• Keine Ergebnisse gefunden

Im Gespräch mit Johannes Randegger : im Spannungsfeld zwischen Chemie, Politik und Gesellschaft

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Im Gespräch mit Johannes Randegger : im Spannungsfeld zwischen Chemie, Politik und Gesellschaft"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)Im Gespräch mit Johannes Randegger : im Spannungsfeld zwischen Chemie, Politik und Gesellschaft. Autor(en):. Ryser, Werner / Randegger, Johannes. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Akzent. Band (Jahr): - (2000) Heft 1. PDF erstellt am:. 01.02.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-843149. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) Und esoo het alles aagfange Die Eiteren under uns Seniore meege sich no an die letschti Zyt vo de Baasler Syydebändel bsinne. Dasch emool e groossi Zyt gsi. Im 16. Joorhundert hänn d Réfugiante, d.h. die Lyt uus Franggryych und Itaalie wo wäägen iirem protestantische Glaube hänn miesse fliehte, d Syydebandwääberey und -fäärberey uff Baasel brocht. In dr Stadt und in dr wyten Umgääbig - bsunders im Baaselbiet hänn in de Stuube d Wäbstiel gläpperet, wo d Basemänter - au d Frauen und d Kinder - fir d Bändelheeren in iire scheene Hyyser in dr Stadt gwoobe hänn. Ane 1870 het dr Kanton Baasel-Stadt 47 000 Yywooner gha. Vo dääne hänn 6 488 in dr Syydeninduschtrie gschafft. In dr Stadt sinn 28 Bändelmiilene (Syydebandfabrigge) und Stofffabrigge gstande, drzue aane 5 Florettspinnereye, 6 Syydezwiirnereye, 5 Appreturen und 10 Fäärbereye - me ka sich s kuum me vorstelle. Bas1er Bändel sinn in die ganzi Wält verkauft worde. Aber Veränderigen uff em Wältmäärt und in dr Daamemoo-. de hänn drzue gfiert, ass es mit dr Baasler Textilbranche (zue dääre het au d Schappe gheert, wo men uus Syy-. denabfäll Gaarn gmacht het) bachab gangen isch. Hit isch si uus em Wirtschaftsbild verschwunde. Aber fir Ersatz isch gsoorgt gsi. Syydeband het me miesse fäärbe. Bis in d Mitti vom 19. Joorhundert het me das mit pflanzligen und dierische «Drooge» gmacht. Aber drno het me z Aengland uusegfunde, wie men uus Staikooleteer uff chemischem Wääg het kenne Farbstoff gwinne. Und ane 1859 het men in dr Fäärberey Renard z Lyon aagfange, dr blauroot Faarbstoff Fuchsin (dr Namme kunnt vo dr Fuchsiabliete) produziere. Jetz het z Baasel e Syydefäärber gää, dr Alexander Clavel, wo mit de Renard verwandt gsi isch. Wägedäm het är das ney Verfaare kenne gleert und fir e Lizänz vo 100 000 Frangge scho 1859 deerfe Fuchsin fabriziere, zeerscht am Claraplatz und drnoo an dr Glyybeggstrooss. Dr Bedriib, won er deert yygrichtet het, isch dr Aafang vo dr. Ciba gsi, dr hitige Novartis. Ane 1864 het s scho vier wyteri Fäärbereye gää, wo Teerfaarbe gmacht hänn. Und speeter sinn d Agroproduggt und d Pharma drzuekoo und hänn - statt de Bändel - wiider Aarbet und Woolstand in d Regioon brocht. Car/ MzW/Ze-Seifer. Die ehemö/ige Sez'dera/afonL. der Fami'Zi'e« Sßrasi« wwd ITzMrweysen, Izeufe Kurazsarrwrn tto« Pro Sewecfwfe £ase/-Szadf. im Gespräc/z mzf /o/m/mex ßandegger. Im Spannungsfeld zwischen Chemie, Politik und Gesellschaft Dr. Johannes Randegger (1941). ...absolvierte ursprünglich eine Laborantenlehre bei der CIBA. Es folgte ein Chemiestudium, das er mit der Promotion abschloss. Als Leiter der Novartis Services Schweiz trägt er heute die Personalverantwortung für 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 1995 ist er Mitglied des Nationalrates. Ausserberuflich engagiert sich Johannes Randegger als Präsident der Energie- und Umweltkommission beider Basel, im Vorstand der Fachhochschule beider Basel und in der Forschungskommission des Vorortes. Für den Sport setzt er sich ein als Präsident des Vereins Kunschti Eglisee und der Genossenschaft Eishalle St. Jakob-Münchenstein-Basel.. 8. Akzent 1/00. 39 Jahre sind eine lange Zeit. Ein ganzes. Erwachsenenleben. Als junger Mann trat er in die Dienste der CIBA. Er erlebte den Zusammenschluss mit der Geigy. Jahre später kam die Fusion mit der Novartis, in der er eine wichtige Funktion ausübt. Gleichzeitig setzt er sich im Nationalrat für den Denk- und Werkplatz Schweiz ein. Johannes Randegger ist ein Zeitzeuge, der die Entwicklung «seiner» Firma zum Global Player aus nächster Nähe mitverfolgte und auch mitgestaltete.. Wir sitzen in seinem Büro im achten Stock des Novartis-Hochhauses, vis-à-vis dem Badischen Bahnhof, mit weitem Blick über die Geleiseanlagen der Deutschen Bahn, bis hin zu den Höhenzügen des Schwarzwaldes. Würde sich das Büro auf der Südseite des Gebäudes befinden, sähe man die Verwaltungsbauten und einen Teil der.

(3) Produktionsanlagen der Novartis zu beiden Seiten des Rheines. Ein eindrückliches Bild. Vielleicht würde man sich fragen, was wohl jene Pioniere der chemischen Industrie wie Alexander Clavel oder Johann Jakob Müller-Pack sagen würden, wenn sie die Entwicklung sehen könnten, die sie vor 150 Jahren in ihren primitiven Laboratorien mit der Herstellung von Farbstoffen eingeleitet haben. Johannes Randegger erklärt, warum jene französischen Chemiker ausgerechnet Basel als Standort wählten. ße/cannf/z'ch nutzten sie die Tatenche, dass die Schweiz keinen Patentschütz kannte. Das war/ür sie AnZass,. die Rezepte zur HersteZZung non synfhetischen Farbsto/fen hier zu kopieren. Hinzu kam, dass es hier eine TexfiZindusfriegab, die Grossabnehmer künstheher Farbsfo^e war Denken Sie an die Seidenbandherren in der Stadt und die Posamenter au/ dem Tand. BaseZ hatte /erner den Vbrteii des Rheins. Die chemisehe .industrie benötigte Wasser: einerseite zu FühZzwecfcen, andererseits ais Fnteorgungsweg und schh'essh'ch konnte man in den Sahnen Schwezzerhahe jenes Saiz gewinnen, mit dem man wasserZöshche Farbsto/fe abscheiden kann.. Spielen die Nachkommen jener Pioniere, welche die chemische Industrie in Basel begründeten, heute noch eine Rolle?. Labor in den 90er-/abren. Finer der Fr/oZgs/aktoren ist es, dass diese Rasier durch die /nuestifionen non beträchtZichen MztteZn in die GrundZagen/orschung im Tau/e der Zeit aus dem Farbsto//geschä/f eine bZühende chemisch-pharmazeutische Industrie machten.. Wem «gehört» die Basler Chemie eigentlich? Das Aktionariat bei IVouarfis ist sehr breit gestreut. Die Statuten sehen im übrigen eine Beschränkung au/ max 2% des im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals uor Fs sind nor aZZem institutionelle Anleger wie Pensionsfcassen, Versicherungen, Ranken, weiche Nouartisafctien haZten. Neben-. bei, auch die Mitarbeiterinnen und MitTs ist ersfaunheh, dass. arbeifer sind Aktionäre; sie können im Rahmen eines MifarbeiterbefeiZigungsProgramms Aktien zu einem Vorzugspreis erwerben. Das ist bei der Firma La Roche, wie man weiss, anders. Dort sind es ein paar FamiZien, die den GrossieiZ der Aktien besitzen, was natürZich besondere Auswirkungen bei der strafegischen und der /inanzpoZitischen Ausrichtung dieser Firma hat.. ist kein Geheimnis. In der BasChemie wird Geld verdient. Sehr viel Geld sogar. Es ist kein Zufall, dass die Kantone Basel-Stadt und Baselland zur Gruppe der fünf finanzstärksten Kantone der Schweiz gehören, zur Spitzenliga also. Wie hoch ist eigentlich der Anteil am Steuerkuchen, den die Chemie bezahlt? Es. 1er. im heutigen. Management keine dieser PamiZien mehr direkt engagiert ist. Ansässige RasZer aZZerdings zeichneten sich bereite damais durch eine grosse Oj/enheit gegenüber modernen Nafurwissenscha/ten aus. Das gaZf insbesondere /ür die synthetische Chemie, die seinerzeit am An/ang stand. Aber auch Forscher aus dem /n- und AusZand waren in RaseZ stete wiZZfcommen.. Diese Offenheit gegenüber der Forschung war in der Tat vorhanden. Vorhanden war auch jener kaufmännische Geist, der bereit ist, in ein erfolgversprechendes Geschäft zu investieren. Interessant ist die Tatsache, dass der damals politisch sehr konservative Basler «Daig» auf wirtschaftlichem Gebiet progressiv dachte und handelte.. Novartis Manager und Politiker. mich da/ür, dass die Wirtscha/t die notwendigen Freiräume erhäZt, weZ-. Wenn ein Manager eines multinationalen Konzerns, wie Sie es sind, auch Nationalrat ist, stellt sich die Frage, welche Anliegen er im Parlament ver-. che Voraussetzung /ür unsere Wettbewerbs/ähigfceif sind. Mein Gebiet ist. tritt. AZso zunächst einmai: ich bin nicht gewähZf uon Nouarfis, sondern non den WähZerinnen und WähZern des Fantons RaseZ-Stadt. /ch bin einer. uon jenen wenigen im ParZamenf, die Zang/ährige Fr/ah rungin einem internafionaZ tätigen Unternehmen haben und ich trat in derPohfikan mit dem fcZaren Bekenntnis, dass ich mich einsetzen möchte /ür den Denk- und WerfcpZatz Schweiz, /ch engagiere. die Wissenscha/fs- und RiZdungspoZififc. Aus diesem Grund bekämp/te ich die sogenannte Genschufzinitiafioe. Hier ist es ganz kZar, dass ich UnterStützung non meiner Firma erhieZf. /ch habe einen Mitarbeiter, der mir hiZ/t, die Geschä/te im NationaZrat uorzubereiten. /ch habe ja auch bei Nouartis eine Führungs/ünktion und das sind nochmaZs 2000 Leute, /ür die ich zuständig bin. /n diesem Sinne bin ich ein Vertreter der JVirtscha/t und einer ZiberaZen Wirtscha/tepoZitik, aber ich bin nicht ein Vertreter der Nouartis.. Akzént 1/00. 9.

(4) s. K Z. E N T E. Die Luft gehört allen.... Heute. gilt die Chemie als sauber.. Das. war nicht immer so. Zwischen Öffentlichkeit und Chemiefirmen kam es in diesem Jahrhundert immer wieder zu Auseinandersetzungen.. Am An/dng war d/'e Pdase der doden Fadr/'fcmaaern and non Mifardeitern, die rnnd «m die Fadr/d wodnten. Beisp/'eZsweise is/ das FZydeckquartier so enfsfande/z. Do/t Steden nocd dente d/e aZten Meisterdänscden. Da gad es aus de/' ZVacddar-. scda/i keine grosse Skepsis. /ene, d/'e dorf wodnZen, arde/'teten Zn der Fadrik and /nan /and, es gede nz'emanden etwas an, was «drinnen» gescd/'edt. M/tderZe/t /nerdte man, dass diese PoZ/'tik zum Sedeitern nernrtei/f war /cd erinnere an Seueso, natürZz'cd an BopdaZ und dann dam Fscde/'nodyZ. Der Brand non ScdweizerdaZ/e, ein Grossdrand, den uorder seZdsf Cdemider und /ngenieure niedr/'ir mögZicd gedaZten hatten, /udrte zu einem grossen VerteauensnerZusf. Fs dam dinzu, dass der D/ngang m/t der /n/ormation ziemZicd danedeng/'ng. Daraus enfwicdeZte sied eine eedte Diese ZadZen sind gemäss Steueruorscdrz/ten niedi öj/entZied dedanni. Sieder ader ist der Ante/'Z deträcdzZicd. Ader man muss sied nor Augen daZten, dass es niedf nur die juristischen Fersonen sind, die Steuern dezadZen, sondern aued die Mitardeiter, die dier idren Vferdienst daden. Ferner die Lie/eranten/zrmen. Gemäss einer Studie des Basier Gewerdenerdands wird jeder zweite Branden, der dier ausgegeden wird, in der Cdemie nerdien/.. ist viel die Rede von der Abhängigkeit der Stadt und Region Basel von der Chemie. Ist diese Entwicklung nicht auch gefährlich? Es. Dass die Afordwestscdweiz deuZe die zweitstärksZe MrZscda/Zsregion der Schweiz isZ, daZ naZürZicd miz dieser CdemiekonzenZration zu Zun. Man dar/ diese FonzentraZ/'on ader aued nicdZ üderscdäZzen; gemäss der WirZscda/ZssZudz'e AZordwestscdweiz ZrägZ die Cdemisede /ndusZrie rund 23% zur AfeZZoWerfscdöp/üng dei, inZeressanZerweise isZ dieser AnZeiZ in den ZeZzZen /adren. Frise und aus dieser Frise enZsZand das BewussZsein, dass man die BenöZkerung niedz nur in/ormieren, sondem aued au/ i//re Bedür/nisse und ÄngsZe eingeden muss. Das wa/' die FinZeiZung der DiaZogperiode. SeiZ der Auseinandersetzung um den neuen Sondern/üZZo/en, in dessen kZe/'nerem Vorgänger die diovindaZzigen SeuesoBückstände enZsorgZ wurden, uerö//enzZicdZ n/an aZZe Öfcodaten und ZegZ sämZZicde Cde/nierisiken o/Jen. Mir der Fin/udrung einer QuarZierzeiZung und regeZmässigem Fontafcf miz der Nacddarscda/t, wo wir aued fcZe/'nere Frp/efcZe /ordern, isZ es uns geZungen, wieder Vertrauen zu gewinnen.. eder ezwas gesZiegen. Die Cdemie ZeisteZe einen wiedzigen BeiZrag zur FnZsZedung des MessepZaZzes und des SpediZionsgesedä/ts. Dank der Cdemie dessen sied dier uieZe ZuZie/er/zrmen nieder Ader aued die FnZwickZung wissenscda/zZicder /nsZiZuZe wäre odne Cdemie nicdZ enZsZanden: Das BiozenZrum deispieZsweise, das ZnsZiZuZ jur JmmunoZogie, das Friedried Miescder/nsZiZuZ.. Wenn wir von Abhängigkeit sprechen, so meinen wir die Entscheidungsträger der Firmen. Wie sehr denken sie noch baslerisch? Oder anders gefragt, kann es sich angesichts der Globalisierung und der Maxime des Shareholder Values überhaupt noch lohnen, baslerisch zu denken? Fs gidz immer nocd eine grosse Gruppe non Managern, die idre WurzeZn dz'er daden und idr Beru/sZeden am. SzandorZ BaseZ uerdracdZen und //erdringen. Das Management muss gZodai denken und ZoZcaZ dandeZn, denn 98% des Gescdä/Zes/'ndeZ au/den WeZZmärkZen sZaZZ. AZso ZedigZicd 2% des DmsaZzes. stammen aus der Scdweiz. Fs wäre eine scdZecdZe Füdrungsmaxime, wenn man sied ausscdZiessZicd. au/ diese. 2% fcon-. zentrieren würde.. Heisst das, dass Basel für die Chemiemultis an Bedeutung verliert?. Mit der Öjjnung der. grossen Wirtdasierend scda/Zsräume, au/ der DruGAFF-Adfcommen dem guay-Bunde, und der WFO entstand ein WeZZdewerd der Standorte. Andere sagten pZöZzZicd, dass sie genau so aztrakziue Bödmendedingungen oj/erieren könnten wie deispieZsweise BaseZ: Standorte jur ProdukZionsanZagen, /ür Forscdung, /ur FonzernZeitungen. Dieser WeZZdewerd ist weZtweiZ. /cd erinnere an /rZand, das einen gewaZzigen FjforZ unternadm um /ndusZrie anzusiedeZn, edemisede /ndusZrie: Durcd SteuerpoZizik, dured Beiträge an die DmscduZung uon Mitardeitern, durcd eine undürofcraZiscde BewiZZigungspoZitifc, wenn es darum gedt, FadrikationsanZagen zu dauen und in ßetried zu nedmen. Die uorgängig erwädnte Wirtscda/tssZudie zeigt im ädrigen eder in eine andere BicdZung. Dnser BiZd ist nocd sedr stark non der Grosscdemie der 70er-/adre geprägt. Wir daden nocd zu wenig reaZisiert, dass im Zuge non Fusionen und BestrukZurierungen eine VieZzadZ non kZeinen DnZernedmen entstanden sind, und mitzZere DnZernedmen zugeZegt daden.. Bedeutet das, dass der Standort Schweiz nicht mehr attraktiv ist? A/ein, die Scdweiz ist/ur die Cdemie naed wie uor aZZrafctiu Atzrakziu, weiZ erstens die Leute dier neden einer doden LeisZungsdereiZscda/Z üder eine gute Ausd/Zdung uerjugen. Die Jungen, die non den LZocdscduZen, den FacddocdscduZen und aus den Beru/sZedren Zcommen, deZ/en uns die ansprucdsuoZZe Forsedungs-, FntwicfcZungs- und Produkt/'onsZäZigfce/'Z dier auszuüden. Zweitens ist es so, dass wir dezügZicd der Steuergesetzgedung aZtraktiue Bedingungen daden. Drittens ist die Scdweiz gerade in der AZordwestecfce affrakfiz/, we/'Z die MögZ/cdkeiten /ur Freizeitaktiuitäten gross sind. Aued jene MitardeiZerinnen und MiZardeiter, d/'e aus der ganzen Weit kommen, wissen das zu sedätzen. Aä'cdf zuZetzt ist der Standort Scdweiz degedrf wegen seiner reedt ZideraZen Wirtseda/tsordnung.. /Fortsetzung siede Seite / / 10. Akzént 1/00. j.

(5) AKZENT lässt sich aber nicht leugnen, dass der globale Wettbewerb um Standorte auch zu grossen Problemen geführt hat. So sind in diesen Jahren allein in Basel einige tausend Arbeitsplätze verloren gegangen, weil gerade im Bereich Produktion anderswo kostengünstiger gearbeitet Es. Dieser sozialverfrägZiche PersonaZabbau muss überdies auch aZs Beitrag der Wirtscha/t zur Bekämpfung der Arbeitsauch Zosig/cez'f von jungen Menschen soicher mit Hochschulausbildung gesehen werden, ünd die Firmen haben sich dies auch einiges kosten. -. Novartis, weiZ ich Fez'Z des Teams bin, das für die Infrastruktur der Werke im Paum BaseZ die Verantwortung trägt.. Interview: Werner Pyser. Zassen.. wird. Man soZZfe auch die Chancen sehen. So ist/esfzusteZZen, dass sich die grossen. Firmen an/ ihr Kerngeschä/f konzenfrieren. Me/zr und nze/zr Tätigkeiten, die nz'c/zf ins ^CeragescM/f ge/zören, werden ausgegiiederf. So entstehen immer wie-. der neue Firmen. AZZein im Oberrheinräum sind in diesen /a/zren z'n der Schweiz 22, in Deutschland 14 und in Frankreich 10 neue Firmen aus dem Ltm/eZd der chemischen Industrie enfstanden. Fei einer Gesamfsichf sfeZZt man/esf, dass derAbbau von rund 6000 Arbeitsplätzen seit 1990 in der Chemie kompensiert wurde durch etwa 3500 neue ArheifspZäfze im Bereich Gewerhe und etwa 5500 Arbeitsplätze im Bereich Dienstleistungen.. Stichwort Arbeitsplatzabbau. Ciba und Sandoz, später Novartis, erreichten ihr Ziel mit vorzeitigen Pensionierungen. An den Vorbereitungsseminarien auf die Pensionierung begegnet man Leuten um die 55. Haben Sie nie das Gefühl, dass wichtiges Know-how verloren geht, wenn Menschen in diesem Alter in den sogenannten Vorruhestand geschickt werden? Sicher uerZierezz wir Know-how und sind mir auch FäZZe bekannt, wo wir nachfrägZz'ch wieder au/ dieses Knowhow, respektiue die Personen, die darüher uer/iigfen, zurückgrez/en mzzssfen. Andererseits/ührten diese Massnahmen zu einer massiven Verjüngung im I/nfernehmen, und ich sfeZZe immer wieder /est, dass auch die Jungen ihren Mann sfeZZen, dass sie neuen Wind mitbrachten, dass Dinge wieder anders gesehen wurden, vieles anders organisiert und insgesamt die Produktivität gesteigert es. wurde. Übrigens: wenn man «au/Wunsch der Firma» geht, so Zcommt man in den Genuss einer sehr grosszügigen Pegeiung. Man erhäZt dann dieseZbe Pente, wie wenn man 65-jährig wäre.. Es ist unbestritten, dass die vorzeitige Pensionierung bei Novartis sehr sozial verträglich ist. In der Begegnung mit Betroffenen erhalte ich den Eindruck, dass ihnen das Gefühl zu schaffen macht, «zum alten Eisen» zu gehören.. Das ist in der Tat ein ProbZem, wenn jemand daran/nicht vorbereitet ist. O//en/cundig wurde das damaZs bei der «Desiderio-Akfzon», bei der man ein/ach aZZe über sechzig frühzeitig in die Pension schickte. Sie wurden menfaZ nicht vorbereitet und das hat vieZe dann schon sehr hart getroj/en. Auf der anderen Seite tra/ich noch keinen, der diesen Schritt bereute.... Eine letzte Frage: Sie haben in unserem Gespräch häufig das Wort «Wir» verwendet, wenn von Novartis die Rede war. Das hat mich beeindruckt. Von Aussen stellt man sich unter einem Chemiemulti eine anonyme Organisation vor. Sie selber haben zwei Fusionen miterlebt. Was macht es aus, dass Sie sich nach wie vor zugehörig fühlen? Sehen Sie, wichtig jur mich ist, dass meine Tätigkeit einen sinnvoZZen Beifrag im Unternehmen darsfeZZf und ich gemeinsam mit KoZZeginnen und KoZZegen - immer wieder neue heraus/ordernde Aufgaben anpacken dar/ Bs geht aZso darum, angesichts der hohen Dynamik und der dauernden Fntwic/cZung in der weZtweiten wie in der nationaZen Wirtschaft immer wieder gesfaiterisch tätig zu sein. Dabei ist es nicht so wichtig, unter weichem Firmennamen man diese ZieZe zu erreichen versucht. VieZ wichtiger scheint mi/; dass man offen für Neues ist und offen auf neue Che/s, KoZZegen und KoZZeginnen zugeht und die Arbeit im Team ins Zentrum steZZt. So habe ich im VerZau/e der fahre über Fusionen und Pestrukturierungen hinweg immer wieder die Erneuerung des «Wir-GefühZs» in meiner Arbeifsumgebung erZebf. Ich fühZe mich aZs TeiZ von. -. Akzent 1/00.

(6)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für die Zielgruppenmitarbeiter ohne eine anerkannte Schwerbehinderung (gemäß „Ge- genstand der Förderung, Voraussetzungen (2)“ der Bundesrichtlinie: Personen, die den

[r]

Diese ungemeine Festigkeit der Glasur hat denn auch zu vielfacher Verwendung an Orten geführt, die dem Wetter stark ausgesetzt und dabei schwer für Reparaturen zugänglich sind: an

Im Norden ist man gewöhnt, glasirte Thonplatten nur für Wandbelag verwendet zu schen, aber in Italien sind einerseits steinerne Fussböden überhaupt gebräuchlich,

Vor einem doppeltem SS setzt man in aller Regel ein

In Patientenbefragungen wird heute immer wieder zum Ausdruck ge - bracht, dass der Arzt zu wenig Zeit für den Kontakt zum Patienten auf- bringt und die Information der Pati-

Verhaltensauffällige Kinder so lange in separaten Kleinklassen mit speziell ausgebildeten Lehrkräften gefördert werden, bis diese Kinder ihre Sozial- und

An der Grenze zu Rundistan öffnete mir ein kugelrunder Wächter _______ große, runde Tor und begrüßte mich überaus freundlich.. _______ Wetter in diesem Land war