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Steinobsttagung in Erfurt

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Academic year: 2022

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ment verschwinden. Maxma 14 wird in Deutschland trotz deutlich tieferer Erträge als Unterlage für schlechtere Standorte empfohlen. Colt wird widersprüchlich beur- teilt, aber als Unterlage für den Nachbau weiterhin einzige Al- ternative sein. Rolf Stehr vom Forschungsinstitut Jork (Altes Land) kündigte an, dass die Produktion in dieser Region von Colt zunehmend auf Gise- la 5 umsteigen will.

Das «Steinobststerben» bei Zwetschgen gilt in Deutsch- land weiterhin als Pseudomo- nasproblem. Es wird zwar von grösseren Ausfällen auch bei Kirschen berichtet. Diese wer- den aber auch eher Pseudo- monas zugeschrieben.

Gute Erfahrungen mit

«Giorgia» und «Samba»

Bei den Sorten ist die Wahl in Deutschland zum einen noch immer stark traditionell ge- prägt, zum andern wurde und wird das Sortiment ständig durch neue Sorten erweitert und ergänzt. Die grösste Lücke bilden noch immer qualitativ zufrieden stellende Frühsor- ten. Mit Giorgia und Samba wurden nun seit einigen Jah- ren gute Erfahrungen ge- macht. Earlise als bisher früheste Sorte scheint nach den letzten Saisons wegen ih- rer extremen Platzempfind-

lichkeit keine Chance zu haben. Positiv er- wähnt wurden auch Satin sowie die neue italienische «Star»-Linie (besonders Black Star und Grace Star). Aufge- fallen ist auch eine grosse, feste, aromati- sche Kreuzung Kordia

҂ Regina aus Ahrens- burg.

Überraschend wa- ren die Aussagen meh- rerer Berater, dass Kor- dia aufgrund ihrer tie- fen Ertragssicherheit (Frostschäden) ersetzt werden müsse. Alter- nativen sind noch kei- ne genannt worden.

Für die Schweiz muss unter Umständen geprüft wer- den, inwieweit Kordia bei uns wirtschaftlich ist. Die Ertrags- schätzung 2004 zeigt auch bei uns die Mängel dieser Sorte auf. Qualitativ ist sie aber zur- zeit kaum ersetzbar. In einigen Regionen Deutschlands soll auch die Standardsorte Regina wegen teilweise schlechter Be- fruchtung durch selbstfrucht- bare Spätsorten ersetzt wer- den.

Kirschen in Deutschland noch nicht maschinell kalibriert

Deutschland profitiert noch immer von tiefen Lohnkosten;

neben der Handernte wird auch auf grossen Betrieben von Hand sortiert (z.B. Betrieb in Kindelbrück mit 40 ha Süss- kirschen und zirka 1300 ha Ge- samtfläche). Kalibriermaschi- nen sind noch keine in Be- trieb. Daneben sind auch nur wenige Lagereinrichtungen vorhanden. Die Aussagen des Leiters eines besuchten Be- triebs lassen aber vermuten, dass die Kirschenkalibrierung und -lagerung ins Auge gefasst wird.

Die Mechanisierung ist zentrale Forderung des Sauer- kirschenanbaus. Dementspre- chend erfolgt die Sortenaus- wahl. Die Schattenmorelle ist noch immer die verbreitetste Sorte; neue Sorten wie die Pill-

nitzer Züchtungen Jade, Topas und Rubellit könnten an Be- deutung gewinnen. Zukunfts- trächtig sind Sorten mit brei- ten Verwendungsmöglichkei- ten (Frischkonsum, Saft, Kon- serven, Brände, Konfitüre).

Neuste Resultate zum Thema

Süsskirschenbefruchtung Das Thema der Befruchtung der Süsskirschen hat mit dem Einsatz molekularer Methoden zur Bestimmung der Sterilitäts- allele einen grossen Entwick- lungsschritt gemacht. Mirko Schuster, Kirschenzüchter aus Dresden-Pillnitz, hat eine brei- te Palette an Tafel- und Konser- ven- respektive Brennkir- schensorten aus Deutschland und weiteren Herkünften ana- lysiert (hier ein Beispiel für ein Resultat: Dollesepler und Ben- jaminler können sich wegen derselben S-Allele S1S7 nicht gegenseitig befruchten).

Agroscope FAW Wädenswil arbeitet auf diesem Gebiet eng mit ihm und Ken Tobutt (East Malling, GB) zusammen. Im Kirschenernte auf einem Obstbaubetrieb in

Thüringen (D).

Herbst 2004 wird im «Obst- bau» zu diesem Thema eine ge- meinsame Publikation von Mirko Schuster und Judith Lad- ner erscheinen (mit Abdruck der für die Schweiz relevanten Neuerungen in der SZOW). An der Tagung wurden neuste Re- sultate aus diesem Gebiet zu- sammen mit dem Einsatz von geeigneten Befruchtern und Bestäubern diskutiert.

Fragen der Bewässerung und insbesondere auch der Fertigation werden an der LVG Erfurt mit Interesse verfolgt.

Die bisherigen Resultate zei- gen Verbesserungen in den Er- trägen und in der Fruchtqua- lität bei Fertigation.

Versuche zur Bestimmung des Erntezeitpunkts bei Kir- schen werden an der SLVO in Oppenheim durchgeführt. Als sicheres Bestimmungskriteri- um gilt die Fruchtfarbe. Die SLVO entwickelt Farbkarten zur sortenspezifischen Bestim- mung des Reifezeitpunkts.

JUDITHLADNER UND

SIMONEGGER, FAW

Steinobsttagung in Erfurt

Die Steinobsttagung des deut- schen Arbeitskreises Stein- obst fand am 5. und 6. Juli 2004 in Erfurt (D) statt. The- ma war die Kirschenprodukti- on. Beleuchtet wurden insbe- sondere Aspekte der Sorten und Unterlagen, aber auch der Anbautechnik im Sauer- und Süsskirschenanbau. Die regionalen Besonderheiten des Kirschenanbaus in Deutschland bestätigten wie- derholt die wichtige Rolle der dezentralen Versuchstätigkeit und des Informationsaus- tauschs. Die Situation in der Kirschenproduktion und im Handel ist in Deutschland und der Schweiz unterschiedlich, dies bietet Gelegenheit zur kritischen Betrachtung der Systeme auch in Hinsicht auf einen weiteren Abbau der Handelshemmnisse.

«Gisela 5» als Standardun- terlage für Süsskirschen Von der Betriebsstruktur, -or- ganisation und -grösse, den ge- oklimatischen Voraussetzun- gen und den wirtschaftlichen Bedingungen her unterschei- det sich die Steinobstbranche regional stark (zum Beispiel Kleinbetriebe in der Schweiz, kleine und mittelgrosse Betrie- be in Süddeutschland, Gross- betriebe in Ostdeutschland).

Die Strategien und Massnah- men der einzelnen Betriebe beziehungsweise Regionen unterscheiden sich dement- sprechend.

Bei den Süsskirschenunter- lagen hat sich in allen Regio- nen die Gisela 5 als Standard- unterlage herauskristallisiert.

Die Vorteile – hohe Relativer- träge und Ertragssicherheit, früher Ertragseintritt, mittlere Wachstumsstärke, gute Affi- nität – überwiegen die Nach- teile (Verkahlungstendenz, ne- gativer Einfluss auf die Frucht- grösse schwach wachsender Sorten). Weiroot-Unterlagen könnten mittelfristig aufgrund geringer Nachfrage bei den Baumschulen aus dem Sorti-

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