Ng., 02.10.2005 wopsa.de Seite 1 / 4 Projekt: VWA
Thema: SS 2005
Empfänger:
Absender: Dittmar Nagel
Anlage-Datum: 22.07.2005 Status-Datum: 02.10.2005
Martens: Übungen in der Betriebswirtschaftslehre, #08 Übung „Betriebliche Entscheidungslehre“
18.07.2005
Angebot an einen Entscheidungsträger:
Wahl zwischen Lotterie L=(100;0,5;16)
und sicherem Ergebnis es=58
• Fall 1: Risikoaversion des ET
Æ Nutzenfunktion U(e)= e
Frage: Wie hoch ist der Präferenzwert für beide Alternativen?
Präferenzwert Lotterie =Φ(Lotterie)
∑
=×
=
n
1 j
j ij) P e ( U
5 , 0
"
16 . "
E . d . B 5 , 0
"
100 "
s Ergebnisse des
Bewertung × + ×
=
5 , 0 16 5 , 0
100× + ×
= 2 5+
=
=7 Präferenzwert sicheres Ergebnis
= 58 6 ,
=7
Æ Das sichere Ergebnis hat mit 7,6 also für diesen Entscheidungsträger einen höheren Nutzen als die Lotterie mit 7!
Æ Der ET zieht bei gleichem Erwartungswert das sicherere Ergebnis der Lotterie vor.
Der Nutzen des Erwartungswerts ist größer als der Nutzenerwartungswert.
) (
Uµ >
∑
= n
1 j
j ij)*P e (
U (7,6 > 7)
• Das Sicherheitsäquivalent („SÄ“) ist dasjenige sichere Ergebnis, das der ET als zur Lotterie gleichwertig einschätzt.
Æ Der Nutzen des SÄ und der Nutzenerwartungswert einer Lotterie sind gleich.
) e (
U SÄ =
∑
= n
1 j
j ij)*P e ( U
Ng., 02.10.2005 wopsa.de Seite 2 / 4 U(100)=10
U(16)=4
A
B''
B'
RP>0µ= 58
100 16
e U(e)
4 10
D C
1. Strecke halbieren
=> C
2. führt weiter zum SÄ
=> D U(e) = SQR(e)
e[SÄ] = 49 U( )=U(58)=7,6µ
E(U(e[ij]))=7=U(e[SÄ])=U(49)
• Bestimmung des SÄ im Beispiel: der Nutzen des SÄ muß 7 sein, ergo gilt:
7 ) e ( U SÄ =
7 eSÄ =
49 eSÄ=
Das SÄ eines risikoscheuen ET ist kleiner als der Erwartungswert der Lotterie eSÄ < µ (49 < 58 )
Bei Risikoscheu ist die Risikoprämie („RP“) positiv 0
RP ) e
(µ− SÄ = > (58−49=9>0)
Grafische Darstellung
• Fall 2: Risikofreude des ET
Æ progressiv steigende Nutzenfunktion U(e)=e2 (konvex gekrümmt) Frage: Wie hoch ist der Präferenzwert für beide Alternativen dann?
Präferenzwert Lotterie =Φ(Lotterie) 5 , 0 16 5 , 0
1002× + 2×
=
=5128 Präferenzwert sicheres Ergebnis
582
= µ2
=
=3364
Æ Die Lotterie hat mit 5128 also für diesen Entscheidungsträger einen höheren Nutzen als das sichere Ergebnis mit 3364!
Æ Das findet sich in der Realität sehr selten („Glücksspielermentalität“)!
Ng., 02.10.2005 wopsa.de Seite 3 / 4 Æ ET zieht bei gleichem Erwartungswert die Lotterie dem sicheren Ergebnis vor.
Der Nutzen des Erwartungswerts ist kleiner als der Nutzenerwartungswert.
) (
Uµ <
∑
=
×
n
1 j
j ij) P e (
U (3364 < 5128)
• Bestimmung des SÄ im Beispiel: der Nutzen des SÄ muß 5128 sein, ergo gilt:
5128 eSÄ2=
6 , 71 eSÄ=
Typische Situationen für Risikofreude: das SÄ des risikofreudigen ET ist größer als der Erwartungswert der Lotterie
eSÄ > µ
Die Risikoprämie muß negativ sein.
0 e
RP=µ− SÄ< (58−71,6=−13,6)
• Fall 3: Risikoneutralität des ET
Æ Nutzenfunktion ist Gerade U(e)=3+2e
Frage: Wie hoch ist der Präferenzwert für beide Alternativen?
Präferenzwert Lotterie =Φ(Lotterie) 5 , 0 35 5 , 0 203× + ×
=
=119 Präferenzwert sicheres Ergebnis
58 2 3+ ×
=
=119
Nach der γ-Regel (Erwartungswert-Regel) wird das Risiko nicht berücksichtigt und man kommt ohne Rechnen zum gleichen Ergebnis
) (
Uµ <
∑
=
×
n
1 j
j ij) P e ( U 0 e RP=µ− SÄ=
• Typische Situationen für Risikoneutralität: RP = 0 und das SÄ des risikoneutralen ET ist gleich dem Erwartungswert der Lotterie
Übungsaufgabe
(ehem. Klausuraufgabe)
• Ein ET A handele nach der Risikofunktion RNF=U(e)= e Ein ET B handele nach
e ) 40 e ( U
RNF= =
Es werde beiden eine Lotterie angeboten, bei der mit jeweils gleicher Wahrscheinlichkeit Erlöse von 16 und 4 realisierbar seien.
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0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
e
U(e)
A B
• Aufgabe 1: Berechnung der Nutzenerwartungswerte der Lotterie für beide ET (4 Pkte.) ET A: NEW =0,5 16+0,5 4=3
ET B: NEW
4 540 , 16 0 540 ,
0 +
= 5 25 ,
1 +
= 25 ,
=6
• Aufgabe 2: Berechnung der SÄ der Lotterie für beide ET (4 Pkte.) ET A: eSÄ =3
9 eSÄ=
ET B: 6,25
e 40
SÄ
= 4 , 6 eSÄ=
• Aufgabe 3: a) Berechnung der von beiden ET geforderten Risikoprämien (6 Pkte.) b) Bewertung der zugrundeliegenden Risikoeinstellung (isoliert)
c) Bewertung der zugrundeliegenden Risikoeinstellung im direkten Vergleich a) ET A: µ=SÄ+RP wobei: µ=0,5×16+0,5×4=10
SÄ RP=µ−
9 10 RP= −
1 RP= ET B: RP=10−6,4
6 , 3 RP=
b) ET A: ET ist risikoscheu, RP > 0
ET B: ET ist risikoscheu, RP > 0
c) Empfindlichkeit (Risikoscheu) von B ist größer, da RP größer ist