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Archiv "Pluripotente Stammzellen: Zweifel an der Echtheit" (02.07.2010)

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A 1282 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 26

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2. Juli 2010 Die analgetische, sedierende und

antidelirante Therapie von Patien- ten auf Intensivstation sollte indivi- duell zugeschnitten sein und eng- maschig anhand von validierten Scoringsystemen überprüft werden.

Dies ist eine der Kernthesen der evident- und konsensbasierten S3- Leitlinie „Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensiv- medizin“, die im Internet abrufbar ist unter www.awmf.org und www.

leitlinien.net. Eine Kurzversion wur- de auf englisch und deutsch www.

egms.de/en/journals/gms/2010-8/00 0091.shtml publiziert.

INTENSIVMEDIZIN

S3-Leitlinie vorgelegt

Die S3-Leitlinie wurde von ei- nem ärztlichen und pflegerischen Team aus zwölf Fachgesellschaf- ten unter Federführung der Deut- schen Gesellschaft für Anästhesio- logie und Intensivmedizin (DGAI) erarbeitet. Sie berücksichtigt alle kritisch kranken Patientengrup - pen wie Kinder, alte Menschen, Schwangere und Polytraumatisier- te. Unter Berücksichtigung von 671 Literaturstellen wurden Voll- text, Schemata und Empfehlungen erstellt. In den Empfehlungen wur- den die Grade „A“ (sehr starke Empfehlung), „B“ (starke Empfeh- lung) und „0“ (offene Empfehlung) gewählt.

Die Vorteile einer systemati- schen Evaluation von Schmerz, Se- dierungsgrad und Delir sowie von zielgerichteten Protokollen zur An- passung des Sedierungsgrads und zur Behandlung von Schmerz und Delir sind vielfach belegt worden.

Es resultieren eine geringere Inzi- denz nosokomialer Infektionen, ei- ne Verkürzung der Beatmungs- und Intensivbehandlungsdauer, eine ge- ringere Letalität sowie ein geringe- rer Ressourcenverbrauch. zyl Analgesie,

Sedierung und Delirmanage-

ment sollen engmaschig mit Scoringsyste- men überprüft werden.

Foto: epd

Der langjährige Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bay- erns und Präsident der Bayeri- schen Landesärztekammer sowie der Bundesärztekammer, Prof. Dr.

med. Dr. h. c. Hans Joachim Sewe- ring, ist am 18. Juni im Alter von 94 Jahren verstorben. Bei der Trauerfeier am 25. Juni in Dachau würdigten der Ehrenpräsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr.

med. Karsten Vilmar und Dr. med.

Andreas Hellmann, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung, die Verdienste Sewerings.

Die „Süddeutsche Zeitung“ nannte Sewering „eine der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Ärzteschaft“ und erinnerte auch daran, dass Sewering 1943 als jun- ger Arzt eine geistig behinderte Pa- tientin in die Heilanstalt Eglfing- Haar eingewiesen habe, wo sie von Naziärzten getötet worden sei.

Sewering hat stets bestritten, von der Euthanasie in dieser Anstalt gewusst zu haben, ein Ermittlungs- verfahren gegen ihn wurde einge- stellt. Eine Würdigung Sewerings erscheint in Heft 27/2010. Stü.

ÄRZTESCHAFT

Sewering verstorben

Im Wettlauf um Erfolge auf dem Gebiet der Stammzellforschung erregt derzeit ein Wissen- schaftlerstreit die Gemüter: Stein des Anstoßes sind die pluripotenten Stammzellen, die Wis- senschaftler um Thomas Skutella vom Zen- trum für Regenerationsbiologie und Regenera- tive Medizin in Tübingen vor zwei Jahren aus Hodengewebe von erwachsenen Patienten ge- züchtet haben wollen und als Durchbruch fei- erten. Im März 2009 meldete das Zentrum,

„dass mit den Zellen so unterschiedliche Krankheiten wie Diabetes oder degenerative Defekte im Bewegungsapparat und im Gehirn therapiert werden könnten“.

In der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins

„Nature“ (2010, doi:10.1038/nature09089)) zweifeln jedoch nun Stammzellexperten, dar - unter Prof. Dr. Hans Schöler vom Max-Planck- Institut für molekulare Biomedizin in Münster

und Prof. Dr. Martin Zenke von der Rheinisch- Westfälischen Technischen Hochschule Aa- chen, Skutellas hoffnungsvolle Ergebnisse an.

Die Gründe: Seit mehr als einem Jahr bitten die Wissenschaftler vergeblich um eine Probe dieser Zellen. Sie waren auch nicht in der La- ge, die Arbeiten mit dem beschriebenen Er- gebnis zu wiederholen. Stattdessen züchteten sie Fibroblasten, deren Eigenschaften denen der Tübinger Zellen glichen. Bei der Analyse von Skutellas Daten stießen sie auf ein überra- schendes Ergebnis: Die Zellen seien wahr- scheinlich nicht pluripotent, sondern auch ein- fache Fibroblasten, schreiben sie in „Nature“.

Zumindest sei das Genexpressionsmuster von Skutellas Zellen nicht mit dem von menschli- chen embryonalen Stammzellen identisch.

An einen Zufall glauben Schöler und Zenke dabei nicht. Bei der Zelltypcharakterisierung

würde die Aktivität von etwa 40 000 verschie- denen Genen bestimmt, die eindeutig auf Fibroblasten hinwiesen, schreiben sie. Nahe - liegender erscheint es Schöler vielmehr, dass Skutellas Team statt Stammzellen versehent- lich Bindegewebszellen, die sich leicht aus Hodengewebe vermehren lassen, gezüchtet habe. Auch für Zenke ist es „nicht nachvoll- ziehbar“, wie die Kollegen den Schluss ziehen konnten, dass ihre Zellen pluripotent sind.

Skutella argumentiert indes in „Nature“

(2010, doi:10.1038/nature09090), dass der Vergleich mit Schölers Datensätzen nicht zu- lässig sei, da seine Zellen zu einem anderen Zeitpunkt und mit einer anderen Versuchs - anordnung gezüchtet worden seien. Er wolle Proben davon bald zur Verfügung stellen. Sie sollen dann letztlich den Nachweis der Echtheit erbringen. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann

PLURIPOTENTE STAMMZELLEN: ZWEIFEL AN DER ECHTHEIT

A K T U E L L

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