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PRAXIS

118 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2021 | www.diepta.de

V

or Kurzem hatte ich so viel zu tun, dass ich das ganze Wochenende nur am Schreibtisch saß.

Anstatt wie normalerweise Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, waren die dann ohne mich unter­

wegs. Eigentlich halb so wild. Wenn da nicht die ganze Zeit dieses quä­

lende Gefühl mitschwingen würde, dass mir etwas entgeht. Und anstatt mich auf meine Arbeit zu konzen­

trieren, habe ich dann viel zu viel Zeit damit verbracht herauszufinden, was bei den anderen gerade so los ist.

Klassischer Fall von „Fear Of Mis­

sing Out“, kurz FOMO.

Ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner? Der aus dem Englischen übernommene Be­

griff FOMO (Angst, etwas zu verpas­

sen) ist besonders jüngeren Alters­

gruppen bekannt. Beschrieben wird

die Angst, eine potenziell positive so­

ziale Erfahrung, an der andere teilha­

ben, zu verpassen. Das kann ein spannendes Ereignis wie ein Konzert sein. Es geht aber auch unkonkreter.

Manchmal ist FOMO einfach ein vages Grundgefühl ohne bestimmtes Ereignis. Also die Sorge, dass andere vielleicht ein „besseres“ Leben füh­

ren und einem selbst etwas entgeht.

Verbunden mit der Angst, etwas zu verpassen, ist der Drang, permanent mit anderen in Kontakt zu stehen und herauszufinden, was sie tun.

Das ist kein neues Phänomen, aber durch die Digitalisierung des Alltags in den letzten Jahren ist FOMO ver­

stärkt worden. Heutzutage besteht durch WhatsApp und Co. immer die Möglichkeit zu erfahren, was das Umfeld so macht. Soziale Medien wie Facebook liefern uns außerdem permanent einen Einblick ins Leben anderer Menschen. Vom ehemaligen

Arbeitskollegen, der vor Kurzem ein Kind bekommen hat bis hin zu einer prominenten Schauspielerin, die ge­

rade einen Oscar gewonnen hat.

Schnell werden Vergleiche mit dem eigenen Leben gezogen und damit FOMO befeuert.

Teufelskreis Social Media FOMO ist einer der Hauptgründe für übermäßige Social­Media­Nutzung.

Diese wiederum sorgt für mehr FOMO, was zu weiterer Aktivität in den sozialen Netzwerken anregt. Neid auf das scheinbar bessere Leben der anderen und ein vermindertes Selbst­

wertgefühl gehen häufig damit einher.

Besonders betroffen sind Menschen, die sich sozial isoliert fühlen. FOMO kann das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen, mit beispielsweise Stress, Konzentrationsproblemen und verminderter Produktivität, Schlaf­

störungen und depressiven Verstim­

mungen als möglichen Folgen.

Wer bei sich selbst Anzeichen von FOMO feststellt, muss nicht immer direkt zum Psychologen gehen, son­

dern kann mit einem bewussteren Smartphone­Umgang anfangen. Ein individuell eingestellter Timer, zum Beispiel bei Instagram, der einen nach Ablauf der Zeit informiert, kann beim digitalen Detox helfen. Auch ist es wichtig, Kontakte offline zu pflegen und dabei das Handy wegzulegen.

Und sich immer bewusstmachen, dass Social Media nicht das wahre Leben wiederspiegelt: Das Gras auf der an­

deren Seite ist am Ende dann meis­

tens doch nicht grüner.  n

Leoni Bender, freie Journalistin

Dabei sein ist alles!

Ständiger Blick aufs Handy und nochmal die Social-Media-Kanäle aktualisieren. Sonst könnte man ja etwas von dem, was Freunde und Bekannte machen, verpassen. Sie kennen das? Dann kann es gut sein, dass auch Sie „FOMO“ haben.

DIGITALE GESUNDHEIT

© ViewApart / iStock / Getty Images

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