Kalium-Mangel bei
Anorexia nervosa oder Bulimie
Therapie vor 1950 nicht sehr differenziert Wie stand es zuvor um die antiarrhythmische Therapie?
1940 wurde im Lehrbuch der Inneren Medizin von Gustav von Bergmann zur Therapie von heterotopen Reizlei- tungs-Störungen ein Misch- pulver aus Phenobarbital, Strichnin und Chinin oder Chinidin empfohlen. Nur we- nig abgewandelt als Wencke- bachsche Pillen — ohne den Bestandteil Phenobarbital — wurde diese Mixtur bis in die fünfziger Jahre verabreicht.
Dann gab es noch Chinidin zur Monotherapie, Digitalis und einige wenige Substan- zen, die heute verschwunden sind. Procainamid wurde 1956 eingeführt.
Erst in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren konnte das Spektrum der An-
tiarrhythmika differenziert nach den elektrophysiologi- schen Klassifikationen von Lown wesentlich erweitert werden. In dieser Zeit war Professor Kleinsorge bei den Forschungsarbeiten zu Pro- pafenon, Gallopamil und der fixen Kombination von Chini- din und Verapamil maßgeb- lich beteiligt. Wie er abschlie- ßend hervorhob, hängt gera- de in der Therapie von Herz- rhythmus-Störungen die Nut- zen-Risiko-Abwägung eines Arzneimittels auch von der Dauer und Breite der ärzt- lichen Erfahrung ab: „Ajmalin nimmt als erster Wirkstoff in einer neuen Generation von Antiarrhythmika eine Spitzen- stellung ein, denn wir verfügen heute bereits über eine drei- ßigjährige Erfahrung — eine sehr lange Frist für ein spezi- fisch eingreifendes Arznei- mittel." bl-ki
Um Kaliummangel, eine der häufigsten Störungen des Elektrolythaushaltes, ging es bei einem Fachpressege- spräch Ende des vergangenen Jahres in Prien am Chiemsee, das vom Unternehmen Nord- mark, Uetersen, gesponsert wurde: „Eßstörungen — An- orexia und Bulimia nervosa".
Besonders bei allen krankhaf- ten Veränderungen des Eß- verhaltens, bei Anorexia ner- vosa oder Bulimie bedroht ein oft erheblicher Kalium- verlust das Leben der ohne- hin geschwächten Patienten.
Nicht so sehr die Auszehrung, sondern vor allem die schwer- wiegende Störung des Elek- trolythaushaltes, z.B. durch Erbrechen, Laxantien- und
Diuretikamißbrauch, ist Ur- sache des lebensbedrohlichen Zustandes.
Zur Therapie von Kalium- Mangelzuständen als auch für die Prophylaxe sollten Kali- umpräparate (z.B. Kalinor®, Nordmark) oral gegeben wer- den. Der Vorteil einer oralen Einnahme liegt bekanntlich darin, daß sich der Kaliumbe- stand langsam auffüllt. Bei zu schneller Kaliumzufuhr wird primär der Serumspiegel er- höht und ein großer Teil der Substanz wieder ausgeschie- den. Kaliumpräparate sollten immer nach den Mahlzeiten und mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden, um lo- kale Reizungen im Magen- Darm-Trakt zu vermeiden.pe
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