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Friedrich Schiller: Kabale und Liebe - Erschließung eines klassischen Dramas

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Academic year: 2022

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Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“

Drama – Mittelalter bis Romantik • Beitrag 7 1von 42

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Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ – Erschließung eines klassischen Dramas

Judith Kurz-Bieligk, Koblenz

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achtmissbrauch und Korruption, die ungleiche Verteilung sozialer Privile- gien und die sich daraus ergebende Fra- gen, nach der Rolle des Individuums, nach seinen Handlungs- und Gestaltungsmög- lichkeiten im öffentlichen und privaten Raum, auf der Schwelle zwischen Absolu- tismus und „bürgerlichem Zeitalter“ gestal- tet Friedrich Schiller auf diesem Tableau die Geschichte der unmöglichen Liebe zwischen Ferdinand und Luise, die ange- sichts solch determinierender Rahmenbe- dingungen scheitert, vielleicht sogar schei- tern muss …

In seinem Drama „Kabale und Liebe“ greift Friedrich Schiller damit Themen auf, die auch heute nichts an Sprengkraft einge- büßt haben.

In der Reihe erarbeiten Ihre Schüler anhand einer Internetrecherche selbstän- dig Hintergrundwissen zum Drama und erschließen sich den Inhalt durch produk- tive und analytische Methoden. So bauen sie nicht nur ein Standbild zu einer Szene oder schreiben eine Rollenbiografie, sie charakterisieren auch eine Figur und ver- fassen abschließend einen Interpretations- aufsatz und eine Rezension.

Das Wichtigste auf einen Blick

Dauer: 10–12 Stunden + LEK Kompetenzen:

– ein Lesetagebuch führen

– Handlungsaufbau und Struktur eines Dramas analysieren

– eine Dramenszene und einen Dramen- dialog analysieren

– literarische Figuren charakterisieren und eine Rollenbiografie verfassen – einen literarischen Text in einer Rezen-

sion bewerten

Ferdinand und Luise – die Geschichte einer unmöglichen Liebe.

© Foto: Arno Declair

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2von 42 Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ Drama – Mittelalter bis Romantik • Beitrag 7 III/A

Die Wahl des Themas

Das von Friedrich Schiller 1782/83 verfasste und 1784 uraufgeführte bürgerliche Trauerspiel

„Kabale und Liebe“ gilt als typisches Beispiel des Sturm und Drangund zählt zu den wenigen deut- schen Dramen des 18. Jahrhunderts, die immer noch regelmäßig auf deutschsprachigen Bühnen insze- niert werden. Dies ist vordergründig umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass der zentrale Konflikt des Stückes im Wesentlichen auf dem für heutige Genrationen eher befremdlich anmutenden Antago- nismus zwischen Adel und Bürgertumberuht. Doch Schillers deutliche Positionierung gegen die Intrige der Mächtigen, der die beiden Liebenden – Ferdinand und Luise – zum Opfer fallen, seine ener- giegeladene Sprachesowie die bühnenwirksame Ausgestaltungjeder einzelnen Szene tun ihr Übriges, um Zuschauer und Leser in gleicher Weise gefangen zu nehmen. So wirkt der politische Zündstoff des Dramas, das vor der Französischen Revolution entstanden ist, auch heute nach. Doch wird man dem Stück nicht gerecht, beließe man es bei dieser eindimensionalen und verkürzten Betrachtung des dramatischen Konfliktes. Trotz Schillers Parteinahme für die Jugend besteht der Konflikteben nicht nur in dem offensichtlichen Dualismuszwischen der Liebe, der Intensität des Gefühls, auf der einen und der hinterhältigen Kabale, der politisch motivierten höfischen Intrige auf der anderen Seite. Viel- mehr verläuft die eigentliche Konfliktliniezwischen dem Liebespaarselbst, gründet sie doch auf der konträren Auffassung von Liebe, welche Ferdinand und Luise jeweils für sich in Anspruch nehmen. Somit sind die im Stück dargestellten Verhältnisse vielschichtiger und komplizierter, als sie auf den ersten Blick den Anschein haben. Aber gerade das macht den Reiz in der Auseinandersetzung mit dem Drama aus und bietet so eine Vielzahl von unterrichtlichen Zugriffsmöglichkeiten.

Fachwissenschaftliche Orientierung

Entstehungsgeschichte des Dramas

Friedrich Schiller (1759–1804) schrieb das 1784veröffentlichte Drama „Kabale und Liebe“ mit eini- gen Unterbrechungen in der Zeit zwischen 1782 und 1783. Nach seinem Erstlingswerk „Die Räuber“

(1782) und dem „Fiesco zu Genua“ (1783) ist „Kabale und Liebe“ sein drittes und gleichzeitig sein letz- tes sogenanntes „Jugenddrama“. Somit endet seine Phase des Sturm und Drang. Die Uraufführung des Dramas fand am 13. April 1784 in Frankfurt am Main statt, der zwei Tag später die erfolgreiche Mannheimer Erstaufführung folgte, der auch Schiller beiwohnte. Inspiriert zu dem Stück wurde Schiller durch seine eigenen Erfahrungen unter der despotischen Herrschaft seines absolutistischen „Landesva- ters“ Herzog Karl Eugen im Herzogtum Württemberg sowie durch zeitgenössische Stücke und Lessings bürgerliches Trauerspiel.

Inhalt und Aufbau des Dramas

In dem Drama schildert Schiller kritisch die gesellschaftlichen und politischen Zustände seiner Zeit sowie das Scheitern einer für damalige Verhältnisse nicht standesgemäßen Liebe. Der junge Major Fer- dinand von Walter, Sohn eines einflussreichen Adligen am Fürstenhof einer deutschen Residenz- stadt im 18. Jahrhundert, liebt Luise, die Tochter des Musikers Miller. Um das Zusammenleben der bei- den Liebenden zu verhindern, setzt der Präsident gemeinsam mit seinem Sekretär Wurm eine Intrigein Gang. Während Ferdinand immer intensiver um Luise wirbt, ist sie von zunehmenden Skrupeln geplagt und der überschwängliche Ferdinand beginnt erstmalig an ihrer Liebe zu zweifeln. Luises Eltern geraten im Zuge der gesponnenen Intrige wegen angeblicher Majestätsbeleidigung in Haft. Unter dem Druck, ihre Eltern nur so vor einer Hinrichtung bewahren zu können, schreibt Luise auf Geheiß von Wurm den von ihm diktierten Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb und muss einen Eid darauf schwören, dass sie zukünftig den Brief als freiwillig geschrieben ausgeben wird. Das Schriftstück wird Ferdinand in die Hände gespielt und er ist daraufhin von Luises Untreue überzeugt. Verletzt und blind vor Wut sinnt er darauf, sich an Luise zu rächen. Diese will sich durch Selbstmord vom Schwur befreien, um so sterbend Ferdinand die Wahrheit sagen zu können. Doch ihr Vater verhindert Luises Plan, Luise beugt sich schließlich dem Pflichtgefühl dem Vater gegenüber und muss so – innerlich zerrissen – auf die Anklage Ferdinands schweigen. Erst seine Tat, Luise und sich selbst zu vergiften, entbindet sie von ihrer Schwei- gepflicht. Luise enthüllt die „Kabale“, der sie beide zum Opfer gefallen sind. Ferdinand konfrontiert den

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kurz darauf eintreffenden Vater mit dem Vorwurf, an Luises TodMitschuld zu tragen. Doch dieser schiebt die Verantwortung für die Intrige auf Wurm, der seinerseits nun alle Verbrechen des Präsidenten öffentlich machen will. Angesichts der drohenden Verhaftung fordert der Vater Ferdinand zur Versöh- nung auf. Dem Tod nahe reicht dieser ihm dann schließlich die Hand und vergibt.

Unter formalen Gesichtspunkten folgt der äußere Aufbaudes Stückes mit seiner strengen Komposi- tion und seiner symmetrisch-dialektischen Struktur dem des klassischen, 5-aktigen aristotelischen Dramas. Im Hinblick auf die Einhaltung derdrei Einheiten(Ort, Zeit, Handlung) hat sich Schiller jedoch von derklassischen Vorgabe gelöst. So hat er die Haupthandlung, die Liebesgeschichte zwischen Ferdinand und Luise, um die Nebenhandlung um Lady Milford ergänzt. Auch spielt die Hand- lung des Dramas an drei verschiedenen Orten. Was den zeitlichen Ablauf der Handlung angeht ist nicht zweifelsfrei zu klären, ob sie an einem oder an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfindet. Vieles spricht aber dafür, den vierten und den fünften Akt an zwei Tagen spielen zu lassen. Schiller hat den Auf- bau des Dramas geschickt durchkomponiert. So stehen sich die Szenender bürgerlichenund die höfischen Welt, in und zwischen denen die Handlung spielt, immer abwechselndeinander gegen- über. Der durch die Szenenfolgeerzeugte Kontrastbegründet zum einen die dialektische Wir- kung, aber auch die symmetrische Strukturdes Stückes. Abweichend von diesem Grundprinzip spielen jedoch der vierte Akt nur in der Adelswelt und der fünfte Akt nur in der Welt der Kleinbürger. Im vierten Akt werden die Auswirkungen der höfischen Intrige auf den Adeligen Ferdinand ersichtlich, wäh- rend sich im fünften Akt die Katastrophe ereignet. Somit endet das Drama analog zur Anfangsszene ebenfalls in der bürgerlichen Welt und die Symmetrie der Szenenabfolge ist hergestellt. Diese Symme- triefindet sich auch im Aufbau der Handlung um die Liebesgeschichtezwischen Ferdinand und Luise wieder. Hierbei befinden sich die drei Szenen, in denen Ferdinand und Luise alleine aufeinan- der treffen am Anfang (I, 4), in der Mitte (III, 4) und am Ende des Stückes (V, 7). Der Titeldes Dramas,

„Kabale und Liebe“, spiegelt sich gleich mehrfachin der Handlungdes Stückes wider. So lassen sich strenggenommen zwei Kabaleidentifizieren, die mit drei Liebesgeschichten verwoben sind.

Wirkungsabsicht des Dramas

Als Tragödiehandelt „Kabale und Liebe“ vom Gegensatz zwischen denGenerationenund zwi- schen den Ständen, aber auch vom Kontrast zwischen den gesellschaftlichen Realitäten. Im Zen- trum der Dramenhandlung steht hier die unbedingte Liebe zwischen dem adeligen Ferdinand von Wal- ter und Luise Miller, Tochter eines Musikers. An dieser Stelle zeigt das bürgerliche Trauerspiel, dass die bürgerliche Familie keineswegs mehr als intakter Fluchtraum fungiert. Vielmehr greifen die absolutis- tische Herrschaft und die daraus abgeleitete Macht in der Figur von Ferdinands Vater und durch Ferdi- nand in die Familie des Musikers Miller ein. Darüber hinaus wird aber auch die innere Problematik der Familie Miller deutlich, die sich in der Unterdrückung der Tochter durch die verinnerlichten Normen patriarchalischer Herrschaft manifestiert. Im Verlauf seiner Rezeptionsgeschichte wurde „Kabale und Liebe“ sowohl als sozialkritisches Drama, aber eben auch als Liebesdramaverstanden. Darüber hinaus thematisiert das Stück auch die Problematik der Selbstfindung angesichts familiärer, gesellschaftlicher und religiöser Bindungen.

Didaktisch-methodische Überlegungen

Voraussetzungen in der Lerngruppe

Die Unterrichtsreihe ist für einen Oberstufenkursder Stufen 11–13 konzipiert, der bereits Erfahrung mit klassischen Dramentexten gesammelt hat und über dramentheoretische Grundkenntnisse verfügt.

Die erste Doppelstunde dient dazu, das Interesse der Schülerinnen und Schüler* am Drama zu wecken und sie für die Hintergründe der Dramenhandlung zu sensibilisieren. Im Anschluss daran erfolgt die individuelle Lektüre zu Hause, für die ein Zeitraum von zwei Wochenvorgesehen ist.

* Im weiteren Verlauf der Einheit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Der Unterrichtseinheit liegt folgende Textausgabezugrunde: Friedrich Schiller: Kabale und Liebe.

Reclams Universal-Bibliothek Nr. 33. Stuttgart: Reclam Verlag 2014. ISBN 978-3-15-000033-5. Preis 2,60 Euro.

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Schematische Verlaufsübersicht

Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ – Erschließung eines klassischen Dramas

Stunden 1/2

Eine Dramenskizze entwerfen – Einstimmung auf die

Dramenhandlung M 1, M 2

Stunde 3

Austausch erster Leseeindrücke – Ein „stummes Schreibgespräch“

führen M 3

Stunde 4

Das Stück und sein thematischer Hintergrund –

Einen Kurzvortrag halten und bewerten M 4–M 5

Stunden 5/6

Die Welt des Bürgertums – Die Sprache einer Dramenfigur untersuchen M 6, M 7

Stunde 7

Die Welt am Hof – Eine Dramenfigur untersuchen und charakterisieren M 8 Stunde 8

Ferdinand und Luise – Einen Dramendialog untersuchen M 9–M 10

Stunde 9

„Mein Name ist ...“ – Eine Rollenbiografie erstellen M 11 Stunden 10/11

„… doch ein Bösewicht bin ich niemals gewesen.“ –

Das Dramenende untersuchen M 12, M 13

Stunde 12

„Kabale und Liebe“ – Ein Stück des Sturm und Drang im Spiegel

der Kritik – Eine Rezension verfassen M 14, M 15

Minimalplan

Je nach Vorwissen der Schülerinnen und Schüler kann auf den Einsatz von M 10 ver- zichtet werden. Es ist nicht zwingend erforderlich, die Lernenden während der Unter- richtsstunden die Interpretationstexte verfassen zu lassen. Dies lässt sich in die Haus- aufgaben auslagern. Sollten es die zeitlichen Rahmenbedingungen fordern, ist es darüber hinaus auch möglich, sowohl die Unterrichtsreihe als auch die Dramenhand- lung im Rahmen eines abschließenden Unterrichtsgespräches auszuwerten und auf das Verfassen einer Rezension zu verzichten. Bei Durchführung des Minimalplans reduziert sich die Einheit auf 10 Stunden.

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8von 42 Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ Drama – Mittelalter bis Romantik • Beitrag 7 III/A

Materialübersicht

M 1 (Fo/Ab) „Kabale und Liebe“ auf der Bühne – Eine Dramenskizze entwerfen M 2 (Ab) „Kabale und Liebe – Ein bürgerliches Trauerspiel“ – Lesetagebuch zum

Drama

M 3 (Ab) Die ersten Leseeindrücke festhalten – Das „stumme Schreibgespräch“

M 4 (Ab) Hintergrundinformationen zum Stück – Vorbereitung eines Kurzvortrages M 5 (Bd) Der Autor Friedrich Schiller (1759–1805) – Leben und Werk

M 6 (Tx) „Kabale und Liebe“ – Aufbau und Spannungskurve eines klassischen Dramas

M 7 (Tx) Die Welt des Bürgertums – Die Sprache einer Dramenfigur untersuchen M 8 (Bd) Präsident von Walter – Eine Dramenfigur untersuchen und charakterisieren M 9 (Ab) Methodeninfo – Standbild bauen

M 10 (Ab) Ferdinand und Luise – Einen Dramendialog untersuchen M 11 (Ab) „Mein Name ist …“ – Eine Rollenbiografie erstellen

M 12 (Ab) „… doch ein Bösewicht bin ich niemals gewesen.“ – Das Dramenende untersuchen

M 13 (Ab) Methodeninfo – Analyse und Interpretation einer Dramenszene M 14 (Tx) „Kabale und Liebe“ – Ein Drama des Sturm und Drang

M 15 (Ab) Ein Stück im Spiegel der Kritik – Eine Rezension verfassen

Lernerfolgskontrolle

LEK (Ab) Friedrich Schiller: „Kabale und Liebe“ – Analyse und Interpretation einer Dramenszene

Abkürzungen:Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bild, Foto; Fo = Folie; Tx = Text

Stunde 12 „Kabale und Liebe“ ein Stück des Sturm und Drang im Spiegel der Kritik – Eine Rezension verfassen

Material Verlauf M 14

M 15

Analyse epochentypischer Merkmale / Vorstellen und Vergleich der Hausaufgabe (SV) Einstieg / Bewertung des Stückes im Rahmen einer kurzen Stellungnahme (SV);

Zusammenfassung der Ergebnisse (LV)

Erarbeitung und Sicherung / Analyse des Aufbaus und der inhaltlichen Gestaltung einer Rezension (UG); Verfassen einer eigenen Rezension des Stückes (EA/PA); Vorlesen und Besprechung einzelner Rezensionen (SV/UG)

Stundenziel: Die Schüler analysieren epochentypische Merkmale des Sturm und Drang am Stück und bewerten es abschließend in einer Rezension, die sie nach vorgegebenen Kriterien verfassen.

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M 1

„Kabale und Liebe“ auf der Bühne – Eine Dramenskizze entwerfen

Das Foto zeigt eine Szene aus einem Theaterstück. Versuchen Sie sich in eine mögliche Inszenierung hineinzudenken und überlegen Sie, worum es in der dargestellten Szene gehen könnte. Lassen Sie sich inspirieren und versetzen Sie sich in die Situation eines Dra- matikers, der hierzu ein modernes Theaterstück mit aktuellen Bezügen schreiben soll.

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Foto und stellen Sie Vermutungen über den Inhalt der dargestellten Dramenszene an.

2. Erstellen Sie in Ihrer Arbeitsgruppe eine Dramenskizze, die zu diesem Szenenfoto passt.

Legen Sie hierzu die folgenden Aspekte fest: Thema, Setting (Ort, Zeit, Milieu, Atmo- sphäre), Figuren und ihre Konstellation, Handlungsverlauf.

3. Geben Sie dem Drama einen Titel.

4. Verfassen Sie zu der dargestellten Situation einen passenden Dramendialog mit Regie- anweisungen und setzen Sie ihn szenisch um.

5. Präsentieren Sie Ihre Arbeitsergebnisse im Plenum.

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© Foto: Arno Declair

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Methodeninfo: Standbild bauen

Mit der Methode des Standbild-Bauens können Sie zentrale Textstellen eines literarischen Werkes auf kreativ-produktive Weise erschließen und interpretieren.

Ein Bildhauer „modelliert“ aus lebenden Personen eine Figurenkonstellation, die dem Betrachter Aufschluss über Besonderheiten sowie die Qualität der zu interpretierenden Beziehung(en) gibt. Dabei soll über Haltung, Position, Gestik und Mimik der Statuen das Verhältnis der Darsteller zueinander veranschaulicht werden.

Bei der Durchführung der Methode unterscheidet man zwischen der Modellierungs- und der Auswertungsphase.

I. Modellierungsphase

1. Bestimmen Sie den Bildhauer der Gruppe.

2. Der Bildhauer wählt für die darzustellenden Figuren geeignete Gruppenmitglieder aus und arrangiert diese in Position, Haltung, Gestik und Mimik gemäß seiner bzw. gemäß der in der Gruppe zuvor erarbeiteten Deutung der vorgegebenen Textstelle.

3. In der Modellierphase wird nicht gesprochen!

4. Nach Fertigstellung des Standbildes „erstarren“ alle Darsteller für 30 bis 60 Sekunden. In dieser Zeit kann es auf die Betrachter wirken.

Alternative: Dokumentiert euer Standbild als Foto.

II. Auswertungsphase

Die Betrachter beschreiben und interpretieren das Strandbild mit Hilfe der folgenden Analysefragen:

1. Beschreiben Sie das Standbild der Gruppe.

2. Was sagt es Wesentliches über die Personen und ihre Beziehung zueinander aus?

3. Welche Situation in der zu analysierenden Textstelle könnte dieses Standbild ver- anschaulichen?

Abschließend wird der Bildhauer befragt, was er mit dem Standbild zum Ausdruck bringen wollte und auf welche Textstelle er sich bezogen hat.

1. Was wollten Sie mit dem Standbild zum Ausdruck bringen?

2. Welche Textstelle wurde umgesetzt?

3. Welche Entwicklung durchläuft die Beziehung der dargestellten Figuren?

Sollte keine Einigkeit bei der Deutung erzielt werden, kann das Standbild entspre- chend korrigiert werden.

Aufgaben

Bilden Sie Dreiergruppen. Wählen Sie eine Situation in Szene III, 4 aus und stellen Sie diese in einem Standbild dar.

© Thinkstock/iStockIllustration: Julia Lenzmann

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Ein Stück im Spiegel der Kritik – Eine Rezension verfassen

„Rezensionen bieten Ihnen als Leser oder Zuschauer kritisch wertende Besprechungen lite- rarischer oder wissenschaftlicher Werke, von Theater-, Film- und Fernsehaufführungen oder Konzerten. Wie bewerten Sie Schillers Stück „Kabale und Liebe“?

Aufgaben

Verfassen Sie eine Rezension zum Drama „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller, insbe- sondere unter Berücksichtigung aktueller Bezüge. Beachten Sie beim Schreiben die Hin- weise zum Aufbau einer Rezension.

Aufbau einer Rezension:

1. Die wichtigsten Basisinformationen:

Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsjahr, Umfang, Preis, ggf. Zielgruppe 2. Inhaltsangabe:

Personenkonstellation, Handlungsübersicht, Problemschwerpunkt 3. Darstellungsformen:

Erläuterungen zu den benutzen Darstellungsmitteln, Auffälligkeiten der Gestaltung

4. Einbau in Zusammenhänge:

Stellung im Zusammenhang des Gesamtwerkes, Hinweise auf den Autor, Zusammenhänge mit der Entstehungsepoche

5. Kritik:

Eindrücke aus der Rezeption, subjektive Wertung, Urteil mit Begründung, Hin- weise auf aktuelle Diskussion des Werkes, abschließende Empfehlung

© www.colourbox.com

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