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Archiv "PHARMABERATER: Freie Information" (29.01.1982)

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Academic year: 2022

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Leserdienst Hinweise • Anregungen

Glaube und Hoffnung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

< im Zukunftsbezug gese- hen) dürfte eher als Folge eines festen Glaubens auf- treten und weniger als Vor- aussetzung eines Glau- bens.

Sehe ich eine angenehme freudvolle Zukunft vor mir, werde ich aktiv darauf hin- arbeiten. Wenn das weitere Leben aber traurig, unan- genehm und voller Mißer- folge erscheint, werde ich diese Zukunft nicht be- schleunigen, sondern eher versuchen, sie nicht zu er- leben, indem ich einen an- deren Lebensweg suche oder Selbstmord begehe.

Diese Freude am Leben kann nur Bestand haben, wenn sie auch noch in die Zukunft hinein verlängert werden kann.

Der Verlust des Willens zum Leben besteht im we- sentlichen darin, daß die Freude im Leben nicht mehr gesehen wird und da- mit der Durchhaltewillen geschwächt wird oder ver- lorengeht, wie z. B. beim psychogenen Tod.

Ich bin nicht der Meinung, daß man nur an Menschen, aber nicht an eine Sache glauben kann. Die Mensch- heitsgeschichte zeigt viele Beispiele, daß Menschen im Glauben an selbster- dachte oder von anderen Menschen ersonnene Ide- en, Vorstellungen, Reli- gionssysteme, Parteipro- gramme oder außerirdi- sche Kräfte große Taten vollbrachten.

Hierbei wird der Glaube ei- nem „Gedankenbild" ge- schenkt, das der Mensch selbst geschaffen hat und für das es keine Existenz- beweise gibt. Natürlich wird man „vertrauenser- weckenden" Menschen, die ein solches Ideensy- stem vertreten, eher und lieber glauben.

Prof. Dr. med.

Klaus-Dietrich Stumpfe Rotdornweg 35

5000 Köln 91 (Rath)

KÖHNLECHNER

Eine Artikelserie in der „Hör- zu" veranlaßte eine Leserin zu dieser Zuschrift:

Tatenlos zusehen

Müssen wir Ärzte es dul- den, daß Dr. jur. Manfred Köhnlechner, Heilprakti- ker, „den Blick der etablier- ten Ärzte dafür schärfen"

will, „daß in ihren Warte- zimmern nicht nur poten- tielle Pillenkonsumenten sitzen, sondern Menschen, die leiden"? (Alle Zitate sind der Artikelserie „Le- ben ohne Schmerz" des o. g. Autors entnommen, die in der „Hör zu" erschie- nen ist.) Diese Zitate stehen für viele andere, sie zeigen die Grundhaltung des Ver- fassers. Wo es nur eben möglich ist, wird Mißtrauen in juristisch schwer an- greifbarer Form gesät. Den Arzten werden mangelnde Kenntnisse, fehlendes Ver- antwortungsbewußtsein und „Stillegung des Pa- tienten mit Schmerzmit- teln" vorgeworfen. Köhn- lechner spricht von der „oft tödlichen Abfertigung des Patienten", der „die Natur- medizin entgegentreten will". . . . Die unberechtig- te Verleumdung der Ärzte ist aber nicht das Schlimm- ste. Es werden Hoffnungen in den bedauernswerten Leidenden geweckt, die unerfüllbar sind. Ein „Le- ben ohne Schmerz" gibt es bekanntlich nicht. „Wenn alle Pillen versagen", dann helfen auch die Methoden der sogenannten „Natur- medizin" oder „Erfah- rungsmedizin" nicht mit Si- cherheit. Ich kenne einen einzigen Patienten, der von Herrn Köhnlechner behan- delt worden ist, er hat seine Kopfschmerzen nicht ver- loren. Die größte Gefahr, die von den zahlreichen publikumswirksamen Ver- öffentlichungen dieses Heilpraktikers ausgeht, ist vielen Arzten aus persönli- cher Erfahrung mit ihren Patienten bekannt. Ernst-

haft Erkrankte suchen den Arzt zu spät auf, weil unbe- gründetes Mißtrauen ge- gen die „Schulmedizin"

gesät wurde. Lebensver- längernde Medikamente, zum Beispiel Digitalis, blut- drucksenkende Mittel, wer- den nicht eingenommen.

Weshalb soll der von er- heblichen, typischen Ste- nokardien Gequälte den Arzt überhaupt aufsuchen?

Nach Köhnlechner „erfährt er (beim Arzt) oft, es hande- le sich bei ihm um eine ve- getative Dystonie. Die Wahrheit aber ist: alle die- se Symptome weisen auf eine Schädigung der linken Herzkammer hin". Derarti- ge Beispiele lassen sich be- liebig vermehren. Solche Veröffentlichungen stellen eine Gefährdung der Ge- sundheit unserer Gesell- schaft dar. Müssen wir die- ses dulden? Müssen wir Ärzte hier tatenlos zu- sehen? . . .

Dr. med. Elfriede Husstedt Gallenkamp 11

4400 Münster

SCHÜTZLER-KARIKATUR Zu der Karikatur von Dr. med.

W. Schützler, „Eines Tages im psychiatrischen Bereich" in Heft 52/53 vom 28. Dezember 1981:

Für die

Bild-Zeitung?

Ein Schlag ins Gesicht für alle an dem Problem Alko- holismus Beteiligten, den wir beim besten Willen nicht mehr mit Humor auf- nehmen können. Warum läßt sich der Kollege Schützler mit seinen Fähig- keiten nicht bei der Bildzei- tung anstellen?

Angela Schütt (Ärztin) Brauerstraße 3 2410 Mölln

Dr. med. Gabriele Diel Johnsdiek 2

2419 Schmilau

PHARMABERATER

Noch eine Zuschrift zu dem Kommentar in Heft 49/1981

„Der Referent mit dem Muster- koffer" (s. auch Heft 2/1982

„Briefe an die Redaktion"):

Freie Information

Dem Arzt steht es frei, wie und aus welchen Kanälen er seine Informationen be- zieht. Für den Arzneimittel- hersteller ergibt sich dage- gen als einzigen Informa- tionsabsender aus Sinn und Zweck des Arzneimit- telgesetzes eine Verpflich- tung zur umfassenden In- formation des Arztes.

In diesem Zusammenhang kommt dem Pharmaberater nach dem Arzneimittelge- setz nicht nur die Informa- tion des Arztes zu. Der Pharmaberater muß viel- mehr auch seinen Arbeit- geber über die von Ärzten beobachteten uner- wünschten Arzneimittelwir- kungen und sonstigen Risi- ken informieren. Der Phar- maberater ist durchaus mehr als „der Mann mit dem Koffer".

Natürlich brauchen Ärzte, die auf den Informations- austausch mit den Pharma- beratern keinen Wert le- gen, diese nicht zu empfan- gen. Allerdings scheint nur eine Minderheit der Ärzte so zu verfahren. Einer kürz- lich von einem unabhängi- gen Institut durchgeführ- ten Untersuchung zufolge beziehen die niedergelas- senen Ärzte 90 Prozent ih- rer Arzneimittelinformatio- nen von Pharmaberatern.

Anscheinend sind diese doch eine erheblich ergie- bigere Informationsquelle, als mancher denken mag.

Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.

Presse und Öffentlich- keitsarbeit

H-J. Cramer Karlstraße 21

6000 Frankfurt (Main) I>

Ausgabe NB

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

79. Jahrgang Heft 4 vom 29. Januar

1982 15

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