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Gletscher werden zur Gefahr

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Academic year: 2022

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Lehrer-Begleittext: Gletscher werden zur Gefahr AAVV-Medien-Vertrieb www.av-medien.de D 58101.9

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Kennzeichen eines Gletschers:

Gletscher werden zur Gefahr

Überschwemmungen, Eis- und Bergstürze sind Gefahren, die von den Gletschern ausgehen.

Seit der Mensch die Gebirgsre- gionen besiedelt hat, haben Glet- scher oft zu Katastrophen mit gravierenden wirtschaftlichen und menschlichen Folgen geführt. In Vorstoßphasen wurden Bauwer- ke, die einst am Gletscherrand erbaut wurden, vom Gletschereis überfahren. In der Vergangenheit wurden zum Beispiel zahlreiche

Wasserleitungen zerstört und mussten neu gefasst werden.

Durchbrüche von Gletscherseen, Eis- und Bergstürze haben große Katastrophen verursacht und bei der Bevölkerung für Angst und Schrecken gesorgt. Im letzten Jahrhundert interpretierten die Menschen die Bedrohung durch die Gletscher als Strafe Gottes für ihr sündhaftes Verhalten.

Vielerorts gab es Prozessionen, um den Gletschervorstoß zu bannen. Auch Kreuze und Gelübde sollten die Gletscher in ihrem Vordringen stoppen. Seit jeher gehören Sagen und Mythen, die von bösen Geistern, Dämonen und Riesen berichten, zu den Gletschern.

In den Alpen sind Überschwemmungen durch Gletscher die größte Gefahr. Sowohl in der Vergangenheit, in der die Gletscher vorstießen, als auch heute, wo Gletscher sich zurückziehen, sammeln sich Wassermassen an verschiedenen Stellen innerhalb, auf, unter oder am Rand eines Gletschers. Wird der Druck durch das Wasser zu hoch, dann bricht das Eis auf und die Wasser- massen entleeren sich plötzlich durch den Gletscher. Durch die Erosionswirkung wird zusätz- lich Eis fortgerissen. So können die Wassermengen, die durch einen Gletscher fl ießen, in kurzer Zeit rapide ansteigen und große Überschwemmungen verursachen. Oft sind sie begleitet von Schuttmassen, die ganze Dörfer unter sich begraben können. Gletscherhochwasser sind auch in anderen Regionen der Erde wie z.B. im Himalaya oder in Südamerika ein Problem.

Ein Gletscher wird zur Staumauer

In der Vergangenheit sorgten im Wallis (Schweiz) Ausbrüche des Märjelensees für verheerende Überschwemmungen im Rhonetal. Zwischen 1813 und 1907 fanden 35 Ausbrüche statt. Der Märjelensee ist ein See, der an den Großen Aletschgletscher grenzt. Als eine natürliche Barri- ere staut der Gletscher die ablaufenden Wasser aus dem Märjelental. Bei hohem Wasserstand durchbrach das Wasser den Gletscherrand und entleerte sich innerhalb weniger Stunden oder Tagen durch die Gletscherspalten. Die größte Tiefe des Sees wurde 1878 mit einem Pegelstand von über 77 Metern gemessen. Bei der größten Ausdehnung von 1.600 Metern Länge, 500 Me-

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Gefahren drohen durch Gletscherhochwasser. Aufgestaute Wassermassen können sich plötzlich entleeren und zu verheerenden Überschwemmungen im Tal führen.

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Kennzeichen eines Gletschers

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Ausbrüche des Gletscherrandsees sorgten für verheerende Überschwemmungen. Als natürliche Barriere staut der Gletscher die ablaufenden Wasser aus dem angrenzendem Bergtal. Bei hohem Wasserstand entleerte sich der See plötzlich durch den Gletscher.

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Kennzeichen eines Gletschers

Wenn der Gletscher zur Staumauer wird

Der Rollibock, der Gehörnte am Großen Aletschgletscher Als vor langer Zeit ein Jäger im Gebiet des Märjelen- sees am Großen Aletschgletscher wilderte und aus reinem Jagdtrieb heraus Böcke und sogar Jungtiere ohne Erbarmen schoss, deckte sich der Himmel mit dunklen Wolken zu. Ein beißender Sturm fegte über die Gegend. Da tauchte ein Bock mit großen Hörnern und feurigen Augen auf. Sein ganzer Leib war statt mit Haaren mit Eiszapfen behängt, welche ein furcht- bares Klingeln verursachten. Der Rollibock blickte den Jäger an und sprach mit hallender Stimme: „Warum zerstörst du mein Reich?“ Der Jäger, den Scham über sein Handeln ergriff, verstummte voller Angst. Mit schrecklichem Getöse öffnete sich der Gletscher und der Jäger versank im eisigen Wasser des Märjelensees.

Am folgenden Morgen erklangen die Sturmglocken im Tal: „Der Märjelensee ist ausgebrochen!“

Der Rollibock, der Gehörnte am Großen Aletschgletscher

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27.12.1819

Eis-Schneelawine am Bisgletscher:

13 Mio m3 Eis donnerten ins Tal, 2 Opfer, 113 Gebäude zerstört

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