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Archiv "Wechsel im Sanitätsund Gesundheitswesen der Bundeswehr" (04.09.1980)

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Wolfgang Krawietz Foto:

privat

Wilhelm Schober Foto:

privat

Aufsätze • Notizen

PERSONALIA

Wechsel im Sanitäts- und Gesundheitswesen der Bundeswehr

Generalstabsarzt Dr. med. Wolf- gang Krawietz, Stellvertretender In- spekteur des Sanitäts- und Gesund- heitswesens der Bundeswehr, Bonn- Beuel, tritt zum 30. September in den Ruhestand. Die Nachfolge zum

1. Oktober übernimmt Generalarzt Dr. med. Wilhelm Schober, seit 1976 Unterabteilungsleiter II bei der In- spektion des Sanitäts- und Gesund- heitswesens im BMVg.

Krawietz, am 17. Juli 1920 in Stettin geboren, studierte Medizin und er- langte 1952 die Anerkennung als Chirurg. 1957 trat Dr. Krawietz in die Bundeswehr ein; er hatte seit 1976 das Amt des Stellvertretenden In- spekteurs des Sanitäts- und Ge- sundheitswesens inne. Dr. Krawietz,

Ehrenmitglied des „Internationalen Komitees für Wehrmedizin und Wehrpharmazie", ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.

Der am 1. März 1924 in Ludwigs- burg-Hoheneck geborene Wilhelm Schober trat 1956 als Stabsarzt in die Bundeswehr ein. Bis zu seiner Beförderung zum Generalarzt 1976 nahm Dr. Schober sanitätsdienstli- che und ärztliche Aufgaben im III.

Korps und in verschiedenen Berei- chen des BMVg wahr. EB

Ehrengast in Berlin

Professor Dr. med. Friedrich S.

Brodnitz, M. D., heute New York, frü- her in Berlin tätig und in der Nazizeit emigriert, hatte als Ehrengast am 83.

Deutschen Ärztetag im Mai in Berlin teilgenommen. Seine Eindrücke von diesem Zusammentreffen mit der Kollegenschaft in der Bundesrepu- blik Deutschland faßte Prof. Brod- nitz in dem nachstehend wiederge- gebenen Schreiben an den Präsi- denten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. Kar- sten Vilmar, zusammen:

„Nachdem wir jetzt von der Tagung der HNO-Ärzte in Bad Reichenhall zurückgekehrt sind, ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen für die schönen Ta- ge, die wir in Berlin verbringen durf- ten, unseren herzlichsten Dank zu sagen.

Die Teilnahme an Ihrer Tagung war für mich ein wirkliches Erlebnis.

Wenn man als alter Doktor zu einer Tagung in seine alte Heimatstadt kommt, nachdem man vor über 40 Jahren der gleichen Organisation angehört hat, und nun mit so viel menschlicher Wärme empfangen wird, dann ist man davon tief be- rührt.

Es war für mich ein Symbol dafür, daß man die Kluft, die uns einmal durch die politischen Entwicklun- gen so schmerzhaft getrennt hat, durch guten Willen auf beiden Sei- ten überbrückt hat. Wir haben uns in dieser Atmosphäre von kollegialem Verstehen vom ersten Augenblick an sehr zu Haus gefühlt und sind Ihnen

und der Bundesärztekammer sehr dankbar für diese so eindrucksvol- len Tage." Der Präsident der Ärzte- kammer Berlin, Prof. Dr. Wilhelm Heim, hatte Professor Brodnitz unter den Ehrengästen besonders herz- lich begrüßt und in diesem Zusam- menhang auch schlaglichtartig die Situation Berlins damals und heute angesprochen:

„Die Teilung unseres Landes mani- festiert sich in Berlin besonders deutlich und schrecklich. Dennoch will und muß diese Stadt immer Bin- deglied zwischen beiden Teilen un- seres Vaterlandes sein.

Ich wäre glücklich, wenn ich heute unsere Kollegen aus dem Ostteil die- ser Stadt und dieses Landes als De- legierte oder als Gäste begrüßen könnte. Ich glaube, daß auch dort, wo sich über Mauer und Stachel- draht hinaus weltanschauliche Grä- ben zwischen uns und den Kollegen im anderen Teil unserer Stadt aufge- tan haben, das gemeinsame Band, sich den kranken Menschen ver- pflichtet zu fühlen und ihnen mit all unseren Kräften zu helfen, doch stärker ist. Über den Dienst am kran- ken Menschen und die zahlreichen gemeinsamen wissenschaftlichen Interessen stehen wir im ständigen Dialog. Schon deshalb gehen unse- re Gedanken hinüber zu denen, die heute nicht hier sein können.

Nicht zuletzt schöpfen wir auch aus der gemeinsamen medizinischen Tradition Berlins, die geprägt ist von großen Ereignissen auf dem medizi- nischen Sektor, wo Ärzte wirkten, mit deren Namen international aner- kannte Meilensteine in der Medizin verbunden sind, wo es aber auch neben hellen dunkle Stunden gab, in denen ärztliches Ethos und mensch- liche Solidarität schweren Schaden nahmen. Wir sind unserer Verant- wortung gegenüber diesen dunklen Kapiteln deutscher auch ärztlicher Geschichte bewußt. Um so mehr freue ich mich, einen ehemaligen Berliner Kollegen, Professor Dr.

Brodnitz, aus den USA bei uns be- grüßen zu können. Wir danken Ih- nen, Herr Kollege, daß Sie quasi stellvertretend für viele andere Ärzte

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 36 vom 4. September 1980

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Aufsätze Notizen

der Einladung zu diesem Ärztetag gefolgt sind. Auch wenn Berlin sein Gesicht nach dem Kriege nachhaltig verändert hat, so werden Sie vielleicht doch noch die eine oder andere Ihrer Wirkungsstätten vor- finden." EB

Gewählt

Prof. Dr. med. Wolfgang Pittrich, Leiter der Gesundheitsabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen- Lippe (LWL), Münster, ist vom Nie- derländisch-Deutschen Verein für seelische und geistige Gesundheit zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Den stellvertretenden Vor- sitz übernahm Prof. Dr. med. Hendri- cus van Andel, Universität Utrecht/

Niederlande.

Prof. Dr. med. Hans Georg Boen- ninghaus, Direktor der Universitäts- Hals-Nasen-Ohren-Klinik Heidel- berg, ist zum Präsidenten der Deut- schen Gesellschaft für HNO-HeiI- kunde, Kopf- und Halschirurgie ge- wählt worden.

Dr. med. Joachim Mascher, Neuro- loge und Psychiater, ist zum neuen Chefarzt des Psychiatrischen Kran- kenhauses Rickling gewählt wor- den. Der 44jährige Arzt war bisher als Oberarzt und stellvertretender Chefarzt in der II. psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses in Ochsenzoll (Hamburg) tätig. EB Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschir- urgie wählte anläßlich ihrer 30. Jah- restagung in Zürich einen neuen Vorstand: Prof. Dr. Dr. N. Schwen- zer, Tübingen (Präsident); Prof. Dr.

Dr. E. Krüger, Bonn (Tagungspräsi- dent); Prof. Dr. H. Obwegeser, Zü- rich/Schweiz (Past-Präsident); Prof.

Dr. Dr. E. Machtens, Bochum (Gene- ralsekretär), und Prof. Dr. Dr. B.

Rottke, Hamburg (Schatzmeister).

Ferner wurden als Ehrenmitglieder dieser Gesellschaft gewählt: Prof.

Dr. Dr. Rudolf Ullik, Wien; Prof. Dr.

Dr. Gerhard Steinhardt, Feldafing, und Prof. Dr. Dr. Eduard Schmid, Stuttgart. EB

PERSONALIA

Verstorben

Prof. Dr. med. Dr. med. h. c. mult.

Erwin Uehlinger, em. Ordinarius für Pathologie der Universität Zürich, verstarb am 18. April 1980 kurz vor Vollendung seines 81. Lebensjahres.

Uehlinger, am 8. April 1899 in Schaffhausen geboren, widmete sich nach seinem medizinischen Staatsexamen im Jahre 1924 der Pa- thologie. 1929 wurde er zum Prosek- tor, 1933 zum Privatdozenten und 1939 zum Titularprofessor am Insti- tut für Pathologie der Universität Zü- rich ernannt. 1940 übernahm Uehlin- ger die Leitung des Pathologischen Instituts St. Gallen und wurde 1953

Erwin Uehlinger Foto: privat als Ordinarius für Pathologie an die Universität Zürich zurückberufen. Er leitete das Züricher Institut bis 1970.

Prof. Uehlingers Interessenschwer- punkt lag bei der Knochenpatholo- gie. In diesem Bereich der speziellen Pathologie hat er sich hohe Verdien- ste erworben. Von ihm intensiv bear- beitete Probleme betreffen die Kno- chentumoren, aseptische Knochen- nekrosen, endokrin und stoffwech- selbedingte ossäre Veränderungen bis hin zu entzündungsbedingten Krankheitsbildern. Als Altmeister seines Faches, stand er aufgrund seiner Erfahrungen und Erkenntnis- se mit Rat zahlreichen Pathologen und Kollegen verschiedener medizi- nischer Disziplinen zum Teil weit über Europa hinaus zur Verfügung.

Bis zuletzt war er als hochgeschätz- ter Konsiliarpathologe für das In- und Ausland tätig. EB

PREISE

Verleihungen

Carol-Nachman-Preis — Mit diesem Preis der Stadt Wiesbaden sind an- läßlich einer „Rheumatagung" Dr.

med. Heiner Menninger, Abteilung Krankheiten der Bewegungsorgane und des Stoffwechsels der Medizini- schen Hochschule Hannover, und Prof. Dr. med. Winfried Mohr, Abtei- lung Pathologie der Universität Ulm, ausgezeichnet worden.

Sie erhielten den mit 50 000 DM do- tierten Preis für ihre gemeinsame Ar- beit über „Die Rolle neutrophiler Granulozyten bei der entzündlich- rheumatischen Knorpeldestruktion

— Ergebnisse einer interdisziplinären Zusammenarbeit". DÄ Fritz-Külz-Preis 1980 — Der Marbur- ger Pharmakologe Dr. Wolfgang Legrum und die Göttinger Pharma- kologin Frau Dr. Ursula Havemann erhielten diesen von der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft e. V. alle zwei Jahre verliehenen Wis- senschaftler-Preis.

Der Fritz-Külz-Preis, der vor zehn Jahre von der Witwe des ehemaligen Frankfurter Ordinarius für Pharma- kologie gestiftet worden war, um hervorragende Arbeiten jüngerer Kollegen zu fördern, prämiierte die Arbeit Dr. Legrums, die sich mit der Modifizierung sauerstoffaktivieren- der Enzymsysteme der Leber durch Schwermetalle befaßt. EB

Ausschreibung

E.-K.-Frey-Preis 1981 — Dieser von der Firma Bayer AG, Leverkusen, ge- stiftete Preis (Dotation: 10 000 DM) wird jährlich für grundlegende wis- senschaftliche Arbeiten zur Erfor- schung der Intensivtherapie verlie- hen. Einsendungen bis zum 20. Fe- bruar 1981 an Privatdozent Dr. med.

W. Nachtwey, Chefarzt der III. Medi- zinischen Abteilung, Allgemeines Krankenhaus Altona, Paul-Ehrlich- Straße 1, 2000 Hamburg 50. EB

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Referenzen

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