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Europäisches Naturschutzjahr 1970 — Bilanz in roten Zahlen

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Academic year: 2021

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(1)©Naturschutzbund Österreich, download unter www.biologiezentrum.at. Europäisches Naturschutzjahr 1970 — Bilanz in roten Zahlen. Am Ende des von den M itgliedsstaaten des Europarates proklam ierten Europäischen N aturschutzjahres 1970 ist fü r die Republik Österreich die nachfolgende Bilanz zu ziehen: 1. Situation: Unsere Umwelt hat sich w eiter verschlechtert. Die Landschaft wurde weiter zersiedelt. Der Verschmutzungsgrad von Luft und Wasser ist weiter gestiegen. Der Lärm hat w eiter zugenommen. Die Vergiftung des Landschaftshaushaltes wurde weiter vorangetrieben. Eine effektive Minderung all dieser Gefährdungen des Menschen zeichnet sich immer noch nicht ab; wenngleich wir ihr etwas näher kommen. 2. Was mit dem Europäischen Naturschutzjahr 1970 erreicht ivurde: a) Global: Europa hat hinsichtlich Natur- und Umweltschutz Initiativen ergriffen. Wie dies im außereuropäischen Ausland aufgenommen wurde, zeigt die Tatsache, daß Ame­ rika 1972 ein „Amerikanisches N aturschutzjahr“ veranstalten wird. Ob Europa auf dem Gebiet des Umweltschutzes einmal eine Führungsrolle einnehmen wird, ist zu bezweifeln. b) Europa: In den M itgliedsstaaten des Europarates ist ein massives öffentliches Bewußtsein hinsichtlich Umweltschutz entstanden. Bei der praktischen V erwirklichung von Maßnahmen des Umweltschutzes führen m it Abstand Schweden und Holland; Österreich und die meisten romanischen Länder bilden das Schlußlicht. Das Bruttosozialprodukt als Maßstab ist also hier leider nicht existent. c) Österreich: In Presse, R undfunk und Fernsehen wurde über Probleme der Umwelt berichtet. Eine U nterstützung unserer A rbeit, für die wir als Bundesverband für Umwelt­ schutz danken, die uns verpflichtet fü r die 70er Jahre. d) Bundesländer: In den Bundesländern wurde das Europäische N aturschutzjahr 1970 mit verschie­ dener In tensität durchgeführt. Dem entsprechend sind die Erfolge. (Der österreichische N aturschutzbund wird im F rühjahr 1971 eine Dokumentation über das Europäische N aturschutzjahr 1970 vorlegen. Die Ergebnisse werden darin detailliert dargestellt.) 3. Was mit dem Europäischen Naturschutzjahr 1970 nicht erreicht wurde, bleibt als A u f­ gabe für die kommenden Jahre: a) Umweltschutz kann wirkungsvoll letztlich nur weltweit betrieben werden. Die brennendsten Probleme, wie z. B. totales Verbot der Anwendung der hochgiftigen chlorierten Kohlenwasserstoffpräparate (z. B. DDT), ist vordringlich, ebenso der Stop der Vergiftung der Meere und der Luft. Daß jedes Jahr immer m ehr Pflan­ zen- und T ierarten aussterben, zeigt an, in welcher Weise der Mensch den Land­ schaftshaushalt der Erde in immer stärkerem Maße stört. Die Umweltkonferenz der V ereinten Nationen 1972 muß im Interesse der gesamten Menschheit ein wirkungsvolles Program m für die 70er Jahre erbringen. b) Europa: Naturschutz- und Umweltprobleme können vielfach nur auf europäischer Ebene gelöst werden, z. B. die Einschränkung der ständig zunehmenden Vergiftung aller Gewässer, beispielsweise der Ostsee oder des Rheins. Solange in Europa in drei Staaten nach wie vor in größtem Umfang alljährlich. 1.

(2) ©Naturschutzbund unter www.biologiezentrum.at Vögel abgeschlachtet werden,Österreich, bleibtdownload es um N atur und Umwelt schlecht bestellt. Der österreichische N aturschutzbund fordert daher die Bundesregierung und alle Umweltverbände in den anderen Staaten Europas auf, auf beschleunigte Bearbei­ tung internationaler K onventionen zu dringen. Die bisher staatliche Organisation des Naturschutzes ist in allen B undesländern den A nforderungen längst nicht mehr gewachsen. Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete stehen solange auf dem Papier, wie Mittel für ihre wissenschaftliche Erforschung sowie für ihre Pflege nicht in er­ forderlichem Maße bereitgestellt werden. Ganz abgesehen von dem Fehlverhalten der Behörden, nur allzu bereitwillig Ausnahmegenehmigungen zu erteilen.. Resümee: In den 70er Jahren ist daher eine wirkungsvolle Raumordnung und Landesplanung notwendig. Hierzu gehören ebenso Maßnahmen der Landschaftspflege im Rahmen der Agrarpolitik wie der beschleunigte Ausbau leistungsfähiger Erholungsgebiete. Mit dem Europäischen Naturschutzjahr 1970 wurde die Stunde der Wahrheit einge­ läutet. Politiker und Bevölkerung sind über die Gefährdung unserer Umivelt informiert. Es ivird sich zeigen, ob sie nunmehr auch bereit sind, den Reden Taten folgen zu lassen. Eine bessere Umivelt kostet Geld, zur Zeit etwa 1 Prozent des Bruttosozialproduktes. Weniger Wohlstand — aber eine gesündere Umwelt — , das ist die Entscheidung in den 70er Jahren! ÖNB-Pressedienst. Naturschutz — Menschen schütz Von Dipl.-Dolm. J. B e n k ö Unsere Erde, die wir zusehends als Müllgrube und Experim entierfeld benutzen, nimmt uns solchen M ißbrauch offenbar übel. Es scheint, als wolle sie uns die Grenzen unseres Treibens bewußt machen; des Treibens, das nicht nur unsere Umwelt mehr und mehr verödet, sondern auch das menschliche Leben überhaupt auf die Dauer unerträglich macht. Zum Bumerang wird, was wir im Vollzug des kategorischen Bibelwortes anstellen: „Machet Euch die Erde u n tertan . . W ir können sie uns doch gar nicht untertan machen, da wir auf sie angewiesen sind: Auf die M utter Erde und auf die Lebens­ bedingungen, die sie uns bietet. Aber wie gehen wir m it unserem H eim atplaneten um? Wir verpesten unsere Atem­ luft und verseuchen unsere Bäche, Flüsse und Meere m it giftigen und stinkenden Ab­ wässern. Wir kennen die direkten und indirekten Ursachen: Eine immer mehr zum Wohlstand gelangende Gesellschaft, die in ihrem Fortschrittstaum el verabsäumt, mit der N atur zusammenzuarbeiten und ihre ehernen Gesetze zu beachten. Dabei müßte eigent­ lich jedem zu Bewußtsein kommen, der m it offenen Augen durch die Welt geht, daß uns allen in einem Zeitalter, dessen äußeres Bild durch eine geradezu ins Unwahr­ scheinliche gesteigerte Technisierung und Industrialisierung gekennzeichnet ist, auch eine völlig neuartige Verantwortung gegenüber der N atur auferlegt ist. In bezug auf gewisse konkrete Problem e ist tlas auch allgemein anerkannt, zumindest im Prinzip. So wird heute wohl niemand m ehr grundsätzlich bestreiten, daß die Bekämpfung der Ver­ schmutzung von Luft und Wasser eine höchst wichtige und dringende Aufgabe ist. Und doch: Wäre uns Menschen des 20. Jahrhunderts das Wissen um dieses V erantw ortlich­ sein eine Selbstverständlichkeit, würde es stets einfließen in unser Treiben, Planen und Disponieren, dann wäre die A useinandersetzung mit diesem Thema wohl gar nicht nötig. Aber wir wissen nur zu gut, daß dies leider nicht so ist. Zuviel wurde schon für immer verdorben, nicht weil es wirklich unverm eidlich gewesen wäre, sondern weil uns das rechte Maß abhanden gekommen ist.. 2.

(3) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Natur und Land (vormals Blätter für Naturkunde und Naturschutz) Jahr/Year: 1971 Band/Volume: 1971_1 Autor(en)/Author(s): Naturschutzbund Österreich Naturschutzbund Österreich Artikel/Article: Europäisches Naturschutzjahr 1970 - Bilanz in roten Zahlen. 1-2.

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