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Archiv "Kardiale Risikofaktoren: Dyspnoe bislang unterschätzt" (02.12.2005)

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Kommunale Kliniken

Streiks

angekündigt

Arbeitgeber sollen an den Verhandlungstisch.

D

er Konflikt um die Ar- beitsbedingungen der Ärzte eskaliert auch in den kommunalen Kran- kenhäusern. „Wir können nur an den Marburger Bund (MB) appellieren, zu den tarifvertraglichen Vereinbarungen zurück- zukehren“, warnte Man- fred Hoffmann. Es gebe keinen Spielraum mehr für die Kommunen, argu- mentierte der Hauptge- schäftsführer der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber- verbände (VKA). Hoffmann:

„Deswegen sehen wir keine Möglichkeit, Tarifverhandlun- gen anzubieten.“ Für den Fall von Arbeitsniederlegungen kündigte die VKA an,mit einst- weiligen Verfügungen gegen streikende Ärzte, aber auch gegen den MB vorzugehen.

Zuvor hatte der MB seine Streikbereitschaft bekräftigt.

Sollte die VKA keine Ver- handlungen zu einem Tarif- vertrag anbieten, werde es am 13. Dezember zu Streiks an kommunalen Kliniken kom- men, sagte Dr. med. Frank Ul- rich Montgomery. Der MB- Vorsitzende kündigte zudem eine Klage gegen die VKA

an, weil viele kommunale Krankenhäuser auch die MB- Mitglieder nach dem neuen Tarifvertrag für den öffentli- chen Dienst (TVöD) vergü- ten. Hintergrund: Der MB hatte den TVöD zwar bis kurz vor Schluss mitverhandelt, war aber aus den Verhandlun- gen ausgestiegen, als abseh- bar war, dass die Ärzte mit Gehaltseinbußen hätten rech- nen müssen. Deshalb gelte für MB-Mitglieder weiterhin der Bundesangestelltentarif- vertrag, meint die Klinikärzte-

gewerkschaft. TB

Stammzellforschung

Ethikverstoß zugegeben

Woo Suk Hwang trat von allen öffentlichen Ämtern zurück.

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er südkoreanische Klon- Forscher Woo Suk Hwang gestand am 24. November bei einer Pressekonferenz an

der Seouler Nationaluniver- sität ein, Eizellen seiner Mit- arbeiterinnen für die Forschung benutzt und weitere Frauen für eine Eizellspende bezahlt zu haben. „Das Geständnis ist für mich beschämend und schrecklich“, sagte Hwang.

Wiederholt hatte der Tierme- diziner zuvor entsprechende Verdächtigungen bestritten (siehe DÄ, Heft 40/2005).

Hwang hat alle seine Ämter niedergelegt, darunter den Vorsitz der auf seine Initiative gegründeten Welt-Stammzel- len-Drehscheibe, die Forscher weltweit mit krankheitsspezi- fischen Stammzelllinien ver- sorgen soll. Diese aus geklon- ten Embryonen zu gewinnen war Hwang im Mai gelungen.

Im Februar 2004 hatte er mit dem Klonen der ersten menschlichen embryonalen Stammzellen Aufsehen erregt.

Hwang will an der Universität Seoul nun weiter Grundlagen- forschung betreiben.

Ein internationaler Ethik- Kodex sieht vor, dass Wissen- schaftler keine abhängig Be- schäftigten für ihre Forschung heranziehen dürfen. Auch die Bezahlung von Eizellspenden gilt als unethisch. ER A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 48⏐⏐2. Dezember 2005 AA3297

Kardiale Risikofaktoren

Dyspnoe bislang unterschätzt

D

ie Angina pectoris gilt als das Leit- symptom der koronaren Herzkrank- heit. Doch in einer retrospektiven Stu- die im New England Journal of Medi- cine (NEJM 2005; 353: 1889–1898) war die Dyspnoe der aussagekräftigere Prä- diktor für einen bevorstehenden Herz- tod des Patienten. Atemnot gilt als Zei- chen von Lungenerkrankungen oder einer Herzinsuffizienz, nicht aber als Frühsymptom der koronaren Herz- krankheit (KHK). Als solches muss die Dyspnoe aber nach den Ergebnissen der Arbeitsgruppe um Daniel Berman von Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles betrachtet werden. Die US- Wissenschaftler analysierten die Daten von fast 18 000 Patienten, die im Ver-

lauf eines Jahrzehnts zu einer Szintigra- phie (genauer SPECT-Untersuchung der Myokard-Perfusion) an die kalifor- nische Klinik überwiesen wurden. Et- wa 1 000 von ihnen hatten bei der Ein- gangsuntersuchung angegeben, dass sie unter Atemnot leiden. Alle Patienten wurden in ein Krankenregister aufge- nommen, sodass ihr weiteres Schicksal verfolgt werden konnte.

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abei zeigte sich, dass die Patienten mit Dyspnoe eine höhere Sterbera- te hatten. Merkwürdigerweise starben sie auch häufiger an kardialen Erkran- kungen. Unter den Patienten, die nach den Ergebnissen der SPECT-Untersu- chung keine kardiale Erkrankung hat- ten, war das Sterberisiko um das Vier- fache höher, wenn eine Dyspnoe be- stand. Aber auch bei den Patienten, die an einer Angina pectoris litten, war das Risiko noch doppelt so hoch wie bei An- gina-Patienten ohne Atemnot. Wieso eine Dyspnoe ohne Herzbeschwerden

das kardiale Sterberisiko erhöht, ist un- klar. Bei vielen Patienten konnte eine Störung der Pumpfunktion des Her- zens als Erklärung ausgeschlossen wer- den. Die Autoren vermuten, dass viel- leicht inflammatorische Proteine, die bei einer beginnenden KHK (wenn noch keine Angina vorliegt) freigesetzt werden, Müdigkeit und Abgeschlagen- heit bei den Patienten auslösen könn- ten, die dann zur Atemnot führt. Dies ist aber Spekulation.

W

ie immer auch der pathogeneti- sche Zusammenhang sein sollte, für den Editorialisten Thomas Mar- wick von der Universität von Queens- land in Brisbane in Australien ist die Assoziation Grund genug, eine kar- diale Untersuchung auf eine KHK bei allen Patienten zu fordern, die beim Arztbesuch eine Luftnot ange- ben, unabhängig davon, ob pektan- ginöse Beschwerden vorliegen. (NEJM 2005; 353: 1963–1965) Rüdiger Meyer Akut

Die Ärzte der Berliner Charité be- gannen am 28. November mit einem Demonstrationszug in Berlin-Mitte ihren Streik für einen eigenständi- gen Tarifvertrag mit dem Land Ber- lin. Für eine Woche legen die Ärzte ihre Arbeit nieder; die Notfallver- sorgung bleibt jedoch gesichert.

Foto:ddp

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