo- thekenangestellte oder Pflegekräfte delegiert werden, ist dann aber nicht abrechenbar. Obwohl die Suchtme- dizin klar darlegen kann, dass so- wohl die Haltequote als auch das Er- reichen der primären Behandlungs- ziele (gesundes Überleben etc.) mit niederschwelligen, wenig kontrol- lierten Angeboten besser sind, wer- den deutsche Ärzte durch die BUB- Richtlinien dazu gezwungen, sucht- medizinisch kontraproduktive Kon- trollen durchzuführen und Druck auf die Patienten auszuüben, sekundäre Behandlungsziele zu erreichen. Ob- wohl die Psychotherapie-Richtlinien erlauben, substituierte Drogenab- hängige zu behandeln, werden die Substitutionsärzte von den Psycho- logischen und ärztlichen Psychothe- rapeuten bei den oft erschreckenden psychischen Problemen der Sucht- kranken schmählich im Stich gelas- sen. In der oben genannten Groß- stadt behandeln nur drei (!) Psycho- therapeuten in Einzelfällen Substitu- tionspatienten, ein Gespräch im Kol- legenkreis ergab kürzlich, dass von 200 Substitutionspatienten gerade mal zwei eine Psychotherapie erhiel- ten, einer davon als Selbstzahler (die Mutter übernahm die Kosten von 100 Euro pro Woche!) . . .

Ulrich Hammerla,Schlägelstraße 31 a, 46045 Oberhausen

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