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Die Schlüsseltechnologie Kleben ist Chemie – Chemie die funktioniert

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Academic year: 2022

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Die Schlüsseltechnologie Kleben ist Chemie – Chemie die funktioniert

Head of Department: Prof. Dr. Andreas Hartwig 4 Working Groups

Overall ~ 25 permanent colleagues; 35 inclusive students, graduents

Innovative Materialien und Arbeitsschutz

7. März 2016, Dortmund

Prof. Dr. Andreas Hartwig

andreas.hartwig@ifam.fraunhofer.de

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Das Fraunhofer IFAM

Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM

Gegründet 1968

Mitglied der FhG seit 1974

Zentrale in Bremen

Standorte in Stade, Dresden, Oldenburg

Aktuell ca. 600 Mitarbeiter

Haushalt in 2013 ca. 43 Mio. EUR

Zwei Institutsbereiche:

Formgebung und Funktionswerkstoffe

Klebtechnik und Oberflächen

(3)

Fraunhofer IFAM – Kernkompetenzen

OBERFLÄCHENTECHNIK KLEBTECHNIK

FASERVERBUND-

WERKSTOFFE

GIEßEREITECHNIK PULVERTECHNOLOGIE

SINTERPROZESSE

ELEKTRISCHE KOMPONENTEN UND SYSTEME

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Klebtechnik und Oberflächen

Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung für die

Anwendungsgebiete

Klebtechnik, Oberflächentechnik und Faserverbundwerkstoffe …

Entwicklungsschwerpunkte:

 Materialien

 Fertigungsintegration

 Schnelle Prozesse

 Zuverlässigkeit und Qualität

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Wertschöpfungskette Kleben: Ganzheitliche Betrachtung ist Basis für Qualität und Sicherheit

Raw Materials, Mechanisms

1 µm Al Alloy Primer

Anodic Oxide

Interfacial Science Synthesis, Formulation

Adhesive Bonding

Testing

Surface Treatment Structural Design

Analysis

Production Technology

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Klebtechnik und Klebstoffchemie I

 Es gibt kaum Produkte bei denen Kleben keine Rolle spielt.

 Klebstoffe sind meist Polymere, spätestens nach der Aushärtung  im fertigen Produkt bezüglich REACH nicht mehr relevant, praktisch immer auch

Entsorgung im normalen Haus- / Gewerbemüll.

 In den Zubereitungen sind aber fast immer niedermolekulare Komponenten und bei Reaktivklebstoffen sind die Hauptkomponenten meist niedermolekular

 REACH ist bei der Herstellung und Verarbeitung wichtig.

 Sehr viele der niedermolekularen Bestandteile sind Gefahrstoffe und können auch zu Berufskrankheiten führen (Isocyanate, Epoxide, Anhydride, …)  bei Klebstoffhersteller und –anwender ist die entsprechende Arbeitshygiene

anzuwenden.

(7)

Klebtechnik und Klebstoffchemie II

 Die meisten Komponenten werden in großen Mengen produziert und werden von Großfirmen registriert oder brauchen nicht registriert zu werden.

 Die Differenzierung der Klebstoffhersteller am Markt erfolgt durch den Herstellprozess der Formulierung (effektiver, bessere Eigenschaften) oder spezieller Komponenten.

 Viele Komponenten werden nur für einen Klebstoff hergestellt oder sind insgesamt wenig verbreitet  keine Registrierung nötig oder nur wenig über den Grenzen.

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Klebtechnik und Klebstoffchemie III

 Gegebenenfalls werden Komponenten eingesetzt die vom Rohstoffhersteller nicht für die Anwendung Klebstoff vorgesehen sind.

 Gerade speziellere Rohstoffe können leicht vom Markt verschwinden  Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette.

 Gegebenenfalls muss der Klebstoffhersteller selber registrieren lassen und benötigt Informationen welche Rohstoffe welchen Status haben, hierfür gibt es hervorragende Unterstützung durch den Industrieverband Klebstoff.

(9)

Entwicklung neuer Rohstoffe?

 Erhöhter Aufwand bei der Prüfung / Registrierung ist ein Hindernis.

 Bei Kleinstmengen günstiger als nach den alten Vorschriften, aber wenn die Mengen steigen und dann ungünstige toxikologische Daten heraus kommen gibt es ein Problem; lokaler Arbeitsschutz eigentlich unabhängig von

„Weltmengen“.

 Betrachtung der Toxikologie / REACH als ein Aspekt beim Moleküldesign?

 Polymer.

 Toxikologie der Ausgangsstoffe, möglicher Metabolite oder ähnlicher Stoffe.

 Letztlich ist eine Vorhersage nicht möglich.

 Bekannte chemische Stoffe in einer neuen Zubereitungsform z.B. mit anderer Morphologie.

(10)

Einsatz von Rohstoffen die für den Zweck nicht registriert sind

 In Klebstoffen kommen durchaus Komponenten vor, die von den Herstellern dafür nicht vorgesehen sind, aufgrund der kleinen Mengen haben diese

Fremdanwendungen nicht im Blick und scheuen auch den Zusatzaufwand der Registrierung.

 fiktives Beispiel (mir ist der tatsächliche Registrierstatus nicht bekannt):

Ascorbinsäurehexadecanot (E304, Palmitinsäureascorbylester) wird in großen Mengen als Antioxidans in fetthaltigen Lebensmitteln, z.B. Margarine eingesetzt.

 Kann auch in Klebstoffen als Antioxidans und bei kationisch härtenden Epoxidharzen als Beschleuniger eingesetzt werden.

O O OH H

O CH2(CH2)13CH3 O

O

OH

(11)

Exotische Rohstoffe am Beispiel von Initiatoren

 Bei Initiatoren für die kationische Polymerisation von Epoxidharzen gibt es wenige Standardsubstanzen die weltweit eingesetzt werden und zahllose Spezialitäten mit Mengen weit unterhalb von Registriergrenzen.

 Einsatzmengen fast immer unter 1 Gew.-% in der Formulierung.

 Beispiel:

 Toxikologische Betrachtung bei Synthese aufgrund der bekannten Stoffe einfach, hier (sehr vereinfacht) tränenreizend (Benzylbromid) und sehr geruchsintensiv (Tetrahydrothiophen), aber ansonsten „harmlos“  gutes Übungspräparat.

SbF6

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Exotische Rohstoffe am Beispiel von Initiatoren II

 Toxikologie der Substanz unbekannt, Abbau voraussichtlich über Benzylalkohol und Tetrahydrothiophen.

 Bei Gebrauch Umlagerung und Binden im Polymer oder Benzylkation welches an Polymer gebunden ist plus Tetrahydrothiophen, das ist aber „Papierchemie“.

 Letztendlich ist die Toxikologie unbekannt und wir gehen mit allen

unbekannten Substanzen so um, als ob alle erdenklichen Gefahren davon ausgehen kombiniert mit GMV.

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Neue Eigenschaften durch neue „Tricks“ bei der Formulierung am Beispiel vorbeschichtbarer

Reaktivklebstoffe (PASA

®

)

 Konventionelle Rohstoffe, alle gelistet.

 Art der Zubereitung kann die Eigenschaften in der Formulierung verändern.

Hier: feine aber heterogene Verteilung des Katalysators erlaubt schnelle Reaktion bei langer Lagerstabilität.

 Beispiel Klebbolzen für den Automobilrohbau für Leichtbaumaterialien anstelle Schweißbolzen beim konventionellen Stahlrohbau.

 Art der Zubereitung eines Stoffes kann aber auch Gegenstand von Regulierung werden, Beispiel Nanopartikel.

 Für hier verwendete Substanzen sind spezielle Regulierung ebenso wenig zu erwarten wie andere toxikologische Eigenschaften im Vergleich zu den reinen Substanzen.

(14)

Ablauf des Klebprozesses mit einem PASA-Klebbolzen

an einem transparenten Modellbauteil

(15)

Nanokomposite

 Nanopartikel gibt es schon immer in Natur und Industrie.

 Man hat gelernt die Oberflächeneigenschaften / Grenzschicht zu anderen Materialien gezielt einzustellen  neue Eigenschaftsprofile möglich.

 Beispiel: Dentalmaterial

 Bearbeitbarkeit wie natürlicher Zahn.

 alles übliche Rohstoffe, Design der dicken Interphase um das nanoskalige Siliciumdioxid macht Unterschied.

(16)

Zusammenfassung

 In vielen Fällen sind Spezialrohstoffe für den qualitativen Unterschied zwischen Klebstoffen verantwortlich.

 Oft ist Basispolymer oder ein Additiv der Spezialrohstoff, Mengen meist gering bis hinab in den Grammbereich pro Jahr.

 Toxikologisches Verhalten oftmals abschätzbar, letztendlich aber unbekannt.

 Auch durch Formuliertechnik lassen sich neuartige Eigenschaften erzielen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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